Ullstein ist einer der größten deutschen Publikumsverlage. Das Programm umfasst Romane und Sachbücher. Anspruchsvolle Belletristik, literarische Krimis und Humor finden sich darin ebenso wie ...
Der Verlag:
Ullstein ist einer der größten deutschen Publikumsverlage. Das Programm umfasst Romane und Sachbücher. Anspruchsvolle Belletristik, literarische Krimis und Humor finden sich darin ebenso wie Bücher über Wissen, Werte, Politik und Gesellschaft sowie persönliche Erfahrungen. Ullstein-Autorinnen richten sich an eine breite Leserschaft und bilden deren Meinungsvielfalt ab. Sie unterhalten auf hohem Niveau, stoßen Debatten an und erfahren hohe Aufmerksamkeit in den Medien.
Die Anfänge als Zeitungsverlag
Im Sommer 1877 legte Leopold Ullstein den Grundstein für einen der erfolgreichsten Verlage des frühen 20. Jahrhunderts. Er kaufte das Neue Berliner Tageblatt und noch im selben Jahr die Berliner Zeitung und schuf damit liberale Gegenstimmen zur konservativen Presse im preußischen Berlin. Später kam mit der Berliner Illustrierten Zeitung die erste deutsche Zeitschrift auf den Markt. Und ein weiteres neues Format entwickelte sich zur größten Tageszeitung Deutschlands: die Berliner Morgenpost. Als Leopold Ullstein 1899 starb, führten seine fünf Söhne das Unternehmen erfolgreich weiter. 1904 kam mit der B.Z. am Mittag eines der ersten modernen Boulevardblätter hinzu. Die B.Z. hatte bald den Ruf, die schnellste Zeitung der Welt zu sein. 1914 rundete die Vossische Zeitung das Verlagsimperium ab.
Die Autorin:
Aufgewachsen ist Annalena Baerbock in einem Dorf in der Nähe von Hannover und trat 2005 den GRÜNEN in Brandenburg bei. Für sie ist entscheidend, die Daseinsvorsorge in den ländlichen Regionen zu stärken: „Ich weiß, wie es ist, wenn nur einmal am Tag der Bus in die Stadt fährt. Dann fühlt man sich nicht nur abgehängt, man ist es. Wenn wir also über die großen Fragen des Zusammenhalts reden, dann sollten wir im Konkreten anfangen. Da, wo wir leben, in den Dörfern, Stadtteilen und Kommunen. Wir wollen die Voraussetzungen verbessern, damit die Heimat lebenswert und lebendig ist. Es braucht Handynetze, Anbindung mit Bus und Bahn, Ärztinnen und Hebammen in erreichbarer Nähe, Sportplätze als Orte des Zusammenkommens. Wenn die Daseinsvorsorge bröckelt, dann bröckelt das Vertrauen in den Staat.“, so Baerbock. Annalena Baerbock ist seit 2018 Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und seit 2013 Abgeordnete des Deutschen Bundestags. Zuvor war sie von 2009 bis 2013 Landesvorsitzende der GRÜNEN in Brandenburg. Annalena Baerbock studierte Politikwissenschaft und Völkerrecht in Hamburg und London, arbeitete in Straßburg und Brüssel und lebt inzwischen in Berlin. Es ist ihr wichtig, sich gerade dort zu engagieren, wo die Umbrüche wehtun und Politiker*innen nicht immer mit offenen Armen empfangen werden. Annalena Baerbock: „Wir brauchen den Kohleausstieg unbedingt und zügig. Aber wir wissen, dass die Kohlearbeiter zum Beispiel in der Lausitz über Jahrzehnte dazu beigetragen haben, unsere Region mit Strom zu versorgen. Diese Leistung muss man anerkennen. Es hat auch die Identität geprägt. Jetzt geht es darum, die Regionen klug weiterzuentwickeln, mit den Beteiligten.“ Sie brennt für klugen Streit in der Sache und Brücken bauen. Für ein selbstbewusstes, starkes Europa. Eine Wirtschaft, die sich neu erfindet. Für Klimaschutz ohnehin. Für Trampolinspringen und Fußball. Ihr Lieblingswahlkampf-Spruch ist dabei: „Weil wir hier leben.“ Annalena Baerbocks Anspruch an Politik ist, voran zu gehen, Debatten zu führen, Lösungswege zu entwickeln und das Land zukunftsfest zu gestalten: „Ich will, dass wir nicht nur an der Oberfläche rumkratzen, sondern in die Tiefe der Themen gehen. Das schafft die Grundlage für neue Lösungen.“, so Baerbock. So hat sie im Sondierungsteam der GRÜNEN bei den Jamaika-Verhandlungen 2017 agiert, so hat sie den Koalitionsvertrag in Brandenburg 2019 mit ausgehandelt, der die GRÜNEN dort erstmals in die Regierung führte. So führt sie die Partei.
Egal ob beim Klimaschutz, Sicherheitsfragen, oder der Migrationspolitik – für die studierte Völkerrechtlerin steht fest: Dafür braucht es ein starkes und geeintes Europa, das die Herausforderungen unserer Zeit mit Mut und Leidenschaft anpackt. „Wir können die Klimakrise nur europäisch lösen. Wenn die Union ein Raum sein soll, der Menschen vor Krisen schützt und der für Aufbruch steht, dann muss man in Europa investieren. Zum Beispiel in den gemeinsamen Klimaschutz, die europäische Sicherheit und die Ausbildung der jungen Generationen. Jetzt beginnt das entscheidende Jahrzehnt, in dem sich die europäische Wirtschaft neu erfinden und den Pfad zu einer klimaneutralen Produktionsweise einschlagen muss. Die Politik muss nun alles daran setzen, dass Nachhaltigkeit zu einem europäischen Erfolgsmodell wird“, sagt Annalena Baerbock.
Die Covergestaltung:
genau so also zeigt die Kämpferin unter Verwendung eines Bildes vom Ullstein-Verlag !
Nun aber erst einmal zum Inhalt ; die Buchbeschreibung:
Die Kanzlerkandidatin der Grünen erklärt, wie sie Deutschland verändern will und worauf es ankommt, wenn wir es in eine gute Zukunft führen möchten.
Klimapolitik, soziale Gerechtigkeit, Digitalisierung, Innovation: In all diesen wesentlichen Bereichen tritt Deutschland auf der Stelle. Wenn wir unser Land für uns und künftige Generationen lebenswert gestalten wollen, müssen wir uns bewegen – und zwar jetzt. Annalena Baerbock kämpft für diese Veränderungen mit Leidenschaft und Sachverstand. In ihrem Buch erklärt sie, was sie persönlich als Politikerin antreibt, wie sie regieren will und wie wir gemeinsam die Erneuerung schaffen.
Nun zu meiner Meinung / Mein Fazit:
In ihrem Buch versucht Baerbock, sich nahbar zu zeigen
Das ist eins von Baerbocks erklärten Zielen: die Lebensrealität der Menschen nicht aus dem Blick zu verlieren. Ein gängiger Vorwurf, mit denen die Grünen häufig konfrontiert werden. In der Politik-Bubble kann es allerdings generell schnell passieren, dass man den Anschluss zu den "normalen" Bürgerinnen und Bürgern verliert, wie Baerbock in ihrem Buch beschreibt: Der Tag beginnt um 7.30 Uhr mit dem ersten parlamentarischen Frühstück, danach jagt ein Termin den nächsten:
"Dann ist man bis 23 Uhr nicht draußen gewesen und hat all das nicht gemacht, was 'normal' ist: zum Zug gerannt, schnell die Fahrkarte gekauft, beim Bäcker angestanden, das Kind aus der Kita abgeholt …
Dann hat man eben auch nicht mitbekommen, dass das ABC-Ticket des VBB (Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg) teurer geworden ist, dass sie in der Kita noch immer keine neue Erzieherin gefunden haben und dass der Schreibwarenladen neben der Bäckerei dichtgemacht hat."
Was sie auf den Boden der Tatsachen zurückholt, sind allerdings ihre beiden Töchter, wie Baerbock in der Präsentation erzählt. "Das hilft mir sehr, der Alltag mit meinen Kindern." Auch in ihrem Buch beschreibt sie, wie man als Eltern eben doch mitbekommt, dass die Kitas keine neuen Erzieher finden oder der Schreibwarenladen schließen musste.
Geschickt zeigt Baerbock an dieser Stelle, dass genau das, was ihre Gegner versucht haben, ihr als Schwäche anzulasten, eine Stärke sein kann: ihre Rolle als Mutter. Gleich sobald bekannt wurde, dass die Grünen Baerbock als Kanzlerkandidatin aufstellen würden, wurden die kritischen Stimmen laut: Eine zweifache Mutter als Kanzlerin, geht das überhaupt? Dass das nicht nur möglich ist, sondern sogar ein Vorteil sein kann, will Baerbock nun zeigen. Immerhin muss sie sich nicht mehr der Frage stellen, ob eine Frau überhaupt Kanzlerin sein kann. Das hat Merkel schließlich in den vergangenen Jahren schon bewiesen, wie Baerbock in der Präsentation sagt.
"Kein Entweder-Oder"
Auf die Frage, ob es mehr Weiblichkeit in der Politik brauche, scheint sich die Kanzlerkandidatin schwerzutun – und antwortet überraschend ausweichend: "Ich hadere sehr mit diesen Kategorien." Weibliches oder männliches Regieren, gebe es für Baerbock nicht. Dabei geht sie in ihrem Buch ausführlich auf das Ungleichgewicht in der Politik zwischen Männern und Frauen ein, erzählt, wie sie einen Still- und Wickelraum im Bundestag erkämpft hat oder wie sie mit ihrer nur wenige Monate alten Tochter zu den Vereinten Nationen in Frankreich reiste, was anscheinend für ziemliche Begeisterung sorgte.
"Die französischen Sicherheitskräfte an der Eingangsschleuse waren begeistert, angesichts des Babys, und Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium und neben der damaligen Umweltministerin Barbara Hendricks Verhandlungsführer der deutschen Delegation, übermittelte mir beste Grüße von der Konferenzleitung. Man freue sich darüber, dass eine, um die es hier geht, stellvertretend für Millionen dabei sei."
Dass alles irgendwie machbar ist, scheinbare Gegensätze vereinbar sind: Das ist eine der weiten Botschaften, die sich durch "Jetzt" ziehen. Radikale Forderungen liegen der Politikerin, die dem Realo-Flügel der Partei zugerechnet wird, fern. Stattdessen sucht sie den Kompromiss, fordert, Länder wie China klimapolitisch mit einzuschließen, ohne deren Regime zu ignorieren. Da gibt es "kein Entweder-Oder", wie Baerbock bei der Präsentation sagt. Nur, weil man versuche, sich klimapolitisch mit China zu einigen, "müssen wir zu den Uiguren nicht schweigen".
"Kein Entweder-Oder" kann allerdings auch schnell zu einem Nicht-Halbes-Nichts-Ganzes verkommen. Baerbock steht für eine Grünen-Partei, die ihre Drastik verloren hat, die sich zunehmend in der politischen Mitte verankert, die nicht mehr viel zu tun hat mit dem verschrobenen Öko-Image von früher. Aber das ist vielleicht auch gerade gut so. Das ist vielleicht genau die richtige Menge Radikalität, die Deutschland nach 16 Jahren unter einer CDU-Kanzlerin vertragen würde.
Der Weg zum Kanzleramt wird jedenfalls nicht leicht werden, dessen ist sich Baerbock bewusst. "Es war klar, dass nicht alle sagen werden: 'Super, da ist übrigens das Kanzleramt'", sagt die Politikerin darüber, dass sie die erste Grüne Kanzlerkandidatin ist. Dass die Grünen allerdings Deutschland bald regieren könnten, ist zumindest mittlerweile immer noch und wieder denkbar. Und wie diese Regierung aussehen könnte – darüber kann man sich einen Einblick in "Jetzt" verschaffen.
1. Der Vorwurf:
An fünf Stellen gebe es starke Ähnlichkeiten zwischen Quellen – wie etwa einem Text der Bundeszentrale für politische Bildung – und dem Buchtext. Einige Wörter sind zum Teil zwar umformuliert, die Satzstellung ist aber oft sehr ähnlich. Außerdem äußert Weber den Vorwurf, Baerbock habe zahlreiche Sätze fast wörtlich aus dem Parteiprogramm der Grünen übernommen – für die sie mit diesem Buch Wahlkampf macht.
