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Veröffentlicht am 15.09.2016

Kann man haben, muss man aber nicht...

Beerenglück für Genießer
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In „Beerenglück für Genießer“ soll gezeigt werden, wie abwechslungsreich man mit den Beeren als „echte Superfoods“, als „Quellen für Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien“, Desserts, Kuchen oder süße ...

In „Beerenglück für Genießer“ soll gezeigt werden, wie abwechslungsreich man mit den Beeren als „echte Superfoods“, als „Quellen für Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien“, Desserts, Kuchen oder süße Gerichte zaubern kann. So werden über 60 Rezepte vorgestellt, für die man die gesunden und aromatischen Beeren benötigt.

Das Buch beginnt mit einer süßen Einleitung, denn es werden Erdbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, Preiselbeeren und Brombeeren vorgestellt. So wird in ganz kurzen Abschnitten Wissen, beispielsweise über verschiedene Bezeichnungen in unterschiedlichen Gebieten, vermittelt.
Danach geht es direkt mit den Rezepten weiter, welche nicht wirklich in Kapitel unterteilt sind. Allerdings steht auf jeder Seite unten, welche Beere im Vordergrund steht. Ganz oben auf der jeweiligen Seite sind die Zutaten sehr übersichtlich angeordnet. Darunter finden sich der Name des Rezeptes sowie Angaben zu Zubereitungsdauer, Backzeit und Portionen. Soweit ich das bisher beurteilen konnte, stimmen diese Angaben mit der tatsächlich benötigten Zeit und den Portionen überein. Mein bisheriger Favorit sind die „Baisertörtchen mit Beeren“ (S. 70), welche auch auf dem Cover zu sehen sind.
Die Rezepte sind in gut verständliche Schritte gegliedert und sehr übersichtlich dargestellt. Darübver hinaus helfen häufig Tipp-Felder bei der Zubereitung.
Leider konnte der Funke bei mir trotzdem nicht überspringen… Normalerweise finde ich es zum Beispiel sehr ansprechend, wenn die Rezepte mit Farbfotos bebildert sind, doch konnten sie mir in diesem Buch nur selten bis gar nicht Lust aufs Nachmachen bereiten. Das Foto zu „Erdbeer-Minz-Limes“ (S. 16) wäre für mein Empfinden besser weggelassen worden, was mich schon verwundert, da der Autor des Buches, Karl Newedel, doch Autor, Foodstylist und Fotograf ist…
Aufgrund der Gestaltung wirkt das Buch auf mich leider irgendwie leb- und lieblos. Bei so vielen anderen Koch- oder Backbüchern spürt man bei jeder Seite die Liebe und Mühe, welche in das Buch geflossen sind – doch konnte ich das hier leider nicht festmachen. Dennoch sind die süßen Versuchungen sehr abwechslungsreich und schön beschrieben.

Alles in allem finden sich in diesem Werk vielfältige Möglichkeiten, Beeren in die Küche zu bringen – und zwar abwechslungsreich in Suppen, Kuchen, Torten, Eis, Desserts oder Drinks. Allerdings ist die Gestaltung des Buches meines Erachtens weniger gut gelungen, sodass man kaum zum Nachmachen angeregt wird. In meinen Augen ist „Beerenglück für Genießer“ ein Buch, welches durchaus nett ist, aber auf das man auch durchaus verzichten kann.

Veröffentlicht am 19.09.2021

Konnte mich leider nicht überzeugen...

Das HOW NOT TO DIET Kochbuch
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In diesem Kochbuch stellt Dr. Michael Greger zu seinem Werk "How Not to Diet"-Buch passende Rezepte vor. Dabei sollen die über 100 Gerichte gesund und lecker sein sowie glücklich machen. Bei den pflanzenbasierten ...

