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Veröffentlicht am 19.09.2021

Ein eher mäßiger und für mich sehr enttäuschender Contemporary der Autorin, der teilweise recht zähe Kost darstellte

Immer wieder du und ich
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Kate und Charlie lernen sich praktisch im Kindergarten kennen. Als Teenager werden sie ein Paar und schwören sich ewige Liebe und Freundschaft. Doch dann kommt von einem Tag auf den anderen alles anders. ...

Kate und Charlie lernen sich praktisch im Kindergarten kennen. Als Teenager werden sie ein Paar und schwören sich ewige Liebe und Freundschaft. Doch dann kommt von einem Tag auf den anderen alles anders. Ein dummer Streit, eine darauf folgende Funkstille und es ist aus, zwischen Kate und Charlie. Charlie verguckt sich in Kates Cousine Becca und Kate kommt mit Beccas Ex-Freund Julian zusammen. Die Paare heiraten Jahre später und halten weiterhin Kontakt. Ein Baby für Becca und Charlie scheint das Glück komplett zu machen, doch bei Kate und Julian kommt es zu einer ersten Krise, da Kate nicht das Heimchen am Herd sein, sondern auf eigenen Füßen stehen möchte und schließlich Firmenchefin von mehreren, gut gehenden Boutiquen wird.

Jedoch schlaucht sie der Job sehr. Dazu kommt, dass ihr Vater schwer krank ist und sie es auch dem Rest ihrer Familie nur recht machen möchte. Julian hat jedoch nicht viel Verständnis für Kates Verhalten und will endlich Kinder. Zumindest Charlie, nun Kates bester Freund, hält in dieser schweren Zeit zu ihr und wider Willen erinnert sich Kate voller Wehmut an ihre damalige Beziehung…

Nach Juliet Ashtons Vorgängerband „Ein letzter Brief von Dir“, der mir im Großen und Ganzen gut gefallen hat, war ich sehr neugierig auf ihren aktuellen Roman „Immer wieder du und ich“, zumal der Klappentext eine unterhaltsame Story a la „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ suggerierte. Die ersten zweihundert Seiten, in denen man Kate, Charlie, Becca und Julian kennenlernt und auch Kates übrige exzentrische Familie; abgesehen vom Vater, der ist wirklich sehr liebenswert beschrieben worden, ließen sich sehr gut an. Die Dialoge zwischen den Paaren wurden sehr lebhaft geschildert, am Schreibstil der Autorin gibt es auch nichts zu rütteln und man spürte zudem die nötige Dosis Herzschmerz der Protagonisten, zwischen den Zeilen.

Doch ab dem Zeitpunkt, als es mit den Beziehungen langsam den Bach herunter ging, nahm auch mein Interesse, weiterzulesen immer mehr ab. Das lag vor allem daran, dass ich Kates „Mutter Teresa“ Gen, einfach nicht mehr ertragen konnte. Obwohl sie von ihrer Mutter ständig herabgesetzt, von der fürchterlich egoistisch und manipulativ agierenden Becca, und Julian, Kates Mann, getriezt wurde, stand sie trotzdem weiterhin zu ihnen und schluckte alles ohne zu murren. Und Charlie, ihre einst große Liebe, entpuppte sich mehr und mehr als weltfremder „Schluffi“, der unsicher, ziellos und viel zu passiv durchs Leben ging. Und der Grund, aus dem einst die Beziehung zwischen dem Heldenpaar zerbrach, war für meinen Geschmack viel zu konstruiert konzipiert.

Übrigens, dass Kate der Person, die eine große Mitschuld daran trug, auch noch so schnell verzeihen konnte, hat dem Fass den Boden ausgeschlagen. Wenn nach der Auflösung des „Missverständnisses“, die Geschichte auserzählt gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich das Buch besser bewertet, doch die Autorin entschied sich leider dazu, weitere Familienfeiern und Jahre verstreichen zu lassen, Geschehnisse die belanglos dahinplätscherten und nur einmal mehr verdeutlichten, dass das Heldenpaar ein mögliches Happy End eigentlich nicht verdient. Mein Verständnis war leider ab diesen erwähnten Momenten vollständig aufgebraucht und ich habe mich durch die letzten hundert Seiten sehr durchquälen müssen.

