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Charlotte

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2017

Anders sein...

Ich, Eleanor Oliphant
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Eleanor Oliphant ist anders als ihre Mitmenschen. Und deswegen versteht sie oft nicht, wie diese denken und handeln. Elenor ist ehrlich, manchmal zu ehrlich. Sie hat keine Freunde und Familie und bei ihren ...

Eleanor Oliphant ist anders als ihre Mitmenschen. Und deswegen versteht sie oft nicht, wie diese denken und handeln. Elenor ist ehrlich, manchmal zu ehrlich. Sie hat keine Freunde und Familie und bei ihren Kollegen einen schweren Stand.
Doch dann verliebt sie sich. Das erste Mal und so richtig. Und plötzlich ist alles anders...

"Ich. Eleanor Oliphant" von Gail Honeyman ist ebenfalls anders. Anders als das Buch, das ich erwartet hatte. Anders als viele Bücher, die zur Zeit auf dem Buchmarkt zu finden sind,
Mein Dank gilt zunächst netgally.de, dass ich dieses andere, besondere Buch lesen durfte. Dass ich Eleanor kennen lernen durfte. Es war mir ein Vergnügen.

Zunächst sah es für mich gar nicht so aus, als ob ich Vergnügen an dem Buch haben könnte. Ich fand nur schwer den Einstieg zur Geschichte. Eleanor ist nicht unbedingt die auf Anhieb sympathischste Person. Doch je besser man sie kennenlernt, desto mehr versteht man, warum sie ist, wie sie ist und umso mehr mag man sie. Mir ging es auf jeden Fall so.
Am Ende des Buch fiel es mir sogar schwer von Eleanor und ihrer Geschichte Abschied zu nehmen.

Die Autorin Gail Honeyman hat ihre Geschichte aus der Sicht der Hauptfigur geschrieben und so erlebt der Leser viele alltägliche Dinge aus Eleanors spezieller Sicht auf unseren normalen Alltag. Genau an diesen Stellen habe ich herrlich geschmunzelt und an anderen Stellen habe ich mit Eleanor mitgelitten. Zum Ende hin konnte ich mich kaum noch von der Geschichte lösen, die mir zu Beginn dort reichlich Schwierigkeiten bereitet hat.
Deshalb mein Tipp an alle, denen es ähnlich geht:

Durchhalten, es lohnt sich!

Veröffentlicht am 10.05.2017

Faszination Appalachian Trail

The Distance from me to you
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Kendras großer Traum ist es, nach dem Schulabschluss zusammen mit ihrer Freunden den Appalaichian Trail von Norden nach Süden durch 14 amerikanische Bundesstaaten hindurch zu wandern. Doch kurz bevor es ...

Kendras großer Traum ist es, nach dem Schulabschluss zusammen mit ihrer Freunden den Appalaichian Trail von Norden nach Süden durch 14 amerikanische Bundesstaaten hindurch zu wandern. Doch kurz bevor es losgeht, sagt ihre Freundin ab und Kendra macht sich - ohne dass ihre eltern von dieser Tatsache wissen - alleine auf den Weg. Es ist ein großes Abenteuer und nicht ganz ungefährlich, doch Kendra hat keine Angst. Und dann trifft sie auch noch Sam, der den Trail ebenfalls alleine wandert.

Das Thema „Jugendliche wandern auf dem Appalachian Trail“ hat mich von Anfang an gereizt. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, dass ein deutscher Leser dieses einmal tun wird, äußerst gering ist. Dennoch finde die Idee, die dahinter steckt, nämlich nach der Schule etwas anderes zu tun, statt sofort mit seiner Ausbildung weiter zu machen, etwas ist, mit dem sich viele Schüler, besonders im G8-Zeitalter beschäftigen sollten (und es meiner Erfahrung nach auch tun). Dieses Buch beschäftigt sich mit dem Thema und gibt somit Anreize, was ich sehr gelungen finde.
Weniger gelungen finde, ich dass die Geschichte oft im Geschehen springt und der Leser gar nicht alle Widrigkeiten des Trailwanderns kennenlernt. Auch die Tatsache, dass die Geschichte im Präsens verfasst ist, statt im erzählenden Präteritum, hat mich manches Mal doch sehr irritiert. Aber das wird ja immer mehr Mode und viele Jugendliche sind daran eher gewöhnt.
Dass die Probleme von Sam teilweise nur oberflächlich behandelt wurden, sehe ich als Problem an. Da hätte die Geschichte gerne mehr Tiefgang haben können. Kendra als auch Sam bleiben dem Leser irgendwie fremd. Auch der Spannungsaufbau wirkt an manchen Stellen zu oberflächlich.