Entgegnung:
Es handelt sich hierbei um eine propagierte Einzelmeinung, die von der Mehrzahl unkritisch übernommen wird. Aber was ist ein Zitat?
Das ist eine wörtlich oder inhaltlich übernommene Stelle aus einem Text oder ein Hinweis auf eine bestimmte Textstelle. Auch Inhalte aus anderen Medien können übernommen werden. Dies gilt jedoch nicht für allgemeine bzw. allgemeingültige Aussagen. Und gilt für die „angemahnten“ Stellen, diese müssen n i c h t gekennzeichnet werden.
2. Ostfrees schreibt kritisch:
Ja und dann kommen 190 Seiten oder mehr über ihre politische Einstellung, ihre Ziele, was will sie mit Europa machen und und und, alles das was sie in ihren Reden immer und immer wieder erzählt. Häää frag ich mich da… wann wird es interessant? Kommt da noch was? Werbung wird damit gemacht das sie erzählt was sie machen will und was sie bewegt und sie und sie und sie, aber nun kommt nur das was man schon kennt… hmmm. Es kommen ständig so typische Berbock Sätze wie "Dass wir heute in einem freien, demokratischen und europäischen Deutschland leben dürfen, basiert auf Mut und politischer Weitsicht. Der europäische und internationale Gestaltungswille und die dazugehörige Veränderungsbereitschaft waren immer auch ein Garant für Stabilität, Freiheit und Sicherheit." Jaaa hallo schon 100-mal gehört….
Sie hätte mal ein wenig mehr von sich erzählen soll, viel mehr Persönlichkeit mit rein bringen und nicht das 0815 Programm was wir im Wahlkampf den ganzen Tag von ihr hören, hey sie will Kanzlerin werden, dann sollte sie auch mal Einsatz zeigen und damit glänzen ….
Entgegnung:
Dieses Buch ist das Programm von Partei und Kandidatin in verständlicher Sprache. Und sie schreibt doch sehr klar, wie sie zu ihrem Ganzsein kam. Dabei ist sie doch persönlich, Lebensbedingungen, Oma kommt zu Ehren.
Sebastian schreibt:
Ich lese ja immer gerne die Meinungen und Gedankengänge der Politik, ob nun von früher oder in der aktuellen Zeit. Was ich hier gelesen habe ist gespickt mit schönen Floskeln, aber wenig objektiv gut umsetzbaren Inhalt. Ich bin 22 und habe echt Angst mein Leben lang die Schulden von unerfahrenen, ideologiegesteuerten Jungpolitikerinnen buckeln zu müssen. Ich möchte arbeiten um zu leben, nicht leben um zu arbeiten, aber darauf läuft die Politik dieser Frau hinaus ...
Entgegnung:
Aber genau das macht sie doch, sie sagt doch sehr klar, was JETZT getan werden muss und was global und individuell getan werden kann und muss, damit auch Ihre Generation entspannt und sicher leben kann
Enduros Meinung ist:
Was soll man erwarten von einer Frau, die offensichtlich nur in der Lage ist die Sprechblasen des WEF von Klaus Schwab zu paraphrasieren? Genau. Wäre interessiert zu erfahren, was die hier in dem Buch selbst geschrieben hat. Sicherlich nicht viel.
Ich kann die Frau nicht ernstnehmen. Eine Blendgranate für einige. Leider.
Entgegnung:
Dieser Leser benutzt Pastikwörter, hat offenbar wenig verstanden oder nicht genau gelesen, andernfalls müsste sein Befund anders ausfallen; auch hier wird auf ein Meinungsbild aufgesattelt, ohne sich ein eigenes zu machen, z.B. im direkten Austausch mit der Kandidatin!
Und Max schreibt zum Beispiel: Erschreckend fern von der Realität vom 27. Juni 2021
Klimaschutz ist wichtig und richtig, aber die Herangehensweise, die hier geschildert wird, grenzt an extremer Bevormundung und Wunschdenken fernab jeglicher natur- und sozialwissenschaftlicher Grundsätze. Jeder Gedankengang ist nicht zu Ende und dazu noch fehlerhaft durchdacht, sodass man diese ganze künstliche und gefälschte Fassade (wie im entsprechenden Lebenslauf) glücklicherweise schnell durchschauen und dementsprechend verwerfen und nicht Ernst nehmen kann.
Entgegnung:
Es ist zunächst sehr erstaunlich, dass so kurz nach Erscheinen eine solche Besprechung herauskkommt. Aber es kann eine Erklärung sein. Schade ist dabei, dass daraus falsche, und sehr offensichtlich oberflächliche Zirkelschlüsse, auch in Formulierungen, folgen!
Aber was leistet das Buch, welches eine politische Bestandsaufnahme und eben keine politische Biographie ist:
- Vieles habe ich weiter vorne schon dargestellt und zitiert!
- Sie macht gesellschaftpolitische Konsequenzen, nicht nur bezogen aufs Klima , klar.
- Es wird aber deutlich, dass die dringenden Problemlagen nur europäisch, in der Welt gelöst werden können und müssen!
- Sie macht eindrücklich klar, wie wichtig Bildung ist, und am Beispiel ihrer Mutter, wie bedeutsam eben auch der 2. Bildungsweg ist!
- Da wo es geboten ist, bedient sie sich, wie auch im persönlichen Dialog, einer einfühlsamen Sprache. So spricht sie von Menschen mit persönlichen Beschränkungen, nicht von Behinderung!
Gerade die beiden letztgenannten Aspekte sind für mich, nicht nur gesellschaftlich, sondern auch biographisch sehr bedeutsam, denn wir haben es selbst in der Hand und im Kopf, in was für einer Welt wir zukünftig gestaltend leben wollen!
Dieses Buch ist für jeden geeignet zum Nachdenken und zum handelnd Entscheiden; somit eine absolute Leseempfehlung!!
Die bibliographischen Angaben zu diesem Titel lauten / Produktinformationen:
Herausgeber : Ullstein Hardcover; 2. Edition ( Juni 2021 )
• Sprache : Deutsch
• Gebundene Ausgabe : 240 Seiten
• Preis: 24 €
• ISBN-13 : 978-3550201905
• Amazon Bestseller-Rang: Nr. 14 in Bücher
◦ Nr. 4 in Wirtschaftspolitik (Bücher)
◦ Nr. 7 in Umweltpolitik (Bücher)
◦ Nr. 8 in Afghanische Politik (Bücher)
Nachweis:
Dr. Dilewsky ist seit 25 Jahren, trotz oder wegen seiner Schwerstbehinderung, an unterschiedlichen Schulformen, als Studienrat tätig. Aktuell arbeitet er seit 04.10.2011 am Weiterbildungs-Köln-Kolleg, einer Schulform, die es Menschen ermöglicht, ihr Abitur auf dem 2. Bildungsweg zu erreichen. Letztendlich möchte er mit seiner Arbeit ein Umdenken im System Schule einleiten. In seiner Freizeit unterstützt er den berühmten Thomanerchor aus Leipzig und engagiert sich bei Fridays for Future Köln. Er hat in den Fächern Deutsch und Pädagogik jeweils über die bekannte österreichische Kinder-und Jugendbuchautorin Christine Nöstlinger promoviert, was auch seinen Interessenschwerpunkt repräsentiert. Seit Dezember 2014 gibt es das 4. Buch von Dr. Klaus Jürgen Dilewsky, welches beide Arbeitsbereiche sinnvoll miteinander verknüpft: Erziehung heute Auswirkungen auf die Schule: Reihe Unterrichtsmaterialien Bd 1, 408 S., 44.90 EUR, br., ISBN 978-3-643-12883-6 Meine Rezensionen erscheinen seit 1989, je nach Thema aus den Bereichen Jugendbuch, Kriminalroman und Sach/Fachliteratur auf meiner Seite bei LovelyBooks, Lesejury, JuLit, in der Zeitschrift der Deutschunterricht, der Zeitschrift Pädagogik, auf der Seite der Stadtbibliothek Köln, auf Verlagsseiten, meiner fb-Seite, meinem öffentlichen Amazon – Profil – und auf Seiten anderer Buchhandlungen. Autoren und Verlag erhalten jeweils 1 Exemplar der Besprechung per Mail.
Der Loewe Verlag wurde am 8. Juni 1863, also nunmehr vor 158 Jahren gegründet, was in diesen besonderen Zeiten, erwähnenswert ist.
Bereits als Spartenverlag, eine weitere Besonderheit, entwickelte ...
Der Verlag:
Der Loewe Verlag wurde am 8. Juni 1863, also nunmehr vor 158 Jahren gegründet, was in diesen besonderen Zeiten, erwähnenswert ist.
Bereits als Spartenverlag, eine weitere Besonderheit, entwickelte dieser sich konsequent zu einem der größten und erfolgreichsten Kinder- und Jugendbuchverlage im deutschsprachigen Raum. Mit Christoph Gondrom trat 2012 bereits die 3. Generation der Familie Gondrom in die Geschäftsführung ein. Am 1. Juli 2016 übernahm er die Leitung des Loewe Verlages und setzt seitdem nicht nur eigene Projekte, sondern auch Führungsakzente, um.
Doch was ist es, neben den bereits beschriebenen Punkten, welche diesen Verlag aus der bunten Landschaft herausheben: Da ist zunächst der Bau jener modernen Versandzentrale in direkter Nachbarschaft des Verlags, die 1987 bereits fertiggestellt wurde. Dies bedeutet: Hier wird aus eigener Hand gefertigt, wie dies sonst in dieser Sparte nur noch bei den Verlagen Coppenrath aus dem fahrradfreundlichen Münster und dem Magellan Verlag aus Bamberg, der Fall ist. Und natürlich ist Gondrom wie beschrieben Chef, aber er lebt täglich vor, ohne das Team bin ich nichts, was seinerseits wiederum in eine familienfreundliche Betriebsphilosophie mündet, aus der ihrerseits eine vielschichtige, anspruchsvolle Kinder- und Jugendliteratur im wahrsten Sinne, erwachsen kann. Viele Erfahrungselemente schaffen also hier eine runde Sache.
Die AutorIn:
Annette Mierswa wurde in Mannheim geboren. Nach der Geburt des zweiten Sohnes setzte ich meine Ankündigung in die Tat um und wurde Schriftstellerin, schreibt sie. 2008 erschien “Lola auf der Erbse” im Tulipan Verlag. 2011 ist “Samsons Reise”, gefördert durch ein Stipendium des Deutschen Literaturfonds bei Tulipan, erwähnenswert. Mein größter Wunsch ist es, die Seelen der Kinder zu berühren und weiterzugeben, was mir im Leben wichtig geworden ist. Nach Wir sind die Flut , im vergangenen Jahr, ist der zu besprechende, ihr 4. Jugendroman, zu einem jeweils aktuellen Thema, im Loewe Verlagshaus. Zuletzt erschien bei Carlsen die Elbautoren-Anthologie„Volle Fahrt voraus! – Das große Vorlesebuch der Elbautoren“
Hier begegnen Kinder und Erwachsene in 39 Geschichten, Liedern und Gedichten nicht nur auf hohe See und in den Tiefen der Ozeane Besonderem, sondern es zeigt sich auch wie vielfältig unsere AutorInnen und IllustratorInnen ihre Fantasie zu Papier bringen. Seitenweise Seemanns- und frauengarn haben wir gesponnen, in diesem prallgefüllten Buch versammelt und dabei festgestellt: Zusammen macht es noch mehr Spaß!
Die Covergestaltung:
Die gelungene Umschlaggestaltung mit einem Notizzettel übernahm wiederholt: Johanna Mühlbauer unter Verwendung verschiedener shutterstock.com Elemente; wie heute verbreitet, ist sie als Broschur mit Spotlack, in der bewährt außergewöhnlich guten Redaktion von Elena Hein, gestalterisch ausgeformt
Nun aber erst einmal zum Inhalt der Geschichten; die Buchbeschreibung:
Das Atmen fällt schwer, Schweißperlen bilden sich auf der Haut, die Brust schnürt sich zusammen …
Jakob hat eine Panikattacke. Es ist nicht das erste Mal, dass die Angst die Oberhand über seinen Körper gewinnt. Ständig bekommt er von überall das Gefühl, nicht normal zu sein. Zu viel zu sein. Bis er auf Lotti trifft, die ihn dazu überredet, sie auf eine Wanderung zu begleiten, in deren Fortkommen sie die Frage: Was bedeutet eigentlich „normal sein“? Und ist dies die „eigentliche Angst“, es nicht oder zu sehr zu sein? Die Beiden nähern sich an, lernen voneinander und dami über sich selbst. Erst als sie am „Ziel“ ankommen, versteht Jakob, welchen Plan Lotti von Anfang an verfolgt hat …
Mit ihrem neuen Jugendroman konfrontiert Annette Mierswa LeserInnen ab 12 Jahren einfühlsam und pointiert mit den Auswirkungen von Stress und dem zunehmenden (Leistungs-)Druck unserer Gesellschaft: Angststörungen und Panikattacken, Depression und Burn-out. Wichtige Themen, die immer mehr an Relevanz gewinnen.