Kurz gefasst: Ein Liebesroman steht und fällt mit seinen Protagonisten- Kate und Charlie konnten mich leider nicht von sich überzeugen. Ein eher mäßiger und für mich sehr enttäuschender Contemporary der Autorin, der teilweise recht zähe Kost darstellte.


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Veröffentlicht am 06.08.2021

Ein großer Name und eine schicke Aufmachung sind nicht alles- Sehr zäher, belangloser Histo-Krimi mit uninteressanten Akteuren im Fokus. Leider eine Leseenttäuschung auf ganzer Linie

Die Schwestern von Mitford Manor – Gefährliches Spiel
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London 1925:

Pamela Mitford wird von ihrer älteren Schwester Nancy immer noch abwertend „Molly“ genannt, weil sie nicht ganz so schlank geraten ist wie Nancy. Dazu hasst es Pam, wenn Nancy sie wie ein ...

London 1925:

Pamela Mitford wird von ihrer älteren Schwester Nancy immer noch abwertend „Molly“ genannt, weil sie nicht ganz so schlank geraten ist wie Nancy. Dazu hasst es Pam, wenn Nancy sie wie ein Kind behandelt. Doch damit ist es jetzt vorbei, denn Pamela wird achtzehn Jahre alt. Eigentlich ist sie eher ein Eigenbrödler, vergräbt sich gerne auf dem Land und liebt Ausritte zu Pferde. Doch wieder einmal bestimmt Nancy über Pams Kopf hinweg. So soll es an Pams Geburtstag, zu ihren Ehren, eine Geburtstagsparty geben mit anschließender Schnitzeljagd. Und natürlich lädt Nancy, da Pam keinen großen Freundeskreis hat, ihre gefürchtete Partyriege dazu ein, mit der Nancy die Hauptstadt bereits seit einiger Zeit unsicher macht.

Louisa, das Kindermädchen der Mitfords und begeisterte Hobbydetektivin, sieht Nancys Eigenmächtigkeit ebenfalls mit gemischten Gefühlen entgegen, denn die snobistische Clique ist ihr nicht gerade sympathisch. Dafür versteht sie sich auf Anhieb sehr gut mit dem jungen Dienstmädchen Dulcie, das für eine der weiblichen Hausgäste auf Mitford Manor arbeitet. In der Nacht, in der Pams Party steigt, kommt es jedoch zu einer Tragödie. Einer der männlichen Gäste, stürzt vom Kirchturm der sich auf dem Anwesen befindet. War es ein tragisches Unglück, Selbstmord oder gar Mord? Die herbeieilende Polizei glaubt fest an ein Verbrechen und nimmt nur wenig später das Dienstmädchen Dulcie fest. Diese hatte bereits Schmuck und wertvolle Gegenstände auf dem Haus der Familie entwendet und war, kurz zuvor, von dem Toten in einem Raum überrascht und gestellt worden. Den Diebstahl gibt Dulcie unumwunden zu, doch den Mord an Adrian bestreitet sie. Dennoch umgibt sie ein großes Geheimnis.

