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Veröffentlicht am 19.09.2021

König Artus lässt bitten… Für mich einer der besten Bände der Reihe bislang!

Rabenkönig
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Ein ehemaliger Mitstudent und Freund, von allen nur „Dan „The Man“ genannt, verbrennt in seinem Haus. Doch zuvor hat er Ruth noch eine Nachricht zukommen lassen, in der er ihr mitteilt, dass er bei Ausgrabungen, ...

Ein ehemaliger Mitstudent und Freund, von allen nur „Dan „The Man“ genannt, verbrennt in seinem Haus. Doch zuvor hat er Ruth noch eine Nachricht zukommen lassen, in der er ihr mitteilt, dass er bei Ausgrabungen, in einem ehemaligen Römerlager, die Gebeine von König Artus höchstpersönlich aufgefunden hat, jedoch noch eine zweite Meinung zur endgültigen Identitätserkennung einholen lassen möchte. Aus diesem Grund bittet er Ruth darum. Außerdem klingt bereits in seiner Mail durch, dass er sich bedroht fühlt. Ruth ist wie vor den Kopf geschlagen, doch selbstverständlich will sie den letzten Wunsch von Dan erfüllen. Vor allem, als sie erfährt, dass Dan ermordet wurde. Zusammen mit dem Druiden Cathbad und ihrer kleinen Tochter Kate, macht sich Ruth auf den Weg in den Norden Englands. Während Cathbad sich hingebungsvoll um die quirlige Kate kümmert und beide zunächst wunderschöne Urlaubstage verleben, versucht Ruth, in Bezug auf den Knochenfund, Licht ins Dunkel zu bringen.

Sehr rätselhaft erscheint ihr vor allem, dass das Skelett von gleich zwei Personen stammt, die jedoch keinesfalls so alt sind, wie die Knochen von König Artus. Irgendjemand, womöglich Dans Mörder, muss die Knochen vertauscht haben. Aber wer hat so etwas getan und vor allem welches Motiv hat den Täter bloß dazu bewogen?

Ruths Aufenthalt in dem beschaulichen Örtchen muss ihm jedoch ein Dorn im Auge sein, denn plötzlich bekommt sie bedrohliche SMS Nachrichten. Und auch jemand aus Cathbads Freundeskreis stirbt, so dass Ruth nichts anderes übrig bleibt, als sich an DCI Nelson zu wenden, der sich gerade zufällig mit seiner Frau ganz in der Nähe im Urlaub, nämlich in Blackpool, befindet und zudem Vater ihrer kleinen Tochter Kate ist. Letzteres ließ sie bislang zögern, doch als sie fürchten muss, dass sie und Kate in akuter Lebensgefahr schweben, informiert sie Nelson, der aus allen Wolken fällt, aber sogleich alle Hebel in Bewegung setzt, um den Fall mit seinem Ex-Kollegen zu lösen…

Der fünfte Teil um die forensische Archäologin Dr. Ruth Galloway spielt diesmal in einem kleinen Ort in äußersten Norden Englands. Obwohl es zunächst so aussieht, als ob DCI Nelson diesmal außen vor wäre, hat es die Autorin dann doch noch geschafft, auch den knorrigen Ermittler und Ruth Ex-Geliebten in die Story zu integrieren, denn zufällig stammt er aus dieser Region und besucht in diesem Roman zusammen mit seiner Frau, seine noch lebende Mutter.
Jedoch muss man nun nicht befürchten, dass die Autorin sich in seitenlangen Ergüssen über DCI Nelsons Familientreffen auslässt. Fans der Serie können da ganz beruhigt sein, denn auch im fünften Teil der Reihe bleibt Nelson so wie er ist. Seine Arbeit geht stets vor. Sehr witzig fand ich die Dialoge, die er mit seinem Ex-Kollegen und jetzigem Leiter der Dienststelle führt, der zusammen mit ihm versucht, den Fall aufzuklären. Sandy ist eben ein Original, genau wie Nelson.