Nun zu meiner Meinung / Mein Fazit:
Ich bin in 4 fach Hinsicht von "Liebe sich, wer kann" positiv beeindruckt. Besonders das Satzzeichen im Titel mag ich: Ich bin begeistert von diesem Roman. Ich bin bedrückt, da ich Teil der Ereignisse werde. Ich bin beglückt, wegen liebgewonnener Charaktere. Ich bin schockiert, wegen der Hilflosigkeit, bei diesem Thema, gerade auch als Lehrperson. Ich bin zutiefst beeindruckt, wie souverän und gleichzeitig nah Mierswa mit diesen schwierigen Alltagsthemen, als weitgehende Tabus, umgeht. Dabei setzt sie einer erlebten Sprachlosigkeit eine differenziert personenbezogene Sprache entgegen, wie auch in dem als Vergleich geltenden:
Max Rülling- Mein Geheimnis (unofficial Musikvideo) // Yegeda Beats // VDSIS 266.385 Aufrufe 26.12.2018, gezeigt werden kann!
Ich bin traurig, weil der Roman jetzt aus ist und lange ambivalent nachwirkt. Ich bin dankbar und glücklich über derart besondere Literatur im (Jugend) Roman Problemeinheitsbrei. Bitte unbedingt lesen, darüber sprechen, weitersagen, verschenken, danach handeln!!
Auf Seite 146 heißt es daher treffend: „Ich traute mich nicht zurückzuspritzen, dabei wusste ich, dass Ben nicht geschont werden wollte. Er wollte Spaß haben wie ein normaler Jugendlicher. Waren wir normale Jugendliche, Lotti und ich? Dieses Wort, normal, kam mir immer absurder vor. Wo lag die Grenze zum Unnormalen? War jemand mit sichtbaren Krankheiten kränker als jemand mit unsichtbaren? Oder war es vor allem der unausweichliche frühe Tod, der uns so fundamental unterschied? Ben wollte leben. Und ich dachte darüber nach, wie ich dem Leben entkam.“
Die bibliographischen Angaben zu diesem Titel lauten / Produktinformationen:
Herausgeber : Loewe (11. August 2021)
• Sprache : Deutsch
• Taschenbuch : 240 Seiten
• Preis 7 €
• ISBN-13 : 978-3743212121
• Lesealter : 12 Jahre und älter
• Amazon Bestseller-Rang: Nr. 111,466 in Bücher
Nachweis:
Dr. Dilewsky ist seit 20 Jahren, an unterschiedlichen Schulformen, als Studienrat tätig. Aktuell arbeitet er seit 04.10.2011 am Weiterbildungs-Köln-Kolleg, einer Schulform, die es Menschen ermöglicht, ihr Abitur auf dem 2. Bildungsweg zu erreichen. Letztendlich möchte er mit seiner Arbeit ein Umdenken im System Schule einleiten. In seiner Freizeit unterstützt er den berühmten Thomanerchor aus Leipzig. Er hat in den Fächern Deutsch und Pädagogik jeweils über österreichische Kinder-und Jugendbuchautorin Christine Nöstlinger promoviert, was auch einen weiteren seiner Interessenschwerpunkte repräsentiert. Seit Dezember 2014 gibt es das 4. Buch von Dr. Klaus Jürgen Dilewsky, welches beide Arbeitsbereiche sinnvoll miteinander verknüpft: Erziehung heute - Auswirkungen auf die Schule: Reihe Unterrichtsmaterialien Bd. 1, 408 S., 44.90 EUR, br., ISBN:978-3-643-12883-6 Meine Rezensionen erscheinen seit 1989, je nach Thema aus den Bereichen Jugendbuch, Kriminalroman und Sach-/Fachliteratur auf meiner Seite bei LovelyBooks, Lesejury, JuLit, in der Zeitschrift der Deutschunterricht, der Zeitschrift Pädagogik, Seite der Stadtbibliothek Köln, auf Verlagsseiten, meiner fb-Seite, meiner öffentlichen Amazon – Profil – Seite und auf den Seiten anderer Buchhandlungen. Autoren und Verlag erhalten je 1 Exemplar der Besprechung per Mail.
Mit der Gattung Lyrik konnte ich zwar nach wie vor nicht viel anfangen, aber ich war zumindest bereit, mich darauf einzulassen, was immer das heißen mochte.
Ich ...
Auszug Waschzettel / Klappentext:
Mit der Gattung Lyrik konnte ich zwar nach wie vor nicht viel anfangen, aber ich war zumindest bereit, mich darauf einzulassen, was immer das heißen mochte.
Ich war noch keine zehn Jahre alt und nicht gut im Entschlüsseln von Metaphern und dem Deuten von Symbolen, aber ich liebte es, WVs Stimme zu lauschen, in Gedanken aus dem Gehörten Bilder zu formen und mich dabei ein bisschen erwachsener und intellektueller zu fühlen.
Der Verlag:
Das Profil geht auf das verlegerische Credo von Carl Hanser zurück. Als er seinen Verlag 1928 gründete, waren es von Anfang an zwei unternehmerische Zielsetzungen: ein literarischer Verlag mit hohem Anspruch und ein technischer Fachverlag mit industriellem Praxisbezug.
Dieses Konzept hat sich seit der Verlagsgründung bestens bewährt. Beide Verlagszweige konnten aus eigener Kraft und mit eigenen verlegerischen Ideen stetig ausgeweitet werden. Nur so konnte der nach wie vor im Familienbesitz befindliche Verlag auch in Zeiten ungestümer Konzentrationswellen in der Verlagsbranche seine Unabhängigkeit bewahren.
Die Klammer für die verschiedenartigen Verlagsteile schafft nicht allein der gemeinsame Name; längst hat sich eine Hanser - Unternehmenskultur ausgeprägt, die für alle Verlagsbereiche gültig ist, vorgelebt von Carl Hanser und weitergegeben an die inzwischen dritte Führungsgeneration des Verlags: professionelle und zugleich freundschaftliche Betreuung der Autoren.
Mit Jo Lendle hat am 13.12.2012 Hanser nun einen hochangesehenen Verleger der jüngeren Generation für diese Aufgabe gewonnen. Der Verlag spricht von einem „Verleger mit einem weit gespannten Netzwerk, den ein sicheres Gespür für literarische Autoren und außergewöhnliche Stoffe auszeichnet“. Die Entwicklung, die der DuMont-Literaturverlag, für den Lendle seit 1997 als Lektor und seit 2006 als Programmleiter arbeitete belegt, dass Autoren wie Haruki Murakami oder Hilary Mantle für gute Verkaufszahlen sorgten; mit deutschen Schriftstellern ist DuMont dagegen – abgesehen natürlich von Charlotte Roche – noch nicht außergewöhnlich erfolgreich gewesen. Erst Anfang des Jahres 2013 übernahm Lendle die verlegerische Geschäftsführung des gesamten Buchverlags mit seinen Sparten Literatur, Sachbuch und Kunst sein angesprochenes Bestreben bei Hanser fortgeführt.
Der Autor Rolf Lappert:
Rolf Lappert wurde am 21. Dezember 1958 in Zürich geboren und wuchs in Zofingen und Olten auf. Er verließ die Schule mit 16, um in Basel für ein Jahr die Kunstgewerbeschule zu besuchen, und machte danach eine Ausbildung zum Grafiker in einer Werbeagentur in Aarau.
Zwischen 2000 und 2011 lebte Rolf Lappert als freier Schriftsteller in der irischen Stadt Listowel, Grafschaft Kerry. Davor verbrachte er einige Jahre in Frankreich und Deutschland. Seit September 2011 ist er wieder in seiner alten Heimat, der Schweiz, anzutreffen, wenn er nicht gerade irgendwo unterwegs ist.
Mit 20 Jahren begann Rolf Lappert Romane und Gedichte zu verfassen. Anfang der 1980er Jahre legte er mit Folgende Tage (1982) seinen ersten Roman vor. Ebenfalls in diesem Jahr erschien sein Gedichtband Die Erotik der Hotelzimmer. 1984 folgte der zweite Roman mit dem Titel Passer, 1986 der zweite Gedichtband Im Blickfeld des Schwimmers. Alle vier Bücher erschienen im Basler Verlag Nachtmaschine des Verlegers Matthyas Jenny.
Er unterbrach das Schreiben, um gemeinsam mit einem Freund einen Jazz-Club in einem ehemaligen Kino in Aarburg zu gründen. Der Club war 4 Jahre später bankrott, dafür hatte Lappert wieder Zeit zum Schreiben. 1994 Jahre legte er mit Der Himmel der perfekten Poeten erneut einen Roman vor. Dieser sollte der erste Teil einer Amerikanischen Trilogie sein, dem im Jahr 1995 der zweite Band mit dem Titel Die Gesänge der Verlierer folgte. Hier der Klappentext zu Die Gesänge der Verlierer: "Tyler ist Manager einer mittelmäßigen Rockband im Londoner East End. Sein Job ist nicht sonderlich lukrativ, er hält sich mit diversen Jobs über Wasser. Als sich endlich Erfolg abzeichnet und die Plattenfirma Geld in einen Videoclip stecken will, verschwindet der exzentrische Sänger der Band. Dass Tyler ihn schließlich in Los Angeles findet, löst keine Probleme - im Gegenteil: Banks verweigert jede weitere Zusammenarbeit und Tyler sieht sich zum ersten Mal in seinem Leben gezwungen, ernsthaft über sein Leben und das, was andere Zukunft nennen, nachzudenken. Auf der Flucht vor sich selbst und vor einer Entscheidung, fährt er ziellos mit dem Mietwagen durch die Südstaaten der USA - bis sich am vermeintlichen Tiefpunkt seines Lebens überraschend ein Neuanfang ergibt. Mitreißend und mit trockenem Humor erzählt Rolf Lappert von gescheiterten Aufbrüchen und der beharrlichen Überlebenskraft einiger Helden, die keine sind." Beide im Verlag Nagel & Kimche erschienen Romane wurden von der Literaturkritik sehr gut aufgenommen:
"In poetischer Sachlichkeit vermitteln "Die Gesänge der Verlierer" ein Bild der USA, wie sonst nur die nordamerikanische Literatur selbst es hervorzubringen vermag."
Daniel Rothenbühler, Tages-Anzeiger, 29.03.1995
"Lappert lässt sich Zeit für die Geschichte. "Die Gesänge der Verlierer" beweist, dass er den Atem dazu hat. Fast unmerklich entwickelt sich das Bild eines Suchenden, der sich immer wieder in sich selber verstrickt."Die Weltwoche, 15.06.1995
"Hier brilliert Lappert mit atmosphärisch dichten Amerika-Bildern und phantastischen Einfällen, die seine Story dynamisieren. Ihm ist auch mit seinem zweiten Amerika-Roman ein fesselndes Buch gelungen, dessen Sogwirkung so stark ist, dass man beim Lesen keine Unterbrechung duldet. Lange genug hat man unter den Autoren der jüngeren Generation einen realistischen Erzähler vermisst, der nicht nur über Phantasie, sondern auch über einen luziden und unprätentiösen Stil verfügt."Michael Braun, Basler Zeitung, 17.03.1995
1996 unterbrach Lappert das literarische Schreiben erneut, um zusammen mit seinem Co-Autor Klaus Rohne während 7 Jahren 65 Folgen einer Sitcom für das Schweizer Fernsehen zu schreiben. Die Serie, in der es um einen eitlen Möchtegernromancier und einen verhinderten Weltenbummler geht, die sich eine enge Wohnung teilen, war ein Publikumsrenner und erzielte regelmäßig Traumeinschaltquoten.
Während dieser Zeit als Drehbuchautor schrieb Lappert nur sporadisch am dritten Band der Amerikanischen Trilogie weiter, doch statt ihn zu beenden, begann er 2005 mit der Arbeit an einem Roman, der 2008 unter dem Titel Nach Hause schwimmen im Münchner Hanser Verlag erschien. Dieser ist ebenfalls in einem Sichtweisen-Zeitwechsel geschrieben, spannend und atemraubend. Im Klappentext des Buches heißt es: "Wilbur, gerade mal 1,50 Meter groß, ist wirklich kein Glückskind: Seine irische Mutter stirbt bei der Geburt, sein schwedischer Vater macht sich aus dem Staub, und sein erstes Zuhause ist der Brutkasten. Erst als seine Großeltern ihn nach Irland holen, erfährt er, was Heimat ist.