Louisa, die fest an der Unschuld ihrer Freundin glaubt, will diese unbedingt vor dem drohenden Tod am Strang bewahren und tut sich erneut mit dem Polizisten Guy zusammen. Dieser versucht zwar gerade mit seiner neuen Kollegin Mary eine weibliche Diebesbande zu überführen, doch stellen die drei schnell fest, dass sie sich gegenseitig behilflich sein können bei ihren Ermittlungen.
Kann Louisa erneut Licht ins Dunkel eines kniffligen Falls bringen und ihre Freundin retten?
Es war der Name Fellowes, von dem ich mich anfangs als großer „Downton Abbey“ Fan blenden ließ, als ich mir gleich die ersten beiden Teile von Jessica Fellowes Romanreihe kaufte. Dies, das geschmackvolle Coverlayout und zwei spannend klingende Klappentexte, ließen mich auf eine tolle neue Histo-Krimi Reihe hoffen.
Doch leider wurde meine Vorfreude schnell getrübt. Denn schon der erste Band „Unter Verdacht“, wies leider, trotz routiniertem Schreibstil einige Längen auf. Zudem entpuppten sich die Mitford Schwestern nebst Eltern, die übrigens tatsächlich im wahren Leben existierten, in Jessica Fellowes Roman als überaus unsympathischer, exzentrischer und snobistischer Haufen, der das Hausmädchen Louisa ganz schön gängelt. Sicherlich mag der ein oder andere jetzt anmerken, dass diese Situation realistisch anmutet, denn schließlich waren Hausangestellte keine Freunde, doch in Anbetracht der Tatsache, dass Louisa und Nancy tatsächlich schnell Freundschaft schließen, hätte ich mir von Seiten Nancys ein wenig mehr Loyalität und Freundlichkeit erhofft. Zudem waren die Mitford-Schwestern im ersten Band lediglich Randfiguren, die wohl den adligen Hintergrund abdecken sollten. Denn eigentlich sind es Louisa und Guy, die im Fokus stehen.

Nun, im zweiten Teil, sollte es um Pam gehen, doch auch in „Gefährliches Spiel“ läuft es wieder ähnlich. Pam, die zumindest in Ansätzen sympathischer ist, als Nancy, die ich im zweiten Teil noch unerträglicher empfand, bleibt ebenfalls blass und agiert nur am Rande mit. Wieder sind es Louisa, die sich in einer Sinneskrise befindet, weil sie nicht genau weiß, ob sie weiterhin Kindermädchen bleiben will oder doch einen anderen beruflichen Weg einschlagen möchte und Guy, die praktisch allein den Fall aufklären. Eine neu eingeführte, anfangs vielversprechende Figur, Guys Kollegin Mary Moon, wird im Verlauf der Story immer blasser und es wird dem Leser schnell klar, dass sie lediglich als kleines Ablenkungsmanöver, von Seiten der Autorin, dienen sollte, was ich sehr schade fand.

Man kann Jessica Fellowes keineswegs beschuldigen, dass sie des Schreibens nicht mächtig wäre. Das ist es nicht, doch ihr fehlt, meiner Meinung nach, das Talent ihren Figuren Tiefe auf den Leib zu schreiben. Sie sind allesamt lieblos beschriebene, austauschbare Figuren, die farb- und konturlos bleiben. Erschwerend kommt dazu, dass es in diesem Roman nur so vor Nebenfiguren wimmelt. Allein Nancys Clique, hat mir den letzten Nerv geraubt, weil ich deren Mitglieder kaum auseinander halten konnte. Die Dialoge der Akteure sind belanglos und man ertappt sich leider schnell dabei, dass man gedanklich immer wieder abschweift, da der Roman so zäh und emotionslos vor sich hinplätschert. Louisas und Guys sehr langweilig dargebotene Ermittlungsarbeit wird dagegen in einer Ausführlichkeit geschildert, dass man es nicht fassen kann. Es gibt in diesem Band keine Romanfigur, mit der man wirklich mitfiebert und selbst die Verdächtige lässt einen völlig kalt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wann ich mich jemals dermaßen durch einen historischen Krimi gequält habe, wie es hier der Fall war. Daher werde ich wohlweislich auf die übrigen Bände der Reihe verzichten. Weder interessiert mich Louisas und Guys weiterer Werdegang, noch der der Mitford- Schwestern.

Kurz gefasst: Ein großer Name und eine schicke Aufmachung sind nicht alles- Sehr zäher, belangloser Histo-Krimi mit uninteressanten Akteuren im Fokus. Leider eine Leseenttäuschung auf ganzer Linie.

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Veröffentlicht am 06.07.2021

Mäßig spannender Thriller mit abstruser Storyline, der mich nicht überzeugen konnte

Die verschwundenen Studentinnen
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Traumatherapeutin Mariana Andros, hat ihren Job nicht von ungefähr erwählt. Sie weiß genau, wie es sich anfühlt, wenn Eltern nicht unbedingt wahre Vorbilder sind. Schon immer hat sie versucht ihrem Vater ...

