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LindaRabbit

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Ein Mutmacher - Buch

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In der heutigen Zeit voller Krisen, Klimawandel, Artensterben, Verschmutzung der Meere, Flutkatastrophen, Dürren, fehlt es an Fantasie um neue Wege zu gehen. Und genau da setzt der Autor Hopkins an... ...

In der heutigen Zeit voller Krisen, Klimawandel, Artensterben, Verschmutzung der Meere, Flutkatastrophen, Dürren, fehlt es an Fantasie um neue Wege zu gehen. Und genau da setzt der Autor Hopkins an... Er kommt aus der Transition-Towns-Bewegung. Autor von "Einfach.Jetzt.Machen!" Wie wir unsere Zukunft in die Hand nehmen und vielen anderen Büchern mit Anleitungen und Gedanken. Er ist TED Sprecher und scheint eine integre Person zu sein. Auf jeden Fall ist er nicht untätig darin Neues anzukurbeln, um eben die Krisen in Griff zu bekommen.

In neun Kapiteln setzt er Ideen frei, wie es machbar ist: Es existieren bereits viele Projekte, wo einiges umgesetzt wird. Gesammelt stellt er diese vor... So werden Straßen gesperrt, Gehwege werden mit Pflanzenkübel und Bänken versehen, damit die Autos und ihre Fahrer nicht nur die Straße für sich beanspruchen. Gewinnen wir die Straße wieder für die Menschen zurück, lasst wieder Kinder auf den Straßen spielen, lasst wieder Nachbarn vorm Haus sitzen und miteinander klönen... es gibt so viele Beispiele... lasst uns endlich anfangen und die vielen kleinen Beispiele größer werden...

Nur muss sich der Mensch ändern, weniger egoistisch und mehr auf die Gemeinschaft orientiert sein - das dürfte das größte Problem sein.

Sehr ansprechendes Titelbild, stilisierte Pflanzen, dunklem Hintergrund (was edel wirkt)

Löwenzahn Verlag, Rob Hopkins, übersetzt von Dirk Höfer (erschien am 5.Oktober 2021)

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Durch die sibirische Eiswüste

Eis. Abenteuer. Einsamkeit
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Buchumschlag: Großartiges Titelbild mit Polarlichter, einem einsamen Reisenden per Rad in der Eiswüste. Einsame Nacht. So ein Bild zieht natürlich den Blick sofort an

Buchinhalt: Mit Routenbeschreibungen ...

Buchumschlag: Großartiges Titelbild mit Polarlichter, einem einsamen Reisenden per Rad in der Eiswüste. Einsame Nacht. So ein Bild zieht natürlich den Blick sofort an

Buchinhalt: Mit Routenbeschreibungen und Bildern. Ein moderner Abenteurer, der Kälte widersteht, Wildtieren (Bären, Wölfe u.a.) trotzt und den die Einsamkeit zu mentalen Hochleistungen treibt. Mit sagenhaften Bildern aus der – menschenleer wirkenden – sibirischen Tundra und seinen Erzählungen von Erlebnissen auf seinem Rad nimmt der Autor mit auf eine Reise, bei der es die meisten zuerst einmal schüttelt.

Auf dieser Radreise könnte man lernen wie man sich gegen Bären schützt. Wie man aus kniehohen kalten Wasser wieder rauskommt. Die Russen, die ihn unterwegs treffen, bewundern ihn einerseits, aber andererseits halten sie ihn für bekloppt. Bei Temperaturen bis -50 Grad Celsius mal eben draußen in Schnee und Eis zu kampieren, weil das Zeltzubehör eingefroren ist. Hut ab! Doch dann der klare Sternenhimmel über seinem ‚Bett‘ und die Polarlichter. Schönheit pur, auch wenn mit gewissen Risikofaktoren verbunden.