Doch das Glück währt nicht lang: Sein bester Freund kommt in die Erziehungsanstalt, und seine Großmutter Orla stirbt bei einem Unfall. Auch wenn er gern so stark wäre wie Bruce Willis: Er ist und bleibt ein Verlierer. Erst die charmante Aimee bringt ihm etwas anderes bei: Wilbur muss endlich lernen, zu leben – ob er will oder nicht.
Rolf Lappert hat einen großen Roman über das Erwachsenwerden eines kleinen, an der Welt verzweifelnden Jungen geschrieben, der durch seine bezwingende Komik mitreißt." Das Buch wurde zum großen Erfolg, schaffte es auf die shortlist für den Deutschen Buchpreis und wurde im November 2008 mit dem erstmals verliehenen Schweizer Buchpreis ausgezeichnet. Die Kritiken waren fast einhellig voll des Lobes:
"In diesem fast märchenhaften Bildungsroman, waren die Schlachten der Erfahrung nicht umsonst."Walter van Rossum, ZEIT, 10.07.2008
"Rolf Lappert hat einen grandiosen irisch-amerikanischen Roman geschrieben, der so leicht kein Pendant in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur findet. ... Ein Füllhorn von kleinen und großen Geschichten."Rainer Moritz, Welt Online, 28.06.08
"Es ist nicht ein Buch, es sind viele kleine Bücher in einem großen."Nach Hause schwimmen" erzählt tausend Geschichten rund um diesen unglücklichen Menschen Wilbur. Jede einzelne ist schwer und leicht zugleich - zum Lachen und zum Heulen. (...) Ein Buch, das mich beim Lesen beinahe süchtig gemacht hat, denn ich war so hingerissen, dass ich es am liebsten in einem Rutsch gelesen hätte.Christine Westermann, Frau TV im WDR, 04.06.2008
"Nach Hause schwimmen" ist ein verrücktes, faszinierendes Märchen, dem sein Autor, bei aller Tragik, ein versöhnliches Ende gegeben hat, ein Happy End. Zugleich ist es Rolf Lappert gelungen so zu schreiben, dass wir, auch wenn wir hinten schon mal nachgesehen haben, immer noch weiter lesen, weil es so schön geschrieben ist. Das ist selten."
Bayerisches Fernsehen, Lesezeichen, 27.04.2008
"Der Schweizer Autor, der auch Drehbücher schreibt, besitzt sämtliche Tugenden eines wirklich guten Handwerkers. Sein Roman ist ein Meisterstück. ... Lappert hat jede Menge skurrile Einfälle, die er durch eine starke Handlung im Zaum hält. Er findet wunderbare Worte, Wendungen, Sätze. Und er stimmt seinen Roman auf einen lakonischen Grundton, den er geschickt nach oben und unten modelliert."Meike Fessmann, Süddeutsche Zeitung, 15.03.08
"Rolf Lapperts Held ist ein ausgemachter Neurotiker, aber so charmant, dass man schon nach wenigen Seiten wissen möchte, wie es in seinem Leben weitergeht. Doch nicht nur er trifft den Leser ins Herz, sondern auch Lapperts Sprache: Der Schweizer malt die schönsten Metaphern und erinnert in Wortwitz und Fabulierlust an Meister wie John Irving.
Fazit: Dieser abenteuerliche Entwicklungsroman hat das Zeug zum absoluten Lieblingsbuch."
Elke Serwe, Für Sie, 15.03.08
"Was für ein mutiges Buch - und was für ein großer Wurf. Ein Roman, mit unerhörter erzählerischer Großzügigkeit geschrieben: wuchtig, kraftvoll erzählt und kühn erdacht."
Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung, 19.02.08
"Ein Meisterwerk. ... Die Überraschung dieses Bücher-Frühlings ist ein Schweizer: Rolf Lappert. Ein hochbegabter Erzähler, der unerwartet einen großen Entwicklungsroman gelandet hat ... Das ist hohe Erzählkunst, die tief reicht und weit geht, viele Existenzen umfassend und Charaktere knapp und scharf zeichnend." Christine Richard, Basler Zeitung, 07.02.08
Im August 2010 ist sein neuer Roman mit dem Titel "Auf den Inseln des letzten Lichts" bei Hanser erschienen. Im Klappentext zu dem Buch heißt es: "Die Geschwister Megan und Tobey sind trotz aller Unterschiede auf einzigartige Weise aneinander gebunden. Eines Tages ist Megan verschwunden, und Tobeys Suche nach ihr wird zu einem lebensgefährlichen Abenteuer: Auf einer winzigen philippinischen Insel stößt er auf eine seltsame, im Verfall begriffene Welt. Wissenschaftler und Versuchstiere einer einstigen Forschungsstation für Primaten vegetieren hier vor sich hin, und Tobey kommt einem dunklen Geheimnis auf die Spur, von dem nur Megan die ganze Wahrheit kennt … Nach seinem preisgekrönten Roman "Nach Hause schwimmen" liefert Rolf Lappert, der Autor aus der Schweiz, erneut ein Meisterwerk der Erzählkunst, das die Absonderlichkeiten des Lebens beschreibt und eine faszinierende fremde Welt eröffnet."
Pressestimmen: "Mit den Schrecken der traurig schönen und heimtückisch grausamen Inselwelt verbindet Lappert das Schicksal zweier Menschen, die das Glück suchen und das Grauen finden. Mit großer Subtilität entfaltet er die Lebensgeschichte der beiden Geschwister, die aus der irischen Provinz ausbrachen, um anderswo nach Erfüllung zu suchen." Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung, 17.08.10
"Ein Buch voller Rätsel. Lappert kommt es in diesem Roman auf Stimmungen und Zustände, auf Landschaften und Erinnerungen an. Man ist gefangen von der Atmosphäre, gepackt von den vielen Binnenerzählungen, berührt von Lapperts Vertrauen auf die Macht der Worte." Martin Ebel, Tages-Anzeiger, 17.08.10
"Ein Roman, der den Leser von der ersten Seite an packt und alles daransetzt, seine moralischen Botschaften unaufdringlich zu vermitteln." Rainer Moritz, Die Welt, 18.09.10
Im Februar 2012 ist Rolf Lapperts erstes Buch für jugendliche Leserinnen und Leser erschienen: "Pampa Blues" erzählt die Geschichte des 16-jährigen Ben Schilling, der in einem winzigen Kaff in der nordostdeutschen Provinz sitzt und sich um seinen demenzkranken Großvater Karl kümmern muss.
Die folgenden zwei Nächte las ich. Kein Schlaf, nichts anderes. Und ich las zwei Mal. Und auch beim zweiten Mal war die größte Enttäuschung, dass das Buch auf Seite 252 einfach endete.
Lutz van Dijk, Laudatio zum Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Oldenburg, November 2012
Der 16-jährige Ben träumt von einem Leben in Afrika, doch er sitzt fest in dem kleinen Kaff Wingroden, in dem nichts passiert. Bis eines Tages Lena auftaucht und sein Leben durcheinander wirbelt. Wie sie das tut und welche Rolle ein UFO und sein Großvater Karl dabei spielen, das erzählt Rolf Lappert wunderbar komisch und ernsthaft zugleich und wird hinreißend gut von Robert Stadlober interpretiert.
Das Hörbuch, gelesen von Robert Stadlober, ist in der Reihe Silberfisch bei Hörbuch Hamburg erschienen und hat im April 2012 Platz 2 der hr2-Hörbuchbestenliste belegt
Der Schweizer Rolf Lappert wurde mit seinem ersten Roman „Nach Hause schwimmen“ sogleich mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet und dadurch vielen Lesern bekannt. Pampa Blues“ ist sein erster Jugendroman, doch Lappert erzählt so mitreißend, dass dieser liebevolle Blick auf die kleine skurrile Welt Bens von allen Altersgruppen genossen werden kann. Sein Kümmern um den Großvater, die Lehrzeit, seine ständig abwesende Mutter, die erste Liebe, das alles packt Lappert zu einer großartigen, melancholischen Geschichte zusammen, mit einem guten Gefühl für die unruhige Zeit des Erwachsenwerdens.
Manuela Haselberger, Freie Presse
«Pampa Blues» ist ein exzellent geschriebenes Buch, das auch für Erwachsene interessant ist. Tatsächlich muss man sich fragen, wie viele Jugendliche die Geduld aufbringen für eine Handlung, in der doch lange nicht allzu viel passiert, weil die Festgefahrenheit von Bens Leben im Zentrum steht. Und um das stille Heldentum der Figuren, die feine Komik sowie die kleinen zwischenmenschlichen Feinheiten zu schätzen, braucht es wohl eine gewisse Reife. In der zweiten Hälfte des Buches gewinnt die Story an Fahrt, angetrieben von dem herrlich abstrusen UFO-Schwindel und einer schönen, herbsüßen Love-Story zwischen Ben und Lena. Beeindruckend auch, wie der junge Ich-Erzähler Ben, dessen Lakonie etwas an Salingers «Der Fänger im Roggen» erinnert, eine schlichte Humanität an den Tag legt, etwa im Umgang mit seinem Großvater. Dessen Demenz wird ungeschönt, aber auch mit Humor gezeigt. Am Ende besteht der Held auch eine moralische Herausforderung.
Arno Renggli, Neue Luzerner Zeitung
Lapperts Roman zeichnet sich durch eine melancholische Grundstimmung aus, die jedoch nie ins Rührselige abdriftet. Er bereichert die Geschichte mit absurden Anekdoten und sorgt dafür, dass man stets mit den rückständigen Dorfbewohnern mitfiebert. Lange bevor Ben es sich eingestehen mag, hat der Leser bereits alle Figuren ins Herz geschlossen.
Spiegel online
«Pampa Blues» ist ein mitreißender Roman mit Unterströmungen, einem reichen Geflecht an Motiven, die dem Text trotz wundersamem Happy End (das man Ben noch so gerne gönnt) Abgründigkeit und Offenheit lassen.Christine Lötscher, Tages Anzeiger
2015 erscheint Lapperts Roman "Über den Winter". Text aus dem Herbst-Katalog des Carl Hanser Verlags:
Lennard Salm ist fünfzig, als Künstler weltweit zumindest halbwegs erfolgreich und fremd in seinem eigenen Leben. Einen funkelnden Winter lang entdeckt er, dass niemand jemals alleine ist.
Salm lernt seine Eltern und Geschwister neu kennen. Ein bewegender Roman über das, was heute Familie bedeutet. Als seine älteste Schwester stirbt, kehrt Salm zurück nach Hamburg und in die Familie, der er immer entkommen wollte. So schnell wie möglich will er wieder zurück in sein eigenes Leben. Aber was ist das, das eigene Leben? Salms jüngere Schwester Bille verliert ihren Job, sein Vater nähert sich immer schneller der Hilflosigkeit. Salm wird gebraucht, und auch er selbst braucht Rat. Rolf Lappert erzählt in seinem ganz eigenen, herrlich menschenfreundlichen Ton vom Wunder der kleinen Dinge. „Über den Winter“ zieht unaufhaltsam hinein in das Denken und Fühlen eines Mannes in der Mitte des Lebens, auf seinen Wegen durch die Stadt seiner Kindheit.
Jedes Detail leuchtet in diesem zarten, großen Familienroman. der Jugendroman Pampa Blues, 2015 der Roman Über den Winter!
Die Covergestaltung:
Dies zeigt die vier Kommunen-Kinder im / am Wasser unter Verwendung von:
Umschlag : Peter-Andreas Hassiepen, München
Motiv: plainpicture/Carmen Spitznagel
Nun aber erst einmal zum Inhalt der Geschichten; die Buchbeschreibung:
Nun also 2020 sein neuer, epochaler Roman Leben ist ein unregelmäßiges Verb. Rolf Lapperts großer Roman über Freundschaft, Verlust und den Trost der Erinnerung:
Eine Aussteiger-Kommune auf dem Land, 1980: Die Behörden entdecken vier Kinder, die versteckt vor der Welt aufgewachsen sind. Ihre Schicksale werden auf Schlagzeilen reduziert, doch Frida, Ringo, Leander und Linus sind vor allem Menschen mit eigenen Geschichten. Aus der Isolation in die Wirklichkeit geworfen, blicken sie staunend um sich. Und leben die unterschiedlichsten Leben an zahllosen Orten: In Pflegefamilien und Internaten, auf Inseln und Bergen, als Hassende und Liebende. Wie finden sich Verlorene in der Welt zurecht? In seinem ganz eigenen zärtlich-lakonischen Ton erzählt Rolf Lappert in diesem großen Roman wie man sich von seiner Kindheit entfernt, ohne sie jemals hinter sich zu lassen.
