Sehr starker und spannender Band der Enzo MacKay Reihe!
Der Mörder ohne EigenschaftenNach den beiden Vorgängerbänden „Die Katakomben von Paris“ und „Mord im Weinberg“, schickt Peter May seinen kriminalisierenden Professor für Forensik erneut auf Mörderjagd, denn er hat sich ungeklärten ...
Nach den beiden Vorgängerbänden „Die Katakomben von Paris“ und „Mord im Weinberg“, schickt Peter May seinen kriminalisierenden Professor für Forensik erneut auf Mörderjagd, denn er hat sich ungeklärten Mordfällen verschrieben, die ein Autor jüngst in einem brisanten Buch zusammenfasste und von denen Enzo MacKay bereits zwei aufklären konnte. Doch diesmal scheint sich die Welt gegen Enzo verschworen zu haben. Erst erfährt er, dass er unheilbar erkrankt und seine Lebenserwartung rapide gesunken ist, dann wird er plötzlich verdächtigt eine Frau ermordet zu haben, auf seine Tochter Kirsty wird zeitgleich ein Attentat verübt und auch sein zukünftiger Schwiegersohn verliert seine Existenzgrundlage. Ist es nur Pech, purer Zufall, Schicksal oder steckt hinter diesen Unglücksfällen mehr, als man zunächst vermutet? Zumindest denjenigen, der Kirsty ermorden wollte, will Enzo finden, doch die Zeit läuft gegen ihn.
Über 20 Jahre zuvor nimmt die Geschichte ihren Anfang, als ein kleiner englischer Junge aus seinem Bettchen in einem spanischen Urlaubsort entführt wird…
Ich habe diesmal die Inhaltsangabe bewusst kurz und knapp gehalten um nicht zu viel von der Story zu verraten. Obwohl mir bereits die beiden Vorgängerbände um den Forensiker Enzo MacKay sehr gut gefallen haben, fand ich, dass der Autor sich mit diesem dritten Band in Sachen Spannung noch etwas steigern konnte. Zwar verlangt der Autor seinen Lesern zunächst Einiges an Aufmerksamkeit ab; denn anfangs muss man vielen losen Handlungssträngen folgen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben scheinen, die aber am Ende zu einem einheitlichen Ganzen verknüpft werden; doch ist man über die Eingangsphase erst einmal hinaus, wird man mit einer rasant verlaufenden Story belohnt, in denen der Mörder dem Forensiker zunächst immer eine Nasenlänge voraus zu sein scheint.
Auch im privaten Bereich hängt der Haussegen schief, da Enzos Tochter Kirsty mit ihrem Vater immer noch auf Kriegspfaden wandelt, weil dieser etwas gegen ihre Beziehung mit dem undurchsichtigen Autor Raffin hat. Enzo hat also alle Hände voll damit zu tun, alles zu einem guten Ende zu bringen und besonders gut hat mir an „Der Mörder ohne Eigenschaften“ gefallen, dass Peter May die Mischung zwischen Krimihandlung und Privatleben des Ermittlers so ausgewogen hinbekommen hat. Zudem darf man sich auf sämtliche, bereits lieb gewordene Nebenfiguren der Serie, wie neben MacKays Töchtern auch etwa dem Computergenie Nicole, freuen, die Enzo unterstützend zur Seite stehen.
Interessant ist auch MacKays Ermittlungsarbeit und wie er es versteht, durch kleine Anhaltspunkte allein, eine Fährte aufzunehmen. Dabei steht er jedoch nicht über allen Dingen. Im Gegenteil! Er ist erfrischend unperfekt, agiert menschlich und der Autor versäumt es dabei auch nicht, seinen Lesern Einblicke in das Gedankengut seines Romanhelden zu geben; so dass Enzos Sorgen, Ängste aber auch die Essenz dessen was ihn antreibt als Mordermittler tätig zu werden, gut nachvollziehbar werden.
Kurz gefasst: Sehr starker und spannender Band der Enzo MacKay Reihe!