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Veröffentlicht am 04.03.2022

Zu lang… zu viel Drama

Keeping Hope
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Achtung: 3. Band. Zwar ist die Handlung grundsätzlich eigenständig, allerdings spielt sich die Geschichte rund um die bereits bekannte Clique ab und im Gegensatz zu den Vorgängern sind diesmal beide Hauptfiguren ...

Achtung: 3. Band. Zwar ist die Handlung grundsätzlich eigenständig, allerdings spielt sich die Geschichte rund um die bereits bekannte Clique ab und im Gegensatz zu den Vorgängern sind diesmal beide Hauptfiguren bereits bekannt, sodass ihre Geschichte sich zuvor immer mal wieder andeutete.

Ich war sehr gespannt auf die Story um Ella und Jamie. Die zwei wohnen in einer WG zusammen und sind beste Freunde. Allerdings ist Jamie auch schon ewig in Ella verliebt, sodass er unter Ellas Beziehung sehr leidet. Ella ahnt davon nichts…

Beide Charaktere fand ich bereits in den ersten Bänden der Reihe sehr sympathisch. Abwechselnd schildern sie in der Ich-Perspektive die Geschehnisse und ihre Gefühle.

Ella ist eine loyale Freundin und hilfsbereite Schwester. Ihr Wunsch ist es, Schriftstellerin zu werden, doch Rückschläge bringen sie immer wieder dazu, an sich und ihrem Traum zu zweifeln. Auch private Umstände bringen Ella an ihre Grenzen.

Jamie studiert Musik. Die hohen Kosten des Studiums belasten ihn. Verzweifelt bemüht er sich, sein Studium zu verkürzen, um auch seine Eltern finanziell zu entlasten. Allerdings überfordert er sich dabei völlig und hat immer weniger Zeit für seine Freunde, die ihn zu unterstützen und auch immer wieder abzulenken versuchen.

Ella und Jamie sind beste Freunde. Solange Ella in einer Beziehung war, hat Jamie zwar still gelitten, war Ella aber stets als Vertrauensperson verfügbar. Nach Ellas Trennung verändert sich die Situation zwischen den beiden. Für Jamie wird es immer schwieriger, nicht mit seinen Gefühlen herauszuplatzen, von denen er nicht weiß, wie Ella darauf reagieren würde. Jamies verändertes Verhalten wird dadurch auch zur Zerreißprobe für ihre Freundschaft.

Ich mag die zwei, wirklich. Ich mag sie auch zusammen echt gern. Dennoch konnte mich die Story nicht komplett überzeugen. Die Darstellung ihrer aufgewühlten Gefühle ist nachvollziehbar. Allerdings kommt es im Verlauf zu einigen Ereignissen, die unnötiges Drama nach sich ziehen. Alles wird künstlich in die Länge gezogen. Es gibt immer mehr und mehr Drama, das sich so leicht hätte verhindern lassen. Am Ende empfinde ich das Buch schlicht als zu lang. So süß und berührend und aufwühlend die Geschichte an vielen Stellen auch ist, gibt es für mich zu viele Längen und zu viele künstlich hochgekochte Probleme.

Fazit

Der Schreibstil ist wie schon bei den Vorgängern angenehm flüssig und die Ich-Perspektive gibt intensive Einblicke in die Gefühle der Figuren. Ella und Jamie sind grundsätzlich toll zusammen, allerdings machen sie es sich in meinen Augen unnötig schwer. Es gibt extrem viel unnötiges Drama, welches die Geschichte künstlich in die Länge zieht…

Veröffentlicht am 04.03.2022

zu viel Drama

P.S. I still love you
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Achtung: 2. Band. Rezension enthält kleine Spioler zum Vorgänger.

Nach wie vor finde ich die Story (kitschig) süß, aber auch weiterhin ein wenig anstrengend und nervig. Band 1 hatte bereits ein Mini-Liebesdreieck. ...

Achtung: 2. Band. Rezension enthält kleine Spioler zum Vorgänger.

