Profilbild von KimVi

KimVi

Lesejury Star
offline

KimVi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KimVi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2021

Hätte deutlich spannender sein dürfen

Wer das Feuer entfacht - Keine Tat ist je vergessen
0

In London wird auf einem Hausboot die Leiche eines grausam ermordeten Mannes gefunden. Miriam, die auf dem Boot nebenan lebt, die Leiche findet und äußerst neugierig wirkt, Laura, die mit dem Getöteten ...

In London wird auf einem Hausboot die Leiche eines grausam ermordeten Mannes gefunden. Miriam, die auf dem Boot nebenan lebt, die Leiche findet und äußerst neugierig wirkt, Laura, die mit dem Getöteten eine Nacht verbrachte und das Boot blutbeschmiert und im Streit verließ, und Carla, die Tante des Opfers, geraten ins Visier der Ermittlungen. Drei Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen verbittert sind. Ist tatsächlich eine von ihnen die Täterin? 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, wobei die drei Frauen und zwei weitere Protagonisten abwechselnd im Zentrum der Ereignisse stehen. Deshalb sollte man gerade am Anfang konzentriert lesen, um die Übersicht nicht zu verlieren. Da die Autorin die Charaktere detailliert einführt, fällt es nach kurzer Eingewöhnungszeit allerdings leicht, sie richtig zuzuordnen und dem Ganzen mühelos zu folgen. 

Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Das, was man nach und nach über die Protagonisten erfährt, ist so interessant, dass man in den Sog der Geschichte gerät. Man muss dabei allerdings immer im Hinterkopf behalten, dass es sich um einen Roman handelt und nicht um einen Krimi oder Thriller. Denn echte Spannung stellt sich leider nicht ein. Dennoch kann das Interesse durchgehend gehalten werden. Zunächst tappt man im Dunkeln und kann nicht erkennen, wer den jungen Mann getötet haben könnte. Doch dann verdichten sich die Hinweise. Da die New York Times meint, dass nur ein Hellseher das Ende des Buchs vorhersehen könnte, wartet man geradezu auf eine unverhoffte Wendung. Doch diese bleibt leider aus. 

Ein durchaus interessanter Roman, der fesselnd erzählt wird, dem aber leider die Spannung fehlt. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.08.2021

Düsterer Roman, bei dem sich die Spannung eher spät einstellt

Dunkelsommer
0

Mittlerweile ist es drei Jahre her, dass Lelle seine Tochter Lina an einer abgelegenen Bushaltestelle abgesetzt hat, damit sie von dort aus zu ihrem Ferienjob gelangen konnte. Doch Lina kam nie an. Sie ...

Mittlerweile ist es drei Jahre her, dass Lelle seine Tochter Lina an einer abgelegenen Bushaltestelle abgesetzt hat, damit sie von dort aus zu ihrem Ferienjob gelangen konnte. Doch Lina kam nie an. Sie ist und bleibt spurlos verschwunden. Doch Lelle gibt nicht auf. Er braucht Gewissheit. Deshalb fährt der verzweifelte Vater die Straße ab, an der Lina verschwand und sucht in den Wäldern jeden noch so abgelegenen Hof ab. Zur gleichen Zeit zieht Meja mit ihrer Mutter in die Gegend. Mal wieder scheint Mejas Mutter die große Liebe bei einem Mann gefunden zu haben, den sie nur aus dem Internet kennt...

Der Einstieg in die Handlung wird von einer düsteren Atmosphäre geprägt, die unterschwellig zwischen den Zeilen schwebt. Man kann Jelles Verzweiflung, nicht zu wissen, was vor drei Jahren mit Lina geschah, mühelos nachvollziehen. Doch auch der Erzählstrang, in dem Meja im Zentrum der Ereignisse steht, wirkt düster und bedrohlich. Abwechselnd beobachtet man den Verlauf beider Stränge, die zunächst parallel verlaufen, sich aber schließlich annähern und verknüpfen. 