Trotzdem ist dieses ein Buch zu einem Thema, dass ich für junge Menschen sehr interessant finde. Vor Allem G8-Schüler, die teilweise schon mit 17 Abitur machen, fragen sich oft, was sie nach der Schule tun sollen. Ein Jahr (oder ein paar Monate) Work und Travel oder vielleicht mal auf Wandertour gehen, wie in diesem Buch, sich die Welt ansehen, erwachsen werden (weil in der Schulzeit heute dafür keine Zeit mehr bleibt) sind da gute Alternativen zum direkten Sprung in die Ausbildung oder ins Studium. Vielleicht bietet diese Geschichte dem einen oder anderen Schüler einen Anreiz, ähnliches auszuprobieren.
Insgesamt ein tolles Thema, das nicht immer ganz so gelungen umgesetzt worden ist.

Veröffentlicht am 21.04.2017

Liebe findet man oft da, wo man sie nicht erwartet

Tage mit dir
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Falk muss an seinem 30. Geburtstag mit ansehen, wie sich sein Arbeitskollege das Leben nimmt. Durch dieses Ereignis aus der Bahn geworfen, überdenkt er sein bisher erfolgreiches und aus seiner Sicht zufriedenes ...

Falk muss an seinem 30. Geburtstag mit ansehen, wie sich sein Arbeitskollege das Leben nimmt. Durch dieses Ereignis aus der Bahn geworfen, überdenkt er sein bisher erfolgreiches und aus seiner Sicht zufriedenes Leben und nimmt sich eine Auszeit.
Dabei trifft er auf die junge Dänin Minje, die - schwanger und allein - scheinbar auf seine Hilfe angewiesen ist.
Die beiden verbringen nur wenige Tage zusammen, doch schon bald stellt sich für Falk heraus, dass es Minje ist, die seinem Leben eine neue Richtung und einen neuen Sinn gibt.

Wie in den Romanen der Prescott-Saga gelingt es Kate Dakota wieder eine Leseatmosphäre zu schaffen, die den Leser in seinen Bann zieht. Zwischen den beiden Hauptfiguren knistert die Luft und die Gespräche sind wie gewohnt lustig und gelungen. Das mag ich an den Büchern von Kate Dakota am liebsten: den Schlagabtausch der Protagonisten.

Das Cover gefällt mir dieses Mal besonders gut und nach dem Lesen fiel mir auf, wie gut es zur Geschichte passt.

Gerne würde ich dem Roman die volle Sternezahl geben, aber ich möchte auch eine ehrliche Bewertung abgeben. Von der ersten Seite an war mir Falk sehr sympathisch, leider kann ich das von Minje nicht sagen, mit der ich zunächst nicht richtig warm wurde. Auch als man zum Ende hin die Beweggründe für ihr Handeln komplett erfassen kann, fiel es mir dennoch schwer, sie ganz in mein Herz zu schließen.
Aber davon abgesehen habe ich das Buch begeistert gelesen und habe die Geschichte von Minje und Falk mit ganzem Herzen mitverfolgt.

Ich freue mich schon auf das nächste Buch der Autorin, das ich mit Sicherheit auch lesen werde.

Kate Dakota hat mit: "Tage mit dir" wieder einen Roman abgeliefert, der zugleich voller Humor und Tragik ist. Ihre Bücher sind wie das Leben selbst: nicht immer nur eitel Sonnenschein, doch voller Hoffnung und Zuversicht.