Traumatherapeutin Mariana Andros, hat ihren Job nicht von ungefähr erwählt. Sie weiß genau, wie es sich anfühlt, wenn Eltern nicht unbedingt wahre Vorbilder sind. Schon immer hat sie versucht ihrem Vater durch Leistung zu imponieren. Doch dieser zeigte sich ihr gegenüber stets uninteressiert bis lieblos. Und auch die Wahl ihrer großen Liebe missbilligte er. Doch Mariana setzte sich durch und heiratete den attraktiven Mann, den sie in Cambridge kennen und lieben gelernt hatte. Nach dem frühen Unfalltod ihrer Schwester und deren Mannes, wurde das Familienglück komplett, als sie Marianas, nun verwaiste Tochter Zoe, bei sich aufnahmen. Besonders Sebastian gelang es, das traumatisierte Kind wieder aufzurichten und so war er beiden Frauen ein wahrer Fels in der Brandung, bis er im Urlaub tödlich verunglückte.

Immer noch ist Mariana untröstlich, sie ergeht sich in ihrer Trauer, doch als Zoe sie eines Tages aufgeregt anruft und darum bittet, sie möge doch nach Cambridge kommen, da ihre beste Freundin Tara höchstwahrscheinlich einem Mörder zum Opfer gefallen ist, kann sie ihrer Nichte diesen Wunsch selbstverständlich nicht abschlagen.
Mariana beschließt, als sich der traurige Verdacht bestätigt, vorerst zu bleiben und auf eigene Faust im Umfeld der toten Studentin zu ermitteln. Ihr Verdacht fällt schnell auf den, sehr von sich eingenommenen Professor Edward Fosca, der einen ganzen Kreis attraktiver Eliteschülerinnen um sich geschart hat, mit denen er angeblich geheime Sitzungen hält. Besonders die griechischen Tragödien haben es ihm angetan und nachdem das zweite Opfer zu beklagen ist, sieht Mariana Parallelen, denn die Opfer wurden, wie in diversen Trauerepen, arrangiert. Doch die Polizei will ihr nicht glauben. Was soll sie nur tun?

Für einen Thriller mit Hochspannung bin ich eigentlich immer zu haben und so stieß ich beim Stöbern schließlich auf den bereits zweiten Roman des Autors Alex Michaelides, der mit dem Vorgänger „Die stumme Patientin“, einen großen Erfolg zu verbuchen hatte.
Mit „Die verschwundenen Studentinnen“, versucht er nun nachzulegen, doch leider ist ihm das, für meinen Geschmack ziemlich missglückt, was mir sehr leid für den Autor tut. Aber die Storyline ist dermaßen hanebüchen und völlig unglaubwürdig konstruiert, dass man sich als Leser irgendwann veralbert vorkommt.

Eine Frau die Psychologie studiert hat und in diesem Beruf arbeitet, erscheint dermaßen unsicher auf ihrem Gebiet, sie legt sich, sobald sie eine verdächtige Person kennenlernt gleich verbissen fest, trifft sich, wohl bemerkt allein, mit besagter Person zu einem Abendessen, bei dem sie sich betrunken machen lässt und private Dinge aus ihrem Leben ausplaudert, obwohl sie ihr Gegenüber doch für den Mörder hält und lässt sich auch noch von diesem küssen.
Und dann hat der Autor der guten Frau auch noch einen jugendlichen Möchtegernliebhaber auf den Leib geschrieben, der um Mariana buhlt und sich immer wieder in düsteren Vorahnungen ergeht, die statt gruselig zu wirken, eher unfreiwillig komisch geraten sind.
Dazu ist die Autorin nicht nur allen Gefahren gegenüber blind, sie hinterfragt nichts, was einem pfiffigen Psychologen, schon ein wenig merkwürdig vorkommen müsste. Zugegeben den Verlauf den die Story nimmt, hätte ich nicht erwartet, allerdings mutet die Auflösung ebenfalls völlig sinnfrei an und so habe ich den Buchdeckel leicht genervt geschlossen, wie ich leider zugeben muss.

