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Veröffentlicht am 25.09.2021

Schwarzhumorige, typisch britische, unglaublich witzige Fantasygeschichte mit Suchtfaktor – bitte mehr davon

The Stranger Times
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Hannah hat gerade ihren untreuen Ehemann verlassen und muss ab sofort auf eigenen Füßen stehen. Dazu gehört ein Job. Den findet sie als Journalistin bei „The Stranger Times“ – ein Blatt, dass sich Artikeln ...

Hannah hat gerade ihren untreuen Ehemann verlassen und muss ab sofort auf eigenen Füßen stehen. Dazu gehört ein Job. Den findet sie als Journalistin bei „The Stranger Times“ – ein Blatt, dass sich Artikeln über Ufo-Sichtungen, Geister und sonstiges Unerklärliches widmet. Der Boss der Zeitung, Vincent Banecroft, ist ein rüder, versoffener, stinkender Schreihals und wohl der übelste Boss, den man sich wünschen kann. Dann arbeiten dort noch Reggie und Ox (Journalisten), sowie Stella (Praktikantin), Chefassistentin Grace und Mannie an der Druckerpresse. Eines Tages begeht Simon, ein junger Möchtegern-Journalist, angeblich Selbstmord, in dem er vom Hochhaus springt. Die Stranger-Times-Crew glaubt nicht daran und da sind dann noch die Gerüchte über ein haariges Monster, das angeblich ebenfalls auf dem Hochhaus gesichtet wurde. Dazu kommt noch der kleine, dicke Amerikaner, der sich seltsam verhält. Und weitere Menschen verschwinden. Zeit zu ermitteln!

Zunächst einmal zum Buch selbst: es ist in schwarz-weiß-rot gehalten und hat sogar einen komplett schwarzen Buchschnitt – es sieht richtig toll aus mit der Whiskyflasche (Banecroft säuft permanent Whisky) und den vielen kleinen Menschen überall, den Monstern und sogar einem Geist, der aus einer Toilette kommt (es gibt im Buch dazu eine passende Szene). Und so toll, wie das Buch von außen ist: innen wird es noch getoppt! Was für eine rasante, überaus witzige, fantasievolle, verrückte und einfach geniale Story. Von vorne bis hinten voller typisch britischem Humor, oft rabenschwarz und immer zum Brüllen. Die Figuren sind so bildhaft beschrieben, man meint fast, sie persönlich zu kennen (und in Banecrofts Fall: ihn zu riechen, igitt). Doch ist es nicht einfach nur eine Komödie, auch die Spannung kommt nicht zu kurz und der Fantasyanteil ist auch nicht von schlechten Eltern. Sogar die Danksagung am Ende des Buches hat mir die Lachtränen in die Augen getrieben. Ich glaube, McDonnell kann gar nicht anders, als lustig – mir zumindest war diese Lektüre eine wahre Freude!

Story, Setting, Figuren, Humor, Schreibstil – hier ist alles genau nach meinem Geschmack und ich freue mich mächtig auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 23.09.2021

Ein paar Hunde, ein paar Menschen und ihre Erlebnisse – süß, warmherzig und sehr humorvoll

Phoebe & Layla
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Phoebe und Layla geraten nach einem Brand in der Hundepension in die Netze von Tierfängern und werden in ein „Tierheim“ in Polen verschleppt. Dort müssen sie viele Wochen in Hunger und Dreck verbringen, ...

Phoebe und Layla geraten nach einem Brand in der Hundepension in die Netze von Tierfängern und werden in ein „Tierheim“ in Polen verschleppt. Dort müssen sie viele Wochen in Hunger und Dreck verbringen, lernen aber auch den einen oder anderen interessanten Hund kennen. Zum Glück werden sie von ihren beiden Herrchen gefunden und dürfen wieder nach Hause – wo sie nach Strich und Faden verwöhnt werden und ihre Herrchen allein mit Blicken um die Pfote wickeln können. Endlich wieder ihren Hundefreund, den dicken Mops Hector treffen. Als dessen Frauchen einen zweiten Hund in sein Zuhause bringt, nämlich Labrador Charly, ist Hector überhaupt nicht erfreut. Der doofe Labbi muss weg. Und so erleben die beiden Hundedamen ein Abenteuer nach dem anderen. Nicht nur mit ihren Hundekumpels, sondern auch mit den Menschen, die zu ihrem Leben einfach mit dazu gehören.