Nach wie vor finde ich die Story (kitschig) süß, aber auch weiterhin ein wenig anstrengend und nervig. Band 1 hatte bereits ein Mini-Liebesdreieck. Nun gibt es ein neues. Oder sind es gar zwei Dreiecke? Man weiß es nicht so genau…
Natürlich dürfen die Figuren mit ihren 16 Jahren ein wenig naiv und wankelmütig und flatterhaft sein. Dennoch wurde es mir manchmal etwas viel Hin und Her. Dadurch enthält die Geschichte extrem viel Drama – in ganz unterschiedlichen Ausprägungen. Und nicht aus allem hätte man so ein großes Thema machen müssen… Dabei legt Lara Jean gern jedes Wort auf die Goldwaage. Mal ist eine Aussage von Peter super süß, auf andere hingegen reagiert sie übertrieben eingeschnappt.
Ohnehin war es erneut vor allem Lara Jean, die mich oft angestrengt hat. Nicht zuletzt mit ihren teils eigenwilligen Vorstellungen. So ist sie hier der Meinung, in den 50-ern hätte man nur unverbindliche Dates gehabt und keine festen Beziehungen, bevor man sich endgültig festlegt. Das wäre ja eindeutig besser gewesen, ob es nicht toll wäre, diese Zeit zurück zu bekommen?! Das fragt sie ihren festen Freund, der verständlicherweise völlig verwirrt reagiert…
Ebenfalls aufgestoßen ist mir die 40-er Jahre Party, die im Altenheim gefeiert wird und für die allerlei Kriegsthemen aufgegriffen werden… Hier musste ich mir mehrfach vor Augen führen, dass die Geschichte in den USA spielt, wo man ganz offensichtlich anders auf den Krieg zurückschaut. Und dennoch fand ich es befremdlich, die alten Menschen ausgerechnet in diese Zeit zurückversetzen zu wollen.

Die Kapitel sind überwiegend kurz und zeigen kleine Episoden aus ihrem Alltag, wobei manches doch eher ohne Bezug für sich allein stehen bleibt.

Neben den ganzen Liebesdramen entwickelt sich Lara Jeans Familiensituation weiter, die damit – samt Trauer und Neuanfängen – ein zentrales Thema der Handlung bleibt. Ohnehin mag ich das ganze Familiengefüge total gern.

Ein weiteres großes Thema in der Handlung hat mit dem Internet zu tun. Hier wird in der Schule extremes Mobbing betrieben. Und obwohl die Lehrkräfte dies wahrnehmen, greift niemand ein…

Das Ende versöhnt mich nach dem ganzen Hin und Her mit der Geschichte. Allerdings graut mir schon vor dem letzten Band, da ich fürchte, dass das ganze Drama nun wieder von vorn beginnen könnte.

Fazit

Wenn Lara Jean nicht mit allem so übertrieben würde, hätte ich die Geschichte als angenehmer empfunden. Dennoch gibt es viele süße Momente. Besonders mag ich die Entwicklungen innerhalb ihrer Familie.

Veröffentlicht am 04.03.2022

Süß, aber mehr halt auch nicht…

Always and forever, Lara Jean
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Achtung: 3. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zu den Vorgängern.

Die Handlung setzt etwa ein Jahr nach dem Ende des zweiten Bandes ein. In der Zwischenzeit hat sich zumindest im Umfeld von Lara ...

Achtung: 3. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zu den Vorgängern.

Die Handlung setzt etwa ein Jahr nach dem Ende des zweiten Bandes ein. In der Zwischenzeit hat sich zumindest im Umfeld von Lara Jean und Peter einiges verändert. Bekannte Personen, die in den ersten Bänden eine tragende Rolle gespielt haben, kommen kaum bis gar nicht mehr vor. Mehr als einen kurzen Absatz, was sich bei ihnen zuletzt getan hat, gibt es nicht.

Einmal taucht eine der wichtigen Figuren aus dem Vorgänger wieder auf und ich fürchtete schon, dass Drama ginge nun wieder von vorn los. Dies war nicht der Fall. Letztlich tat die Begegnung nichts zur Sache. So wie auch sonst viele der einzelnen kleinen Sequenzen aus Lara Jeans Alltag wenig zum Gesamtgeschehen oder ihrer Entwicklung beitragen. Dadurch zieht sich das Buch insgesamt etwas.

Die Szenen zwischen Lara Jean und Peter fand ich sehr süß. Ihre Zukunftsängste in Bezug auf ihre Beziehung mit dem Wechsel aufs College sind verständlich und nachvollziehbar dargestellt.
Allerdings… das ganze Buch dreht sich um die nahende Zukunft. Dann hätte ich mich zumindest über einen Epilog gefreut, der auch ein wenig in die Zukunft blickt. Letztlich bin ich am Ende eigentlich so schlau wie am Anfang…