In diesem Kochbuch stellt Dr. Michael Greger zu seinem Werk "How Not to Diet"-Buch passende Rezepte vor. Dabei sollen die über 100 Gerichte gesund und lecker sein sowie glücklich machen. Bei den pflanzenbasierten Gerichten soll man keine Kalorien zählen und auch nicht Hunger leiden müssen, dafür aber gesund abnehemen oder eben sein gesundes Gewicht halten. Da ich viel Gutes von den bisher erschienen Werken des Autors gehört habe, war ich auf dieses Kochbuch sehr neugierig.
Die Gestaltung des Buches ist sehr hochwertig: Zu fast jedem Rezept gibt es Fotografien, das Buch ist übersichtlich gestaltet und Tabellen unterstützen schnelles Erkennen richtiger Garzeiten, usw.
Zu Beginn des Buches findet sich ein sehr kurzer Abriss der Grundannahmen des Autors; für ein tiefgreifendes Verständnis ist natürlich das zuvor erschienene Buch unabdingbar. Nichtsdestotrotz erhält man einen guten Einblick in die Überlegungen, die hinter der vorgestellten Ernährungsweise stehen. Im Anschluss folgt der Rezeptteil, welcher in "Suppen", "Salate", "Pasta", "Gemüse-Hauptgerichte", "Bohnen", "Getreide", "Frühstück", "Obst", sowie "Grundrezepte" gegliedert ist.
Generell sind die Rezepte abwechslungsreich gestaltet. Beim ersten Überfliegen der Rezepte fielen mir bereits Zutaten auf, die sich normalerweise nicht in meiner Küche befinden. Nährhefe beispielsweise findet in den vorgestellten Rezepten sehr oft Verwendung und das gemahlene Mehl aus blauem Mais für die Süßkartoffelspalten (S.143) habe ich noch immer nirgendwo entdecken können. Was ebenso auffällt sind die Portionsgrößen. Dass Kalorienzählen überflüssig wird, wenn die Hauptmahlzeit für eine Person aus etwa einer viertel bis halben Süßkartoffel oder einer Hand voll Beeren besteht, liegt auf der Hand. Sättigen konnten mich etwa zwei bis drei Portionen, allerdings nicht langanhaltend. Glücklich - wie auf dem Klappentext versprochen wird - hat mich das Essen hingegen nicht gemacht. Zudem sollte die Zubereitungszeit nicht unterschätzt werden. Häufig stand sie für mich in keinem Verhältnis zu den am Ende entstandenen Gerichten. Der Verzicht auf Salz und Öl war für mich ungewohnt und auch nicht gänzlich schlüssig. Beide Zutaten zu reduzieren, leuchtet mir ein; ich bin jedoch davon überzeugt, dass es in einer ausgewogenen Ernährung auch Fette braucht.

Insgesamt ist das Buch also sehr schön gestaltet. Manche Rezepte waren ungewöhnlcih, aber angenehm gewürzt, weswegen ich beispielsweise in Zukunft Miso-Paste als Gewürz für unterschiedliche Gerichte beibehalten werde. Der Großteil der Rezepte konnte mich allerdings wenig bis gar nicht überzeugen.

  • Einzelne Kategorien
  • Gestaltung
  • Cover
  • Rezeptideen
Veröffentlicht am 08.03.2019

Ein Unwohlfühlbuch

Hochsensibel - Was tun?
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Beworben wird dieses Buch als „das Standartwerk zur Hochsensibilität“ – dementsprechend gespannt war ich. Zu Beginn beschreibt die Autorin, sie habe alle möglichen Informationen zusammengetragen und zu ...

Beworben wird dieses Buch als „das Standartwerk zur Hochsensibilität“ – dementsprechend gespannt war ich. Zu Beginn beschreibt die Autorin, sie habe alle möglichen Informationen zusammengetragen und zu diesem Buch gebündelt, weswegen aus verschiedensten Bereichen und nicht immer wissenschaftlich fundiert, Informationen gegeben werden. Da Sylvia Harke selbst hochsensibel ist und sich laut Hinweis und Einleitung intensiv mit dieser Veranlagung auseinander gesetzt hat, soll der Leser dennoch nichts missen. Im Zentrum sollen zudem praktische Ratschläge stehen, die zu einem entspannteren Alltag und besserem Wohlbefinden verhelfen sollen.

