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Veröffentlicht am 28.04.2017

Eine vielschichtige Welt

Das Herz der verlorenen Dinge
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Ich muss zugeben, dass dies mein erster Roman von Tad Williams ist. Ich war etwas skeptisch, ob ich mich in dieser Welt, von der es schon so viele Vorgängerbände gibt, zurechtfinde. Der Anfang fiel mir ...

Ich muss zugeben, dass dies mein erster Roman von Tad Williams ist. Ich war etwas skeptisch, ob ich mich in dieser Welt, von der es schon so viele Vorgängerbände gibt, zurechtfinde. Der Anfang fiel mir auch nicht leicht. Viele Protagonisten und eine Menge Hintergrundinformationen zu den einzelnen Verflechtungen, die ich nicht so schnell durchschaute. Es fehlt eine irgendwie geartete Zusammenfassung der vorhergehenden Bände und/oder eine Erklärung der Welt von Osten Ard. So hatte ich eigentlich die ganze Zeit das Gefühl bei diesem Buch, dass mir wichtiges Vorwissen fehlt.
Das Buch beginnt zwar direkt, wo der letzte Band der Osten Ard Saga endete, aber soll gleichzeitig die neue Reihe eröffnen. Es ist sozusagen ein Bindeglied. Wie auch in den Vorgängerbänden geht es um den Kampf zwischen Menschen und Nornen. Ziel ist dieser Völker ist es immer noch sich gegenseitig zu vernichten. Dabei verschwimmt die schwarz-weiß Zeichnung, denn die Perspektive wechselt zwischen den zwei Todfeinden. Dadurch erhält man als Leser einen differenzierten Blick und lernt die Beweggründe beider Seiten kennen. Das fand ich vom Autor sehr gut gelöst. Der Autor konzentriert sich dabei sehr auf die Ausarbeitung der Charaktere, was einerseits einen tiefen Einblick über die Protagonisten gibt, anderseits geht es zu Lasten der Handlung. Für mich verlief diese teilweise sehr schleppend.
Schreibstil fand ich sehr gut, die Beschreibung der Umgebung und Schlachten ist detailliert, so dass ich mir alles bildlich sehr gut vorstellen konnte. Es liest sich insgesamt gut. Dennoch würde ich dieses Buch nur für Fans der Welt um Osten Ard empfehlen. Für Neueinsteiger wie mich fand ich es eher schwierig. Zu komplex ist die vorgestellte Welt, als dass man sie ohne wirkliche Einleitung verstehen kann. Dennoch ich habe durch dieses Buch Lust bekommen, mal in alten Bücher von Tad Williams reinzuschauen und vielleicht danach dieses Buch nochmal zu lesen. Denn die Welt, die er erschaffen hat, ist vielschichtig, interessant und kann sich wirklich mit den Fantasywelten anderer großer Autoren messen.

Veröffentlicht am 21.04.2017

British Taste

Cherringham - Folge 1 & 2
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Auf diesen Cds sind die zwei ersten Teile einer Reihe über das britische Ermittlerpaar Sarah und Jack. Im ersten Teil treffen sie das erste Mal aufeinander. Sie, alleinerziehende Mutter in dem kleinen ...

Auf diesen Cds sind die zwei ersten Teile einer Reihe über das britische Ermittlerpaar Sarah und Jack. Im ersten Teil treffen sie das erste Mal aufeinander. Sie, alleinerziehende Mutter in dem kleinen Städtchen Cherringham und Jack, der Ex New York Polizist, der seinen Ruhestand auf einem Hausboot genießen möchte. Dann wird die Leiche von Sarahs Freundin gefunden. Die Polizei geht von einem Selbstmord aus, aber Sarah will es nicht glauben. Und auch Jack der die Ermittlungsarbeit beobachtet hat, glaubt nicht an diese Theorie. Zusammen forschen sie weiter und stoßen auf immer mehr Geheimnisse des kleinen beschaulichen Ortes.
Im zweiten Teil hat sich das detektivisches Gespür von Sarah und Jack herumgesprochen und Sarah wird direkt für Nachforschungen von einem Bekannten engagiert. Auch diesmal scheint der Tod eines Menschen durch ein Unglück geschehen zu sein, aber es gibt Zweifel, die auch Sarah und Jack nicht zur Ruhe kommen lassen.
Es sind zwei kurze unterhaltsame Krimis. Für mich gerade richtig für zwischendurch, wenn man mal etwas Anderes hören möchte, als blutige Krimis und Thriller. Ich fühlte mich schnell in die englische Kleinstadt versetzt und bekam Appetit auf schwarzen Tee und Scones. Manchmal hätte ich mehr noch eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Fall gewünscht, mehr Hintergrundinformationen etc., aber das gibt die Länge des einzelnen Krimis nicht her. Es sind wirklich kurze Fälle, die unterhalten.
Die Sprecherin bei beiden ist Sabina Godec, die ihre Sache sehr gut macht. Sie fängt die lockere, leichte Stimmung der Krimis gut auf. Ihre Betonungen und Stimmänderungen sind nicht übertrieben.

