"Heldenwinter" von Jonas Wolf (erschienen bei Piper) ist ein Fantasyroman. Hauptprotagonist ist der etwas naive Halbling Namakan. Als er und sein Ziehvater nach Hause kommen finden sie ihre Familie erstochen ...
"Heldenwinter" von Jonas Wolf (erschienen bei Piper) ist ein Fantasyroman. Hauptprotagonist ist der etwas naive Halbling Namakan. Als er und sein Ziehvater nach Hause kommen finden sie ihre Familie erstochen vor. Sofort schwören sie Rache an dem grausamen Krieger, der das zu verantworten hat. Auf ihrem Rachefeldzug finden sie immer neue Verbündete, die auch von jenem Krieger heimgesucht wurden. Was Namakan aber nicht weiß: Es lastet ein mächtiger Zauber auf ihm... Kann er dieser Macht entkommen?!
Der Roman ist flüssig geschrieben und lässt sich leicht lesen. Die verschiedenen Schauplätze sind anschaulich beschrieben, weswegen man sie sich gut vorstellen kann. Die Protagonisten sind lebendig beschrieben und ihre Sprechweise ist realistisch. Jedoch unterhalten sie sich oft in einer anzüglichen Fäkalsprache, was zwar zum einen zu dem Eindruck des Realistischen beiträgt, zum anderen aber nicht für jeden Leser geeignet ist.
Besonders gelungen finde ich die rückblickende Erzählungen der verschiedenen Protagonisten. Man erfährt so einiges über ihre Vergangenheit, ohne dass es langweilig wird. Im Gegenteil: Sie lockern die Geschichte ungemein auf.
Leider ist die Handlung ziemlich vorausschaubar. Aufgrunddessen geht die Spannung irgendwann ab der Hälfte des Romans flöten: Man kann sich das Ende schon vorstellen
Ein besonderes Highlight für den Leser sind übrigens die Danksagungen.
Als Fazit kann man sagen, dass dieser Roman ein kurzweiliges Werk ist, es ihm jedoch an Wendungen fehlt.
Alexej wuchs in Dresden X auf, einer Stadt, die unter Dresden liegt. Sie wurde von Magos geschaffen und wird auch von ihnen bevölkert. Die Gesellschaft in ...
Séance- Die erste Synergie von Julia Meyer
Alexej wuchs in Dresden X auf, einer Stadt, die unter Dresden liegt. Sie wurde von Magos geschaffen und wird auch von ihnen bevölkert. Die Gesellschaft in Dresden X unterliegt einer strengen Hierarchie: Die so genannten Beta sind den Alpha in allen Belangen unterstellt und Männer den Frauen.
Schon als kleiner Junge musste Alexej auf die harte Tour lernen, dass es für ein männliches Wesen in Dresden X nichts zu lachen gibt. Als er ein hohes Amt innerhalb der Gesellschaft erbt, könnte er dies ändern.
Dresden X ist sehr bildhaft beschrieben. Ich konnte mir die Unterstadt mit ihrem Kohlestaub und ihren bunten Wolken gut vorstellen. Auch die anderen Städte, die Alexej im Zuge seiner Amtseinführung besucht, sind detailreich beschrieben. Mir gefiel besonders gut, dass jede Stadt ihre Eigenheiten hat, die sie von den anderen abhebt. Es hat mir Spaß gemacht, mit Alexej auf ihren Straßen zu wandeln. Besonders Londown gefiel mir: Ich finde schon allein den Namen genial!
Lange Zeit nimmt die Handlung ohne große Spannung ihren Lauf: Alexej wird in sein Amt eingeführt und muss lernen dem hohen Status gerecht zu werden. Mir hat da etwas die Action gefehlt. Es gab kaum etwas, das mich zum Spekulieren oder Weiterlesen anregte. Erst nach über der Hälfte des Romans nahm die Geschichte an Fahrt auf. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und es wird richtig spannend.