Obwohl der Einstieg eher gemächlich verläuft, kann man sich der düsteren Atmosphäre kaum entziehen. Gemeinsam mit Jelle versucht man zu ergründen, was mit Lina passiert ist. Jelles verzweifelte Suche nach Lina und Mejas Versuch, sich auf dem abgelegenen Hof des neuen Freundes ihrer Mutter einzuleben, werden interessant geschildert. Dennoch hat man zuweilen das Gefühl, dass die Handlung auf der Stelle tritt und dass die erhoffte Spannung zu sehr auf Sparflamme kocht. Durchhalten lohnt sich allerdings, da es zum Ende hin richtig spannend wird. 

Ein düsterer Roman, bei dem sich die Spannung eher spät einstellt. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.07.2021

Konnte mich leider nicht ganz überzeugen

Der Zwillingscode
0

München, im Jahre 2058: Der Sozialpunktestand ist für die Menschen, die in dieser Zukunft leben, entscheidend. Vincent ist 17 Jahre alt, doch mit seinem niedrigen Doppel-C-Stand ist für ihn nicht an ein ...

München, im Jahre 2058: Der Sozialpunktestand ist für die Menschen, die in dieser Zukunft leben, entscheidend. Vincent ist 17 Jahre alt, doch mit seinem niedrigen Doppel-C-Stand ist für ihn nicht an ein Studium oder eine gut bezahlte Arbeitsstelle zu denken. Deshalb hält er sich mühsam damit über Wasser, illegal mechanische Haustiere der Firma Copypet zu reparieren. Als eine alte Frau ihm eines Tages eine Katze bringt, gerät Vincents Leben aus den Fugen...

In dieser Dystopie nimmt die KI entscheidenden Raum ein. Beinahe unbemerkt scheint sie die Kontrolle über die realen Lebewesen übernommen zu haben. Der Sozialpunktestand ist für die Bewohner immens wichtig, denn er entscheidet über ihr gesamtes Leben. 

Der flüssige Schreibstil sorgt für einen schnellen Start ins Buch. Man wird sofort mitten ins Geschehen geworfen und lernt Vincent und seine Sorgen kennen. Dabei fehlen einem allerdings die Hintergrundinformationen zu Vincents Welt, wodurch man zunächst alles als gegeben hinnimmt und  gespannt abwartet, wohin die Geschichte steuern wird.

Der Plot ist interessant und dadurch entwickelt sich die Story schon bald rasant weiter. Leider bleiben dabei die Charaktere ein wenig auf der Strecke, denn sie wirken eher blass und beliebig austauschbar. Man beobachtet sie deshalb eher distanziert. Dennoch bleibt die Geschichte, nachdem sie Fahrt aufgenommen hat, durchgehend spannend. Durch den flüssigen Schreibstil fliegt man förmlich durch die Seiten und beobachtet den Kampf gegen die KI fasziniert. Das Ganze gipfelt in einem rasanten Finale, das zum Nachdenken anregt. 

Obwohl ich das Buch quasi in einem Rutsch verschlungen habe, konnte es mich leider nicht ganz überzeugen. Denn die Charaktere wirkten auf mich zu blass. Ich konnte deshalb, trotz der spannenden Story, nicht richtig mit ihnen mitfiebern. Deshalb vergebe ich auf meiner persönlichen Bewertungsskala auch "nur" drei von fünf möglichen Sternchen. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.05.2021

Hätte deutlich spannender sein dürfen

Vergiss nie - Ich weiß, wer du wirklich bist
0


Tony und seine Frau Laura wohnen in einem beschaulichen englischen Dorf. Eines Tages klopft eine junge Frau an ihre Haustür, die sich nicht an ihren Namen erinnern kann und keine Ausweisdokumente dabei ...


Tony und seine Frau Laura wohnen in einem beschaulichen englischen Dorf. Eines Tages klopft eine junge Frau an ihre Haustür, die sich nicht an ihren Namen erinnern kann und keine Ausweisdokumente dabei hat. Sie behauptet, in Tonys und Lauras Haus zu wohnen. Denn an das Haus erinnert sie sich. Für Tony und Laura ist die Frau eine Unbekannte. Sie bitten sie allerdings herein und ahnen nicht, was nun auf alle Beteiligten zukommt....