Veröffentlicht am 21.04.2017

Endlich mal wieder was Gutes für Jungs

Mysterium. Der schwarze Drache
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Danny ist ein Zirkuskind und allerlei Gefahren sind ihm nicht unbedingt fremd, doch dann sterben seine Eltern bei einem Brand und seine ganze Welt steht Kopf.
Er reist mit seiner Tante nach Hongkong, wo ...

Danny ist ein Zirkuskind und allerlei Gefahren sind ihm nicht unbedingt fremd, doch dann sterben seine Eltern bei einem Brand und seine ganze Welt steht Kopf.
Er reist mit seiner Tante nach Hongkong, wo auch seine Mutter herkommt. Und schon nach kurzer Zeit wird er zusammen mit seinem Freund aus alten Zirkustagen Major Zamora in die finsteren Machenschaft der Triaden verstrickt.
Seine Tante wird entführt und nun ist es an Danny, alle Rätsel zu lösen.

Mysterium ist ein interessantes, unterhaltsames Jugendbuch, das durch seinen exotischen Schauplatz noch an Spannung gewinnt.
Dank der Karte der Stadt im Einband kann man der Odyssee Dannys sogar weitgehend folgen.
Auf der Suche nach seiner entführten Tante trifft Danny auf diverse chinesische Personen, deren Namen mir allerdings einige Probleme bereiten haben. Ich konnte die Figuren nur schwer auseinander halten, weshalb ich dem Buch insgesamt einen Stern abziehe. Davon abgesehen habe ich gespannt Dannys Erlebnisse verfolgt und würde das Buch jugendlichen Lesern ab ca. 10 Jahren empfehlen.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Kann Liebe retten?

Berühre mich. Nicht.
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Sage hat Schlimmes hinter sich. Alles, was sie will, ist ein Neustart, weit weg von einer grausamen Kindheit und Jugend. Doch auch das neue Leben am College ist alles andere als leicht. Ohne viel Geld, ...

Sage hat Schlimmes hinter sich. Alles, was sie will, ist ein Neustart, weit weg von einer grausamen Kindheit und Jugend. Doch auch das neue Leben am College ist alles andere als leicht. Ohne viel Geld, mit ihren täglichen Dämonen konfrontiert, ist sie zwar endlich frei, aber weit weg von einem normalen Studentenleben.
Doch das Glück ist ihr hold. Sie trifft April, die ihr Freundschaft und Hilfe in der Not anbietet. Und da ist dann noch Aprils Bruder Luca.
Seit langer Zeit merkt Sage das erste Mal, dass ihr nicht alle Männer Böses wollen und sie lernt endlich zu vertrauen. Doch reicht das, um den Horror ihrer Vergangenheit zu überwinden, kann die Liebe sie retten?

"Berühre mich. Nicht" ist ein trotz des manchmal schweren Themas wunderbar und leicht zu lesender New Adult-Roman, der mich von Anfang an in seinen Bann gezogen hat. Jede Menge sympathischer Figuren(insb. interessante Nebenfiguren, die die Geschichte bereichert haben, statt nur Randfiguren zu sein) und der Schreibstil der Autorin tragen ihren Teil dazu bei, dass ich ein echtes Lesevergnügen hatte.
Ein Roman, der anderes als viele Vertreter seines Genres, nicht nur Sexszenen auf Lager hatte, sondern mehr zu bieten hatte.

Bis zum Schluss! Und auf einmal war alles anders. Mal angesehen von einem ganz schrecklichen Cliffhanger, der mich frustriert und verwirrt zurückgelassen hat, war das ganze Ende des Buches einfach nur schräg. Angefangen bei einer merkwürdigen und der Geschichte nicht würdigen Sexszene, die negiert hat, was ich vorher zu dem Thema zu sagen hatte, bis hin zu der kompletten Überreaktion der Hauptfigur, die in keinster Weise nachvollziehbar war.

Da mir das Buch dennoch gefallen hat und ich unbedingt wissen will, wie es mit Sage und Luca weitergeht, gebe ich dafür immer noch 4 Sterne (die eher aufgerundete 3,5 Sterne sind).