Stil: Leicht lesbarer Erzählstil, unterbrochen von Fotos, durchsetzt von einheimischen Begriffen und Worten. Abenteurer vor der Haustür, okay, ein wenig weiter.
Jede/r sucht sich so seine Abenteuer (ich hatte meine bei meiner Arbeit in Afrika)

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Samuel und Frida

Hey, ich bin der kleine Tod … aber du kannst auch Frida zu mir sagen
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Die Geschichte hört sich gut an: Samuel, dessen Immunsystem ein wenig sehr verrückt spielt (Autoimmunerkrankung, hab ein wenig Ahnung davon); und Todes – Azubi Frida, die auch der Kleine Tod genannt wird, ...

Die Geschichte hört sich gut an: Samuel, dessen Immunsystem ein wenig sehr verrückt spielt (Autoimmunerkrankung, hab ein wenig Ahnung davon); und Todes – Azubi Frida, die auch der Kleine Tod genannt wird, als Lehrling vom Großen Tod. Frida möchte Samuel durch die Gegend jagen, naja, mit dem Hintergrund, dass sie dann den Elfjährigen bald los hat, weil draußen nun mal viele Gefahren für ihn drohen. Aber Samuel will nicht, er ist ein Stubenhocker, was verständlich ist, denn draußen lauert wohl der Große Tod, und Frida neben ihm...

Allein schon der Buchtitel, der äußerst witzig ist, deutet an, dass das Buch nur gut sein kann. Buchtitel zeigen einiges schon über ein Buch.
Und die Widmung. Für alle rotznasigen, blutverschmierten und mit Dreck überzogenen Spielplatzkinder…
dann erst die rotzfrechen Kapitelüberschriften, 20 an der Zahl: Und am Schluss – eines Tages werden wir uns wiedersehen… sagt schon klar, Samuel wird es vorerst überleben.

Samuel ist ein Neunmalkluger Immunsystem geschädigter Elfjährige. Er veranstaltet Notfallübungen, bei denen er Pflegekräfte strapaziert, sie gegen Schubläden stoßen lässt und auf Schmierseife a la Kotze ausrutschen. Er steckt in einem keimfreien Krokodilanzug und weiß alles besser. Auftritt Frida? Bald!

Titelbild: Unglaublich witziges Titelbild, so witzig – da würde im Buchladen auch jeder offensichtlich erwachsene Mensch danach greifen. Auf dem Bild in unterschiedlichen Grüntönen Samuel etwas verstört und überrascht, daneben die lustige Frida mit dickem Wunschelkopf, einem Totenkopf T- Shirt und einer dicken Sense in den Händen, clever vor sich hin feixend!

Dieses Buch ist großartig für Kinder, um ihnen zu verdeutlichen - ‚der Tod gehört zum Leben‘. Denn wenn Oma und Opa sterben, wenn vielleicht sogar Freunde oder Freundinnen sterben, oder das Kind selbst mit einer Krankheit kämpft… jeder Tag ist ein Geschenk, also langweilt euch nicht.

ab 10 Jahren, September 2021, dtv Junior

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Cafe con leche

Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García
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Wer die Kanaren kennt, genießt, leidet und liebt mit Pedro. Mit einem Cafe con leche irgendwo zu sitzen, über die Weltlage zu sinnieren und sich dabei den Saharawind ins Gesicht blasen zu lassen (ja, ...

Wer die Kanaren kennt, genießt, leidet und liebt mit Pedro. Mit einem Cafe con leche irgendwo zu sitzen, über die Weltlage zu sinnieren und sich dabei den Saharawind ins Gesicht blasen zu lassen (ja, ja, der Staub vom Osten), das ist kanarisches Dolce Vita.

Nun ist Pedro aber ein Postbeamter, der kaum noch Briefe auszutragen hat. Das Internet ist dabei ihn auszurangieren. So beschäftigt er sich mit häuslichen Aufgaben, bis dann die Katastrophe passiert... Seine Freundin geht mit dem gemeinsamen Sohn aufs Festland, also nach Spanien. Zu weit für ihn, denn Pedro gehört zu den Kanaren. Pedro beginnt um seinen Sohn zu kämpfen (zusammen mit seinen beiden Freunden).