Der Einstieg ins Geschehen gelingt mühelos, denn der Schreibstil ist äußerst flüssig und sehr angenehm zu lesen. Es fällt leicht, sich die beschriebenen Szenen vorzustellen. Die Handlung wird aus wechselnden Perspektiven betrachtet und ist in relativ kurze Kapitel unterteilt. Die Inhaltsangabe lässt auf einen spannenden Thriller hoffen. Doch leider plätschert die Handlung zunächst sehr gemächlich vor sich hin. Man ist zwar interessiert daran, was es mit der Unbekannten auf sich hat, doch richtige Spannung stellt sich zunächst nicht ein. 

Die Geschichte hat einige Wendungen zu bieten. Doch leider sind diese nicht immer besonders glaubhaft. Dadurch wirkt die Handlung arg konstruiert, denn der Zufall hat ein wenig zu oft die Hände im Spiel. Die Grundidee ist durchaus interessant, doch leider etwas zu ausschweifend umgesetzt. Denn dadurch kommt es zu einigen Längen.

Ein Thriller, dem es, für meinen Geschmack, deutlich an Spannung fehlt. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.04.2021

Leider nicht ganz so spannend wie erhofft

Geiger
2

Der ehemalige Fernsehstar Onkel Stellan ist nicht nur in Schweden bekannt und äußerst beliebt. Eines Tages findet ihn seine Tochter erschossen im Sessel. Von ihrer Mutter Agneta fehlt jede Spur. Die Tat ...

Der ehemalige Fernsehstar Onkel Stellan ist nicht nur in Schweden bekannt und äußerst beliebt. Eines Tages findet ihn seine Tochter erschossen im Sessel. Von ihrer Mutter Agneta fehlt jede Spur. Die Tat erschüttert ganz Schweden. Niemand kann sich vorstellen, warum der beliebte TV-Star ermordet wurde. Die Polizistin Sara, die eigentlich bei der Stockholmer Sitte beschäftigt ist, wird von den ermittelnden Kollegen ebenfalls zum Tatort gerufen. Denn Sara hat eine ganz besondere Beziehung zu Onkel Stellan und Tante Agneta, da Saras Mutter Jane früher als Putzfrau im Haushalt des beliebten Paares beschäftigt war und Sara damals mit deren Töchtern aufwuchs. Sara ist fest entschlossen, den Mord aufzuklären. Dabei gräbt sie tief in der Vergangenheit und plötzlich bekommt sie ein ganz anderes Bild von ihrem väterlichen Freund Onkel Stellan...

Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos, da man den Mord an Onkel Stellan beobachtet. Aber nicht einordnen kann, warum diese Tat sein muss und was sie bedeutet. Deshalb ist die Spannung früh spürbar. Denn man möchte unbedingt erfahren, was hinter allem steckt. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Im Zentrum der Ereignisse steht vorwiegend Sara, die in ihrer Freizeit Nachforschungen anstellt und dabei nach und nach Unglaubliches ans Tageslicht bringt. Sara macht es einem nicht gerade leicht, denn einige ihrer Handlungen sind nur schwer nachzuvollziehen und deshalb fällt es schwer, sich mit ihr zu identifizieren. Ihr Privatleben nimmt ebenfalls einen großen Teil der Handlung ein. Das ist sicher wichtig, um Sara als Person besser kennenzulernen, dennoch wird dadurch die früh aufgebaute Spannung leider etwas ausgebremst. Sara findet Erstaunliches heraus. Es ist wichtig, konzentriert zu lesen, da man sonst den roten Faden verlieren könnte. Denn es gibt einige überraschende Wendungen, die dazu führen, dass die Handlung wieder deutlich Fahrt aufnimmt. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Das Ende gipfelt in einem gnadenlos spannenden Finale, das noch weitere Überraschungen bereit hält und neugierig auf die Fortsetzung macht.

Ein Thriller, bei dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint.  

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere