Inhalt:
Jugendliche, die sich unbeaufsichtigt treffen und dabei riskante Trinkspiele spielen, Erwachsene, die sich nicht um sich selber, geschweige denn um ihre Kinder kümmern, Menschen, die Geheimnisse ...
Inhalt:
Jugendliche, die sich unbeaufsichtigt treffen und dabei riskante Trinkspiele spielen, Erwachsene, die sich nicht um sich selber, geschweige denn um ihre Kinder kümmern, Menschen, die Geheimnisse voreinander haben, Gewalt und Alkoholmissbrauch erlebt haben, Selbstgespräche führen, aber nicht miteinander sprechen... Loyalitäten ist kein Buch für schwache Nerven und erzählt auf wenigen Seiten eine intensive Geschichte voller Traurigkeit und Schmerz.
Meine Meinung:
Daniela vom Blog readeatlive.wordpress.com hat mir dieses Buch geschenkt, weil ich nach dem Lesen ihrer Rezension so begeistert war und das Buch unbedingt ebenfalls lesen wollte. Heute Nachmittag habe ich mich auf unser Sofa gekuschelt und mich in diese intensive, manchmal unangenehme und unter die Haut gehende Geschichte verkrochen.
"Loyalitäten" wird einerseits aus der Sicht der Lehrerin Hélène und der Mutter Cécile, die beide keine einfache Kindheit hatten, erzählt und setzt andererseits die Jugendlichen Théo und Mathis ins Zentrum. So entspinnt sich nach und nach eine Geschichte, die ihren ganz eigenen Sog entwickelt und obwohl sie manchmal emotional ein wenig distanziert bleibt, werden doch äusserst intensive, brutale und schmerzhafte Szenen geschildert. Ich war aber beim Lesen äusserst froh, dass nicht auf die Tränendrüse gedrückt wird, sondern dass sich die Handlung auf natürliche Art und Weise nach und nach entblättert und dabei äusserst unschöne Seiten unserer Gesellschaft aufzeigt.
Neben dem kompletten Versagen von Eltern und Paaren hat mich vor allem Hélènes Sicht auf die Dinge fasziniert. Als Lehrerin bemerkt sie früh, dass es Théo nicht gut geht und setzt alle Hebel in Bewegung, um seinem Geheimnis auf die Schliche zu kommen und ihm zu helfen. Sie rennt dabei aber gegen Mauern und ihre Ohnmacht und die unsinnigen Regeln eines die Täter und Untätigen schützendes Systems sind kritisch und realistisch dargestellt.
Meine Empfehlung:
Ich bin komplett begeistert und immer noch total glücklich, dieses Buch bekommen zu haben. Es hat mir einen spannenden und intensiven Lesenachmittag beschert und ich lege es euch - inklusive Triggerwarnung - ans Herz.
Meine Meinung:
Mit grosser Spannung habe ich dieses Buch von Nicole Seifert (der ich seit Jahren bei Instagram folge) erwartet und nach den vielen positiven Rezensionen ist meine Vorfreude noch grösser ...
Meine Meinung:
Mit grosser Spannung habe ich dieses Buch von Nicole Seifert (der ich seit Jahren bei Instagram folge) erwartet und nach den vielen positiven Rezensionen ist meine Vorfreude noch grösser geworden. Ich wurde definitiv nicht enttäuscht und habe neben zahlreichen Argumenten für das diverse Lesen auch einige historische und gesellschaftliche Exkurse sowie Einblicke in das Verlagswesen und die Welt der Literaturkritik gewinnen können.
Dabei wird vor allem geschildert, wie es dazu gekommen ist, dass über Jahrzente Frauen, Autorinnen, gezielt von (meist männlichen) Kritikern, Verlegern und anderen Autoren missachtet und unterdrückt worden sind. Misogynie, aber auch Rassismus und Queerfeindlichkeit haben dazu geführt, dass viele Werke von Autorinnen in Vergessenheit geraten oder absichtlich klein gemacht worden sind. Wie dies - leider - in unserer Kultur verankert ist und was wir aktiv dafür tun können, unser Lesen diverser zu gestalten, dazu schreibt Nicole Seifert informiert, mit Quellen belegt und äusserst kritisch. Und dies auf knapp zweihundert Seiten. Die letzten dreissig Seiten dieses Buches sind nämlich ein wohlsortierter und aufschlussreicher Anhang, der diverse Zitate in ihren Kontext setzt und vor allem noch einmal alle im Buch erwähnten literarischen Werke zahlreicher Autorinnen detailliert auflistet.
Es klingt mittlerweile wie ein Klischee, weil es schon so oft erwähnt worden ist, aber meine Wunschliste ist wirklich sehr viel länger geworden und obwohl ich zeitenweise fast ausschliesslich Literatur von Frauen lese und generell sehr viel Wert auf Diversität lege (und dabei noch lange nicht an meinem Ziel angekommen bin), habe ich vor allem im Klassiker-Bereich zahlreiche blinde Flecken. Nicole Seifert hat auch diesbezüglich sehr viele Bücher entdeckt und zur Lektüre vorgeschlagen und ich freue mich schon auf meine literarischen Erkundungsreisen und darauf, mir bisher unbekannte Autorinnen kennenzulernen und mir selber eine Meinung zu ihren Werken zu bilden, die bereits zu oft absichtlich ignoriert worden sind.
Meine Empfehlung:
Ich kann euch allen dieses Buch nur mit vollster Überzeugung ans Herz legen. Es dient als Nachschlagewerk, als kleine Kulturgeschichte der Misogynie im Literaturzirkus (und unserer ganzen Gesellschaft) und als Plädoyer für das diverse Lesen und ist zudem sehr spannend und fundiert recherchiert geschrieben.
Inhalt:
Ruth und Susanne waren jahrelang Arbeitskolleginnen und sind sich als beste Freundinnen nicht nur im Lehrerzimmer, sondern in allen Lebenslagen zur Seite gestanden. Ausserdem verbindet sie die ...
Inhalt:
Ruth und Susanne waren jahrelang Arbeitskolleginnen und sind sich als beste Freundinnen nicht nur im Lehrerzimmer, sondern in allen Lebenslagen zur Seite gestanden. Ausserdem verbindet sie die Liebe zur Literatur und zum Wandern und guten Essen, das sie gerne in einem Gasthof mit skurrilem Namen einnehmen. Bei einem ihrer Wochenendtrips fällt Ruth auf, dass Susanne noch müder und zerstreuter ist, als sonst und bald wird bei ihr Alzheimer diagnostiziert.
Als Susanne spürt, dass sie den Bezug zu ihrem eigenen Leben und ihr Gedächtnis langsam aber sicher verliert, setzt sie sich schweren Herzens daran, ihre Erinnerungen niederzuschreiben und Ruth dabei ein Geständnis zu machen, das ihre Freundschaft in grosse Gefahr bringt.
Meine Meinung:
Bisher habe ich Hermien Stellmacher als Autorin berührender Katzenbücher und bei lebhaften Leserunden sowie durch den Austausch via Social Media kennengelernt. Um so neugieriger war ich auf dieses ganz andere Buch, das eine bewegende Geschichte um ein sehr ernstes Thema verspricht und dieses Versprechen mehr als erfüllt. Ich war beeindruckt von der Leichtigkeit und Natürlichkeit, mit der sich Hermien Stellmacher dem Thema Demenz annähert und wie einfühlsam sie sowohl Ruths Gefühl der Ohnmacht gegenüber der Erkrankung ihrer besten Freundin, als auch Susannes zunehmender Verlust ihrer Erinnerungen beschreibt. Ausserdem finde ich, dass Susannes grosses Geheimnis spannend und stimmig in die Geschichte integriert wird und zum Verlauf der Erzählung passt. Eine besondere Freude hat mir bereitet, dass die "Mondnacht" von Schumann (und generell die Liebe zur Musik) im Buch eine prominente Rolle spielt, was in meinen Augen sehr gut zur Handlung und den beiden Freundinnen passt.
Viele Szenen haben mich an eine wunderbare Nachbarin erinnert, die leider seit einigen Jahren nicht mehr lebt, aber mit der ich als Kind viel Zeit verbracht habe. Auch sie ist an Alzheimer erkrankt und vor allem die vielen Strategien zum Verbergen der kleinen Aussetzer, aber auch der humorvolle Umgang damit, kenne ich nur zu gut von damals.
Sprache:
Hermien Stellmacher erzählt sowohl aus der Sicht von Ruth, als auch von Susanne und beleuchtet manchmal auch zweimal die gleiche Szene aus diesen verschiedenen Blickwinkeln. So wird bewusst, wie Susannes Gedächtnis sie mehr und mehr im Stich lässt und welche Schwierigkeiten dies in ihrem Alltag verursachen kann. Szenen voller Schmerz und Ärger, aber auch sehr unterhaltsame Momente werden dabei einfühlsam in die ruhig erzählte Geschichte integriert. Zugleich beschreibt Stellmacher mit äusserst treffenden Worten, wie bitter es für Angehörige und Bekannte sein kann, wenn geliebte Menschen nach und nach den Bezug zu ihrem eigenen Leben verlieren.
Meine Empfehlung:
"Was bleibt, wenn alles verschwindet" ist eine einfühlsame und berührende, aber auch sehr humorvoll erzählte Geschichte über zwei enge Freundinnen und die Themen, Demenz, Verlust, Liebe, Verantwortung und das Verzeihen und Versöhnen. Musik und gutes Essen spielen im Buch genau so eine Rolle, wie der Wert von Erinnerungen und kleinen und grösseren Gesten im Alltag und ich empfehle euch dieses schöne Buch von ganzem Herzen weiter.
Inhalt:
Die Leidenschaft zum Beruf machen und den ganzen Tag von Kaffee und Kuchen umgeben Kleider umnähen und massschneidern, sowie Nähkurse veranstalten? Clara hat sich dies gemeinsam mit ihrer Tante ...
Inhalt:
Die Leidenschaft zum Beruf machen und den ganzen Tag von Kaffee und Kuchen umgeben Kleider umnähen und massschneidern, sowie Nähkurse veranstalten? Clara hat sich dies gemeinsam mit ihrer Tante Sonja erfüllt und ein Nähcafé eröffnet. Während Sonja vor allem für das leibliche Wohl der Kundschaft verantwortlich ist, kümmert sich die gelernte Schneiderin Clara um die Änderungswünsche, die Nähkurse und das Schneidern von Kleidung. Ein traumhaft schönes Seidenkleid, das Clara als Rarität auf einem Flohmarkt aufgestöbert hat, und ihr Exfreund Finn, dessen Familie das Kleid gehört, lassen sie sich nicht nur auf eine historische Spurensuche rund um die Herkunft des Kleides begeben, sondern wecken in ihr auch alte Gefühle.
Meine Meinung:
Schon als Kind habe ich meinen Plüschtieren und auch mir selber Kleidung genäht/gehäkelt/gestrickt und obwohl sich in den letzten Jahren nur wenige Gelegenheiten ergeben haben, um wieder einmal länger und intensiver an der Nähmaschine zu sitzen, so geniesse ich es immer wieder, wenn Säume geflickt, oder Kleider und Hosen gekürzt oder umgenäht werden müssen, was sicher ein wenig in meinen Genen liegt. Schliesslich war eine meiner Omas Schneiderin.
Ausserdem liegt mir das Thema Nachhaltigkeit sehr, sehr am Herzen und zudem geniesse ich es, wenn ich mich in ein absolutes Wohlfühlbuch fallenlassen und dabei meine Seele ein wenig streicheln lassen kann. Alle diese Elemente hat Ulrike Sosnitza in "Die Glücksschneiderin" vereinen und mich damit auf sehr vielen unterschiedlichen Ebenen ansprechen können.
Schreibstil und Figuren:
Eingekuschelt in eine Decke bei einem intensiven Gewitter oder auch mit warmer Sommersonne im Gesicht lässt sich dieses Buch besonders gut lesen. Es lädt zum Stöbern in bunten Stoffbahnen ein und macht neugierig auf die Leckereien, die sich im Nähcafé entdecken lassen. Ausserdem werden zahlreiche wichtige Themen, wie der nachhaltige Konsum und der Klimawandel, aber auch die psychische Gesundheit oder die nicht immer ganz einfache Situation von Kindern getrennt lebender Eltern thematisiert. Somit wird das Buch - aller Romantik zum Trotz, die zuckersüss aber zugleich sehr realistisch daherkommt - sofort sehr tiefgründig und wirkt mitten aus dem Leben gegriffen, was mir persönlich immer sehr gut gefällt.
Clara hat mich begeistert, sind ihre Weltanschauungen doch wirklich deckungsgleich mit meinen. Und um ihren liebevollen Blick auf alle Menschen, unabhängig von Alter, Geschlecht, Form und Aussehen beneide ich sie sogar fast ein wenig, da kann ich mir definitiv noch eine Scheibe abschneiden. Claras fürsorgliche Tante Sonja, sowie Claras Mitbewohnerin Hella und die Mitbewohner Georg und Kilian habe ich ebenfalls in mein Herz geschlossen. Einzig Sonjas Tochter Merle hat es mir anfangs ein wenig schwerer gemacht, sie zu mögen, aber auch das hat sich im Verlauf der Geschichte gelegt.
Nachhaltigkeit:
Dieses Thema Nachhaltigkeit ist absolut omnipräsent, ohne belehrend zu werden. Vielmehr lebt Clara uns vor, was wir gerade im Bereich Bekleidung alles unternehmen können, um nachhaltiger zu leben. Der Vezicht auf Fast Fashion ist dabei ein wichtiger Part, aber es geht auch darum, Dinge zu reparieren und ändern, statt sie neu zu kaufen oder zu tauschen und verschenken, statt sie einfach zu entsorgen. Dazu habe ich mir in den letzten paar Jahren auch sehr viele Gedanken gemacht und ich freue mich darauf, diese in meinem Blogtour-Beitrag vom 23.6.21 mit euch zu teilen.
Was Clara aber sehr wichtig ist und was ich ebenfalls für wirklich wichtig halte: es geht nicht darum, komplett CO2-neutral zu leben und das ist natürlich auch gar nicht möglich. Es geht vielmehr darum, dass wir alle unser möglichstes tun, uns stets informieren und offen für Ideen sind sowie mit gutem Beispiel vorangehen, statt andere zu belehren und kritisieren.
Meine Empfehlung:
Sicher überrascht es euch nicht: dieses Buch hat mich wirklich begeistert und mich noch intensiver über meinen Konsum nachdenken lassen. Es hat mich mit einer Wohlfühlgeschichte und ganz viel Romantik, Freundschaft, Tiefgang und zahlreichen Einblicken in ein spannendes Geschäftskonzept, sowie kulinarischen Leckerbissen verwöhnt und ich werde sicher sehr bald wieder einmal ein Buch von Ulrike Sosnitza lesen. Von mir gibt es deshalb natürlich eine sehr herzliche Leseempfehlung.
Inhalt:
Linus Baker lebt seit zahlreichen Jahren ein geordnetes und einsames Beamtenleben als Jugendsozialarbeiter der BBMM, der Behörde für die Betreuung magischer Minderjähriger. Durch seinen eintönigen ...
Inhalt:
Linus Baker lebt seit zahlreichen Jahren ein geordnetes und einsames Beamtenleben als Jugendsozialarbeiter der BBMM, der Behörde für die Betreuung magischer Minderjähriger. Durch seinen eintönigen Alltag begleitet ihn lediglich seine Katze Calliope. Ein streng geheimer Auftrag stellt sein Leben auf den Kopf. Er soll ein ganz spezielles Waisenhaus mit besonders aufseheneregenden magischen Jugendlichen und dessen Aufseher Mr. Parnassus genauestens überprüfen. Dort erwarten ihn aber nicht die schrecklichen Zustände und Wesen, auf die sein Dossier hindeuten, sondern Wärme, Freundschaft und ein riesiger Garten. Linus Baker beginnt nach und nach, die Welt mit anderen, offeneren Augen zu sehen.
Meine Meinung:
Gemeinsam mit der lieben Jamie vom Blog Librovore habe ich mich mit diesem Buch befasst und unser Austausch war sehr emotional und rege. Empfohlen hat mir diese Geschichte Aleshanee mit dieser begeisterten REZENSION.
Was soll ich sagen... Von der ersten Seite an hat mich "Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte" für sich eingenommen. Weil es so liebevoll und zärtlich erzählt ist, weil es mit Humor und vielen kleinen und grossen Weisheiten gespickt ist und weil es - neben der beeindruckend fantasievollen Handlung - inklusiv ist, antidiskriminierend wirkt und eine queere Liebesgeschichte ohne Label erzählt.