Was mir zunächst sehr negativ auffiel, war der esoterische Bezug. Zwar haben sicherlich viele Hochsensible einen Draht zu solchen Bereichen, mir war dieses Thema aber viel (!!!) zu präsent. Immer wieder musste ich mich – was nicht allzu oft geschieht – überwinden um weiter zu lesen. Auch die (Kurz)-Geschichten/Traumreisen (z.B. S. 68, f. und 222-227), welche die, wie sie betont, ach so kreative Autorin selbst verfasst hat, löste bei mir eher peinliche Berührtheit als irgenswelche Erkenntnisse aus… Auch über kuriose Erlebnisse („Dies ist eine wahre Geschichte. Meine Geschichte.“ (S. 227)) wie der Begegnung mit einem alten, alkoholabhängigen Mann im Zug, nachdem sie eine Zeitreise gemacht hat (?), der sie bittet, ihn zu segnen, weil sie eine heilige Frau sei, woraufhin sie mit ihm betet und er in Tränen ausbricht und so weiter, wird berichtet. Ebenfalls beim Thema Partnerschaft wird primär auf Seelenpartner und die Verbindung mit dem Kosmos eingegangen, was für mein Empfinden überzogen ist und nicht authentisch wirkte. Einzig das Thema der Telepathie hatte für mich einen gewissen Reiz, aber eher aus dem Blickwinkel der Vorahnungen, wie sie ja auch in anderen Werken gerne angeführt und erklärt werden. Skurril bleibt es, wenn die Autorin schreibt: „Überlegen Sie mal! Welches Tier auf diesem Planeten strahlt die größte Lebensfreude aus? Welches Tier spielt völlig frei und unbeschwert? Bei den meisten Lesern stellen sich wahrscheinlich sogleich Bilder von springenden Delfinen ein. Haben Sie sich schon mal Gedanken gemacht, warum Delfine und Wale solch große und differnzierte Gehirne haben? Sie ernähren sich ausschließlich von Fisch, Algen oder anderen Meerestieren und sind immer reichlich versorgt mit essenziellen Fettsäuren.“ (S. 146) Deswegen leitet Sylvia Harke hier die Empfehlung ab, vermehrt Algen zu essen, um Depressionen, Angst und Stress vorzubeugen. Insgesamt hatte ich den Eindruck, für die Autorin sei das Werk eher ein Mittel zur Selbstdarstellung als eine Hilfestellung für den Leser. Die wenigen „Ratschläge“, die erteilt werden sind eher allseitsbekannte Plattitüden zum Führen eines glücklichen Lebens: Nicht zu viel Stress und die innere Mitte bitte nicht vergessen. Nun war dies zugegebenermaßen nicht mein erstes Buch zu dem Thema – dieses würde ich weder „Neueinsteigern“ noch mit der Thematik bereits vertrauteren Lesern empfehlen. Als Standartwerke würde ich vielmehr die Bücher von Elaine Aron empfehlen oder auch Eliane Reichardts „Hochsensibel – Wie Sie Ihre Stärken erkennen und Ihr wirkliches Potenzial entfalten“.

Insgesamt ein anstrengendes Buch, das so wirkt, als würde es primär der Selbstdarstellung der Autorin dienen. Für mich ein Unwohlfühlbuch…

Veröffentlicht am 04.11.2017

Enttäuschend…

Das kleine Übungsheft – Eifersucht verstehen und überwinden
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Ein bisschen Eifersucht ist gar nicht so verkehrt, zeigt sie doch, wie viel uns an einem Menschen liegt. Im Gegensatz zum Neid, der den Wunsch nach etwas außerhalb unseres „Besitzes“ ausdrückt, fürchten ...