Einzig die Szenen in denen sie sich ein verbales Kräftemessen mit dem umtriebigen Professor Fosca leistet und der eingängige, bildhafte, sehr szenisch wirkende Schreibstil/Ausdruck (man merkt dem Autor an, dass er auch Drehbücher verfasst) haben mich davon abgehalten, diesen Thriller noch schlechter zu bewerten. Spannung kam sehr wenig auf und dazu fand ich auch die gelegten falschen Fährten plump dargeboten.
Für mich war dieser Thriller leider sehr enttäuschend, aber die Geschmäcker sind ja verschieden. Wer über die sinnbefreite Handlung hinweg sehen kann, wird diesen Thriller sicherlich besser bewerten.

Kurz gefasst: Mäßig spannender Thriller mit abstruser Storyline, der mich nicht überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Auf ganzer Linie enttäuschender dritter Teil der Abby Cooper Reihe!“

Abby Cooper - Hilferuf aus dem Jenseits
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Abby wird von ihrer Schwester und ihrem Handwerker Dave zu einer neuen Geschäftsidee überredet- sie kaufen baufällige alte Häuser zu einem Spottpreis auf, renovieren und verkaufen sie dann wieder und teilen ...

Abby wird von ihrer Schwester und ihrem Handwerker Dave zu einer neuen Geschäftsidee überredet- sie kaufen baufällige alte Häuser zu einem Spottpreis auf, renovieren und verkaufen sie dann wieder und teilen den Profit untereinander auf. Eigentlich ein genialer Einfall, wenn da nicht das kleine Wörtchen „wenn“ wäre… Gleich die erste Immobilie entpuppt sich als Geisterhaus in dem gleich zwei Geister, ein männlicher und ein weiblicher, ihr Unwesen treiben. Ausgerechnet Dave bekommt ihre Anwesenheit als erster zu spüren, als einer der beiden Geister mit einer Bohrmaschine auf ihn losgeht. Nachdem Dave dem kettensägenähnlichen Massaker um Haaresbreite entkommen konnte, steht für ihn fest, dass er erst wieder einen Fuß in das Haus setzt, wenn es spukfrei gemacht wurde.

Als Abby und ihr Freund Dutch, der nach einem Schuss in den Allerwertesten krankgeschrieben wurde, das Spukhaus betreten, zeigt sich ihnen der weibliche Geist- allerdings sieht er recht tot aus und liegt mit verdrehten Gliedern in einer Blutlache am Fuße einer Treppe, um sich von einem auf den anderen Moment plötzlich wieder aufzulösen. Aber Abby hat zudem auch noch eine weitere unangenehme Begegnung mit dem männlichen Geist des Hauses was sie in dem Entschluss bestärkt, herauszufinden, warum die beiden Erscheinungen in dem Haus spuken; fand gar ein Verbrechen darin statt?

Eigentlich hatte ich mich schon sehr auf den dritten Teil um Abby Cooper, dem Medium gefreut, zumal es einige Zeit dauerte, bis Lyx „Hilferuf aus dem Jenseits“ herausbrachte, doch leider folgte meine Ernüchterung beim Lesen schnell auf dem Fuße. Die Geschichte hat dabei alles, was eine gute Story haben sollte, trotzdem hapert es meiner Meinung nach gewaltig an der Umsetzung. Die Liebesgeschichte zwischen Abby und Dutch hatte von Beginn des Serienstarts an, ihre Höhen und Tiefen und irgendwie kam bislang immer in letzter Sekunde etwas dazwischen, wenn beide auf Tuchfühlung miteinander gingen. Das mag vielleicht in den ersten beiden Teilen noch nachvollziehbar und amüsant gewesen sein, doch diesmal nervte mich dieses künstliche Herauszögern des Unvermeidbaren sehr. Und als es endlich ziemlich am Ende des Buches so weit war, wurde der Leser nur wie nebenbei, sachlich von der Heldin (da der Roman wie immer in Ich-Form geschrieben und aus Sicht der Heldin geschildert wurde) in zwei knappen Sätzen darüber aufgeklärt, dass „das Ereignis“ nun stattgefunden hatte und toll war. So viel Lärm um Nichts! Irgendwie fühlte ich mich in diesem Moment von der Autorin leicht verschaukelt- wenn sich dazu wenigstens die Ermittlungen ein wenig spannender gestaltet hätten und die Geister ein wenig mehr hätten spuken dürfen, wäre ich vielleicht noch milder gestimmt gewesen, denn zumindest Victoria Lauries Schreibstil ist wie immer sehr leicht und unterhaltsam. Das reicht aber für den dritten Teil nicht mehr aus.