Die Protagonisten wurden realistisch beschrieben. Jeder von ihnen hat seine Eigenheiten und seinen Charakter. Alexej bspw. ist ein wahrer Heißsporn. Er handelt oft, ohne nachzudenken und spielt so seiner Mutter und anderen Gegnern regelrecht in die Hände.
Das Gesellschaftsystem in Dresden X war interessant. Durch die Hierarchien ist es kaum möglich sich zu entfalten. Besonders die strengen Regeln, was Beta und Männer angeht, machen es beinahe unmöglich, aus der Schicht, in die man hineingeboren wurde, zu entfliehen. Trotzdem gab es immer wieder Personen, die dies schafften, bzw. sich dem System zu entzogen. Das gefiel mir, da es inspirierend ist.
Ich muss gestehen, dass ich das Magiesystem nicht ganz verstanden habe. Es wird beschrieben, dass Magie nicht nur genutzt werden kann, um Zauber zu wirken, sondern aufgrund seiner Knappheit auch eine Art Währung ist. Besonders in den Betasektoren gibt es davon zu wenig. Verblüfft hat mich dann aber, als später die Rede von frei zugänglichen Magiebrunnen in den Alphasektoren war. Ich frage mich, wieso es trotzdem reichere und ärmere Alpha gibt: Immerhin könnte jeder sich doch einfach Nachschub am Brunnen holen. Manchmal war aber auch die Rede davon, dass die Körper der Magos selbst Magie ausscheiden. Das hat mich ein wenig verwirrt und ich könnte es auch bis zum Buchende nicht aufklären.
Die Handlung endet praktisch mittendrin mit einem riesigen Cliffhanger. Das fand ich schade, gerade erst hat die Geschichte an Fahrt aufgenommen und schon wird sie abrupt beendet. Viele Fragen bleiben offen. Bis jetzt scheint auch noch keine Fortsetzung veröffentlicht worden zu sein, zumindest habe ich keine in den gängigen Onlineshops gefunden.
In dieser ganz besonderen Nacht von Nicole Vosseler
Amber hat ihre Mutter verloren. Als wäre das nicht schlimm genug, muss sie von Deutschland zu ihrem Vater in die USA auswandern. Nur langsam gewöhnt ...
In dieser ganz besonderen Nacht von Nicole Vosseler
Amber hat ihre Mutter verloren. Als wäre das nicht schlimm genug, muss sie von Deutschland zu ihrem Vater in die USA auswandern. Nur langsam gewöhnt sie sich an ihn und ihre neue Lebenssituation. Doch dann begegnet sie einem Jungen, der ihr den Atem raubt... Und den Verstand, oder kann sie wirklich Gespenster sehen?!
Der Beginn des Romans ist sehr traurig. Amber muss mit dem Verlust fertig werden und schafft das nur Schritt für Schritt. Mich haben diese Szenen sehr berührt, da sie authentisch beschrieben wurden. Man konnte sich in solchen Situationen in Amber hineinfühlen und hätte sie am liebsten in den Arm genommen und getröstet.
In anderen Szenen konnte ich sie hingegen nicht verstehen, manchmal war sie mir sogar richtig unsympathisch. Bspw. im ersten Abschnitt des Buchs, als sie ihren Vater manchmal grundlos anbrüllt. Aber auch später, als sie nur an sich denkt und sich gar nicht fragt, wie viel sie ihrem Vater und ihren Freunden bedeutet.
Nach und nach erkundet Amber ihre neue Heimat, San Francisco. Mir haben die Beschreibungen der verschiedenen Orten sehr gefallen. Ich habe San Francisco noch nie besucht und kenne die Sehenswürdigkeiten nur von Bildern und Filmen. Trotzdem konnte ich mir, durch die lebensnahe Beschreibung der Stadt, jeden Handlungsort problemlos vorstellen. Im letzten Drittel des Buchs beginnt Amber sogar die Vergangenheit der Stadt zu entdecken. Diese Stellen haben mir besonders gut gefallen. Durch die vielen Details, die mit eingefügt wurden, konnte man sich in die vergangene Epoche einfühlen und viel über das Leben damals lernen.
