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Veröffentlicht am 19.09.2021

Sehr starker und spannender Band der Enzo MacKay Reihe!

Der Mörder ohne Eigenschaften
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Nach den beiden Vorgängerbänden „Die Katakomben von Paris“ und „Mord im Weinberg“, schickt Peter May seinen kriminalisierenden Professor für Forensik erneut auf Mörderjagd, denn er hat sich ungeklärten ...

Nach den beiden Vorgängerbänden „Die Katakomben von Paris“ und „Mord im Weinberg“, schickt Peter May seinen kriminalisierenden Professor für Forensik erneut auf Mörderjagd, denn er hat sich ungeklärten Mordfällen verschrieben, die ein Autor jüngst in einem brisanten Buch zusammenfasste und von denen Enzo MacKay bereits zwei aufklären konnte. Doch diesmal scheint sich die Welt gegen Enzo verschworen zu haben. Erst erfährt er, dass er unheilbar erkrankt und seine Lebenserwartung rapide gesunken ist, dann wird er plötzlich verdächtigt eine Frau ermordet zu haben, auf seine Tochter Kirsty wird zeitgleich ein Attentat verübt und auch sein zukünftiger Schwiegersohn verliert seine Existenzgrundlage. Ist es nur Pech, purer Zufall, Schicksal oder steckt hinter diesen Unglücksfällen mehr, als man zunächst vermutet? Zumindest denjenigen, der Kirsty ermorden wollte, will Enzo finden, doch die Zeit läuft gegen ihn.
Über 20 Jahre zuvor nimmt die Geschichte ihren Anfang, als ein kleiner englischer Junge aus seinem Bettchen in einem spanischen Urlaubsort entführt wird…

Ich habe diesmal die Inhaltsangabe bewusst kurz und knapp gehalten um nicht zu viel von der Story zu verraten. Obwohl mir bereits die beiden Vorgängerbände um den Forensiker Enzo MacKay sehr gut gefallen haben, fand ich, dass der Autor sich mit diesem dritten Band in Sachen Spannung noch etwas steigern konnte. Zwar verlangt der Autor seinen Lesern zunächst Einiges an Aufmerksamkeit ab; denn anfangs muss man vielen losen Handlungssträngen folgen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben scheinen, die aber am Ende zu einem einheitlichen Ganzen verknüpft werden; doch ist man über die Eingangsphase erst einmal hinaus, wird man mit einer rasant verlaufenden Story belohnt, in denen der Mörder dem Forensiker zunächst immer eine Nasenlänge voraus zu sein scheint.

Auch im privaten Bereich hängt der Haussegen schief, da Enzos Tochter Kirsty mit ihrem Vater immer noch auf Kriegspfaden wandelt, weil dieser etwas gegen ihre Beziehung mit dem undurchsichtigen Autor Raffin hat. Enzo hat also alle Hände voll damit zu tun, alles zu einem guten Ende zu bringen und besonders gut hat mir an „Der Mörder ohne Eigenschaften“ gefallen, dass Peter May die Mischung zwischen Krimihandlung und Privatleben des Ermittlers so ausgewogen hinbekommen hat. Zudem darf man sich auf sämtliche, bereits lieb gewordene Nebenfiguren der Serie, wie neben MacKays Töchtern auch etwa dem Computergenie Nicole, freuen, die Enzo unterstützend zur Seite stehen.
Interessant ist auch MacKays Ermittlungsarbeit und wie er es versteht, durch kleine Anhaltspunkte allein, eine Fährte aufzunehmen. Dabei steht er jedoch nicht über allen Dingen. Im Gegenteil! Er ist erfrischend unperfekt, agiert menschlich und der Autor versäumt es dabei auch nicht, seinen Lesern Einblicke in das Gedankengut seines Romanhelden zu geben; so dass Enzos Sorgen, Ängste aber auch die Essenz dessen was ihn antreibt als Mordermittler tätig zu werden, gut nachvollziehbar werden.

Kurz gefasst: Sehr starker und spannender Band der Enzo MacKay Reihe!

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Toller Krimi!

Das Grab im Weinberg
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Mittlerweile ist das Buch über sechs bislang ungeklärte, berühmte Mordfälle der letzten Jahre des Journalisten Raffin, das durch Mitwirken und Unterstützung des Professors für Forensik, Enzo Mckay entstand, ...

Mittlerweile ist das Buch über sechs bislang ungeklärte, berühmte Mordfälle der letzten Jahre des Journalisten Raffin, das durch Mitwirken und Unterstützung des Professors für Forensik, Enzo Mckay entstand, veröffentlicht worden und hat für einiges Aufsehen gesorgt. Enzo ruht sich jedoch nicht auf seinem Ruhm aus und ist bereits dem nächsten ungeklärten Mordfall, der in dem Buch beschrieben wurde, auf der Spur.

Dieser Mord an den berühmten Weinkritiker Petty, führt Mckay, in die Weinberge der Gegend um Gaillac. Zunächst gestalten sich seine Nachforschungen recht schwierig, weil die Dörfler und Weinbauer zum einen nicht gut auf Petty zu sprechen waren, sondern auch, weil der örtlichen Polizei ein Privatermittler einfach ein Dorn im Auge ist. Doch auf Mckays Mitstreiter ist erneut Verlass.

So reist nicht nur die Musterstudentin und computerbegabte Nicole in das kleine beschauliche Örtchen, sondern auch Mckays Tochter Sophie mit ihrem Freund Bertrand und auch Charlotte lassen nicht lange auf sich warten. Mckay findet heraus, dass Petty ein nobles Vorhaben in die Tat umsetzen wollte. Er hatte geplant diverse Weine der Region auf Herz und Nieren zu testen, die bislang nie eine große Rolle in der exklusiven Weinkennerwelt spielten. Doch kurz bevor sein Vorhaben zum Abschluss kommen konnte, wurde er ermordet, fast ein Jahr lang in Wein eingelegt und dann mitten in den Weinbergen wie eine groteske Vogelscheuche drapiert, zurückgelassen.

Während Mckay endlich eine Fährte verfolgt, wird ein weiterer Toter aufgefunden- doch anscheinend gab es keinen Zusammenhang zwischen Petty und dem neuen Opfer. Wird Mckay dennoch Licht ins Dunkel bringen können?

Nach Die Katakomben von Paris; schickt der Autor seinen Helden Enzo Mackay, bereits das zweite Mal auf Mördersuche und führt seine Leser diesmal in die Welt der Weinliebhaber ein. Man wird nicht nur mit einigen interessanten und wissenswerten Dingen über Weinanbau vertraut gemacht, sondern bekommt auch erneut einen unterhaltsamen, streckenweise auch sehr spannenden Krimi geboten, denn Mckay bringt sich auch dieses Mal des Öfteren in Lebensgefahr.

Zu Mays Stärken gehören definitiv seine bildhaften, idyllischen Beschreibungen von Örtlichkeiten und Regionen, die dem Leser ein wahres Kopfkino bescheren und der Story viel Lokalkolorit verleihen. Nebenbei versäumt es der Autor aber auch nicht, seinen Romanhelden und dessen familiäres und privates Umfeld ins rechte Licht zu rücken.

Ein Wiedersehen gebt es mit bereits bekannten Akteuren des ersten Teils und man sollte meiner Meinung nach den ersten Teil der Serie unbedingt vorher gelesen haben, bevor man sich auf dieses Buch einlässt, da es auf den Geschehnissen des ersten Teiles aufbaut. Enzo bekommt auch immer mehr Konturen und ist eine sehr interessante Romanfigur, die noch sehr viel Potential bietet.

Auch Personen in seinem näheren Umfeld wirken noch recht undurchsichtig und obwohl Mckay am Ende des Romans den Fall lösen kann, endet die Story jedoch mit einem spannenden Cliffhanger, der bereits sehr neugierig auf den nächsten Teil der Serie macht. Es gibt weitere lose Fäden, die im nächsten Band hoffentlich geklärt werden- so bleibt weiterhin offen, ob es eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft mit Charlotte für Enzo geben kann oder ob Raffins Beziehung zu einer von Enzos Töchter Bestand haben wird.

Peter Mays Enzo Mckay Reihe ist nicht unbedingt etwas für Fans von blutiger Thrillerlektüre, doch wer gutgeschriebene Krimis mag, die sich flüssig lesen lassen und auf charismatische Haupt und Nebenfiguren in einem Buch nicht verzichten möchte, sollte dieser Serie auf jeden Fall eine Chance geben!

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Absolute Lese und Kaufempfehlung!

Inselweihnachten
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Da der Klappentext genug vom Inhalt wiedergibt und ich an dieser Stelle nicht zuviel verraten möchte, verzichte ich auf eine eigene Zusammenfassung und wende mich sofort meiner Einschätzung zu.

