Ein Notizbuch, das Leben verändert
Montags bei MonicaIst es uns nicht allen schonmal so gegangen – der Tag war wirklich mies, man ist müde und hat schlechte Laune und auf die Frage „Und – wie geht’s?“ haben wir geantwortet „Super, mir geht’s gut“? Ich denke ...
Ist es uns nicht allen schonmal so gegangen – der Tag war wirklich mies, man ist müde und hat schlechte Laune und auf die Frage „Und – wie geht’s?“ haben wir geantwortet „Super, mir geht’s gut“? Ich denke diese kleine Alltagslüge, sei es, um anderen kein ungutes Gefühl zu geben, oder um sich selber zu zeigen, dass es garnicht so schlimm ist, hat jeder von uns schonmal genutzt. Und genau hier setzt „Projekt Aufrichtigkeit“ an. Was wäre, wenn wir einfach mal von außen auf unser Leben schauen, uns mal die Fakten vor Augen halten und die kleinen und großen Schwindeleien sein lassen. Ist dann wirklich alles gut – möchte und kann ich etwas ändern? Und wenn ja – wo kann ich ansetzen?
In „Montags bei Monica“ geht es um genau diese Fragen – allerdings nicht im Ratgeber oder Weltverbesse-rungs-Stil, sondern in einem wunderschönen Roman mit wirklich toll skizzierten Charakteren, die mich nicht mehr losgelassen haben.
Monica hat ihren gut bezahlten Job als Rechtsanwältin gekündigt um sich ihren Traum von einem eigenen Café zu verwirklichen, das sie mit Hingabe führt. Sie ist aber auch akribisch (und teilweise pedantisch) und kann nicht ohne ihre Listen – die ihr leider zeigen, dass es mit dem Café nicht ganz so rosig läuft wie erhofft. Und auch privat ist sie nicht ganz zufrieden – sie wünscht sich einen Partner, eine Familie und etwas Liebe in ihrem Leben -und ist leider von allem ganz weit weg. Als sie eines Tages ein Notizbuch mit der Aufschrift „Projekt Aufrichtigkeit“ findet. Hierin hat der Künstler Julian seine Geschichte aufgeschrieben die davon zeugt, wie einsam er seit dem Tod seiner Frau ist und wie verloren er sich fühlt und den Leser des Notizbu-ches auffordert, auch seine Geschichte – aufrichtig und ohne Lügen - aufzuschreiben. Genauso wie Julian, teilt also auch Monica ihre Geschichte und schickt das Buch wieder auf die Reise…und so geht es weiter mit ganz verschiedenen Geschichten und Wünschen – und auch ganz verschiedenen Leben. Die aber alle mitei-nander verwoben sind und auch alle zusammenfinden.
Der Roman wird von der „Globe“ als mit „Tatsächlich…Liebe“ verglichen – und ja, genau diese Liebe und Wärme die diesen Weihnachtsfilm zu einem absoluten Wohlfühlfilm macht, der jedem ein Lächeln aufs Gesicht zaubert, genau das habe ich auch beim Lesen gefühlt. Das Buch ist einfach so „echt“ und man fühlt sich als Leser direkt mittendrin in der Geschichte. Das Café fühlt sich an, wie ein Ort zum Heimkommen, an dem alle ihre Sorgen vergessen und ich habe mich so gefreut, wie Julian wieder aufgetaut ist.
Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven und Sichtweisen erzählt – im Laufe der Geschichte kommen mit den verschiedenen Findern des Notizbuches immer mehr Figuren hinzu -allerdings nicht so, dass man den Überblick verliert. Ich habe mich immer direkt in der Geschichte gefühlt und wusste immer bei wem ich gerade bin und aus welcher Perspektive ich die Geschichte gerade erlebe.
Ich bin wirklich absolut begeistert von diesem Buch und kann es ohne Einschränkungen weiterempfehlen.