Bei "Stonehenge" handelt es sich um eine Neuauflage eines bereits im Jahre 2001 in deutscher Übersetzung erschienenen historischen Romans des Autors. Die Geschichte von "Stonhenge" ist etwa in der Zeit ...
Bei "Stonehenge" handelt es sich um eine Neuauflage eines bereits im Jahre 2001 in deutscher Übersetzung erschienenen historischen Romans des Autors. Die Geschichte von "Stonhenge" ist etwa in der Zeit um 2000 v. Chr. angesiedelt. Cornwells Roman ist als eine Art Familiensaga konzipiert- so stehen im Fokus des Geschehens ein Clanführer und seine drei Söhne, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Lengar ist dabei das eigentliche schwarze Schaf der Familie - er lehnt sich gegen alle Familienbande auf, weil er äußerst machthungrig ist. Außerdem gibt es noch den jüngeren Bruder Saban, der bereits in jungen Jahren um ein Haar von seinem Bruder Lengar getötet worden wäre und Camaban, der seherische Fähigkeiten hat und dem eine ganz besondere Schlüsselrolle in dem Roman zukommt, denn seinen Visionen ist es zu verdanken, dass Stonehenge gebaut wird.
Wie immer in Cornwell Romanen steht die Erzählung im Mittelpunkt - wenn man einen historischen Roman lesen möchte, der einen gewissen Unterhaltungswert besitzt, wird man sicherlich auch "Stonehenge" mit großem Lesevergnügen konsumieren, doch eines sollte erwähnt werden, man merkt dem Roman seine Jahre an, will sagen, Cornwell hat sich seit "Stonehenge" meiner Meinung nach doch noch um Einiges gesteigert was sein schriftstellerisches Können angeht. Zwar ist sein Schreibstil auch hier gut und routiniert, doch es fehlt meiner Meinung nach noch das gewisse Etwas, dass seine aktuelleren Werke, etwa die "Saxon Stories" ausmacht.
Große Mühe hat sich der Autor mit der Entwicklung des historischen Hintergrundes gegeben, was mir sehr positiv auffiel, allerdings fand ich, dass die Geschichte stellenweise etwas weitschweifig erzählt wurde. Weniger wäre hier sicherlich mehr gewesen.
Dennoch lässt sich auch "Stonhenge" ansonsten gut lesen, wenn man seine Erwartungshaltung etwas herunterschraubt.
Jan Clausens Frau starb vor 9 Jahren bei einem Unfall. Von diesem Tage an musste er sich allein um die damals einjährige Tochter Leevke kümmern und glaubte, er käme mit der Kindererziehung gut zurecht. ...
Jan Clausens Frau starb vor 9 Jahren bei einem Unfall. Von diesem Tage an musste er sich allein um die damals einjährige Tochter Leevke kümmern und glaubte, er käme mit der Kindererziehung gut zurecht. Als jedoch die Kinder auf Föhr eine neue Lehrerin zugeteilt bekommen, die Leevke eine empfindliche Strafe aufgebrummt hat und Jan bei einem Elternabend den Grund dafür erfährt, fällt er aus allen Wolken, denn Leevke hat ihn tatsächlich das erste Mal angelogen. Auch sonst scheint sich das mittlerweile bereits zehn Jahre alte Töchterlein Sorgen um den alleinstehenden Vater zu machen, denn sie bietet ihm sogar unter Tränen an, dass sie auch auf ein Internat gehen würde, damit sie ihrem Vater bei der Suche nach einer neuen Frau nicht im Wege steht.
Jan ist entsetzt über die Gedanken, die Leevke umtreiben und beschließt, dass sich langsam mal etwas ändern muss, in ihrem recht beschaulichen und eintönigen Leben und vor allem muss er seiner Tochter mehr Aufmerksamkeit widmen. So fährt er etwa mit Leevke für einen Kurztrip nach Berlin und meldet sie, zurück auf Föhr bei einem Tanzkursus an, den die ehemalige Balletttänzerin Sina Hansen leitet. Doch Leevke wird nicht die Einzige bleiben, die in der Folgezeit tanzen lernt…
„Die Insel tanzt“ von Autor Janne Mommsen, war mein erstes Buch des Autors, auf den ich durch zahlreiche positive Meinungen in meinem Bekanntenkreis aufmerksam wurde. Von leichter, humoriger Urlaubslektüre mit schrulligen Charakteren, bildhaften Inselbeschreibungen bis hin zu anrührender Lektüre gingen die Meinungen, so dass ich mich schnell dazu entschloss, dem aktuellen Buch des Autors eine Chance zu geben.