Apropos Original. Mit großer Freude durfte ich feststellen, dass in „Rabenkönig“ der Druide Cathbad einen noch größeren Part einnimmt, als je zuvor in den Büchern der Serie. Da mir Cathbad eigentlich die liebste Figur dieser Reihe ist, weil ich seine liebeswerte Schrulligkeit, gepaart mit diesen besonders trockenen Kommentaren, die er anderen gegenüber an den Tag legt, so liebe, hatte ich beim Lesen von „Rabenkönig“ diesmal wieder ungetrübte Lesefreude zu verbuchen. Zugegeben, der Kriminalfall mag vielleicht nicht unbedingt sehr knifflig wirken und auch Spannungselemente sind, sieht man einmal vom „Showdown“ am Ende ab, nicht wirklich vorhanden, doch auch diesmal gelingt es Elly Griffith, ein wohliges Lesegefühl zu schaffen, dass sich bei mir sogleich einstellt, wenn ich auf die bereits vertrauten Figuren der Serie treffe, die allesamt sehr vielschichtig gestrickt sind. Mögen viele Leser auch eine gewisse Sprödigkeit und Sperrigkeit bei Ruth feststellen, ich mag sie dennoch, auch wenn sie vielleicht nicht unbedingt eine große Frohnatur darstellt, was allerdings auch für DCI Nelson gilt.

Ihre Entwicklung gestaltet sich nach wie vor für mich sehr interessant und ich bin sehr gespannt darauf, ob DCI Nelson und Ruth womöglich doch noch ein Paar werden.
Ein wenig traurig fand ich es, nach einer sehr fiesen Schrecksekunde, die die Autorin mir beschert hat, dass eine der Hauptfiguren, am Ende des Romans, beschließt im kalten Norden zu bleiben. Ich hoffe sehr, dass das für die Zukunft weiterer Bände nicht bedeutet, dass diese Figur nicht mehr in Erscheinung trifft, denn das wäre ein herber Verlust für die Serie!

Kurz gefasst: König Artus lässt bitten… Für mich einer der besten Bände der Reihe bislang!

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Unglaublich spannender, kurzweiliger und lesenswerter sechster Teil der Reihe um die forensische Archäologin Dr. Ruth Galloway. Eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr bislang

Engelskinder
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Die forensische Archäologin Dr. Ruth Galloway findet bei Ausgrabungen ein weibliches Skelett aus viktorianischer Zeit. Rätselhaft daran, die Tote verlor bereits zu Lebzeiten einen Unterarm und trug stattdessen ...

Die forensische Archäologin Dr. Ruth Galloway findet bei Ausgrabungen ein weibliches Skelett aus viktorianischer Zeit. Rätselhaft daran, die Tote verlor bereits zu Lebzeiten einen Unterarm und trug stattdessen nur noch einen Haken. Kann es wirklich sein, dass sie die Überreste der berüchtigten, angeblichen Kindermörderin Jemima Green, genannt „Mother Hook“, gefunden hat? Ruths Chef, Phil, glaubt allerdings bereits fest daran und sorgt dafür, dass ein Fernsehteam Wind von der Angelegenheit bekommt. Dieses dreht für einen History Channel vor Ort und ausgerechnet Ruth wird dazu auserkoren, den Zuschauern in ihrer Position als Wissenschaftlerin, wichtige Dinge rund um die Ausgrabung näher zu bringen. Obwohl sich Ruth bei dem Gedanken vor der Kamera zu stehen, nicht wirklich wohl fühlt, lässt sie sich auf die Sache ein und ist dann überrascht, wie viel Spaß ihr der Job macht. Ihr zur Seite steht der attraktive, amerikanische Wissenschaftler Frank, der ebenfalls für die TV Serie engagiert wurde.