  • Einzelne Kategorien
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
  • Stimme
Veröffentlicht am 24.03.2017

Für mich besser als der erste Teil

Rache und Rosenblüte
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Eigentlich war ich vom ersten Teil des Zweiteilers um die Liebe zwischen Sharzad und Chalid nicht so begeistert. Es betraf vor allem die Liebesgeschichte zwischen den beiden, die für mich unrealistisch ...

Eigentlich war ich vom ersten Teil des Zweiteilers um die Liebe zwischen Sharzad und Chalid nicht so begeistert. Es betraf vor allem die Liebesgeschichte zwischen den beiden, die für mich unrealistisch und einfach zu kitschig war. Dennoch war wegen der ganzen Nebenhandlungen neugierig wie es weitergeht.
Die Handlung des zweiten Teils setzt fast nahtlos an den ersten Teil an. Es gibt nur wenige Rückblenden, weshalb es unerlässlich ist, vorher unbedingt den Vorgängerband zu lesen. Sharzad und Chalid sind erst einmal getrennt. Chalid kämpft weiterhin mit seinen Dämonen und versucht Buse zu tun, in dem er die zerstörte Stadt wieder mit aufbaut. Dabei ist ihm keine Arbeit zu schade. Sharzad ist zurück bei ihrer Schwester Irsa. Sie versucht weiterhin alles um Chalid von seinem Fluch zu befreien.
Den ersten Teil des Buches empfand ich als etwas langatmig. Die Zeit hätte genutzt werden können, um z.B. die politischen Hintergründe näher zu erklären, dagegen ging es eher um Rache und Eifersucht. Sharzad handelt dabei wie immer unbesonnen und egoistisch. Dann kamen neue Charaktere dazu, die das Ganze für mich interessanter und mystischer. Leider verpasst die Autorin die Chance auf diesen neuen Handlungsstrang bis zum Ende durchzuziehen. Er verläuft sich am Ende leider wie so vieles. Denn das Ende kommt schnell und ist auch richtig spannend. Aber viele interessante Aspekte der Geschichte wurden sehr kurz oder gar nicht abgehandelt. Ich hatte das Gefühl, die Autorin wollte fertig werden. Bei dieser Reihe hätte ein dritter Teil gut getan, denn die Story, vor allem der stärker gewordene magische Teil, hätte es hergegeben. Und so wurde ich am Ende von dem schnellen Ende doch enttäuscht.
Dennoch hat mir das Buch gut gefallen, was vor allem an den interessanten Nebencharakteren lag, die ich sehr viel besser fand als Sharzad, die mir persönlich einfach auf die Nerven ging. Aber auch am Erzählstil der Autorin, denn sie erschuf für mich wirklich 1001 Nacht mit seinen Düften und der Magie. Die Zeltstadt in der Wüste, der Palast, ich konnte mir alles wunderbar vorstellen und war mitten drin. Schade, dass die Reihe jetzt beendet ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Gefühle
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Originalität
Veröffentlicht am 03.03.2017

Leckeres ungewöhnliches Frühstück

Mein gesundes, warmes Wohlfühlfrühstück
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Dieses besondere Kochbuch fand ich interessant, weil es mal ein anderes Frühstück verspricht. In unseren Breiten kennt man eher ein kaltes Frühstück aus Brötchen oder Müsli. Hier werden die unterschiedlichsten ...