Während Peter sich toll entwickelt hat und mit zahlreichen supersüßen Gesten um die Ecke kommt, ist Lara Jean leider immer noch furchtbar naiv, leicht beeinflussbar und teilweise recht anstrengend.
Mal wieder sind ihr Verhalten und ihre Ansichten für mich nicht immer nachvollziehbar.
Für Lara Jean ist es ein großes Thema, dass sie und Peter noch nicht miteinander geschlafen haben. Sie will nicht, dass jemand dies weiß – weil es Peters Ansehen schaden könnte. (… …)
Allerdings ist mir nicht klar geworden, was genau eigentlich ihr Problem ist.
Erstens geht es schlicht niemanden etwas an.
Zweitens erfährt man wenig, wie sich die Beziehung der zwei entwickelt hat (der Zeitsprung um ein Jahr fiel erst gar nicht auf, weil ihr Verhalten immer noch genauso vertraut, aber auch noch genauso unschuldig ist wie am Anfang). Sie will nicht grundsätzlich bis zur Hochzeit warten, aber worauf sie stattdessen wartet, bleibt genauso offen, wie die Frage, warum sie sich so viele Gedanken darüber macht. Letztlich ist mir völlig schnuppe, ob sie 3 Monate oder 3 Jahre warten. Aber wenn schon immer wieder so ein Gewese darum gemacht wird, dass es niemand wissen soll, wären ein paar mehr Gedankengänge dazu dennoch nett gewesen.
Und so bleibt die Geschichte auch an anderen Stellen überwiegend sehr oberflächlich.

Die intensivste Entwicklung, die auch am detailliertesten beschrieben wird, ist die Veränderung der Familiensituation. Nicht alle Song-Mädels kommen gleich gut mit den Neuerungen zurecht, sodass es hier zu konfliktträchtigen und gefühlsgeladenen Momenten kommt.

Fazit

Abschlussband der noch einen Abschluss gebraucht hätte. Nachdem sich alles um die Zukunft dreht, wäre ein tatsächliche Blick in die Zukunft schön gewesen. Ich fand es toll, wie Peter sich entwickelt hat. Lara Jean ist allerdings immer noch sehr anstrengend…

Veröffentlicht am 19.12.2021

Patchwork-Familie aus Kindersicht

Allerbeste Schwestern
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Ich starte mal mit dem Positiven:

Die Aufmachung des Buches finde ich super. Die farbenfrohen Illustrationen sind sehr ansprechend, detailreich und geben die Stimmung der Figuren gut wieder.

Auch die ...

Ich starte mal mit dem Positiven:

Die Aufmachung des Buches finde ich super. Die farbenfrohen Illustrationen sind sehr ansprechend, detailreich und geben die Stimmung der Figuren gut wieder.

Auch die Art der Erzählweise gefällt mir: Bella erinnert sich zurück. Sie schildert und malt die Geschichte, wie sie und Laura zu Schwestern wurden.

Und auch die grundsätzliche Idee der Handlung finde ich klasse: Das Thema der Patchwork-Familie wird aus Kindersicht aufgegriffen. Bella ist wenig begeistert über die veränderte Lebenssituation und fühlt sich aufgrund der neuen Schwester vernachlässigt, was sie verständlicherweise traurig und wütend macht.

Allerdings habe ich mit der Darstellung von Bellas Verhaltensweisen bzw. mit dem Alter der Mädchen gehadert. Beide sind sechs Jahre, könnten aber nicht gegensätzlicher sein: Während Bella sich in ihrer Verletztheit allerlei Streiche ausdenkt, ist Laura durchweg ruhig, besonnen, ordentlich, clever, mutig, hilfsbereit, couragiert…. und verhält sich einfach gar nicht wie 6. Ein Stück weit mag das natürlich auch der Erzählweise aus Lauras Sicht geschuldet sein, wobei in der personalen Sicht erzählt wird. Auf jeden Fall ergibt sich für mich hier kein stimmiges Bild bezüglich des kindlichen Verhaltens.

Und auch einige von Bellas Handlungen finde ich sehr extrem: Sie mopst ihrer Mama Pralinen aus einem Versteck und benutzt den Lippenstift, wenn Mama nicht da ist – finde ich gerade noch ok. Aber bei den Streichen, die sie spielt, macht sie keinerlei Halt vor der Zerstörung fremden Eigentums. Viel zu lange bleibt ihr Verhalten ohne Konsequenzen.
Und macht sie da ernsthaft ein echtes(?) Lagerfeuer unter dem Bett?
Zum Nachmachen ist ihr Verhalten auf jedem Fall nicht empfohlen…

Der Handlungsverlauf ist.. nun, es ist halt ein Kinderbuch (ab 5 Jahre) mit wenigen Seiten, da muss alles etwas schneller gehen. Ob das wirklich ein realistisches kindgerechtes Verhalten ist, da bin ich nicht sicher. Der Stimmungswandel geht auf jeden Fall extrem schnell. Die Aussage dahinter ist aber natürlich super.