Ein bisschen Eifersucht ist gar nicht so verkehrt, zeigt sie doch, wie viel uns an einem Menschen liegt. Im Gegensatz zum Neid, der den Wunsch nach etwas außerhalb unseres „Besitzes“ ausdrückt, fürchten wir uns davor, etwas Liebgewonnenes zu verlieren. Das ist ganz natürlich und kommt bei jedem mal vor. Zumindest fast, denn es soll in sogenannten polyamoren Gemeinschaften das komplette Gegenteil, Compersion genannt, geben. Hier wird behauptet, die Mitglieder würden Freude dabei empfinden, wenn geliebte Menschen Zeit mit Anderen verbringen und sich dabei amüsieren.
Selbstverständlich kann man dies hinterfragen und nicht als den eigenen Weg auswählen, wenn die eigene Eifersucht einem jedoch das Leben erschwert oder die Beziehung belastet, so sollten die Alarmglocken läuten. Denn wenn das Vertrauen fehlt, gerät das gesamte Miteinander ins Wanken und der Cocktail unangenehmer Gefühle wird immer stärker und überwältigender.
Das kleine Übungsheft „Eifersucht verstehen und überwinden“ soll mit zahlreichen Übungen wie der Visualisierung, Tests, Informationen und Gedankenspielen dabei helfen, Strategien zu entwickeln, welche die Partnerschaft erleichtern und verbessern können.
„Wenn Sie eifersüchtig sind, denken Sie daran: Je mehr sie wissen, umso mehr leiden Sie.“ (S.47)

Dies ist wirklich nicht mein erstes Buch aus der Bibliothek der guten Gefühle, weswegen ich bereits vor der ersten Seite sehr neugierig und mir sicher war, das Büchlein würde mir sehr gefallen.
Tatsächlich ist auch dieses Buch aus der Reihe sehr ansprechend gestaltet und der Mix aus Informationen und Übungen, sprich das Aufgerufensein aktiv zu werden, konnte mich wieder überzeugen. Der Ansatz, dass ein Mittelweg zwischen Eifersucht und Compersion gefunden werden sollte, leuchtet mir genauso ein, wie dass eine permanente Überwachung des Partners alles andere als fair oder beziehungsfördernd ist.
Immer wieder hätte ich den Aussagen des Buches gerne laut widersprochen oder kam nicht umher, zu denken, dass einige Zusammenhänge und Sachverhalten etwas simpel heruntergebrochen worden sind. Gerade die angeführten Unterschiede zwischen Mann und Frau haben mich skeptisch gemacht. Bin ich ein aus der Reihe tanzendes Exemplar in der Damenwelt, weil mich bei der Aussage „Ich muss dir unbedingt jemanden vorstellen. Ich habe mich richtig lange mit ihr unterhalten, und es war richtig interessant! Ich hatte wirklich einen sehr anregenden Abend, und auch du wirst sie bestimmt sehr sympathisch finden.“ (S.24) nicht sofort Fragen nach ihrem Alter, ihrer Oberweite oder ihrer Attraktivität plagen?
Ich hoffe doch nicht…
Allgemein kommt das weibliche Geschlecht in diesem Buch meines Erachtens nicht sonderlich gut weg… Unterschieden werden nämlich zwei Arten der Eifersucht: Die des Mannes und die der Frau, was an zwei Szenarien verdeutlicht werden soll. Die eine Situation beschreibt, dass der Partner/ die Partnerin einen One-Night-Stand hatte, bei dem Gefühle allerdings keine Rolle spielen. Bei der zweiten Situation hat der Lebensgefährte/ die Lebensgefährtin den ehemaligen Partner wiedergetroffen und diesen zwar nicht einmal berührt, jedoch erneut Gefühle zu ihm/ ihr aufleben lassen. Nach These des Autors ist Szenario eins für Männer schlimmer, da diesen die Reproduktion in einer Beziehung schon allein evolutionsbiologisch begründet wichtig sei, während die schutzbedürftige Frau bei Szenario zwei fürchten muss, dass ihr Versorger sie verlässt und ihr Überleben so zu einer echten Herausforderung wird.
Mehr oder weniger direkt wird im Verlaufe des Buches immer wieder darauf hingewiesen, dass die schwachen Frauen vom Mann gewissermaßen abhängig sind – können sie doch nicht auf eigenen Beinen stehen. Mir lässt ein solches Frauenbild nicht nur Schauer über den Rücken laufen, die Fußnägel aufrollen, sondern auch noch die Haare zu Berge stehen.
Ich denke heutzutage sind wir Frauen doch so modern und emanzipiert, dass wir von keinem starken Mann als Versorger mehr abhängig sind, der uns vor Löwen und Mammuten beschützt. Darüber hinaus bezweifle ich, dass Männer mit der Behauptung, die Reproduktion sei für sie der Dreh- und Angelpunkt einer Beziehung, einverstanden wären…
Bricht man das menschliche Gefühlsleben auf diese Art nicht auf ein kümmerliches Nicht-mal-Mindestmaß hinunter?
Leugnen kann ich selbstverständlich nicht, dass das Zusammenleben besonders unserer Vorfahren dadurch bedingt wurde, dass man den Nachwuchs gemeinsam großzuziehen hatte. Mich stimmt die Vorstellung, dies sei der einzige Grund heutiger Beziehungen, äußerst traurig und ich kann ihr auch nicht zustimmen.
Beim Lesen beschlich mich immer wieder das Gefühl, das Werk eines Mannes zu lesen, der noch nicht so ganz mitbekommen hat, wie Frauen sich heutzutage verhalten und, dass sie Lebewesen mit Verstand sind, die nicht bloß urinstinktgesteuert sind und sich am liebsten sofort an die muskulöse Brust eines starken Mannes werfen würden… Tatsächlich habe ich erst nach der Lektüre nachgesehen und festgestellt, dass dieses Büchlein wirklich von keiner Frau geschrieben worden ist. Mich würde es sehr interessieren im Gegenzug und rein zum Vergleich ein weiteres Buch zum Thema zu lesen, welches von einer modernen und selbstständigen Frau verfasst worden ist.
Es ist schon bemerkenswert, wie man manchmal das Geschlecht des Verfassers herauszulesen vermag…