Ruth und Frank sind sich sehr sympathisch, was DCI Nelson ein wenig stört. Nelson, der Vater von Ruths unehelicher Tochter Kate, lebt zwar noch mit seiner Frau zusammen, die er liebt, doch irgendwie schleicht sich Ruth immer wieder in seine Gedanken.

Doch viel Zeit für private Dinge bleiben weder Ruth, noch Frank, noch DCI Nelson oder auch Cathbad. Denn es werden nacheinander Kinder aus dem Ort entführt und seltsame Briefe hinterlassen, die von dem Verfasser kurz mit „Der Babysitter“ unterschrieben wurden.

Dazu muss Nelson sich auch noch um den ungeklärten Todesfall an einem kleinen Jungen kümmern. Kann es wirklich sein, dass die Mutter des Jungen die Mörderin ist? Es deutet vieles darauf hin, da auch ihre beiden ersten Kinder im Säuglingsalter starben. DCI Nelson glaubt an die Schuld der Frau, doch dann mischt sich wieder einmal Cathbad ein, der zwar mittlerweile in einer anderen Stadt lebt, DCI Nelson jedoch am Telefon bereits vehement darauf hinweist, dass er die Verdächtige kennt und sie keinesfalls die Mörderin sein kann. Nelson lässt das relativ unbeeindruckt, was der Druide ihm erzählt, doch als Cathbads uneheliche Tochter eines Tages vor Nelsons Tür steht und ihm ebenfalls in dieser Sache auf den Zahn fühlen will, beginnt er zähneknirschend damit, auch andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen. Nelsons Angst zu versagen ist groß, aber er muss unbedingt einen klaren Kopf bewahren; vor allem als auch noch das Kind einer Kollegin entführt wird…

Nach dem Lesen des fünften Teils „Rabenkönig“, befürchtete ich ja bereits, dass meine liebste Figur der Reihe, der schrullige, clevere Druide Cathbad, in weiteren Teilen nicht mehr in Erscheinung treten würde, doch weit gefehlt, gottlob! Denn Elly Griffith hat tatsächlich ein Herz für ihre Leser und lässt Cathbad im nun sechsten Teil „Engelskinder“ wieder agieren, was mich total gefreut hat. Einige noch offene, lose Fäden der Rahmenhandlung, bzw. was den privaten Bereich der Hauptakteure der Serie betrifft, werden diesmal verknüpft und wie sich Privates und Berufliches so entwickelt, gefällt mir bislang sehr gut.

Aber natürlich ist auch „Engelskinder“ in erster Linie ein Krimi und wartet diesmal sogar mit einem spannenden Krimiplot auf. Zugegeben, Ruths archäologische Qualitäten treten diesmal ein wenig in den Hintergrund und auch die Sache mit dem ausgegrabenen Amulett, das sie einfach heimlich mit nach Hause nimmt, fand ich nicht so wirklich glaubwürdig dargebracht. Doch abgesehen von diesem Minikritikpunkt, empfand ich „Engelskinder“ als ziemlichen Pageturner, den ich praktisch in einem Rutsch durchgelesen habe. Ich finde, dass die Serie von Band zu Band besser wird, abgesehen von dem einen Ausrutscher „Gezeitengrab“, der für meinen Geschmack qualitativ etwas abfiel, dem ich aber dennoch noch vier von fünf Punkten verliehen habe.

Mittlerweile empfinde ich das Lesen der Serie als eine Art „Nachhausekommen“. Denn Haupt und Nebenfiguren sind einem so vertraut geworden und ans Herz gewachsen, obwohl sie durchaus keine einfachen Figuren sind. Ruths spröde, pragmatische Ader mag beispielsweise immer noch vorhanden sein, genauso wie auch DCI Nelsons Launenhaftigkeit oder Cathbads Hang dazu, sich in allem einmischen zu wollen, doch ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich breit grinsen muss über die Schrullen der Romanfiguren.