Aus der Sicht von Phoebe erzählt wird der Leser in das trubelige Leben der beiden ehemaligen Straßenhunde mitgenommen. Es ist somit ein sehr persönlicher Roman, gibt es doch die Hunde und ihre Herrchen und sicher auch den einen oder anderen Charakter im echten Leben auch. Das ganze spielt im bayerischen Bodenmais, wo Uwe und sein Mann Oliver auch im realen Leben ein Hotel führen. Mit dem lockeren, sehr humorvollen Schreibstil werden Fakten und Fiktion so wunderbar gefühlvoll, berührend und witzig verwoben, Geschichten erzählt, Erlebnisse geteilt. Doch es geht hier nicht nur um die Hunde, sondern auch das Zwischenmenschliche hat ganz viel Platz. Ich musste ganz oft lachen und schmunzeln, habe auch das eine oder andere Tränchen verdrückt und war Dank der bildhaften Schilderungen ein Teil der Erlebnisse. Ein Buch voller Wärme und (Tier-)Liebe und mit ganz viel Herz. Ich war so angetan davon, dass ich mir gleich noch die beiden Vorgängerbände gekauft habe.

Das Buch selbst ist übrigens sehr liebevoll gestaltet. Vom sehr süßen Cover über die Vorstellung der Familie in Wort und Bild und hinten gibt es noch mehrere Seiten mit Fotos. Auch hier spiegelt sich die große Liebe wider, die sich durch das gesamte Buch zieht wie ein roter Faden.

Wer Hunde/Tiere liebt und gerne ein bisschen warmherzige, lustige, sehr unterhaltsame Zeit mit Phoebe und Layla und ihren Menschen verbringen möchte, dem sei das Buch ans Herz gelegt.

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Veröffentlicht am 21.09.2021

Historischer Fantasyroman, der in England und Japan spielt – unvorhersehbar und großartig

Der Uhrmacher in der Filigree Street
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Nathaniel, lebt allein, arbeitet für das Innenministerium als kleiner Angestellter und unterstützt mit seinem Gehalt seine verwitwete Schwester und deren Kinder. Sein Leben in London ist ruhig und bescheiden. ...

Nathaniel, lebt allein, arbeitet für das Innenministerium als kleiner Angestellter und unterstützt mit seinem Gehalt seine verwitwete Schwester und deren Kinder. Sein Leben in London ist ruhig und bescheiden. Bis er eines Tages auf seinem Kopfkissen eine Taschenuhr findet. Diese löst, nur Sekunden bevor eine Bombe im Scotland Yard explodiert, Alarm aus und rettet Thaniel so das Leben. Seine Neugier ist geweckt, er sucht – so verletzt und blutig er nach der Explosion noch ist – den Uhrmacher auf: Keita Mori in der Filigree Street. Der ist freundlich und zurückhaltend und hilfsbereit. Thaniel ist sich unsicher und weiht die Polizei ein, die ihn daraufhin beauftragt, Mori zu beschatten. Wie gut es sich trifft, dass in Moris Haus noch ein Gästezimmer frei ist, in das Thaniel kurzerhand einzieht. Doch sein Gefühl sagt ihm: Mori hat mit der Bombe nichts zu tun, doch zu verbergen hat er sicher etwas, sieht er doch irgendwie die Zukunft voraus. Eine Freundschaft beginnt, die ihresgleichen sucht.

Es passiert so viel in diesem Buch, eine Zusammenfassung fällt mir echt schwer. Zum einen ist da die innige, besondere Freundschaft zwischen Thaniel und Mori, zum anderen Grace, die junge Studentin, die nach Unabhängigkeit und beruflichem Erfolg strebt. Alle kommen irgendwie zusammen, doch nicht einfach so, sondern über verschlungene Wege, die von der Autorin wundervoll geknüpft werden. Gestartet wird im London des Jahres 1884, hin und wieder springt man dann in der Zeit zurück, nämlich ins Jahr 1871 und nach Japan – wo Moris Geschichte erzählt wird. Die ganze Zeit frage ich mich, wie das wohl zusammenpasst, was hier passiert und worauf das alles zusammenläuft. Nichts ist vorhersehbar, es gibt einige Wendungen und von Anfang bis Ende bin ich total gefesselt von der Story, den Charakteren und dem wunderbaren, besonderen Schreibstil von Pulley, der sehr fesselnd, aber auch teilweise fast poetisch und eben sehr sehr schön ist.
„Der Gedanke hatte allerdings so scharkantige Ränder, dass er ihn lieber nicht berührte“ (Kapitel 25).

Hier stoßen Fantasy, Romance und Historischer Roman in einer Art und Weise aufeinander, die es so denke ich eher selten gibt. Wunderbar ausgearbeitete, sehr detaillierte Figuren, ein atmosphärisches Setting, das reinstes Kopfkino auslöst und eine Story, die schlicht brillant ist.

Fazit: ein leiser, kraftvoller, eindringlicher, besonderer, berührender, fesselnder, spannender, zarter, fantasievoller und unfassbar guter Roman, der noch lange im Gedächtnis bleibt.

