Ein eher mäßiger und für mich sehr enttäuschender Contemporary der Autorin, der teilweise recht zähe Kost darstellte
Immer wieder du und ichKate und Charlie lernen sich praktisch im Kindergarten kennen. Als Teenager werden sie ein Paar und schwören sich ewige Liebe und Freundschaft. Doch dann kommt von einem Tag auf den anderen alles anders. ...
Kate und Charlie lernen sich praktisch im Kindergarten kennen. Als Teenager werden sie ein Paar und schwören sich ewige Liebe und Freundschaft. Doch dann kommt von einem Tag auf den anderen alles anders. Ein dummer Streit, eine darauf folgende Funkstille und es ist aus, zwischen Kate und Charlie. Charlie verguckt sich in Kates Cousine Becca und Kate kommt mit Beccas Ex-Freund Julian zusammen. Die Paare heiraten Jahre später und halten weiterhin Kontakt. Ein Baby für Becca und Charlie scheint das Glück komplett zu machen, doch bei Kate und Julian kommt es zu einer ersten Krise, da Kate nicht das Heimchen am Herd sein, sondern auf eigenen Füßen stehen möchte und schließlich Firmenchefin von mehreren, gut gehenden Boutiquen wird.
Jedoch schlaucht sie der Job sehr. Dazu kommt, dass ihr Vater schwer krank ist und sie es auch dem Rest ihrer Familie nur recht machen möchte. Julian hat jedoch nicht viel Verständnis für Kates Verhalten und will endlich Kinder. Zumindest Charlie, nun Kates bester Freund, hält in dieser schweren Zeit zu ihr und wider Willen erinnert sich Kate voller Wehmut an ihre damalige Beziehung…
Nach Juliet Ashtons Vorgängerband „Ein letzter Brief von Dir“, der mir im Großen und Ganzen gut gefallen hat, war ich sehr neugierig auf ihren aktuellen Roman „Immer wieder du und ich“, zumal der Klappentext eine unterhaltsame Story a la „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ suggerierte. Die ersten zweihundert Seiten, in denen man Kate, Charlie, Becca und Julian kennenlernt und auch Kates übrige exzentrische Familie; abgesehen vom Vater, der ist wirklich sehr liebenswert beschrieben worden, ließen sich sehr gut an. Die Dialoge zwischen den Paaren wurden sehr lebhaft geschildert, am Schreibstil der Autorin gibt es auch nichts zu rütteln und man spürte zudem die nötige Dosis Herzschmerz der Protagonisten, zwischen den Zeilen.
Doch ab dem Zeitpunkt, als es mit den Beziehungen langsam den Bach herunter ging, nahm auch mein Interesse, weiterzulesen immer mehr ab. Das lag vor allem daran, dass ich Kates „Mutter Teresa“ Gen, einfach nicht mehr ertragen konnte. Obwohl sie von ihrer Mutter ständig herabgesetzt, von der fürchterlich egoistisch und manipulativ agierenden Becca, und Julian, Kates Mann, getriezt wurde, stand sie trotzdem weiterhin zu ihnen und schluckte alles ohne zu murren. Und Charlie, ihre einst große Liebe, entpuppte sich mehr und mehr als weltfremder „Schluffi“, der unsicher, ziellos und viel zu passiv durchs Leben ging. Und der Grund, aus dem einst die Beziehung zwischen dem Heldenpaar zerbrach, war für meinen Geschmack viel zu konstruiert konzipiert.
Übrigens, dass Kate der Person, die eine große Mitschuld daran trug, auch noch so schnell verzeihen konnte, hat dem Fass den Boden ausgeschlagen. Wenn nach der Auflösung des „Missverständnisses“, die Geschichte auserzählt gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich das Buch besser bewertet, doch die Autorin entschied sich leider dazu, weitere Familienfeiern und Jahre verstreichen zu lassen, Geschehnisse die belanglos dahinplätscherten und nur einmal mehr verdeutlichten, dass das Heldenpaar ein mögliches Happy End eigentlich nicht verdient. Mein Verständnis war leider ab diesen erwähnten Momenten vollständig aufgebraucht und ich habe mich durch die letzten hundert Seiten sehr durchquälen müssen.
Kurz gefasst: Ein Liebesroman steht und fällt mit seinen Protagonisten- Kate und Charlie konnten mich leider nicht von sich überzeugen. Ein eher mäßiger und für mich sehr enttäuschender Contemporary der Autorin, der teilweise recht zähe Kost darstellte.