„Inselweihnachten“ ...

Da der Klappentext genug vom Inhalt wiedergibt und ich an dieser Stelle nicht zuviel verraten möchte, verzichte ich auf eine eigene Zusammenfassung und wende mich sofort meiner Einschätzung zu.

„Inselweihnachten“ hat mich positiv überrascht. Ich hätte mir im Vorfeld nicht vorstellen können, dass eine so komplexe, stimmungsvolle und nachdenklich machende Geschichte auf so begrenzter Seitenzahl erzählt werden kann. Doch der Autorin gelingt dieses „Wunder“ auf ganzer Linie.

Es ist eine Geschichte über eine Frau, die an einem Scheideweg steht- soll sie ihre Ehe weiterführen, die sich in einer Krise befindet und sich für die Liebe entscheiden (denn lieben tut sie ihren Ehemann immer noch) oder einen Schlussstrich darunter ziehen. Entscheidungshilfe bietet ihr eine betagte alte Frau, deren Lebens und Liebesgeschichte Finja zum Nachdenken anregt. Untermalt im wahrsten Sinne des Wortes wird der Roman von stimmungsvollen Illustrationen des Malers Ole West und auch die Covergestaltung stach mir positiv ins Auge.

Das Büchlein ist das perfekte Geschenk zu Weihnachten- die Geschichte rührt an, allerdings driftet sie zu keiner Zeit in kitschig schwülstige Gefilde ab und hat mich von Anfang bis Ende bezaubert. Auch der Schreibstil der Autorin ist ansprechend und es gelingt ihr sehr gut, die minimalistisch, weihnachtliche Atmosphäre auf der Insel, dem Leser glaubhaft zu vermitteln.
Absolute Lese und Kaufempfehlung!

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Die Pathologieassistentin Cassie und der weibliche Cop DS Flyte- Das Duo Intuition/Akribie löst seinen ersten Fall

Tote schweigen nie
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Die bisexuelle Cassie hatte einen eher ungewöhnlichen Lebenslauf zu bieten, bis sie Assistentin in der Pathologie wurde. Als junges Mädchen wuchs sie, nach dem angeblichen Unfalltod ihrer Eltern bei der ...

Die bisexuelle Cassie hatte einen eher ungewöhnlichen Lebenslauf zu bieten, bis sie Assistentin in der Pathologie wurde. Als junges Mädchen wuchs sie, nach dem angeblichen Unfalltod ihrer Eltern bei der polnischen Großmutter auf, geriet dann irgendwann auf die schiefe Bahn, nahm Drogen und gehörte für eine Weile der Hausbesetzerszene an, bis sie eines Tages die Lehrerin Mrs. E. kennen lernte, die in Cassie unglaubliches Potential schlummern sah. Sie nahm sich ihrer an und mit deren Hilfe, gelang es der jungen Frau, ein neues, drogenfreies Leben zu beginnen. Sie holte ihr Abi nach und wurde schließlich Assistentin in der Pathologie. Schon immer hatte sie sich für den Tod, in all seinen medizinischen Facetten interessiert, was sie in den Augen von Bekannten und Freunden zu einer Außenseiterin werden ließ. Was jedoch keiner von ihnen ahnte war, dass Cassie in der Lage war, mit den Verstorbenen, gedanklich zu kommunizieren.

Und diese besondere Gabe hilft ihr nun in ihrem Job enorm, wenn es gilt herauszufinden, was zum Tod des zu Untersuchenden, der vor ihr auf dem Seziertisch liegt, geführt hat.
Eines Tages gerät Cassies Leben in Aufruhr, denn ausgerechnet die von ihr sehr verehrte Mrs. E. wird in die Pathologie gebracht. Angeblich sei die Lehrerin in ihrer Badewanne getrunken. Als Cassie den Sohn der Toten kennen lernt, kommt ihr dieser überaus verdächtig vor. Und es scheint zudem dass er mehr Interesse an dem Haus seiner Mutter hat, das er nun erben wird, als an seiner Mutter selbst.