Fazit

Die farbenfrohen Illustrationen finde ich klasse. Auch das Thema und der grundsätzliche Handlungsverlauf finde ich gut und wichtig für ein Kinderbuch. Das Verhalten beider Kinder empfinde ich für das Alter aber als zu extrem – in beide Richtungen.

Veröffentlicht am 17.09.2021

weder realistisch noch vernünftig, aber oft spaßig und in gewisser Weise lehrreich

Das Universum ist verdammt groß und supermystisch
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„Und manchmal braucht man jemanden, der für einen träumt,
wenn einem selbst die Fantasie fehlt.“ (Kapitel 21)

Gustav würde gern seinen Vater finden. Als seine Mutter mit ihrem neuen Freund in den Urlaub ...

„Und manchmal braucht man jemanden, der für einen träumt,
wenn einem selbst die Fantasie fehlt.“ (Kapitel 21)

Gustav würde gern seinen Vater finden. Als seine Mutter mit ihrem neuen Freund in den Urlaub fährt, bietet sich für ihn eine Chance: Zusammen mit seinem Opa und Freundin Charles begibt sich Gustav auf eine lange, ereignisreiche Suche, die Gustav schon bald für aussichtslos hält. Doch Charles vertraut auf die mystische Kraft des Universums…

Gustav und Charles sind zwei sehr gegensätzliche Figuren. Gustav, sehr schweigsam, hat seinen Wohnort bisher kaum verlassen. Er weiß nichts über seinen Vater, stellt sich aber allerlei Berufsmöglichkeiten vor. Als Ich-Erzähler der Geschichte teilt er zumindest den Leser/innen seine Gedanken und Gefühle mit – seiner Umwelt nur bedingt.
Charles hingegen ist offen, fast schon aufdringlich, voller Fantasie und Abenteuerlust. Während Gustav wenig redet, sprudeln die Worte und Weisheiten aus ihr nur so heraus. Aufgeben ist keine Option für sie. Und so ist sie maßgeblich für das kommende Abenteuer verantwortlich.

Die Handlung selbst ist schon sehr unrealistisch und in vielen Punkten auch einfach schräg. Nur mit einem Namen und völlig veralteten Infos durch halb Europa zu fahren, auf der Suche nach einem Menschen, von dem man weder weiß, was er heut tut, noch wie er inzwischen aussieht… klingt nicht gerade erfolgsversprechend.
Begleitet von einem Opa, der diese wahnsinnige Strecke vielleicht besser nicht allein fahren sollte. Einer eigentlich Fremden, die Gustav in dieses Abenteuer gedrängt hat. Einem mindestens 30 Jahre altes Kaninchen…. Und einer mehr oder weniger sprechenden Wasserpflanze.
An abenteuerlichen Geschehnissen mangelt es genauso wenig wie an einer skurrilen Reisegesellschaft.

Aber darum geht es letztlich gar nicht: Der Kernpunkt der Geschichte ist, dass man an etwas glauben soll. Dass man dranbleiben soll, egal wie unwahrscheinlich es auch ist. In den Worten von Charles – man soll auf das Universum vertrauen und darauf, dass vom Universum geschaffene Umwege ebenfalls ihre Berechtigung haben.

Der Weg ist das Ziel – und das Ziel ist nicht unbedingt immer, wie man sich es vorgestellt hat.

Und das gilt in gewisser Weise auch für das Buch.
Die Geschichte liest sich auf keinen Fall schlecht, der Schreibstil ist passend kindgerecht gehalten. Allerdings empfand ich die Story aufgrund der zahlreichen eigenwilligen Begebenheiten nicht immer als ganz rund. Berührende Passagen und kluge Weisheiten entschädigen aber dafür. Die andauernde Suche hält eine gewisse Spannung aufrecht.

Zwischen den Zeilen stecken noch viel mehr angedeutete Themen und Sorgen. Wenn über die schwierige Familiensituation mit wechselnden Männern berichtet wird, über eingesperrte Zirkustiere, oder über Gustavs Mutter, die aus Angst, nach einem Urlaub nicht mehr in ihr Leben zu passen, ihr zuhause lieber gar nicht erst verlässt…

Fazit

Eine Reise voller Abenteuer und kleiner Hindernisse – weder realistisch noch vernünftig, aber oft spaßig und in gewisser Weise dennoch lehrreich (in einigen Punkten aber halt auch nicht).