Inhalt
Marie ist verliebt, doch niemand soll davon erfahren. Nicht einmal ihre besten Freundinnen, Kassy und Emma, dürfen wissen, wem sie ihr Herz geschenkt hat. Angefüllt von Glück, möchte sie nicht einmal daran denken, dass bald ihr Austauschjahr in Australien beginnt. Doch leider wird die junge Liebe auf eine harte Probe gestellt, denn Marie erfährt Dinge, die alles in Frage stellen.
Meine Meinung
Im zweiten Band der Secrets Trilogie, geht die Geschichte um Marie, Emma und Kassy weiter. Nachdem Daniela Pusch Emmas Perspektive dem Leser näher gebracht hatte, übernimmt nun Elisabeth Denis mit Maries.
Marie Zender ist junge und sieht gut aus. Ihr Aussehen verschafft ihr auch einen Job als Model. In ihrer Familie läuft es allerdings nicht so gut. Ihre Mutter ignoriert sie mehr oder weniger, während ihr Stiefvater zu viel Interesse an ihr zeigt und auch nicht gerade angemessenes. Zum Glück hat sie ja noch Emma und Kassy, die ihr so gut wie immer zur Seite stehen. Doch manchmal will sie einfach nur raus und fährt dafür nach Nienbrook zum Strandhaus der Familie. Hier begegnet Marie einem jungen Mann und plötzlich ist alles anders. Während sie aber noch auf Wolke sieben schwebt, beginnt ihr Glück zu bröckeln.
Marie ist ein interessanter Charakter. Sie kann zum einen sehr bodenständig und ruhig sein, dann aber auch überheblich und eingeschnappt. Ihre Traurigkeit und Einsamkeit zeigt sie aber eigentlich niemanden, viel mehr vergräbt sie sich in sich. Daher möchte sie auch ihre Liebe mit niemanden teilen, denn diese Gefühle sind für sie wie ein Schatz.
Die Entwicklung der Gefühle ist sanft und doch irgendwie rasant. Die Anziehung ist sofort vorhanden, als übertrieben lässt sie sich aber nicht beschreiben. Es sind kleine Annäherungen, die Marie ihrem Schwarm näher bringen. Die Autorin gibt dem Ganzen etwas Zartes und Zerbrechliches, was für ein gewisses Kribbeln sorgt.
Es ist nicht all zu verwunderlich, dass Marie eher verschwiegen ist. Mit ihrer Mutter kann sie nicht reden, denn diese ist niemals für sie da. Und Udo, ihre Stiefvater, ist keine Person, der man sich anvertrauen will. Der Mann ist ein Widerling, der Marie wahrlich bedrängt und belästigt.
Zwar hat sie noch Emma und Kassy, doch manchmal kann man auch seinen besten Freunden nicht anvertrauen. Es gibt immer Dinge, die man für sich behält und so handelt auch Marie.
Zwar wird versucht die Freundschaft zentral zu halten, doch mir schien, dass dieser Punkt dann doch im Hintergrund gehalten wurde. Es gibt zwar Momente, wo die Freundinnen Zeit miteinander verbringen, diese Szenen sind dann aber irgendwie bedeutungsschwächer.
Mit "Secrets" wurde ein überaus passender Titel für die Trilogie gewählt, denn Geheimnisse gibt es bei den Mädchen reichlich. Egal welche der Freundinnen, sie haben alle etwas zu verbergen. In diesem Band sind es aber nicht allein Maries Geheimnisse, die im Mittelpunkt stehen. Viel mehr deckt sie einige auf, die ihr Leben reichlich durcheinander bringen.
Ein Geheimnis blieb mir jedoch, wie es den Autorinnen gelang eine so ähnliche Erzählstimme zu haben. Natürlich gibt es charakteristische Unterschiede, schließlich wechselt die Perspektive, doch ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass die Bücher von verschiedenen Personen geschrieben wurde, würde ich es nicht wissen. Wirklich toll gemacht.
Was die Spannung angeht, auch davon ließ sich viel finden. Sie wurde durch die kribbelnde Neugier und immer mehr aufgelöste Geheimnisse offenbart. Vor allem aber, weil man wusste, dass die Handlung irgendwann an einer Stelle angelangen würde, die man ja bereits aus dem Vorgänger Band kannte. Es ist erstaunlich, wie dieses Wissen die Spannung beeinflussen kann.
Fazit
Nach Emma darf nun Marie in der Secrets Trilogie ihre Stimme erheben. Das junge Mädchen erzählt von Freundschaft, Liebe und Geheimnissen, die sie nie aufdecken wollte. Doch, auch wenn Maries Sicht viele Informationen einbringt, das große Geheimnis, bleibt weiterhin ungelöst. Es bleibt zu hoffen, dass Kassy endlich Licht ins Dunkel bringen wird.