Elly Griffiths Reihe um Ruth Galloway gehört zu meinen Lieblingskrimiserien, die ich allen Lesern, die Krimis im Stile Ann Cleeves oder Phil Rickman mögen, nur empfehlen kann.

Kurz gefasst: Unglaublich spannender, kurzweiliger und lesenswerter sechster Teil der Reihe um die forensische Archäologin Dr. Ruth Galloway. Eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr bislang.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Eine freche, fröhliche Liebeskomödie und rundum gelungene Fortsetzung!

Auf die Größe kommt es an
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Endlich geht es weiter mit Toms amourösen Abenteuern!
Aus dem ehemaligen Ladykiller ist nun ein Mann mit einer funktionierenden Beziehung geworden- Tom ist eigentlich recht glücklich mit Elisa. Warum ...

Endlich geht es weiter mit Toms amourösen Abenteuern!
Aus dem ehemaligen Ladykiller ist nun ein Mann mit einer funktionierenden Beziehung geworden- Tom ist eigentlich recht glücklich mit Elisa. Warum nur "eigentlich"?

Nun, eines Tages verspricht Elisa Tom eine tolle Überraschung. Während Tom schon darauf hofft, dass sich Elisa nur für ihn besonders sexy Reizwäsche gekauft hat, um ihn wieder mal nach allen Regeln der Kunst zu verführen, sieht er sich stattdessen mit einem anderen weiblichen Wesen konfrontiert. Melanie ist allerdings nicht so sexy wie Elisa und auch weit von perfekten Modelmaßen entfernt, denn sie ist ein Mops- ein recht verfressener Hund, den Tom nun recht bald an der "Backe" hat, nachdem Elisa zusammen mit ihrer Freundin in Urlaub fährt.

Auch Tom muss beruflich verreisen, statt wie gehofft nach Monte Carlo geht es jedoch nach Montenegro. Da ihm keiner Melanie abnehmen möchte, muss er sie notgedrungen mitnehmen- nicht sein einzigstes Problem, denn am Ziel der Reise stellt sich schnell heraus, dass die ausgesuchte Location zum Fotoshooting nicht vorzeigbar ist.

Innerhalb kürzester Zeit gerät Tom vor Ort in ein echtes Fiasko und zu allem Überfluss ist die Auftraggeberin des Fotoshootings auch noch die nun schwangere Lydia, die Frau, mit der Tom einst eine heißen One Night Stand hatte. Sieht der arme Tom nun Vaterfreuden entgegen und was wird Elisa dazu sagen?

Nachdem man im Erstling "Kein Sex ist auch keine Lösung" dem Macho Tom das erste Mal begegnen und sich köstlich über seine Sicht auf die wirklichen wichtigen Dinge des Lebens amüsieren konnte (Frauen & Sex), hat die Autorin Mia Morgowski nun einen zweiten Teil nachgelegt.

Mittlerweile ist Tom in eine festen Beziehung, doch ist er deswegen auch schon geläutert? Natürlich agiert Tom wie immer großmäulig und voller Ironie, man schmunzelt als Leser über seine sarkastischen Bemerkungen, die, da das Buch in "Ich-Form" geschrieben ist, einen direkten Einblick in die interessante, männliche Psyche des Hauptakteurs geben.

Obwohl der gute Tom wieder mal einige recht unfreundliche Gedankengänge produziert- viele auf Kosten des armen Mopses, hatte er dennoch meine vollste Sympathie, denn die vielen Katastrophen die ihn in Montenegro erwarten bzw. in die er schlittert, würden den stärksten Mann umhauen.

Besonders gelungen fand ich wieder mal den Schreibstil der Autorin- man kann kaum glauben, dass das Buch nicht von einem männlichen Wesen geschrieben wurde, so perfekt beschreibt Mia Morgowski den Macho Tom und seine typisch männlichen Macken. Mops Melanie und der Hundenarr und Russe Dimitri waren neben Tom meine heimlichen Lieblinge in diesem Roman und ich habe an vielen Stellen herzlich lachen müssen.

Man bekommt beim Lesen, durch den auch sehr bildhaften Schreibstil der Autorin das Gefühl, man schaue sich eine abgedrehte Screwball-Komödie an- so war ich erfreut, als ich erfuhr, dass der erste Teil "Kein Sex ist auch keine Lösung" bereits verfilmt wird. Ganz toll und auf jeden Fall erwähnenswert ist das kleine Mops-Daumenkino dass sich auf den Buchseiten ausbreitet- eine sehr witzige Idee des Verlags, die die geschmackvolle Covergestaltung liebevoll abrundet.

Kurz gefasst: Eine freche, fröhliche Liebeskomödie und rundum gelungene Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Hangover auf St.Pauli- Herrlich überdrehter Gute Laune Roman, in dem jede Menge skurriler Typen ihr Unwesen treiben und meine Lachmuskeln strapazierten. Absolute Leseempfehlung!

So was hat ein Mann im Gefühl
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Toby Voss ist ein Anwalt, der seinen Job über alles liebt. Zudem liebt er sein Haus und seine Lebensgefährtin Birte. Obwohl es nach vielen Jahren der Zweisamkeit nun nicht mehr allzu leidenschaftlich zwischen ...

Toby Voss ist ein Anwalt, der seinen Job über alles liebt. Zudem liebt er sein Haus und seine Lebensgefährtin Birte. Obwohl es nach vielen Jahren der Zweisamkeit nun nicht mehr allzu leidenschaftlich zwischen ihnen zugeht, glaubt Toby dennoch zu träumen, als er zufällig eine zweideutig formulierte SMS auf Birtes Handy entdeckt. Schließlich hat Birte stets gemeint, sie habe kaum Zeit für ein Leben neben ihrem Job und nun so etwas! Birte teilt ihm unmissverständlich mit, dass sie ausziehen und zu ihrem jüngeren neuen Freund ziehen wird und das kurz vor Tobys vierzigstem Geburtstag.
Was nun? Irgendwie hofft er ja zunächst noch, dass eine Aussprache mit Birte dazu führen wird, dass es bei ihrem einmaligen Seitensprung bleibt, doch die bleibt hart und so sitzt Toby plötzlich allein mit seinem Liebeskummer und dem absonderlichen Gemälde von Birtes Onkel, das er immer schon grässlich fand, in seinem Haus.

Doch Toby hat gottlob einige enge Freunde, die sich mit ihm sogleich solidarisch erklären und ihm mit reichlich alkoholischer Unterstützung über die ersten schlimmen Tage ohne Birte hinweghelfen wollen.
Da trifft es sich besonders gut, dass einer von Tobys Freunden, Mirko, beruflich verreisen muss und Toby darum bittet, sich in dessen Abwesenheit um seine Wohnung in St. Pauli zu kümmern. Der Tapetenwechsel wirkt Wunder. Toby kommt aus dem Feiern und Trinken nicht mehr heraus, doch nach einer Ü- 50 Party kommt es zu einem Fiasko. Während Toby morgens neben einer fremden Frau erwacht, wurde das Auto eines anderen Freundes aus dem Parkhaus gestohlen und keiner hat den rechten Schimmer, was so alles am Vorabend gelaufen ist in St. Pauli.
Zudem müsste Toby langsam mal wieder arbeiten gehen, denn in der Anwaltskanzlei wartet ein besonders kniffliger Fall auf ihn, bei dem er eigentlich nur verlieren kann.
Und auch der Termin mit einer Mandantin, die ihm seltsam bekannt vorkommt…

Ich mag Mia Morgowskis Romane ja schon seit langem, da ich ihren trockenen Humor, der in ihren Büchern durchblitzt, einfach köstlich finde. Auch diesmal liefert sie neben einer launigen Geschichte über einen Mann mit Liebeskummer, ein wahres Feuerwerk an amüsanten und witzigen Szenen ab, die mir die Tränen in die Augen getrieben haben beim Lesen, weil ich so sehr lachen musste; etwa wenn Toby seine Kollegen beschreibt, allen voran „Ronaldo“ der seinen Mund spitzt, wie eine Gummipuppe etc.

In manchen Bänden der Autorin fand ich jedoch, dass sie das Gagfeuerwerk etwas zu sehr übertrieben hat, bzw. die Charakterisierung ihrer Figuren dagegen vernachlässigte. In „So was hat ein Mann im Gefühl“, ist ihr Timing diesbezüglich aber perfekt. Denn nicht nur die Gags von Mia Morgowski unterhalten, zudem hat sie mit Toby und seinen Freunden diesmal Akteure geschaffen, die greifbarer sind. Zugegeben, natürlich erinnern Tobys Kumpel frappierend an die Freunde anderer Hauptakteure aus Mia Morgowskis Büchern, die sich genauso gerne „Die Kante“ geben, wie man es gewohnt ist, doch hat mich das nicht gestört, weil ich die Story einfach insgesamt unterhaltsam und kurzweilig fand.
Und vor allem findet man hier auch bei allem komödiantischen Geschick der Autorin durchaus ernsthafte Romanpassagen vor- etwa wenn Toby eine junge Dame kennen lernt oder er sich mit seiner Mandantin Alice austauscht, die sein Herz schneller schlagen lässt.
Trotz der 460 Seiten liest sich der Roman wie aus einem Guss, so dass ich ihn innerhalb eines Nachmittags ausgelesen hatte.

Kurz gefasst: Hangover auf St.Pauli- Herrlich überdrehter Gute Laune Roman, in dem jede Menge skurriler Typen ihr Unwesen treiben und meine Lachmuskeln strapazierten. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Eine bezaubernde Weihnachtsgeschichte für Groß und Klein

Wie der Weihnachtsbaum in die Welt kam
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Astrid Fritz erzählt auf 128 Seiten eine warmherzige Geschichte über den kleinen Dieb Jakob, dem bislang nicht viel Glück im Leben beschieden war. Als unerwünschtes Kind, nur von seinem mittlerweile verstorbenen ...

Astrid Fritz erzählt auf 128 Seiten eine warmherzige Geschichte über den kleinen Dieb Jakob, dem bislang nicht viel Glück im Leben beschieden war. Als unerwünschtes Kind, nur von seinem mittlerweile verstorbenen Großvater geliebt, blieb ihm nichts anderes übrig, als sich einer Bande von Dieben anzuschließen. Und doch hat sich Jakob einen gewissen Ehrenkodex erhalten. Nachdem er eine Schneiderfamilie, die gerade den ältesten Sohn zu Grabe trug, bestohlen hat, plagen ihn die ärgsten Gewissensbisse, denn die älteste Tochter des Schneiders hat sich Jakob gegenüber sehr barmherzig gezeigt.

Trotz der begrenzten Seitenzahl gelingt es der Autorin, Jakobs Wunsch nach Geborgenheit und Familie glaubwürdig darzustellen. Auch seine Wandlung vom Dieb zum besseren Menschen klingt auf die beschriebene Art und Weise plausibel und man schließt den kleinen Romanhelden schnell in sein Leserherz. Der Roman, der in Straßburg spielt, besitzt zudem historisches Flair und bezaubert durch die gewisse weihnachtliche Note und vor allem durch die stimmungsvollen Illustrationen, die man zwischen den Seiten vorfindet. Das gebundene Büchlein ist auch optisch ein kleiner Hingucker und macht sich meiner Meinung nach sehr gut als Geschenk für große und kleine Menschenkinder.

Kurz gefasst: Eine bezaubernde Weihnachtsgeschichte für Groß und Klein.

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