Die Liebesgeschichte zwischen ihr und Nathaniel beginnt langsam, aber stetig. Die Gefühle der Beiden sind realistisch beschrieben und es macht Spaß sie bei der Reise ihrer Liebe zu begleiten. Ich fand gut, dass es in ihrer Beziehung nicht immer rund lief: An beiden nagen Zweifel, ob sie dem anderen genug sind und manchmal hatten sie sogar Zoff. Gerade das machte ihre Beziehung so lebendig.
Trotzdem hat mich ihre Liebesgeschichte nicht ganz abgeholt. Ich denke es lag einfach daran, dass ich Nathaniel nicht zu 100% mochte. Ich habe mir beim Lesen oft gedacht, dass Matt oder später Shane eindeutig besser zu ihr passen würden.
Mich hat das Buch stark an die "Biss- Reihe" von Stephanie Meyer erinnert. Damit meine ich nicht nur, dass Amber ein Teenie ist, der sich in ein mystisches Wesen verliebt. Als sich Amber in Lebensgefahr bringt und Nathaniel sie rettet, oder auch, als er nachts vor ihrem Bett steht und sie im Schlaf murmeln hört, sind zwei Beispiel, in denen ich auch immer Edward im Kopf hatte.
Am besten hat mir Ambers Freundeskreis gefallen. Sie lernt nach und nach Menschen kennen, mit denen sie durch dick und dünn gehen kann. Mir war jeder einzelne ihrer Freunde sympathisch und ich habe die Kapitel geliebt, in denen sie Zeit mit ihnen verbringt.
Der letzte Abschnitt wurde ein bisschen vom Vorhergehenden gespoilert: Amber sinniert schon vorher darüber nach, wie der Sommer zu Ende geht und dass das Ende nicht für alle ihrer Clique gut ausgehen wird. Trotzdem war er noch spannend. Amber öffnet sich endlich ihrem Vater, wobei ich mir noch mehr gewünscht hätte: Ihr Vater ist Ethnologe und es wird immer Mal wieder beschrieben, dass er dadurch mit den verschiedensten Arten von Glauben an Geister in Berührung kam. Auch wenn er selbst nicht an Geister glaubt, ist er mythischen Dingen eher aufgeschlossen. Ich hätte mir gewünscht, dass sie sich ihm anvertraut, oder wenigstens sein Wissen nutzt. Immerhin hat Nathaniel am eigenen Leib gespürt, wie mächtig die Sammlung ihres Vaters ist.
Trotz allem habe ich mit ihr mitgefiebert und ihr die Daumen gedrückt.
Der Schluss war traurig, mich hat Shanes Heldentat sehr berührt. Ich fand es schön, dass er endlich mit seinem Verlust abschließen konnte. Danach ging es dann aber sehr hurtig: Er lässt seinen Eltern nur einen knappen Gruß ausrichten und diese scheinen damit zufrieden zu sein. Wirkliche Emotionen, wie zu Beginn des Romans gab es nicht mehr.
Das letzte Kapitel hat mir sehr gut gefallen. Es hat den Roman für mich abgerundet, auch wenn ich gehofft hatte, dass Amber einen wirklichen Neuanfang bekommt.
Das Buch lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Einige Stellen habe ich geliebt, bei anderen hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht. Das lag wohl auch an mir, denn ich mochte, wie gesagt, Nathaniel nicht so sehr. Trotzdem würde ich den Roman allen empfehlen, die die "Biss-Reihe" mochten; Ich denke ihnen wird "In dieser ganz besonderen Nacht" gefallen.
Allerdings würde ich das Buch nicht als Kinderlektüre empfehlen. Manche Dialoge sind nicht für Kinderaugen geeignet. Deswegen würde ich erst ab dem Jugendalter zum Kauf raten, auch wenn es offiziell als Kinderbuch eingestuft wurde.
"LaFant stinkts" von Alwina Droll ist ein Kinderbuch.
LaFant kann seine Freunde einfach nicht mehr an dem Geruch erkennen, obwohl gerade das ihr liebstes Spiel ist. Hoffentlich kann eine Lösung gefunden ...