Dieses besondere Kochbuch fand ich interessant, weil es mal ein anderes Frühstück verspricht. In unseren Breiten kennt man eher ein kaltes Frühstück aus Brötchen oder Müsli. Hier werden die unterschiedlichsten warmen Frühstücksrezepte präsentiert. Zu Beginn geht es erst einmal darum, die Vorteile des warmen Frühstücks aufzuzeigen, dazu werden auch Ernährungsexperten zitiert. Kurz gesagt warmes Essen ist einfach besser für den Magen und den Start in den Tag. Danach ist es in verschiedenen Kategorien wie „süsser Tagesbeginn“ oder „pikanter Start in den Tag geteilt“.
Die Zutatenliste war für mich zum Teil neu und ungewöhnlich. Da viele Rezepte vegan sind, gab es interessante vegane Alternativen, die ich mir erst einmal besorgen musste. Dann ging es auch sogleich los. Besonders einfach und schnell gehen die verschiedenen Porridge. Die Kombinationsvorschläge dazu fand ich gut, da ich sonst meinen Haferbrei doch eher einseitig mit Apfelmus esse. Andere Rezepte dauerten dafür sehr viel länger, weil sie einfach auch eine längere Koch- und ziehzeit haben. Das machte es für mich als Vollzeitarbeitende Mutter mit Kleinkind schwierig bis unmöglich das in meinen morgendlichen Ablauf unter zu bekommen. Dennoch muss ich sagen, dass mir die ausprobierten Rezepte nicht nur gut geschmeckt haben, sondern ich fühlte mich danach lange gesättigt ohne Völlegefühl.
Ich werde ich Zukunft sicherlich einige Rezepte zu meinen Standardfrühstückrezepten dazutun. Aber einige andere sind mir zu aufwendig.
Insgesamt ist dies wirklich ein interessantes und gesundes Frühstücksbuch. Es ist von außen und innen sehr schön gestaltet mit Appetitmachenden Fotos. Die Zutatenliste und Zubereitungsangaben sind übersichtlich, aber leider fehlen mir ca. Angaben für Zubereitungszeit, was mir gerade am Morgen vor der Arbeit wichtig wäre, damit ich es besser planen kann. Für alle empfohlen, die Alternativen zu dem üblichen Brötchen-Müslifrühstück suchen, hier werden sie eine abwechslungsreiche Auswahl finden.

Veröffentlicht am 03.03.2017

Viiiiiele interessante Fakten

Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen
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Bevor ich das Buch gelesen habe, schaute ich mir den dazugehörigen Film an. Der Film hat mich so begeistert, dass ich unbedingt mehr über diese beeindruckenden Frauen wissen wollte. Ich erhoffte mir vom ...

Bevor ich das Buch gelesen habe, schaute ich mir den dazugehörigen Film an. Der Film hat mich so begeistert, dass ich unbedingt mehr über diese beeindruckenden Frauen wissen wollte. Ich erhoffte mir vom Buch mehr Hintergrundinformationen und mehr Einblicke in ihre tagtägliche Arbeit und ihren Kampf um Gerechtigkeit. Ich wurde nicht enttäuscht, nein ich wurde mit Fakten fast erschlagen.
Wie im Film stehen die drei Frauen Dorothy Vaughan, Katherine Johnson und Mary Jackson. Die drei möchten Karriere als Naturwissenschaftler machen. Das insoweit bemerkenswert, dass es Frauen sind, das sie schwarz und das es die 50er und 60er Jahre im Süden der USA sind. Diskriminierung also auf allen Fronten. Trotz diverser Widerstände schaffen sie es bei der NACA (Vorgänger der NASA) Kariere zu machen. Für mich war es völlig neu, dass die NACA schon 1935 Frauen engagierte und dazu noch schwarze Frauen. Und ihr Kampf für Gleichberechtigung und gegen Rassismus hat mich tief beeindruckt und bewegt.
Das Buch wurde nun von einer Wissenschaftlerin geschrieben und das merkt man auch. Ich hatte oft das Gefühl eine Doktorarbeit vor mir zu haben. Was nicht nur an der Vielzahl von Fußnoten lag, sondern auch an dem Bedürfnis der Autorin alle Entwicklungen dieser Zeit in Wissenschaft und auch der Schwarzenbewegung aufzuzeigen und zu erklären. Dabei versucht sie zwar immer wieder den Bogen zu den drei Protagonistinnen zu spannen, aber der Bogen war manchmal sehr sehr groß. Ich konnte mir die Vielzahl an Fakten, Namen und Orten nicht merken. Irgendwann ging ich dazu über, vieles zur Kenntnis zu nehmen, aber mich auf das wesentliche zu konzentrieren.
Positiv ist vor allem anzumerken, dass sie auch immer wieder persönliches der drei Frauen beschreibt, wie sie als Mutter oder Ehefrau sind. Ich war völlig davon beeindruckt, wie sie diese schwierige Arbeit schaffen und gleichzeitig noch ihre Kinder versorgen können, denn das war natürlich auch Frauenarbeit. In diesem Buch, im Gegensatz zur Hollywoodverfilmung, steht der Kampf dieser ehrgeizigen Wissenschaftlerinnen im Vordergrund, die Mondladung eher nebensächlich, obwohl die Autorin auch dazu immer wieder viele physikalische Fakten beschreibt.
Für mich insgesamt ein sehr interessantes Sachbuch bei dem ich viel gelernt habe. Es für mich manchmal etwas langatmig und zäh, da es viele Nebenhandlungen aufwies. Ab der Mitte des Buches wurde es für mich einfacher, zum einen hatte ich mich an den Schreibstil gewöhnt und der Fokus ging dann mehr zu den Frauen.