Ihre Zweifel stoßen zunächst auf taube Ohren, da bei der Obduktion nichts Herausragendes gefunden wird. Doch dann verschwindet in einer der folgenden Nächte die Leiche eines alten Mannes aus der Pathologie. Und ausgerechnet Cassie wird verdächtig, weil es ausgerechnet ihr Türschlüssel/Code war, der zuvor am Eingang betätigt wurde.
Die ermittelnde Polizistin, DS Flyte, glaubt, Cassie hätte tatsächlich etwas damit zu tun, so dass beide Frauen zunächst auf Kriegsfuß miteinander stehen. Es gelingt der Pathologieassistentin letztendlich, ihre Unschuld zu beweisen. Und sie ist DS Flyte, in der Suche nach dem verschwundenen Toten und dem Rätsel um ein junges Mädchen, das an einer Drogenüberdosis starb, eine große Hilfe. Als Dank verspricht DS Flyte, den Tod an Mrs. E nochmals genau unter die Lupe zu nehmen. Wurde die Lehrerin tatsächlich ermodert oder starb sie lediglich eines natürliches Todes?

„Tote schweigen nie“, fiel mir zunächst wegen des wunderschönen Buchcovers auf, das zu den schönsten zählt, die mir jemals untergekommen sind. Es liegt zudem gut in der Hand und fühlt sich wunderbar griffig an. Aber man sollte ein Buch ja niemals anhand des Covers beurteilen, oder?
Denn auch der Inhalt kann auf alle Fälle mithalten! Mit der exotischen, bis an die Zähne tätowierten Pathologieassistentin Cassie und der verbissenen DS Flyte, schickt die Autorin A. K.Turner ein eher ungewöhnliches Duo auf Mördersuche. Beide gelten als Außenseiter und lassen nicht gerne andere Menschen an sich heran. Und obwohl sie sich anfangs so gar nicht mögen, ändert sich das im Laufe der Zeit, denn beide sind sehr angetan von den Fähigkeiten des jeweils anderen.
Während DS Flyte eher auf konventionelle Art und Weise ihre Fälle löst, vertraut Cassie eher ihrer Intuition und ihren besonderen Fähigkeiten. Ihre Gabe mag vielleicht schon ein wenig in die paranormale Richtung gehen, doch ist es nicht so, dass dieser Punkt schwer ins Gewicht fällt, so dass dieser Roman auch von Krimilesern verschmökert werden kann, die mit der Geisterwelt etc. nichts anfangen können. Allerdings handelt es sich hier eher um einen ruhigen, aber dennoch packend erzählten Krimi. Wer hier also keine Schlachtplatte erwartet, wird absolut auf seine Kosten kommen.

Und mit Cassies lebenskluger Großmutter, die dazu auch eine hervorragende Köchin ist und
Cassies Kumpel aus alten Drogenzeiten, hat die Autorin dazu sympathische Nebenfiguren geschaffen, die die Krimistory ein bisschen auflockern und humorige Akzente setzen können.
Tote schweigen nie, ist der Auftaktband einer neuen Krimireihe, von der bislang zwei Teile im Original erschienen sind. Die Autorin hat einen eingängigen Schreibstil und hat hier zwei interessante, facettenreiche Hauptfiguren geschaffen, die zwar nicht ganz einfach gestrickt sind, zu denen man aber als Leser trotzdem Zugang finden kann.

Zugegeben, die Autorin wählt eine eher langsame Gangart um ihre Geschichte zu erzählen, das sollte man mögen, bzw. Geduld mitbringen. Ansonsten fand ich, dass sie ihre Story interessant und packend darbieten konnte, so dass ich den Roman praktisch in einem Rutsch gelesen habe. Und nun wünsche ich es mir sehr, dass auch weitere Bände der Reihe erscheinen und übersetzt werden.

Kurz gefasst: Die Pathologieassistentin Cassie und der weibliche Cop DS Flyte- Das Duo Intuition/Akribie löst seinen ersten Fall. Toller, unterhaltsamer Auftaktband zu einer neuen Krimireihe.

1. Teil: Tote schweigen nie
2. Teil: Life Sentence


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Veröffentlicht am 12.09.2021

Sehr tiefschürfender, berührender Roman über eine Frauenfreundschaft und die Facetten des Lebens

Der Zug der Nonnengänse
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Bente ist verheiratet mit Daniel. Beide haben eine gemeinsame Tochter und könnten eigentlich glücklich sein. Eigentlich, denn im Laufe der Jahre wurde Bente immer unzufriedener in ihrer Ehe. Als der attraktive ...