Personenüberblick
Die vier Kinder der Aussteiger-Kommune
FRIDA
»Ein neues Leben, dachte Frida, war nicht, was sie brauchte. Hätte sie einen Wunsch frei gehabt, sie wäre mit Hilfe einer Zeitmaschine zurück ins Jahr 1980 gereist. Aber es gab keine Zeitmaschine,und die Jahre ließen sich nicht zurückdrehen wie es
sich in einem Buch zurückblättern ließ.« Frida rennt, Frida trinkt, Frida ist wild. Und auch wieder nicht:
Wer ist dieses kluge, introvertierte Mädchen, das 1980 vom Jugendamt aus der Kommune im Kampstedter Bruch direkt zu ihren Großeltern gebracht wird? Dort empfängt man sie kalt
und abweisend – und sie hält allen Argwohn aus, sitzt einfach nur allein in ihrem Zimmer und sehnt sich weg. Frida wird ihr Leben lang weg wollen und auch immer wieder weggehen.
Von ihrer Mutter und ihrem Vater aus der Kommune spricht sie fast nie – aber sehnen tut sich doch nach ihnen, und nach der Gemeinschaft der Kommune. Zu ihrer ersten großen Flucht bricht sie an den Ort im Süden auf, von dem ein Brief ihrer Mutter kam. Da ist Frida schon erwachsen und trampt und taumelt quer durch ganz Europa.
Tagelang sitzt sie mit dem traurigen alten Bosch in seinem von einem Chauffeur gelenkten Bentley und lässt sich Boschs Liebesgeschichte erzählen – um gleich darauf mit der gelangweilten Ehegattin Dagmar in deren Villa wochenlang viel zu viele Drinks und viel zu viele Beruhigungspillen auszuprobieren. Um danach dann ein nur auf den ersten Blick frohgemutes Trio zu treffen, das mit einer Jacht vor Italien kreuzen will. Um … Man kennt Frida schlecht, wenn man nicht erlebt hat, wie die Menschen ihr immer wieder ihr Herz öffnen. Immer wieder tritt sie in die verschiedensten faszinierenden Leben ein – um am Ende dann doch so etwas wie ein eigenes Leben zu haben. Es soll nicht zu viel verraten werden, aber Frida wird schließlich so etwas wie eine neue Familie für sich gefunden haben – und die alte Familie, ihre drei Freunde ausdem Kampstedter Bruch, ist auch nicht für immer verloren.
LINUS
»Der Junge aus der Kommune hatte sich ertränkt, oder etwa
nicht?« Linus heißt eigentlich gar nicht Linus – typisch für ihn. Mit seinen Freunden hat er als Kind im Wald des Kampstedter Bruchseinen Cartoon-Fetzen der Peanuts gefunden und sich nach Linus umbenannt. Genauso ist er: Einer, der selbst über sich bestimmt, der niemanden an sich heranlässt, nie – oder zumindest fast nie. Wie eine Schlange sich häutet, wird er nach der
Auflösung der Kommune der Eltern am entschiedensten seinen ganz eigenen Weg wählen. Von diesem Weg darf man wirklich nicht viel verraten. Nur so viel: Totgeglaubte leben länger, und im Falle von Linus glaubt irgendwann die ganze Welt, er sei tot. Das passiert zu der Zeit, in der Frida, Ringo, Leander und Linus noch bekannt wie bunte Hunde sind: Die Zeitungen der achtziger Jahre hecheln der wild-romantischen Geschichte von den vier versteckten Kindern hinterher, alles taugt zur Schlagzeile. Linus aber will zu gar nichts taugen. Ihm geht es um Freiheit, er sucht sich sein ganz eigenes Leben. Was für ein Leben führt einer, der nicht auffallen, der einfach nur gut durchkommen will? Linus taucht ab und dabei sehr weit unter. Er treibt sich auf der Straße herum, verdingt sich als Handlanger, arbeitet und isst und hört ein bisschen Radio und wartet auf den nächsten Werktag. Die Zeit treibt dahin, und Linus denkt erst sehr spät bewusst darüber nach, was aus den drei anderen geworden ist. Was war da eigentlich, früher, in der Kindheit, die so weit zurückliegt? Linus sehnt sich nach den anderen, Linus denkt nach, Linus trifft eines Tages eine große Entscheidung.
LEANDER
»Doch das Dazugehören stand nicht zuoberst auf Leanders Liste der wichtigsten Ziele.«
Es ist wie ein Witz: Wer könnte der Mensch sein, der am absolut ungeeignetsten ist für das, was ihm passiert?
Nun, vielleicht Leander, dieser arme Ritter von der traurigen Gestalt. Er stößt eines Tages auf den abgehalfterten Kulturmenschen Beerbaum, oder eher Beerbaum auf ihn. Denn Beerbaum ist schon vorher auf etwas gestoßen:
Auf Original-Aufzeichnungen eines der Kinder aus dem Kampstedter Bruch, auf einen Stapel poetischer, wunderschöner Tagebuchaufzeichnungen. Beerbaum plant den Presse-Coup und eine Buchsensation. Mit Leander geht er eine unheilige Allianz ein, die Leander schon bald auf die Bestseller- Listen und in die Buchhandlungen des Landes treibt. Wer hat die Aufzeichnungen im Kampstedter Bruch wirklich geschrieben?
Und was hat der arme Leander verbrochen, dass er plötzlich ein Schriftstellerstar sein muss, er, der so gerne allein ist, nachdenkt, vor jeder Öffentlichkeit und allen starken Meinungen zurückscheut wie der Teufel vorm Weihwasser?
Nur bei seiner Tante Meret und seinem Fast-Ziehvater Ewald fühlt er sich wohl – und bald schon auch bei dessen Geschwistern,die alle gemeinsam in einer herrlich verschrobenen Hausgemeinschaft Pilze züchten und ihnen zum besseren Gedeihen Opernmusik vorspielen, unter wundersamen Monologen Uhrenreparieren, die alten Roben von Amateurboxern stolz zur Schau tragen und sich vor allem umeinander und um Leander sorgen. Leander ist zu weich, ihn spült es weg vom Haus der Borns, hinein in eine Autorenkarriere, die er nun wirklich nie gewollt hat.
RINGO
»Wir sind niemand, wenn wir nicht zusammen sind. Zu viert sind wir eine Geschichte mit einem Anfang und einem im Dachbodendunkel geduldig erwarteten Ende. Einzeln sind wir Wörter, unbegreifliche Sätze.«
Gebeutelter, zitternder Ringo! Ringo ist bereits in seinen Fünfzigern,als seine Kapitel im Roman beginnen – der Journalistin Elif erzählt er in einem Dutzend großer Auskünfte sein Leben. Von dem Moment an, als die Polizisten ihn und die anderen drei aus der Kommune trugen, hat er viele Höhen und Tiefen gesehen, gerade ist er eher unten. Ringo hat viel probiert im Leben, aber viel zu viel davon hing mit Räuschen und Träumereien zusammen.
Er ist ein wilder Geselle, der nie große Ambitionen verspürte, und dem doch einmal das Glück die richtigen Karten zuspielte. Da arbeitete er in der Nähe eines Altersheims, in dem es ein großes Unglück gab.
Ringo konnte Leben retten und die Boulevardzeitungen hatten von da an einen richtigen B-Promi an ihm, dem alle paar Jahre etwas Berichtenswertes widerfuhr. Bloß dass die wilden Geschichten, die hier unmöglich verraten werden können, später eher nicht mehr mit Glück zu tun haben.Wie einem Hiob geht Ringo jedes Glück zuschanden, aber immer macht er weiter. Und Elif?
Was sieht sie in ihm? Ringo kann sehr gut erzählen, nicht nur beim Trinken macht für ihn alles Sinn, in seinen wunderschönen Telefonaten, Briefen, Gesprächen mit der Journalistin beginnt vielleicht ein anderes Leben. Um dann plötzlich … Aber das darf hier nicht verraten werden! Nur so viel: In diesem Roman gibt es wirklich und tatsächlich eine Geschichte, die einmal um die Welt führt, und mitten im australischen Busch ein aberwitzig-todtrauriges Ende findet.
Nun zu meiner Meinung / Mein Fazit:
Nun also 2020 sein neuer, epochaler Roman Leben ist ein unregelmäßiges Verb. Die Behörden entdecken vier Kinder einer Aussteiger-Kommune auf dem Land: Da liegt eine Assoziationen zu Memory nahe: Bei Memory wiederum handelt es sich um ein beliebtes Gesellschaftsspiel, bei dem jeweils passende Kartenpaare gleichzeitig aufgedeckt werden müssen. Memory, zu Deutsch: „Gedächtnis“, ist ein Gesellschaftsspiel. So ist es auch bei diesem Roman, diesen episodalen „Biographien“. Wenn ich also eine Episode erneut „aufgreife“, muss ich mit der „inhaltlichen Erinnerungen arbeiten“, inhaltliche Bezüge werden erneut aufgedeckt und weitergeführt. Es geht also ums Aufdecken, Abdecken, wieder Öffnen. Auch die Behörden „verfahren, als Verfahren zum Wohle der Kinder“ so. Fragen niemals, was diese wollen.
In der Regel aus 33 Kartenpaaren, alle 66 Karten verfügen über eine einheitlich farbige Deckseite, wobei jedes einzelne Kartenpaar über das gleiche Motiv auf der Spielseite verfügt. Somit verfügt das klassische Spiel über 33 Motive. Diese Spieler können einzeln spielen oder bei Belieben auch in Teams.
Das Spiel Memory
Bei Memory handelt es sich um eines der beliebtesten Gesellschaftsspiele Seit der Erscheinung im Jahre 1959.
Der Spielbeginn
Das Spiel beginnt damit, dass alle Karten gemischt und anschließend verdeckt auf einen beliebigen Spieluntergrund gelegt werden. Anschließend beginnt einer der Spieler die Karten aufzudecken. Anschließend findet ein Spielerwechsel statt und der nächste Spieler ist dazu angehalten, ebenfalls zwei Karten aufzudecken.
Durch das abwechselnde Aufdecken der Karten erschließen sich den Spielern / Lesern zusehends sämtliche Motive des Spiels. Da die Position der aufgedeckten Karten innerhalb einer Partie nicht wechseln darf, wird den teilnehmenden Spielern vor Allem ein gutes Gedächtnis abverlangt, um den Text zu gewinnen.
Die bei jedem Zug aufgedeckten Karten müssen beim Memory wieder umgedreht werden, falls es sich bei den aufgedeckten Motiven nicht um zwei gleiche Bilder handelt. Wichtig dabei ist jedoch auch, dass ihre Position während des Umdrehens sich nicht verändert, findet er Motive, so darf er dieses Paar aus dem Spiel entfernen und auf seinen Stapel legen. Das Aufdecken von zwei gleichen Motiven führt des Weiteren auch dazu, dass kein Spielerwechsel stattfindet die Spieler daher genügend Zeit hatten, sich ihre jeweilige Position einzuprägen.
Der Gewinn / Verlust beim Memory
Bei Memory spielt man so lange, bis alle 33 (bzw. 32) gleichen Kartenpaare aufgedeckt sind. Wenn eine Partie ausgespielt ist, dann müssen alle Spieler die Anzahl der Karten auf ihrem Stapel zählen, um dadurch zu ermitteln, welcher Spieler die meisten Karten erobern konnte. Der Spieler mit den meisten Karten (bzw. identischen Kartenpaaren) gewinnt das Spiel. Man spielt meistens so lange, bis es einen eindeutigen Sieger gibt.
Für die vier Protagonisten ist danach das „Spiel“ aus!
5 Fragen an Rolf Lappert
Leben ist ein unregelmäßiges Verb ist ein wahrhaft epischer Roman mit zahlreichen faszinierenden Handlungsorten, Nebenfiguren, Zeitebenen. Er umfasst fast 1.000
Seiten. Was war die erste Idee zu diesem Buch, wo nahm es seinen Anfang?