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Veröffentlicht am 18.09.2021

Ein Kater, ein Mistkäfer – pardon: Skarabäus und ein verschwundenes Amulett im Pharaonenpalast – ein Detektivroman voller Humor und Wärme

Ein Fall für Katzendetektiv Ra Das verschwundene Amulett
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Kater Ra - faul, verwöhnt, verfressen und seines Zeichens Pharaos Lieblingstier – liegt am liebsten den lieben langen Tag in der Sonne Ägyptens, im Hof des Palasts seines Pharaos und interessiert sich ...

Kater Ra - faul, verwöhnt, verfressen und seines Zeichens Pharaos Lieblingstier – liegt am liebsten den lieben langen Tag in der Sonne Ägyptens, im Hof des Palasts seines Pharaos und interessiert sich für nichts, außer dafür, wann ihm die nächste Mahlzeit kredenzt wird. Selbst das verschwundene Amulett und die Tatsache, dass das kleine Mädchen Tedimut beschuldigt wird, es gestohlen zu haben, kratzt ihn anfangs nur wenig. Bis sein bester Freund, Skarabäus Khepri, ihm das ganze schmackhaft macht, in dem er ihm Honig ums Maul schmiert, welches noch größere Ansehen der ohnehin von fast allen verehrte Kater des Pharao damit erreichen könnte. Dann ist da auch noch die gewöhnliche Katze Miu, die ihm einfach keinen Respekt zollt – ihn aber sehr beeindruckt. Zu dritt machen sie sich an die Lösung des Falls und stoßen dabei auf so manche Ungereimtheiten im Palastleben, ebenso wie auf (verdächtige) Tiere und Menschen, die ihnen nicht wirklich wohlgesonnen sind.

Im Ernst: wer kommt auf die Idee, einen Käfer und eine Katze als Ermittlerteam im alten Ägypten auftreten zu lassen? So skurril das ist, so genial ist es! Zumal beide derart liebenswerte Geschöpfe sind, dass einem das Herz aufgeht. Ra – verfressen, faul, von sich überzeugt und neunmalklug – und Khepri – mistkugelliebend, intelligent, empathisch und ein echtes Herzkäferchen. Ein Team aus zwei besten Freunden, das zusammensteht und sich perfekt ergänzt. Die Story ist einfach, aber mit einigem an Hintergrundwissen aus dem alten Ägypten gespickt und daher super interessant. Es wird nie langweilig, ist immer rasant und äußerst amüsant und die Auflösung des Falles war zumindest für mich nicht wirklich vorhersehbar. Die Charaktere sind allesamt bildhaft beschrieben, jeder hat seinen eigenen Charakter, der wunderbar hervorkommt und die Geschichte zu einem Erlebnis macht. Ich spürte förmlich die Sonne Ägyptens auf mich herunterbrennen und hatte den Pharaopalast vor Augen. Was sicher auch zum Teil an den vielen, sehr schönen SW-Zeichnungen liegt, die über das gesamte Buch verteilt sind.

Ich freue mich mega auf die Fortsetzung, die voraussichtlich im Frühjahr 2022 erscheint und die ich mir keinesfalls entgehen lasse. Ich möchte auf jeden Fall mehr vom frechen, coolen, verfressenen Ra und seinem Freund, dem schlauen, herzensguten Khepri lesen.

Fazit: ein Abenteuer/Katzenkrimi im alten Ägypten mit viel Humor, Spannung, interessanten Fakten und ganz viel Spaß für Kinder und Junggebliebene jeden Alters.

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Veröffentlicht am 16.09.2021

Entzückendes Such-Buch für die Allerkleinsten

Welches Tier ist anders hier?
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Klappentext:
Alle Frösche sitzen im Teich, alle Hühner legen Eier und alle Häschen fressen Möhren. Ja, wirklich alle? – Nicht ganz! Denn hier tanzt auf jeder Seite ein Tier aus der Reihe. Kannst Du es ...

Klappentext:
Alle Frösche sitzen im Teich, alle Hühner legen Eier und alle Häschen fressen Möhren. Ja, wirklich alle? – Nicht ganz! Denn hier tanzt auf jeder Seite ein Tier aus der Reihe. Kannst Du es finden?

Auf insgesamt 11 Doppelseiten müssen die kleinen Entdecker*innen das Tier finden, welches sich von allen anderen unterscheidet. Neben den Bildern ist auf jeder Doppelseite ein Zweizeiler in Reimform, so dass man weiß, wonach man suchen muss. Beispiel: „Alle Kühe tragen Glöckchen, außer einer, die trägt Söckchen“ oder „Alle kleinen Hunde laufen, doch nur einer macht ´nen Haufen“.

Die lustigen Reime können sich die Kleinen sicher bald merken und mit aufsagen und das genau Hinsehen fördert die Konzentrationsfähigkeit und die Aufmerksamkeit. Das Buch besteht aus abgerundeten, dicken Pappseiten aus unbedenklichen Materialien/geprüfte Sicherheit. Hier können schon die ganz Kleinen spielerisch an Bücher herangeführt werden und dabei mit viel Spaß etwas Lernen.

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