Bente ist verheiratet mit Daniel. Beide haben eine gemeinsame Tochter und könnten eigentlich glücklich sein. Eigentlich, denn im Laufe der Jahre wurde Bente immer unzufriedener in ihrer Ehe. Als der attraktive Arbeitskollege Tom in ihr Leben tritt, fühlt sie sich zunächst geschmeichelt ob seiner Aufmerksamkeit und sie fühlt sich hin und hergerissen. Soll sie sich auf eine neue Liebe einlassen oder bei Daniel bleiben? Zunächst entscheidet sie sich dazu, Daniel reinen Wein einzuschenken, doch obwohl nichts zwischen Bente und Tom gelaufen ist, reagiert Daniel geschockt und verletzt.
Um den Kopf frei zu bekommen und sich begreiflich zu machen was sie wirklich will, entscheidet sich Bente für eine Auszeit und macht sich auf gen Langeoog. Dort hat sie das Glück, obwohl ihre Reise so kurzfristig war, beim knorrigen Insulaner Jan-Hauke unterzukommen, der ein echtes Urgestein ist.

Als er seiner Freundin Amelie am Morgen beim gemeinsamen Frühstücken von Bente erzählt, wird diese neugierig, denn sie vermutet, dass Bente ein ähnliches Schicksal auf die Insel getrieben hat, wie einst sie.
Als Amelie Bente am nächsten Tag beim Spaziergang auf dem Friedhof trifft, wo diese das Grab von Lale Andersen besichtigen will, kommen beide ins Gespräch. Und auch Bente ist neugierig auf die todkranke Frau und ihre Geschichte. Beide freunden sich an und verbringen Zeit miteinander. So zeigt Amelie ihrer neuen Freundin etwa die reiche Vogelwelt ihrer Insel. Und da das Thema Amelies Steckenpferd ist; besonders die Nonnengänse haben es ihr angetan, gibt es viel Wissenswertes zu erfahren.
Doch obwohl Bente ihren Aufenthalt auf der Insel und das Runterkommen genießt, weiß sie immer noch nicht, wie es mit Daniel und ihr weitergehen soll. Kann Amelie ihr helfen?

Mit „Der Zug der Nonnengänse“, beschreitet die bekannte Autorin Regine Kölpin, neue schriftstellerische und vor allem persönliche und ernstere Pfade. Grund genug diesen Roman unter einem anderen Pseudonym zu schreiben.
Im aktuellen Roman, erzählt sie also als Franka Michels die Geschichte einer berührenden Frauenfreundschaft. Auf den ersten Blick scheinen Bente und die forsche Amelie nicht viel gemeinsam zu haben. Doch je mehr man über ihren familiären Hintergrund erfährt, begreift man, dass sich beide viel zu geben haben. Während Bente an einem Scheideweg in ihrem Leben steht, hat Amelie schon fast mit ihrem Leben abgeschlossen. Sie weiß, dass sie aufgrund einer schweren Krankheit nicht mehr allzu lange auf Erden weilen wird und hofft inständig, weil die Nonnengänse, die jedes Jahr im Sommer auf die Insel kommen, ihr aus persönlichen Gründen besonders viel bedeuten, dass sie zumindest in diesem Jahr noch deren Ankunft miterleben darf. Was es mit Amelie und ihren Nonnengänsen auf sich hat, erfährt man natürlich auch etwas später.

Ich fand, dass es der Autorin wunderbar gelungen ist, Flora und Fauna der Insel stimmungsvoll und mitreißend einzufangen. Zudem hat sie mit den beiden Frauen Hauptfiguren geschaffen, die viel Tiefe aufweisen, was sich auch in ihren intensiven Gesprächen miteinander widerspiegelt. Zugegeben, es ist keine luftige Unterhaltungslektüre. Wer also lediglich auf der Suche danach ist, greift hier zum falschen Buch. Thematisch ist es halt, trotz Amelies locker flockiger, manchmal auch ruppiger Art mit ihrem Sterben umzugehen, keine leichte Kost. Wer das weiß und sich darauf einlassen kann, wird aber definitiv belohnt, mit vielen lebensklugen Gedankengängen, die zum Nachdenken anregen. Mich hat „Der Zug der Nonnengänse“ sehr angerührt und ich habe, besonders gegen Ende des Romans einige Tränen geweint. Ich fand, dass die Symbiose zwischen Inselroman und Selbstfindungsstory perfekt gelungen ist. Und dass es ein Roman ist der Mut macht, in Bezug auf das Loslassen, Vergebung und dem Tod.

Kurz gefasst: Sehr tiefschürfender, berührender Roman über eine Frauenfreundschaft und die Facetten des Lebens.

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