Eine vage Idee für Leben ist ein unregelmäßiges Verb hatte ich vor mittlerweile sieben Jahren – damals sah die Geschichte, wie ich sie im Kopf hin und her wälzte, noch ganz anders aus.
Ich bin seit jeher fasziniert von Menschen, die sich von der sogenannten normalen Welt abgewandt haben, um nach ihren eigenen Regeln zu leben. Dokumentationen über die Amish People in Amerika oder Argentinien, über die Bewohner von utopischen Künstlerkolonien bis hin zu den Verblendeten und Verrückten, die irgendwo in der Wildnis als Sekte hausen, finde
ich ebenso spannend wie beängstigend, denn in keiner dieser Gemeinschaften sind die Menschen wirklich frei und können über ihr Schicksal entscheiden, ohne vom eigenen Umfeld beeinflusst und bevormundet zu werden.
Und was hast Du aus dieser Idee gemacht?
Weil ich meine Geschichte weder in Amerika noch in Argentinien oder in irgendeinem Urwald ansiedeln und weder religiöse noch vom angeblich kurz bevorstehenden Weltuntergang schwadronierende Spinner darin haben wollte, entschied ich mich für eine Gruppe von vier Frauen und fünf Männern, die einen abgelegenen Bauernhof in Norddeutschland ökologisch bewirtschaften, normale Aussteiger eben. Fast normal, denn sie verstecken ihre vier Kinder – vier Paare haben je ein Kind - vor den Behörden und lassen sie folglich auch nicht zur Schule gehen. Als die Kinder etwa zehn Jahre alt sind, wird die Kommune – wahrscheinlich aufgrund eines anonymen Hinweises – von den Behörden entdeckt und aufgelöst. Das war der Ausgangspunkt
für die Geschichte:
Was passiert mit den vier Kindern, die bisher
nichts kannten als ihre eigene, kleine Welt?
Im Zentrum des Romans stehen die Lebenswege dieser vier »Kommunenkinder« aus dem Kampstedter Bruch, die 1980 von der Polizei auf dem Aussteiger-Bauernhof ihrer Eltern entdeckt und dann zu Angehörigen bzw. Pflegefamilien kommen.
Was fasziniert Dich an dieser Kindheit der vier in einer Kommune in der Natur, warum ist dieser Ursprung der vier so wichtig für den Roman?
Weil ich, wie schon in meinem Roman Nach Hause schwimmen, meinen Protagonisten gerne das Leben schwer mache. Im neuen
Roman werfe ich die vier Kinder ins kalte Wasser und lasse die Leser und Leserinnen zuschauen, wie sie strampeln, um nicht unterzugehen. Alle vier landen in einer Umgebung, die sie nicht kennen und die sie zutiefst verwirrt.
Ihre Verfrachtung vom vertrauten Land in die fremde Stadt ist ein brutaler, traumatisierender
Akt, eine Entwurzelung, mit der die vier zwar auf unterschiedliche Arten umgehen, die ihnen aber alles an Anpassungs- und Leidensfähigkeit abverlangt, vor allem, als sie zur Schule müssen und sich mit völlig neuen Herausforderungen konfrontiert sehen.
Ebenso schön wie schmerzlich sind für mich die Szenen, in denen die Kinder sich an die Zeit auf dem Hof erinnern, an die Geborgenheit untereinander, an die Tiere und die
Natur.
Was leistet ein derart umfangreicher Roman, das ein kürzeres Buch nicht leisten könnte?
Die simpelste Antwort wäre: Quantität. Ein dickes Buch bietet mehr Raum zum Erzählen, für die Figurenzeichnung, für Nebenstränge.
Was ich an einem umfangreichen Roman schätze, ist die Atmosphäre, in die ich hineingezogen werde, das Universum, das sich eröffnet und in dem ich mich tage-oder wochenlang bewege und ein Teil davon werde. Im Fall von Leben ist ein unregelmäßiges
Verb ist es natürlich auch so, dass ich mit den Kindern vier Hauptfiguren habe, die alle ihren Platz beanspruchen– immerhin erzähle ich ihre Leben vom zehnten Altersjahr
bis zum fünfzigsten, wobei es Lücken gibt und Zeit gerafft und komprimiert wird. Im besten Fall tauchen meine Leser und Leserinnen in den Roman ein und sind auf der letzten Seite ein wenig enttäuscht, dass das Buch zu Ende ist.
Eine schöne Vorstellung! Es ist unglaublich, wie viele Szenerien, Geschehnisse und Stimmungen sich beim Lesen übereinanderlegen.
Gibt es eine Szene, an die Du besonders gern denkst, bei der Du Dich selbst überraschtest?
Tatsächlich war es beim Schreiben dieses Romans so, dass ich oft dem ersten Impuls gefolgt bin, die erste Idee für den Fortgang der Geschichte umgesetzt habe, ohne lange über mögliche
alternative Richtungen nachzudenken und stattdessen den vier Kindern – und später den Jugendlichen und Erwachsenen – zu folgen und sie zu begleiten auf ihrem Lebensweg, der ein
mäandernder, sich windender Fluss ist, wie das Leben in meinen Augen ein stetig sich vorwärts bewegender Fluss ist, in dem der kleine Mensch fortgetragen wird und einen nur sehr geringen Einfluss darauf hat, wohin er getrieben wird. Deswegen gab es während des Schreibens immer wieder Wendungen, die mich selbst überrascht haben, weil ich sie nicht bis ins Detail durchgeplant hatte und deshalb an Orten und in Situationen gelandet
bin, die mich manchmal zu unvorhersehbaren Entscheidungen gezwungen haben. Am meisten Überraschungen gab es für mich im letzten, dritten Teil des Romans, weil da – zumindest auf den ersten Blick – ein neues Buch beginnt und die Leser und Leserinnen mit neuen Erzählstimmen wie im „Wolkenatlas“, englischer Originaltitel Cloud Atlas, ein 2004 erschienener Roman des englischen Schriftstellers David Mitchell, konfrontiert werden, die die Geschichte aus anderer Perspektive weiterführen.
„Wir sind niemand, wenn wir nicht zusammen sind. Zu viert sind wir eine Geschichte mit einem Anfang und einem im Dachbodendunkel geduldig wartenden Ende. Einzeln sind wir Wörter, unbegreifliche Sätze. Was uns ausmacht, ist das Zurücklassen, das neu Anfangen, das Zurechtfinden und Verlorengehen. Wir müssen lernen ich zu sein und zu scheitern.“ ( S. 728 )
Eine Aussteiger-Kommune auf dem Land, 1980: Die Behörden entdecken vier Kinder, die versteckt vor der Welt aufgewachsen sind. Von diesem Tag an werden sich die vier für lange Zeit nicht wiedersehen.
Wenn es einen Zeitpunkt gibt, den ich als Beginn meiner Freundschaft mit WV bezeichnen sollte, dann war es jener Sonntagnachmittag Anfang Juni 2003, an dem ich so viele Gedichte hörte, dass mir noch Stunden später der Schädel brummte.
Einiges begriff ich, das meiste kaum oder gar nicht, aber das spielte keine Rolle. WVs Meinung nach bedeutete es für ein Gedicht den Tod, wenn man es auseinandernahm wie eine Uhr und die Zakcen an den Zahnrädchen zählte, um das Rätsel der Mechanik zu lösen.
Dies macht Vieles erschütternd klar! Und nun zur Verbindung zu: Wincent Weiss Lyrics zu
"Wer Wenn Nicht Wir"
Oh, es kann so leicht sein, sich zu verlieren
Doch bei dir weiß ich
Oh, du bleibst bei mir
Wer wenn nicht wir?
Gehen zusammen durch alle Zeiten
Was auch passiert, wir beide bleiben
Wir bleiben
Sag mir, wo, wenn nicht hier?
Fangen wir an zu begreifen
Dass die kleinen Dinge reichen
Dass sie reichen, mit dir
Das Lied wurde am 21. Januar 2021 veröffentlicht.
Und genauso fühlen sich die vier Kinder, später Jugendlichen innerhalb ihrer Gemeinschaft, was auch ihr jeweiliges, späteres Scheitern ,außerhalb von ihr, hinlänglich erklärt.
Ein nachhaltiges, eindringliches, wahnsinniges Romanerlebnis, von einem noch besseren Autor, der Seinesgleichen sucht!
Die bibliographischen Angaben zu diesem Titel lauten / Produktinformationen:
Rolf Lappert, Leben ist ein unregelmäßiges Verb
August 2020 Carl Hanser Verlag München GmbH & Co. KG, München, 32 €, 992 Seiten.
Satz: Satz für Satz, Wangen im Allgäu
Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck
Nachweis:
Dr. Dilewsky ist seit 20 Jahren, an unterschiedlichen Schulformen, als Studienrat tätig. Aktuell arbeitet er seit 04.10.2011 am Weiterbildungs-Köln-Kolleg, einer Schulform, die es Menschen ermöglicht, ihr Abitur auf dem 2. Bildungsweg zu erreichen. Letztendlich möchte er mit seiner Arbeit ein Umdenken im System Schule einleiten. In seiner Freizeit unterstützt er den berühmten Thomanerchor aus Leipzig. Er hat in den Fächern Deutsch und Pädagogik jeweils über österreichische Kinder-und Jugendbuchautorin Christine Nöstlinger promoviert, was auch einen weiteren seiner Interessenschwerpunkte repräsentiert.
Seit Dezember 2014 gibt es das 4. Buch von Dr. Klaus Jürgen Dilewsky, welches beide Arbeitsbereiche sinnvoll miteinander verknüpft: Erziehung heute - Auswirkungen auf die Schule: Reihe Unterrichtsmaterialien Bd. 1, 408 S., 44.90 EUR, br., ISBN: 978-3-643-12883-6
Meine Rezensionen erscheinen seit 1989, je nach Thema aus den Bereichen Jugendbuch, Kriminalroman und Sach-/Fachliteratur auf meiner Seite bei LovelyBooks, Lesejury, JuLit, in der Zeitschrift der Deutschunterricht, der Zeitschrift Pädagogik, Seite der Stadtbibliothek Köln, auf Verlagsseiten, meiner fb-Seite, meiner öffentlichen Amazon – Profil – Seite und auf den Seiten anderer Buchhandlungen. Autoren und Verlag erhalten je 1 Exemplar der Besprechung per Mail.
Schon 1768 gründete Josef Heinrich Coppenrath den Verlag, der 1977 von dem jungen Grafiker & Verleger Wolfgang Hölker übernommen wurde. Mit seinen innovativen Ideen führte er den Verlag auf ...
Der Verlag:
Schon 1768 gründete Josef Heinrich Coppenrath den Verlag, der 1977 von dem jungen Grafiker & Verleger Wolfgang Hölker übernommen wurde. Mit seinen innovativen Ideen führte er den Verlag auf neue Wege. Ein Schwerpunkt des Programms sind seither Kinderbücher und Lesefutter für junge, erwachsene Leser. Ihm zur Seite stehen Dr. Lambert Scheer, der 2016 die Geschäftsleitung des Verlags übernommen hat, und die Gründertochter Johanna Hölker. Durch den Generationswechsel ist frischer Wind eingezogen und gleichzeitig bleibt der Spirit des Unternehmens erhalten. Der Coppenrath Verlag GmbH & Co KG vom Hafenweg 30 aus Münster, ist ein Verlag, der für hausinterne Kreativität steht und in der heutigen Zeit ein interessantes Motto pflegt: „Der Kopf ist rund, damit die Gedanken ihre Richtung ändern können.“
Die Autorin:
Bei ihrem Schreibton, der an Suzanne Collins, aber ebenso an Christopher Paolini erinnert, ist Lina Frisch gerade einmal 23 Jahre jung. Sie kommt aus Flensburg und lebt mittlerweile in Osnabrück, wo sie Psychologie studiert. Ihre Liebe zu Geschichten entdeckte sie schon im Kindergarten – und schreibt selbst, seit sie einen Stift halten kann . "Falling Skye" ist ihr erfolgreicher und vielbesprochener Debütroman gewesen. Nun legt sie dessen Fortsetzung vor. Wenn sie nicht mit Schreiben beschäftigt ist, dann geht sie mit ihrer Golden Retriever Hündin Lotta spazieren, sitzt in den Psychologie-Vorlesungen der Uni Osnabrück oder trifft sich mit Freunden. Und natürlich ist Lesen das größtes Hobby! „Früher bin ich mit Ronja Räubertochter durch den Wald gestreift, habe mit Harry, Ron und Hermine nach dem Stein der Weisen gesucht“ und die Affinität zu „die Tribute von Panem“ ist klar, aber eben auch sehr gut.und keinesfalls zu überlesen, denn dies ist ihrerseits eine dystopische Romanreihe der US-amerikanischen Schriftstellerin Suzanne Collins, in der Übersetzungen von Sylke Hachmeister und Peter Klöss, erstmals zwischen 2009 und 2011 auf Deutsch veröffentlicht. „Heute ist es mein Beruf, mit den Figuren meiner eigenen Geschichten zu verschmelzen – und ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen!“, schreibt sie. „Viel Spaß ! Und wer weiß – vielleicht sehen wir uns ja bald in den Gläsernen Nationen…“–Eine junge und feministische Erzählstimme.