"LaFant stinkts" von Alwina Droll ist ein Kinderbuch.
LaFant kann seine Freunde einfach nicht mehr an dem Geruch erkennen, obwohl gerade das ihr liebstes Spiel ist. Hoffentlich kann eine Lösung gefunden werden.
Das Buchcover spiegelt den Inhalt sehr gut wieder. Die Abbildung darauf ist in dem gleichen Stil, wie auch die Illustrationen im Buchinneren: Das macht ein harmonisches Bild.
Jede Doppelseite besteht aus einem kurzen Text und passenden Abbildungen. Weswegen das Buch gut zum Vorlesen geeignet ist.
Inhaltlich dreht sich das Buch um LaFants Problem. Ich finde gut, wie es gelöst wurde. Es lehrt Kinder, dass man ein Taschentuch benutzen sollte (was ekligerweise nicht in allen Familien selbstverständlich ist). Ob es allerdings sinnvoll ist, Kindern von einem Spiel zu erzählen, bei dem man seine Freunde anschnüffelt sei dahingestellt.
"Foxcraft- Die Magie der Füchse" von Inbali Iserles (erschienen bei Fischer) ist der erste Band einer Kinderbuchreihe.
Isla ist noch eine junge Füchsin als sie von ihrer Familie getrennt wird. Auf der ...
"Foxcraft- Die Magie der Füchse" von Inbali Iserles (erschienen bei Fischer) ist der erste Band einer Kinderbuchreihe.
Isla ist noch eine junge Füchsin als sie von ihrer Familie getrennt wird. Auf der Suche nach ihren Verwandten streift sie kreuz und quer durch die Stadt. Nichts ahnend, in welcher Gefahr sie schwebt. Kann sie ihre Familie wieder finden???
Das Cover ist hübsch. Auch die Gestaltung der Kapitelanfänge gefiel mir sehr.
Der Schreibstil ist auf den ersten Blick ungewöhnlich: Das Buch wird aus der Sicht der Füchse erzählt. So werden bspw. gewöhnliche Autos zu gefährlichen Monstern. Hat man sich erst mal an die ungewöhnlichen Begriffe gewöhnt (die auch noch mal in einem Glossar am Ende des Buchs aufgelistet sind), kann man den Roman flüssig lesen. Ich persönlich finde es gut, dass die Sichtweise der Füchse gewählt wurde. So kann man sich zum einen besser in die Protagonisten hinein fühlen, zum anderen zeigt es klar auf, wie schlecht der Mensch mit der Natur umgeht.
Die Handlung ist spannend und man fiebert mit Isla mit. Lange ist nicht klar, ob sie ihre Familie wieder jemals finden wird. Zudem muss sie entscheiden, ob sie den fremden Füchsen trauen kann, denen sie begegnet. Man sollte aber bedenken, dass der Roman mit einem Cliffhanger endet: Wer also wissen möchte, wie Islas Schicksal weiter verläuft muss also unbedingt die weiteren Bände lesen.
Ich persönlich finde, dass der Teil mit der Magie viel zu kurz kommt: Es wird zwar erwähnt, welche Art von Magie Füchse beherrschen und wie sie sie einsetzen können; Aber dies nimmt nur einen kleinen Teil des Romans ein. Dafür dass es im Titel erwähnt wird fand ich es zu wenig ausgebaut.
Der Roman wird zwar als Kinderbuch deklariert, aber ich glaube nicht, dass die Handlung auch kindgerecht ist. Es gibt einige Szenen, die sich mit dem Tod befassen. Das allein ist zwar kein Ausschlusskriterium für ein Kinderbuch, aber die Art und Weise der Beschreibung passt meiner Meinung nach nicht zur Altersangabe: Ein Fuchs fällt bspw. von einem Hochhausdach und andere Füchse werden skrupellos eingeschläfert... Vielleicht bin ich da etwas empfindlich, aber ich würde es meinen Kindern nicht mit ruhigem Gewissen zu Lesen geben. Ich denke dieser Roman ist eher als Jugendbuch zu sehen.