Alles in allem lässt mich das Büchlein überhaupt nicht überzeugt zurück. Sicherlich gab es vereinzelt auch mal wertvolle Denkanstöße; ich muss aber gestehen, dass diese vom ganzen Rest des Buches völlig überschattet wurden… In meinen Augen ist dies das mit Abstand schwächste der von mir aus der Reihe gelesenen Bücher. Es mag aber auch durchaus sein, dass ich schlicht und ergreifend nicht zur Zielgruppe gehöre… Jedenfalls finde ich es etwas schade, wie schwarzweiß viele Textabschnitte doch geraten sind.
Ich vergebe einen Stern und bin ganz verwundert, dass dieses Übungsheft so aus der Reihe springt, da mich die anderen Bücher der Reihe bisher allesamt zu überzeugen vermochten. Äußerst schade und mir nicht so ganz verständlich…

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenigstens hatte es nicht viele Seiten…

Cooper
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Ein weißes Haus – hell, warm und übersichtlich – wartet, an einer Landstraße gelegen und von Obstbäumen umzingelt, auf seine neuen Bewohner. Diese zelten nachts im Garten, da das Haus noch so leer ist.
Schon ...

Ein weißes Haus – hell, warm und übersichtlich – wartet, an einer Landstraße gelegen und von Obstbäumen umzingelt, auf seine neuen Bewohner. Diese zelten nachts im Garten, da das Haus noch so leer ist.
Schon bald haben die Kinder das Land in Besitz genommen, wie sie sich ausdrücken, und bereits erste Verstecke hinter Farn ausfindig gemacht.
Am nächsten Morgen beschließen Jakob und die Kinder, zum nahe gelegenen See zu gehen, Linda jedoch besteht darauf, beim Haus zu bleiben, um in den leeren Zimmern aufzuräumen… Während sich Carlotta und Nora darüber unterhalten, wer von beiden nun Recht hat, ob ihre Mutter letzte Nacht geweint hat, ist Linda gerade mit dem Putzen der Fenster fertig geworden. Was dann folgt breitet Dunkelheit über den zuvor so sommerlich-freundlichen Tag aus: Brutal wird sie ermordet, auf blutrünstige Art und Weise. Sie vermutet, dass der Täter muskulös und groß sein muss, kann jedoch keinen Blick mehr auf ihn erhaschen. Aber irgendwie auch nicht, denn als ihre Familie, einem unguten Gefühl folgend, zum Haus, welches nun tot wirkt, zurückkehrt, liegt Lisa tränenüberströmt am Boden und wimmert. Etwas Schlimmes muss passiert sein, meint Jakob, Lisa ist allerdings noch am Leben.
Aber anstatt das Haus, welches sie unter Inkaufnahme hoher Schulden erworben haben, zu verkaufen, kommt für die Familie trotz der Ereignisse nicht infrage, sodass sie bald beginnen, es wohnlich einzurichten.
„Der Wille ist eine Notlüge des Lebens , weil wir das Unrechte zu tun in der Lage sind, aber die Vorstellung vom alleserschaffenden Willen wird dem Leben nicht gerecht.“ (S. 125) Wenn wir alle dann, als Handwerker beschrieben, Gestirnen gleich unsere Bahnen ziehen, während die Gegenwart den Wendepunkt darstellt, breitet sich bei mir die ohnehin schon herrschende Verwirrung endgültig aus. Mit den vielen Parabeln (?) konnte ich ebenso wenig anfangen: „Schau dir die Bauern an, wenn sie auf ihren Maschinen über die Felder fahren, ohne Sinn für das reiche Leben in der Erde unter ihnen. Sie sitzen wie Könige auf ihren Kolossen und sehen stur geradeaus, dorthin, wo der Feind steht, die Zeit, deren Übermacht sie fürchten.“ – und so weiter… Auch „der liebe Gott“ (S.137) wird über viele Seiten behandelt, denn Lisa redet auf ihn ein und erhält erneut bahnbrechende Erkenntnisse, die ich nicht nachvollziehen kann…