Irgendwie empfand ich „Hilferuf aus dem Jenseits“ wie eine kleine Mogelpackung. Weder kommen Romantiker hier auf ihre Kosten, da die ewigen Zankereien zwischen Abby und Dutch nur noch albern und Liebeszenen hier definitiv nicht vorhanden sind (sie tappst dazu in jedes Fettnäpfchen, benimmt sich wie eine hochgradige TSTL Heldin und ärgert sich dann auch noch darüber, dass er sie mit seiner zugegebenermaßen grenzwertigen Beschützerrolle kontrollieren will- dabei bringt sie sich selbst immer wieder durch ihre eigene Dummheit in Lebensgefahr) noch bekommt man einen Para-Suspense geliefert und das obwohl die Autorin für diesen dritten Teil auch kurz ihre zweite Romanheldin aus einer anderen Serie „Geisterjägerin M.J.Holliday“ für einen (überflüssigen) „Cameo-Auftritt“ aus der Trickkiste herauszaubert.

Dabei beginnt der Roman so vielversprechend, doch nach zwei anfänglichen Spukereien müssen sich die Geister in diesem Roman ganz hinten anstellen und dienen dann eigentlich nur noch als Aufhänger für Abbys Ermittlungen bzw. werden völlig links liegen gelassen. Das Verbrechen, das vor vielen Jahren in dem Spukhaus geschah, entpuppt sich zwar als Mord, doch die Nachforschungen dazu empfand ich recht langweilig aufbereitet. Richtige Überraschungen sucht man als Leser vergebens und wer nun Abby im wirklichen Leben verfolgt und ihr gefährlich werden wird, ahnt man ebenfall sehr schnell. Außerdem ist Abbys Verhalten leider nicht mehr entschuld- und ertragbar und so mutierte sie für mich im Laufe des Romans zu einer der dümmsten Romanheldinnen aller Zeiten! Dagegen ist selbst Helen Fieldings Romanfigur Bridget Jones eine wahre Intelligenzbestie.

Kurz gefasst: Auf ganzer Linie enttäuschender dritter Teil der Abby Cooper Reihe!“

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Veröffentlicht am 18.11.2020

Beliebige, sehr seichte Historical Romance für zwischendurch, in einer einfachen, zu modernen Ausdrucksweise geschrieben

Lady Elyssas Begleiter
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Der attraktive Junggeselle Brentan Montgomery, Earl of Charfield, Pferdenarr und Kenner, zögert nicht lange als er von einem ehemaligen Schulkameraden darum gebeten wird, dessen Schwester Lady Elyssa, ...

Der attraktive Junggeselle Brentan Montgomery, Earl of Charfield, Pferdenarr und Kenner, zögert nicht lange als er von einem ehemaligen Schulkameraden darum gebeten wird, dessen Schwester Lady Elyssa, während einer zweiwöchigen Landpartie zu unterhalten. Denn Harrison Prescott, Marquess of Fellingsdown, der älteste Bruder von Lady Elyssa, stellt Brent eine fürstliche Belohnung für dessen Gefallen in Aussicht. Brent soll ein Fohlen von Harrisons prächtiger Zuchtstute erhalten.

Brent gilt zwar im ton als eingefleischter Junggeselle, aber auch als attraktiver Bursche, den die Damenwelt vergöttert. Und Brent hat auch nicht vor, Harrisons Schwester ernsthaft zu umgarnen. Als er zur Landpartie bei den Prescotts eintrifft, hat er eine denkwürdige Begegnung mit einer schönen Amazone die ihr Pferd beherrscht wie noch keine andere Frau, die er je traf. Dazu ist die Unbekannte betörend und schlagfertig zugleich. Brents Interesse ist sogleich geweckt. Er ahnt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass er Lady Elyssa höchstpersönlich vor sich hat und dass die junge Frau, seit einem Unfall den sie Jahre zuvor hatte, hinkt. Mit ihrem Handicap konnten, während ihrer ersten Saison in London, viele Mitglieder des tons nicht umgehen und mieden sie lieber ganz. Um Elyssa aufzumuntern, schrieben ihr ihre Schwestern angebliche Liebesbriefe eines unbekannten Verehrers. Mit großen Folgen.

Weil Harrison und seine Brüder sich schuldig fühlen, an dem Unfall, den ihre Schwester damals erleiden musste, schmieden sie nun einen Plan um Elyssa von ihrem angeblichen anonymen Verehrer abzulenken. Allerdings glauben sie nicht, dass Brent sich ernsthaft für Elyssa interessieren könnte, da er die Ehe verabscheut.
Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, kurz nachdem die ersten Gäste zur Landpartie eingetroffen sind. Denn unter ihnen befindet sich auch Harrisons einstige große Liebe, die verwitwete Cassandra Waverly, Marchioness of Lathampton. Harrison hat sie definitiv nicht eingeladen, denn noch immer grollt er ihr ob ihres damaligen Verrats. Cassandra wäre ebenfalls gerne an einem anderen Ort, doch der Brief eines unbekannten Erpressers hat ihr befohlen, an der Landpartie teilzunehmen und so trifft sie nach Jahren wieder auf den Mann, den sie einst heiraten wollte…

„Lady Elyssas Begleiter“, ist der erste Roman den ich von Laura Landon las. Mit diesem Regency hat die Autorin versucht, sozusagen „zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen“- erzählt also gleich zwei Liebesgeschichten in einem Band. Während das bei anderen Autoren tatsächlich funktionieren kann, fand ich Laura Landons Bemühungen leider alles andere als gelungen. Denn dieser Roman ist, mit seinen noch nicht einmal dreihundert Seiten, leider viel zu kurz geraten um überhaupt eine der beiden Liebesgeschichten ausreichend und überzeugend tragen zu können. Dazu wird man zu Beginn mit einer Vielzahl an Haupt und Nebenfiguren konfrontiert, die so blass blieben, dass sich schnell leichte Verwirrung bei mir einstellte- sprich, ich hatte große Mühe damit, sie überhaupt auseinander halten zu können. Zwar fand ich die Idee, der Romanheldin einen Romanhelden zur Seite zu stellen, der sich von ihrer körperlichen Beeinträchtigung nicht abschrecken lässt und sie immer wieder bestärkt über sich hinauszuwachsen, lobenswert, doch nervte mich Elyssas Zögerlichkeit, vor allem gegen Ende des Romans leider viel zu sehr. Und auch Harrisons und Cassandras Liebesgeschichte fand ich nur mäßig erzählt. Dass ein dermaßen heftiges Missverständnis erst Jahre später ans Licht kommt, ist völlig unglaubwürdig- zudem schlägt Laura Landon zu sehr über die Stränge und macht aus der zweiten Love Story eine regelrechte Räuberpistole. Dazu fand ich die Übersetzung leider alles andere als gelungen. Die Sprache ist sehr einfach geraten, man stößt sich an vielen modernen oder unpassenden Ausdrücken und die Liebesszenen fand ich eher statisch beschrieben und ausbaufähig. Zwar ließen sich die ersten hundert Seiten ganz nett an, doch konnte mich der Roman leider so gar nicht packen. Es ist eine beliebige Liebesromanlektüre für zwischendurch, aber leider nicht mehr.

Kurz gefasst: Beliebige, sehr seichte Historical Romance für zwischendurch, in einer einfachen, zu modernen Ausdrucksweise geschrieben.

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