Nach dem Lesen kann ich sagen, dass man „Die Insel tanzt“ durchaus bedenkenlos in die Kategorie „leichter, amüsanter Unterhaltungsroman“, stecken kann.
Und auch die Charaktere haben eine interessante Vorgeschichte, so dass die Ausgangssituation spannend ist. Da wäre der Witwer Jan mit seiner Tochter Leevke, den die Probleme eines Alleinerziehenden einholen, der jedoch mit allen Mitteln versucht, diese zu bewältigen und die kurz vor ihren fünfzigsten Geburtstag stehende Sina, die jüngst ihre Profikarriere als Balletttänzerin aufgeben musste und nun auf Föhr, mit einer Tanzschule neue berufliche Wege einschlagen möchte. Als sich Jan und Sina kennen lernen und ineinander vergucken, müssen sie lernen mit der neuen Situation umzugehen. Denn Leevke ist noch nicht so weit. Neben der Liebesgeschichte, bei der ich mir ein wenig mehr Tiefgang und Seitenzahlen gewünscht hätte, erzählt der Autor aber auch noch eine turbulente Nebenhandlung, die mir einige Lacher beim Lesen entlockt hat, denn Föhr ist, dank Sina, bald im Salsa-Fieber. Toll fand ich die Insulaner beschrieben, ihre knorrige Ader, aber auch ihre Hilfsbereitschaft wirken sehr lebensecht beschrieben und auch das Setting des Romans selbst wirkt so bildhaft, dass man direkt Lust auf einen Kurzurlaub auf Föhr bekommt.
Kurz gefasst: „Let’s Dance“ auf Föhr- Schöne, stimmungsvolle Urlaubslektüre.“
Hannah Marcks, eine deutsche Physikerin und Mathematikerin, macht gerade Urlaub in den Vereinigten Staaten, als das Unglück über sie hereinbricht. Sie wird betäubt und erwacht, völlig zugedröhnt in einem ...
Hannah Marcks, eine deutsche Physikerin und Mathematikerin, macht gerade Urlaub in den Vereinigten Staaten, als das Unglück über sie hereinbricht. Sie wird betäubt und erwacht, völlig zugedröhnt in einem Hotelzimmer, wo sie von FBI Leuten gestellt wird.
Obwohl sie schwört, dass eine Verwechslung vorliegt, wird sie als vermeintliche Serienkillerin verhaftet, die schon seit langem in den USA gesucht wird.
Hannah schlägt im Gefängnis blanker Hass entgegen, denn die wahre Killerin ist eine hassenswerte Person, die gute Kontakte zu den höchsten Kreisen hat, welche rassistischer Gesinnung sind.
Da ihre Papiere ausgetauscht wurden, besteht nur noch die Möglichkeit ihre Unschuld zu beweisen, in dem ihr Stiefbruder in Deutschland Bilder und anderes Beweismaterial zusammenträgt, das Hannah eindeutig identifizieren kann. Doch ausgerechnet einen Tag, nachdem die angeblich echte Hannah wieder in Deutschland angekommen ist, brennt Hannahs geerbtes Haus bis auf die Grundmauern nieder und es wird darin eine verkohlte Leiche gefunden.
Der Stiefbruder Marek Lukow, glaubt dennoch, nachdem er von Hannahs Fall durchs FBI erfährt, fest daran, dass Hannahs Unschuld bewiesen werden kann und reist zu diesem Zweck in die USA…
„Berechnung“ von M. C. Poets entpuppte sich für mich als positive Leseüberraschung, denn der Schreibstil der Autorin ist sehr eingängig und auch die Ausgangssituation um eine untergeschobene Identität fand ich sehr spannend.