Die Kanaren sind aus dem Wasser geboren und bestehen aus Lava. Lava hat, so erklärt Pedro Miguel, seinem Sohn, eine große Gemeinsamkeit mit Frauen. Pedro erzählt ihm die Bedeutung der wichtigsten Vulkanausbrüche. Seine Heimat, die kanarischen haben eine unendliche Bedeutung für Pedro und dieses Bedeutungsvolle versucht er seinem Sohn nahe zu bringen. Doch da ist noch mehr - was hat der Großvater im ehemals als Spanisch-Marokko bezeichneten Gebiet gemacht? Es gibt einige Geheimnisse und Geheimnisvolles, was es zu klären gilt.

Der Stil ist einfach zum Träumen: Der Blick auf den Hafen war verhangen mit Leintüchern... Er saß über seinem Cafe con leche und atmete den Geruch ein.

Buchcover: Wer die Kanaren kennt, ist sofort in das Bild verliebt

Kiepenheuer & Witsch, August 2021, Moritz Rinke
Der längste Tag im Leben des Pedro Fernandez Garcia (Von Vätern und Söhnen, Lava und Lichterketten)

Moritz Rinke wird als einer der wichtigsten Gegenwartsdramatiker bezeichnet.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Historischer Krimi auf dem Meer

Der Tod und das dunkle Meer
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Ein Krimi, der im 17. Jahrhundert auf dem Meer spielt, zwischen dem damals Batavia genannten Indonesien und Europa, zwischen Aberglauben und niedrigen Gelüsten.
Es scheint nicht gut auszugehen für alle ...

Ein Krimi, der im 17. Jahrhundert auf dem Meer spielt, zwischen dem damals Batavia genannten Indonesien und Europa, zwischen Aberglauben und niedrigen Gelüsten.
Es scheint nicht gut auszugehen für alle Beteiligten. Allein schon die Eröffnungsszene, wie der gefangene Sammy zum Schiff geschleppt wird und ihn sein Freund vor Steinewerfer schützen möchte, der Bär und der Spatz. Die Grausamkeit jener Tage, da es keinen Schutz für Menschen gab, die aus irgendeinem Grund der Obrigkeit unlieb wurden, steht offensichtlich im Vordergrund (das lässt schätzen, dass heutzutage selbst Kriminelle hohen Schutz genießen).

Doch ein Aussätziger (ohne Zunge und einem lahmen Bein) droht lauthals von einm hohen Stapel, dass Böses geschehen wird. Plötzlich steht der Aussätzige in Flammen. Sara, die gütige Frau des brutalen Gouverneurs, nimmt sich des Schwerverletzten an und wird deswegen von ihrem Gatten geschlagen. Aber wie kann ein Mensch ohne Zunge schreien? Und wie kann ein Lahmer auf einen hohen Stapel klettern und dort schreien und vor dieser Schiffsfahrt warnen? Alles fängt schon mit Symbolen und Mysteriösem an, die auf ein böses Ende hindeuten. Später auf dem Schiff erscheint der tote Aussätzige erneut. Es passieren Morde und das in einem geschlossenen Umfeld (dem Boot) aus dem es kein Entweichen gibt.

Stil: Voller seltsamer Andeutungen (z.B. Phantastereien) liest sich ‚Der Tod und das dunkle Meere‘ spannend. Unterlegt mit historischen und regionalen Batavia - Begriffen wendet sich dieser Krimi an eine Geschichtsinteressierte Leserschaft, die voll auf ihre Kosten kommt.

Buchumschlag: Anker und Windrose / Kompass an einer Kette, goldene Schrift im Vordergrund, im Hintergrund dagegen dunkle Wellen, geheimnisvolle Bewegung. Auch hier wieder ein Umschlag, der sofort Interesse weckt und der den Titel 'Der Tod und das dunkle Meer' sinnbildlich unterstützt.

Tropen Verlag, 2021, Stuart Turton (The Devil and the Dark Waters), Übersetzerin Dorothee Merkel

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