Die Covergestaltung:
wie schon bei Falling Skye (Bd. 1) Kannst du deinem Verstand trauen? durch Frauke Schneider zeigt auf dem Einband des Mehrteilers jeweils mit Hologrammfolie, die funkelnde, vielleicht splitternde Glaskuppel des Versammlungsraumes im Mädchentakt, vor kunstvoll dieses Mal lila-rotbraunem Hintergrund als fragilen schönen Schein. Das Lektorat: wurde bewundernswert von Frauke Reitze verantwortet; in der Pressebetreuung: durch Joana Bäumer !
Nun aber erst einmal zum Inhalt der Geschichten; die Buchbeschreibung:
da ist er also nun, der lang erwartete zweite Band der Reihe: „ Rising Skye; Werden deine Gefühle dich retten.“ In einer Nach-Trump-Ära und nach einer großen Katastrophe sind die USA zu den Gläsernen Nationen geworden. Bist du bereit, alles zu riskieren? Skyes Welt droht, in sich zusammenzustürzen: Seit sie ein staatliches Geheimprogramm aufgedeckt hat, das nichts weniger als die Rechte der Frau abschaffen will, ist alles in Gefahr, woran sie je geglaubt hat. Skye, die ehemals regierungstreue Rationale, wird zur Rebellin. Gemeinsam mit Hunter versucht sie, das „ReNatura“-Programm aufzuhalten, und gerät dabei ins tödliche Visier der Kristallisierer. Doch nicht nur die Regierung ist den Beiden auf den Fersen … Eine atemlose Jagd quer durch die Gläsernen Nationen beginnt. Kann Skyes Liebe zu Hunter den Kampf für Freiheit und Gleichberechtigung überstehen? Was verbirgt ihre Mutter Beth, die mächtige Chefin einer Untergrundorganisation? Und wird Skye ihren Gefühlen jemals nun wieder vertrauen können oder wird sie erneut enttäuscht werden? Die fulminante Fortsetzung von "Falling Skye" – beängstigend realitätsnah Spannungsgetriebenee, scharfsinnige Dystopie über Diskriminierung und Populismus von Lina Frisch.
Nun zu meiner Meinung / Mein Fazit:
Die Autorin macht ihrem Namen alle Ehre. Aufgrund ihres jungen Alters ist sie noch relativ nah dran an der Sprache und an den Dialogen junger Leute. Sie kennt die Charaktere und deren Alltagsprobleme, ohne darin aufsetzt zu wirken. In Sprache oder entworfenen Bildern „zeichnet“ sie dabei mit so feinem Strich, dass dadurch die jeweiligen Gefühlslagen von Skye und ihrem Freund Hunter, innerhalb ihrer vielschichtigen Beziehung, bei der Lektüre wirklich hautnah nachgespürt werden.
Die Sonne will oder muss uns wieder scheinen, innerhalb und außerhalb- von uns, heißt es. Was dieser Umstand nun mit der Fortsetzung und den Herausforderungen innerhalb des Romans zu tun hat, wird hier natürlich nicht verraten: Aber wieviele Amerikaner müssen diesen Roman, in diesen Zeiten, lesen und JA, wieviele von uns Deutschen sollten es tun? Prof. Bernhard Hoffschmidt ist nicht nur Leiter des Instituts für Solarforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln, sondern auch der geistige Vater des einzigen Solarturmkraftwerks in Deutschland am Standort Jülich. Als Herr über die größte künstliche Sonne, 149 Xenonlampen mit der Strahlkraft von 10.000 Sonnen, erforschen er und sein Team auch die Herstellung von Wasserstoff. Über seine Projekte im Westen und weltweit spricht der "Sonnenkönig"hier ist also die Revolution, da wir immer so schön klagen können, ich antworte ihnen darüber hinaus:
Mit der Jahreslosung geht die Kirche in ein neues Jahr:
„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist“: Sie steht für 2021 im Lukasevangelium, Kapitel 6, Vers 36. Dieser Ausspruch Jesu steht also für uns über dem kommenden Jahr. Über das Wort „Barmherzigkeit“, das arme Herz und den Wunsch nach Perfektion schreibt z.B. Pröpstin Frauke Eiben in ihrem Wort zur Jahreslosung:
Barmherzigkeit kommt in unserer Alltagssprache nicht mehr so häufig vor. Es ist ein bisschen altmodisch geworden. Und wenn es benutzt wird, wird es oft mit Mitleid verwechselt. Aber das ist zu kurz gedacht.
Mit der Jahreslosung ist uns dieses etwas altertümliche Wort nun neu ins Ohr gesetzt, und das ist gut. Denn in ihm verbirgt sich eine Haltung, die immer noch dem Leben dient.
Was brauchen wir mehr als einen zuversichtlichen Start ins Jahr 2021?
Lassen wir uns leiten von der Jahreslosung:
Mut zur Barmherzigkeit
Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist! Barmherzig – ein altes Wort. „Erbarmen“ steckt da drin. Und „Herz“. Ich werde beim Gefühl gepackt. Pfarrerin
Angelika Behnke sagt: Ich glaube, es kann ein gutes, ein besseres Jahr werden, wenn wir uns in Barmherzigkeit üben. Das wäre doch ein fabelhafter Vorsatz fürs neue Jahr! Entdecken wir diese alte christliche Disziplin ganz neu für uns und fangen gleich damit an. Und die Barmherzigkeit sieht mit dem Herzen. Im Italienischen sagt man compassione. Also Mitgefühl. Mitleiden. Dabei ist Barmherzigkeit mehr als nur ein Gefühl. Barmherzigkeit ist immer eine Tat. Also, nicht nur ein Mitfühlen, so nach dem Motto „Ach, dieser arme Mensch!“, sondern Zuwendung geben.Ohne Barmherzigkeit wäre das Leben härter, ohne Seele:
- Für Skye und die Menschen, die wichtig sind, ist das Leben hart.
- Obwohl es in den Gläsernen Nationen eigentlich klarer, einfacher werden sollte.
- Skye stellt eigene Belange hinten an, hat Überzeugungen und Mut.
- Trifft Entscheidungen spontan, aus Herz und Seele heraus, zieht erst dann den Verstand hinzu.
- Skye hat also den Mut zur Barmherzigkeit, im Sinne des Sich-Kümmerns.
- Dabei hat sie auch die Energie Familiengeheimnissen auf der Spur zu bleiben.
Weiter heißt es, im Sinne der Jahreslosung: Schließlich meinte eine Schulleiterin: „Das Hauptproblem ist doch, dass sich immer weniger Menschen umeinander kümmern.“ „Sich-kümmern-um“ – das wurde unser Wort. „Sich kümmern um“. Mir fiel diese Geschichte wieder ein, als ich meine erwachsenen Kinder vor einigen Tagen fragte, was sie mit Barmherzigkeit verbinden. Die Antworten waren, so vermute ich, typisch für die Generation der 20-30 -Jährigen: „Kirchensprache, benutze ich nie“ oder „Darüber predigt ihr doch immer zu Weihnachten.“ Ein Wort, das aus unserem Wortschatz zu verschwinden droht. „Leichter könnte ich beschreiben, was unbarmherzig ist“. Weitergedacht wurde: „Eine Stadt wird von Barmherzigkeit zusammengehalten. Die Folgen des Virus, die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind schmerzhaft, traurig und zurzeit noch unübersehbar. Und die Konsequenzen dieser rapiden Unterbrechung unseres gewohnten Lebens werden uns noch lange beschäftigen. Doch zugleich schauen wir auf eine Welle des „Sich-kümmerns“ zurück, die mir wie ein Wunder erscheint. Deshalb lautet mein lesendes Fazit:
- Dieser Roman ist wichtig in und für unsere gesellschaftspolitisch angespannte Zeit.
- Hunter kam mir dabei überhaupt nicht nahe, in der Rolle des Undurchsichtigen in Bd. 1 fand ich ihn glaubwürdiger.
- Elias habe ich deutlich vermisst, Ocean ist spannend und seine Aufgabe / Rolle nichtauserzählt. Deshalb:
- Genau deshalb wünsche ich mir einen 3. Band mit Ocean und Elias als Mittelpunktfiguren, liebe Lina Frisch !
Die bibliographischen Angaben zu diesem Titel lauten / Produktinformationen:
Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
• Verlag: Coppenrath; Auflage: 1 (Oktober 2020)
• Sprache: Deutsch
• Preis: 20 €
• ISBN-13: 978-3649633662
• Lesealter : 14 - 16 Jahre
Nachweis:
Dr. Dilewsky ist seit 20 Jahren, an unterschiedlichen Schulformen, als Studienrat tätig. Aktuell arbeitet er seit 04.10.2011 am Weiterbildungs-Köln-Kolleg, einer Schulform, die es Menschen ermöglicht, ihr Abitur auf dem 2. Bildungsweg zu erreichen. Letztendlich möchte er mit seiner Arbeit ein Umdenken im System Schule einleiten. In seiner Freizeit unterstützt er den berühmten Thomanerchor aus Leipzig. Er hat in den Fächern Deutsch und Pädagogik jeweils über die bekannte österreichische Kinder-und Jugendbuchautorin Christine Nöstlinger promoviert, was auch seinen Interessenschwerpunkt repräsentiert. Seit Dezember 2014 gibt es das 4. Buch von Dr. Klaus Jürgen Dilewsky, welches beide Arbeitsbereiche sinnvoll miteinander verknüpft: Erziehung heute Auswirkungen auf die Schule: Reihe Unterrichtsmaterialien Bd 1, 408 S., 44.90 EUR, br., ISBN 978-3-643-12883-6 Meine Rezensionen erscheinen seit 1989, je nach Thema aus den Bereichen Jugendbuch, Kriminalroman und Sach/Fachliteratur auf meiner Seite bei LovelyBooks, Lesejury, JuLit, in der Zeitschrift der Deutschunterricht, der Zeitschrift Pädagogik, auf der Seite der Stadtbibliothek Köln, auf Verlagsseiten, meiner fb-Seite, meinem öffentlichen Amazon – Profil – und auf Seiten anderer Buchhandlungen. Autoren und Verlag erhalten jeweils 1 Exemplar der Besprechung per Mail.
Fesselnde Belletristik, populäre Unterhaltungsliteratur, aktuelle Sachbücher, kreative Geschenkbücher und innovative digitale Angebote prägen das Programm der Verlagsgruppe Droemer Knaur.
Die ...
Der Verlag:
Fesselnde Belletristik, populäre Unterhaltungsliteratur, aktuelle Sachbücher, kreative Geschenkbücher und innovative digitale Angebote prägen das Programm der Verlagsgruppe Droemer Knaur.
Die Verlagsgruppe hat ihren Sitz in München und ist Teil der Holtzbrinck Publishing Group.
Er gehört zur Verlagsgruppe Droemer Knaur und steht dabei eigenständig für wunderbare Unterhaltung mit dem gewissen Etwas. Die Droemer Autor*innen erzählen Geschichten, die einen fesseln, berühren und entführen. Sie regen aber auch zum Hinterfragen, zum Entdecken und zum Austausch mit anderen an – sei es die beste Freundin oder der eigene Lesekreis.
Der Droemer Verlag liebt Romane, in denen wir uns mit unseren Erfahrungen wiederentdecken und die uns dennoch mit plötzlichen Wendungen oder ungeahnten Einblicken überraschen: Thriller, die auf kluge Weise verblüffen, Historische Romane, die Horizonte eröffnen, Familienromane voller Herz und Dramatik, kurz, alle Geschichten, die zugleich unterhalten und bereichern.
Neben der Belletristik bestimmen aktuelle gesellschaftspolitische Themen und populärwissenschaftliche Sachbücher das Profil von Droemer.