Die ganze Zeit über habe ich das Buch als sehr verwirrend wahrgenommen und hatte das Gefühl, jeder Charakter lebe in einer vollkommen anderen Welt. Zu Beginn habe ich mich noch gefragt, was denn nun wirklich vorgefallen ist, wenn beispielsweise ein Junge mit einer Wassermelone nach Jakob wirft, als wäre es ein Basketball, obwohl sonst niemand den Jungen hat sehen können… Oder wenn eine einäugige Katze an einem Ort auftaucht, an dem sie sich keinesfalls aufhalten kann, da sie nicht so viel Weg wie nötig wäre in so kurzer Zeit hinter sich bringen könnte – sie müsste schneller als ein Auto sein… Doch irgendwann war es mir dann einfach zu viel, denn Menschen die ermordet werden oder tödliche Unfälle haben und kurz darauf mit Kühlschränken im Garten reden, sind mir schlicht weg suspekt…
Darüber hinaus empfand ich den Schreibstil als sehr anstrengend und ermüdend, denn, auch wenn überaus viel wörtliche Rede verwendet wird, ist diese nie als solche gekennzeichnet. Bei langen Dialogen erfährt man als Leser deswegen nur in den seltensten Fällen, wer gerade welche Äußerung macht oder ob etwas gedacht oder gesagt worden ist.
Außerdem ist das Gesagte auch nicht wirklich mein Fall, da die Unterhaltungen der Kinder bei mir erneut Verwunderung auslösen. Ich bin mir noch immer nicht sicher, wie alt sie sein sollen. Zwar gehen sie zur Schule, allerdings sind ihre Aussagen meines Erachtens nicht stimmig: Mal wirken sie wie Kleinkinder, dann als seien sie bereits sehr alt und erfahren.
Aufgrund der schwierigen Erzählweise, mit ellenlangen Sätzen, die jedoch nichts ausdrücken, habe ich am Anfang des Buches auch nicht so wirklich verstehen können, von wem die Geschichte nun handelt. Personen werden ja nicht genannt – weder bei Unterhaltungen noch sonstigen Beschreibungen. Da war es schon ein kleines Erfolgserlebnis, als ich die Namen der Protagonisten entdecken konnte. Wer Cooper jetzt so genau ist, habe ich allerdings nicht verstanden… Eine Erscheinung? Der Nachbar? Der Vorbesitzer des Hauses?
Mir bleiben nach der Lektüre des Buches noch immer zu viele Fragen offen, wobei ich mich nicht wirklich mit ihnen auseinandersetzen mag. Ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, ob Eberhard Rathgeb sie selber beantworten könnte… Ich habe mich wirklich durch das Buch gequält und bin froh, dass es lediglich 139 Seiten umfasst… Für mich ein sehr unbefriedigendes Leseerlebnis, das einen merkwürdigen Eindruck hinterlässt…

Und so vergebe ich einen einsamen Stern