Ein wenig klischeebeladen und übertrieben, empfand ich gewisse Einstreuungen, wie etwa dass einer der FBI Ermittler, mit dunkler Hautfarbe, Hannahs Aussagen gegenüber stets Vorbehalte hat und ihr erst mal pro forma gar nicht glaubt, weil die echte Killerin eine Rassistin ist, wie sie im Buche steht. Auch die derben Behandlungen, von Seiten des Gefängnispersonals, fand ich etwas überzogen. Absolut unglaubwürdig fand ich es dann aber, dass noch nicht einmal Hannahs deutsche Muttersprache, den Ermittlern Anlass für Zweifel bot.
Aber trotz mancher Unglaubwürdigkeiten und Übertreibungen ist der Storyverlauf spannend, so dass ich den Roman kaum zwischenzeitlich zur Seite legen konnte. Auch die Charakterisierung der Haupt und Nebenfiguren empfand ich als gelungen, so dass ich für „Berechnung“ trotz kleiner Kritikpunkte, dennoch 4 Punkte vergeben möchte.
Kurz gefasst: Packender Thriller trotz kleiner Kritikpunkte.
Orla ist verliebt und zwar in den Schauspieler Simon, kurz Sim genannt. Als Sim eine Hauptrolle in einer großen historischen BBC Verfilmung erhält, muss er wegen dieser Rolle und den zahlreichen Agenten, ...
Orla ist verliebt und zwar in den Schauspieler Simon, kurz Sim genannt. Als Sim eine Hauptrolle in einer großen historischen BBC Verfilmung erhält, muss er wegen dieser Rolle und den zahlreichen Agenten, die sich in der Stadt tummeln, nach London zu gehen. Doch Orla, in ihrer Heimat als Lehrerin tätig, will nicht Hals über Kopf ihre Brücken abbrechen, ohne eine neue Stelle in petto zu haben. Auch ihre Freunde leben noch in Orlas Heimatdorf und so geht Sim zunächst allein nach London. Es verläuft auch alles wie am Schnürchen. Sims schauspielerische Talente scheinen zu bestätigen, was Sim Orla schon zuvor prophezeit hatte- es wird ihm eine große Zukunft vorausgesagt.
Sim und Orla führen zwischenzeitlich eine Fernbeziehung. Doch Sim lässt keinen Hehl daraus, dass er sich mit Orla bald verloben möchte. Doch dann, ausgerechnet am Valentinstag tragen sich zeitgleich zwei Geschehnisse zu, die Orlas bisheriges Leben völlig aus der Bahn werfen. Sie erhält eine Valentinskarte von Sim und einen Telefonanruf. Orla ist völlig fassungslos, als sie erfährt, dass Sim plötzlich und unerwartet aus dem Leben gerissen wurde und das Schreiben der Karte scheinbar eine seiner letzten Tätigkeiten auf Erden war.
Sie zögert, die letzte Karte an sie zu öffnen und gibt sich lieber ihrer Trauer hin. Doch dann beschließt sie selbst nach London zu reisen, um Sims Mietwohnung auszuräumen.
Womit sie jedoch nicht gerechnet hätte, ist, dass sich Sims Vermieterin als zupackende ältere Dame mit viel Herz entpuppt, die versucht, Orla mental wieder aufzubauen. Auch eine männliche Zufallsbekanntschaft entpuppt sich schließlich als hilfreich, doch Sims geheimnisvoller Agent, reißt plötzlich alte Wunden wieder auf…
Da ich erst kürzlich einige Cecilia Ahern Verfilmungen auf Video und im TV verfolgt habe und dieser Roman von Juliet Ashton laut Klappentext in eine ähnliche Richtung gehen sollte, konnte ich nicht lange widerstehen und entschloss dem Buch eine Chance zu geben.
Obwohl hier die leichte magische und zauberhafte Komponente wie in einigen Ahern Büchern, fehlt, kann man schon sagen, dass Ahern Fans auch bei Juliet Ashtons „Ein letzter Brief von Dir“ auf ihre Kosten kommen werden.
Die Autorin erzählt eine etwas andere Liebesgeschichte. Im Fokus der Story steht die junge Lehrerin Orla, ihre Trauerarbeit und Selbstfindung und die Art und Weise wie Juliet Ashton Angesprochenes schriftstellerisch umgesetzt hat, konnte mich durchaus überzeugen.
Man kann sich sehr gut in Orla hineinversetzen, doch trotz all dieser positiven Aspekte fehlte mir persönlich das letzte Tüpfelchen auf dem „i“, um mich richtig berühren zu können. Vielleicht liegt es auch einfach an dem trotz des Themas etwas (zu) leichten Unterton der in dem Roman vorherrscht, dass mir die gewisse Melancholie, die man als Leser normalerweise mit einer Heldin, die in Trauer ist, verbindet, ein wenig abging beim Lesen.
Sicher Orla liebte ihren Sim, keine Frage, das wird hier klar herausgearbeitet, dennoch kamen mir so manche Dialoge zwischen der Heldin und ihrer Familie, Freunden etc. so manches Mal ein wenig zu flapsig rüber für die Situation in der sich Orla befand. Aber das ist ja auch alles Geschmackssache. Leser jedoch, die ein Faible für Chic-lit Lektüre haben, sollten hier durchaus einen Blick ins Buch riskieren, denn in diesem Falle könnte es möglich sein, dass ihnen meine Kritikpunkte gar nicht auffallen werden.
Die Frage, ob Orla dann irgendwann den letzten Brief von Sim öffnen wird und was sich in dem Umschlag tatsächlich befindet, zieht sich wie ein roter Faden durch den 458 Seiten dicken Roman. Er hält eine Überraschung für Orla bereit, so viel kann ich sagen ohne gleich zu viel zu verraten. Doch der Leser wird, da man nebenher im Wechsel auch Sims Tagebucheinträge zu lesen bekommt, am Ende nicht ganz so überrascht sein.
Der Schreibstil der Autorin ist eingängig und auch die Story ist ansprechend, so dass die Lesezeit wie im Fluge vergeht.
Kurz gefasst: Ein leichter Unterhaltungsroman über die Irrungen und Wirrungen der Liebe und über Trauerarbeit und Selbstfindung.
Seitdem die Eltern ins Ausland gezogen sind, ist die übrige Familie Piper, bestehend aus den Geschwistern Anna, Neil, Maeve und Josh und deren verwitwete Großmutter Dinkie, näher zusammengerückt. Es hat ...
Seitdem die Eltern ins Ausland gezogen sind, ist die übrige Familie Piper, bestehend aus den Geschwistern Anna, Neil, Maeve und Josh und deren verwitwete Großmutter Dinkie, näher zusammengerückt. Es hat sich eingebürgert, dass jeder von ihnen im Wechsel, jeweils ein Sonntagsessen gestaltet, so dass sich alle regelmäßig sehen und sprechen können. Ebenfalls mit von der Partie sind Annas Ex-Mann und nun bester Freund Sam, Maeves Sohn Storm, Neils Mann Santiago und deren Adoptivtochter Paloma. Zwar ist Dinkie mittlerweile in ein Seniorenheim umgezogen, doch lässt sie es sich nicht nehmen, an den Essen teilzunehmen, bzw. sich von allen besuchen zu lassen um den neusten Familienklatsch verfolgen zu können.
Und davon gibt es in der irischen Familie Piper reichlich.
Während Anna, Wochen später, nach einem One Night Stand mit einem deutlich jüngeren Mann entdeckt, dass sie schwanger ist und noch nicht genau weiß wie sie es allen sagen soll, ist Maeve dauerverliebt. Beinahe täglich lernt sie die große Liebe ihres Lebens kennen, die sich zumeist dann aber doch nach nur kurzer Zeit als Strohfeuer entpuppt. Ihre Impulsivität macht es besonders Sohn Storm schwer, obwohl er seine chaotische Mutter sehr liebt. Als Maeves Ex-Mann jedoch das Angebot in den Raum stellt, Storm könne zu seiner neuen Frau und Kindern nach Boston ziehen um fortan dauerhaft dort zu leben, ist Maeve geschockt, denn sie fürchtet, dass Storm das Angebot zu verlockend finden könnte.
Neil, der älteste Sohn der Pipers hatte sein Coming-out erst mit knapp über dreißig. Nun ist er eigentlich sehr glücklich mit seinem knapp zwanzig Jahre jüngeren Mann Santiago. Doch Paloma, ihr neuer Familienzusatz stellt das Leben von Neil erst einmal sehr auf den Kopf.
Währenddessen treiben Josh ganz andere Probleme um. Schon immer war er das Sorgenkind der Pipers, neigte zu Depressionen, doch nie zuvor ließ er sich über den Grund aus. Als er eines Tages, zu einem der Sonntagsessen den attraktiven Therapeuten Luca mitbringt, ist es um Anna geschehen. Und auch Luca ist von Anna angetan. Doch wird er sich zu mehr hinreißen lassen, als eine kurze Affäre, vor allem, wenn er erfährt, dass Anna bereits schwanger ist?
Ich las vor einiger Zeit bereits zwei Romane der Autorin Juliet Ashton. Ihr erster Roman „Ein letzter Brief von dir“, entpuppte sich als leichter Unterhaltungsroman über die Irrungen und Wirrungen der Liebe und über Trauerarbeit und Selbstfindung, den ich sehr gerne mochte. „ Immer wieder du und ich“, dagegen, war für mich ein eher mäßiger sehr enttäuschender Contemporary der Autorin, der teilweise recht zähe Kost darstellte. Da mich das Thema ihrer aktuellen Romans jedoch sehr ansprach, wollte ich Juliet Ashton unbedingt noch eine Chance geben. Und im Großen und Ganzen habe ich es auch nicht bereut. Diesmal bekommt der Leser einen Familienroman geboten. Die irische Familie Piper, bzw. all ihre Mitglieder und Freunde, stehen dabei gleichermaßen im Fokus. Und, ich muss zugeben, ich fand die Art des Erzählens diesmal sehr besonders aber auch gewöhnungsbedürftig. Denn fast die komplette Handlung/Story, wird allein durch Dialoge der Akteure vorangetrieben. Man ist also lediglich Zeuge sämtlicher Familienessen und bekommt nur durch Aussagen der Figuren mit, wie sie zueinander stehen, wie sie gestrickt sind etc. Das muss man wirklich mögen und bereit sein, sich darauf einzulassen. Die Gedankenwelten der Pipers, abgesehen von der Hauptfigur Anna, bleiben daher im Dunkeln, was ich ein wenig schade fand.
Der Roman fühlt sich ein wenig so an, als hätte Juliet Ashton versucht eine Familiengeschichte in Stile eines Jonathan Troppers zu schreiben. Doch obwohl mich die Schicksale der einzelnen Figuren auch hier nicht kalt gelassen haben, fand ich dennoch, dass ein wenig mehr Ausführlichkeit hinsichtlich der Charakterentwicklung, für noch mehr Tiefgang gesorgt hätte. So bleibt „Der Sunday Lunch Club“ lediglich an der Oberfläche, will unterhalten, den Leser mit Familiengeheimnissen ködern (was durchaus auch gelingt), ist aber so nur reine leichte Unterhaltungslektüre für Zwischendurch.
Das klingt vielleicht kritisch und hätte, wenn es die Autorin nicht ausgezeichnet verstanden hätte, lebhafte, lebensechte Dialoge zu schreiben, fürchterlich daneben gehen können.
Der Dialogreichtum nervt einerseits, fordert, doch andererseits hat man als Leser auch stets das Gefühl, als sei man bei den Essen selbst präsent und ein Teil der Gäste, was mir dagegen sehr gefallen hat. Und vor allem mochte ich die familiäre Atmosphäre sehr.
Wer jedoch zu diesem Buch greift, weil er einen reinen Liebesroman erwartet, könnte enttäuscht werden, denn obwohl Anna durchaus die Liebe ihres Lebens kennen lernt, ist es doch in erster Linie ein Buch über eine Familie, die lernen muss, über sich selbst hinauszuwachsen und sich ihrer Probleme zu stellen.
Kurz gefasst: Leichter Unterhaltungsroman über eine irische Familie und deren Problembewältigung, der zwar berühren kann, aber noch ein Tickchen mehr Tiefgang hätte vertragen können.