Die Autorin:
Karin Kalisa ist eine deutsche Wissenschaftlerin und Literatin: Karin Kalisa wird 1965 in Deutschland geboren. Als Wissenschaftlerin beschäftigt sie sich mit asiatischen Sprachen und Ethnologie. Kalisa lebte bereits in Wien, Tokio und verschiedenen Städten Deutschlands. Heute hat sie sich in Ost-Berlin niedergelassen.
2016 veröffentlicht sie ihren Debütroman »Sungs Laden«, den ich ebenfalls euphorisch besprechen habe und der auf Anhieb großen Anklang findet und von der Kritik hochgelobt wird. In dem Buch schlägt Kalisa gekonnt eine Brücke zwischen Deutschland und Vietnam.
Seitdem veröffentlicht die Autorin weiterhin erfolgreiche vier Romane bei Droemer und C.H. Beck. Die hier zur Besprechung vorliegende Wintererzählung Sternstunde erschien 2018 ebenfalls bei Droemer.
Die Covergestaltung:
ist ein blauer Pappband mit goldgeprägten Rückentiteln, farbigen Vorsätzen, Lesebändchen und Schutzumschlag. 118 (2) Seiten mit Illustrationen von Stephanie Pfeiffer in Covergestaltung durch Sabine Kwauka unter Verwendung von Bildmaterial von Jeffrey Thompson / Alamy, Abbildung: white snow / shutterstock . Auch die Innengestaltung kann sich dabei durchaus sehen lassen, farbig colorierte Bilder der Illustratorin Stephanie Pfeiffer zieren die Anfänge der j eweilig kurzen Kapitel.
Nun aber zum Inhalt der Geschichte; die Buchbeschreibung;
Eine so zauberhaft wie poetische Weihnachtsgeschichte der Spiegel-Bestseller-Autorin Karin Kalisa, für die Zeit der kurzen Tage und langen Nächte. Die fast achtjährige Kim, die eigentlich Kim Stella heißt, was Stern bedeutet,wurde am 24. Dezember geboren und ist plötzlich fassungslos über das, was sie da im Radio hört. Der wunderbare Weihnachtsstern soll nur ein Komet gewesen sein, ein Klumpen Gas und Staub und jetzt muss und soll sie also feststellen, dass ihr Stern eine Art Lüge sein könnte, weil Wissenschaftler jetzt eine neue Theorie aufstellen? Dabei sollten sich doch Wunder und Wissenschaft nicht gegeneinander ausschließen, sondern einen darin bestärken können und werden, dass man seinen kindlichen Glauben durchaus behalten und trotzdem eine Faszination für Forschung aufbauen kann, weiß der Astrophysiker Arthur Sanftleben eine viel spannendere Geschichte zu erzählen, von einem ungewöhnlichen Zusammentreffen von Jupiter und Saturn. Doch erst der gleichaltrige Max, Star-Wars-Fan und Sternenkundiger, zeigt Kim, dass Wissenschaft und Wunder sich nicht ausschließen müssen.
Die bibliographischen Angaben zu diesem Titel lauten / Produktinformationen:
Sternstunde: Eine Wintererzählung Gebundene Ausgabe – Oktober 2018 Mit Hinweisen.
Herausgeber : Droemer HC; 2. Edition
• Sprache: : Deutsch
• Gebundene Ausgabe : 120 Seiten
• Preis:12 €
• ISBN-13 : 978-3426281901
Nun aber zu meiner Meinung / Mein Fazit:
Herausgekommen ist ganz besondere Weihnachtsgeschichte: geheimnisvoll und strahlend wie der Weihnachtsstern selbst.
Dabei ist Stern über Bethlehem ist ein geistliches Weihnachtslied von Alfred Hans Zoller 1964 geschrieben.
.Stern über Bethlehem, nun bleibst du stehn
Und lässt uns alle das Wunder hier sehn,
Das da geschehen, was niemand gedacht,
Stern über Bethlehem, in dieser Nacht.
Um ihn geht also, den Stern mit dem alles begann. Wie schon in ihrem ersten Roman, der mich alles und jeden vergessen ließ, Sungs Laden 2015, schafft die Autorin hier Atmosphäre über eine warme Küche und deren Backgerüche sowie über das weihnachtliche Gefühl und die Liebe; als bestimmendes Gefühl bei der Zeichnung der Charaktere.
Ob nun der Raum des Künstlerbedarfs Sanftleben, sein Inhaber in seiner aufgeschlossenen Güte, der gleichnamige Onkel als Sternenexperte, die wachsam-ruhige Kim-Stalla als Fixpunkt, die nur durch eine Radiomeldung aus der Ruhe gebracht wird und ihrerseits in ihren Grundzügen an Astrid Lindgrens Madita erinnert oder erst der gleichaltrige Max, Star-Wars-Fan und Sternenkundiger gezeichnet werden, alles ist aus Liebe wie ein Musikstück, komponiert.
Daraus entsteht eine moderne (Weihnachts)- geschichte und eine absolute Leseempfehlung, deren teilweise widersprüchliche Hintergrundfaktenlage nun folgt, auch um zu zeigen, wie besonders die vorliegende Erzählung ist:
Und tatsächlich hat es zu der fraglichen Zeit eine Begegnung zwischen Jupiter und Saturn gegeben: Im Jahr 7 v. Chr. zogen die beiden Planeten von der Erde aus betrachtet gleich dreimal nahe aneinander vorüber – eine ungewöhnliche und seltene Himmelserscheinung. In der babylonischen Astrologie stand Jupiter für den höchsten Gott und Saturn für den König von Israel. Da erscheint es durchaus möglich, dass die damaligen Sterndeuter in dem Ereignis die Ankündigung der Geburt eines mächtigen Königs der Juden sahen. Diese Erklärung wird von vielen Forschern als die wahrscheinlichste angesehen. Doch auch sie hat ihre Schwächen. So kamen sich Jupiter und Saturn nach heutigen Berechnungen am Himmel niemals so nahe, dass sie nicht noch mit bloßem Auge als zwei getrennte Gestirne zu erkennen gewesen wären. In der Bibel ist aber stets nur von einem Stern die Rede. Zudem gab es in der fraglichen Zeit noch eine weitere auffällige Konjunktion: In den Jahren 3 und 2 v. Chr. begegneten sich Venus und Jupiter am Himmel. Das zweite Zusammentreffen war sogar so eng, dass beide Planeten für einen Betrachter auf der Erde zu einem Gestirn – möglicherweise dem Weihnachtsstern – verschmolzen.
Und schließlich besteht auch die Möglichkeit, dass es sich bei dem Stern von Bethlehem lediglich um ein symbolisches Motiv handelt, ohne realen Hintergrund. Im vierten Buch Mose steht die Weissagung: Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen über die Ankunft des Messias als Retter Israels. Für den Evangelisten Matthäus sind Rückbezüge auf biblische Verheißungen durchaus typisch. Es kann also sein, dass er den Stern von Bethlehem als Symbol für den wahren Retter Israels verwendet hat und nicht als Beschreibung eines wahren Naturphänomens.
"Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war..." So erzählt es die Weihnachtsgeschichte. Aber gab es den Stern von Bethlehem wirklich? Welchem astronomischen Phänomen könnten die drei Weisen aus dem Morgenland gefolgt sein?
Wann leuchtete der "Stern"?
So weiß niemand weiß genau, wann der historische Jesus von Nazareth genau geboren ist. Auch wenn die heutige Zeitrechnung auf einer klaren Trennung zwischen "vor Christi Geburt" und "nach Christi Geburt" basiert, ist die Zeitenwende relativ willkürlich festgesetzt worden - und höchstwahrscheinlich nicht auf das Jahr der wirklichen Geburt des Jesus von Nazareth.
Denn der von den Römern eingesetzte König Herodes, der in der biblischen Erzählung vorkommt, ist bereits im Jahr vier vor unserer Zeitrechnung gestorben.
Und der Statthalter Quirinius, wegen dessen Volkszählung Joseph und Maria von Nazareth nach Bethlehem ziehen müssen, regierte um 12 vor Christus. Historiker gehen deshalb heute davon aus, dass Jesus eigentlich nur zwischen acht und vier Jahren vor unserer Zeitrechnung geboren worden sein kann - und keineswegs im Jahre "Null".
Es sind also 168 Jupiterjahre vergangen, seit er für uns eine besondere Rolle gespielt hat: Er war der "Stern von Bethlehem". Zu Zeiten, da die Kirche das gesamte Geistesleben, die Wissenschaft und Kultur in Europa prägte, machte man sich wenig Gedanken über diesen Stern. Doch in der anbrechenden Neuzeit, als Kopernikus und Galilei das alte Weltbild mit der Erde im Mittelpunkt zertrümmerten, begann man ihn mit anderen Augen zu betrachten. Jedem hellen Stern wurde also auch eine bestimmte Bedeutung zugesprochen. Jupiter regierte als Königsstern, Symbol für den Herrscher. Saturn, der schwächer leuchtende, blassgelbe Planet mit dem schönen Ring (von dessen Existenz man damals natürlich noch keine Ahnung hatte), galt als Stern des Volks Israel. Und das Sternbild der Fische repräsentierte in diesem kosmischen Riesenspiel das Land Kanaan.
Komet oder Supernova?
Erklärungsversuche gibt es denn mindestens ebenso viele, wie es Indizien gibt. Edmond Halley, der Entdecker des gleichnamigen Kometen, vermutete beispielsweise, dass der Stern von Bethlehem ein Komet gewesen sei. Aufzeichnungen von chinesischen Astronomen schienen das zu bestätigen, doch sie haben einen entscheidenden Schönheitsfehler: Der von ihnen erwähnte Komet wurde wie erwähnt, bereits im Jahr 12 vor unserer Zeit beobachtet - einige Jahre vor dem wahrscheinlichsten Geburtstermin.
Von der Autorin ebenfalls empfehlenswert:
Sungs Laden
C.H. Beck Verlag
2015.
Szene-Viertel entdeckt seinen asiatischen Anteil und belebt seine anarchisch-kreative Seele neu.
Radio Activity
C.H. Beck Verlag
29. Juli 2019
Wenn sie zu hören ist, werden die Radios lauter gedreht und stocken die Gespräche: Nora Tewes hat die perfekte Radiostimme – und einen Plan: Auf 100.7, einem Sender, den sie mit zwei Freunden gegründet hat, will sie einen lange davongekommenen Täter in die Enge treiben.
Bergsalz
Ebenfalls aus dem aus dem Hause Droemer
3. Dezember 2020
Karin Kalisa erzählt von einem Dorf am Fuß der Berge, die zwar in Sichtweite sind, aber doch ein ganzes Stück entfernt. In diesem Dorf leben einige Frauen, die schon verwitwet sind. Man kennt sich in der Nachbarschaft, grüßt einander freundlich, aber bleibt auf Abstand. Bis eines Tages eine der Frauen zur anderen marschiert und um eine Tasse Mehl bittet.
Nachweis:
Dr. Dilewsky ist seit 20 Jahren, an unterschiedlichen Schulformen, als Studienrat tätig. Aktuell arbeitet er seit 04.10.2011 am Weiterbildungs-Köln-Kolleg, einer Schulform, die es Menschen ermöglicht, ihr Abitur auf dem 2. Bildungsweg zu erreichen. Letztendlich möchte er mit seiner Arbeit ein Umdenken im System Schule einleiten. In seiner Freizeit unterstützt er denberühmtenThomanerchorausLeipzig. Er hat in den Fächern Deutsch und Pädagogik jeweils über österreichische Kinder-und Jugendbuchautorin Christine Nöstlinger promoviert, was auch einen weiteren seiner Interessenschwerpunkte repräsentiert. Seit Dezember 2014 gibt es das 4. Buch von Dr. Klaus Jürgen Dilewsky, welches beide Arbeitsbereiche sinnvoll miteinander verknüpft: Erziehung heute - Auswirkungen auf die Schule: Reihe Unterrichtsmaterialien Bd. 1, 408 S., 44.90 EUR, br., ISBN:978-3-643-12883-6 Meine Rezensionen erscheinen seit 1989, je nach Thema aus den Bereichen Jugendbuch, Kriminalroman und Sach-/Fachliteratur auf meiner Seite bei LovelyBooks, Lesejury, JuLit, in der Zeitschrift der Deutschunterricht, der Zeitschrift Pädagogik, Seite der Stadtbibliothek Köln, auf Verlagsseiten, meiner fb-Seite, meiner öffentlichen Amazon – Profil – Seite und auf den Seiten anderer Buchhandlungen. Autoren und Verlag erhalten je 1 Exemplar der Besprechung per Mail.