"Zuhause ist der Ort, wo man ganz man selbst ist."
(S.127)
Linus Baker:
Linus Baker verkörpert wohl alles, was man einem Beamten gemeinhin unterstellt. Er kennt seine Vorgaben in und auswendig, arbeitet pedantisch und hat kein Privatleben. Ausserdem ist er durch seine Körpergrösse und sein Übergewicht zusätzlich ein wenig gehemmt. Er ist dafür zuständig, magische Waisenhäuser zu überprüfen und dabei zu kontrollieren, ob die dort untergebrachten magisch begabten Kinder und Jugendlichen mit der nötigen Fürsorge behandelt und den Vorgaben entsprechend unterrichtet werden. Dabei hat er zwar stets die Kinder und ihr Wohlbefinden im Blick, arbeitet aber immer mit den von der BBMM (die nur aus Nichtmagischen besteht) erstellten Vorgaben und sieht selber aus seiner nichtmagischen Perspektive auf die Welt. In dieser Welt müssen magische Wesen registriert und werden und erleben zahlreiche stark einschränkende Diskriminierungen durch die nichtmagische Bevölkerung, welche nach dem Grundsatz "sehen-merken-melden", der sich auf zahlreichen Plakaten und Werbeflächen finden lässt, gegen die magische Bevölkerung vorgeht. Parallelen zur Apartheid (getrennte Bereiche/Schulen/Behörden) und dem Nationalsozialismus (Passagierscheine/Pässe, damit man sich frei bewegen kann) sind augenscheinlich und verursachten mir beim Lesen immer wieder Bauchkrämpfe.
Aber Linus hat - was von Anfang an ersichtlich ist - ein riesiges Herz und dieses wird auf der kleinen Insel, auf der sich das Waisenhaus von Mr. Parnassus befindet, noch grösser. Dort nämlich bemerkt Linus, dass die Vorgaben, an die er sich seit Jahrzehnten akribisch hält, beschränkt sind und sich nicht nach Schema F auf alle Kinder und Jugendlichen anwenden lassen. Er erkennt, wie die Angst und der Hass der Bevölkerung aus Unwissenheit und von der Behörde geschürten Vorurteilen entstehen und beginnt, sich selber und seine Arbeit so zu hinterfragen, dass plötzlich zahlreiche Dinge ins Rollen geraten.
"Hass ist immer laut, aber bestimmt wirst du irgendwann erkennen, dass dem nur so ist, weil da wenige Menschen brüllen, die verzweifelt nach Aufmerksamkeit suchen. Du kannst ihre Ansichten vielleicht nicht ändern, aber solange dir bewusst ist, dass du nicht allein bist, wirst du es überstehen."
(S. 328)
Schreibstil:
Unendlich liebevoll erzählt TJ Klune diese Geschichte, die von Angst und Vorurteilen, von Hass und Diskriminierung, aber auch von Freundschaft, Zusammenhalt und Liebe erzählt. Eine Geschichte, die von Seite zu Seite bunter und diverser wird und somit perfekt zum farbenfrohen Cover passt. Sehr einfühlsam und differenziert werden die Schicksale der misshandelten und diskriminierten Jugendlichen erzählt. Die herzensguten magischen Geschöpfe, die nicht nur äusserst fantasievoll beschrieben sind, sondern auch spannende Stammbäume und Persönlichkeiten haben, eroberten mich im Sturm und ich hätte am liebsten noch viele weitere Lesestunden mit ihnen verbracht.
Dies gelingt TJ Klune, indem er unzählige Lebensweisheiten, detaillierte, farbenfrohe Beschreibungen und ganz viele Emotionen in seine Geschichte packt und dabei auch vor unangenehmen Themen nicht zurückschreckt. Damit wird das Buch nur noch lebensechter und tiefgründiger und hat es geschafft, mich ohne Wenn und Aber für sich einzunehmen.
Meine Empfehlung:
"Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte" hat mich mit einer magischen, spannenden, berührenden, romantischen, queeren und beeindruckend erzählten Geschichte komplett verzaubert und für sich eingenommen. Linus Baker sowie Arthur Parnassus und seine Schützlinge sind mir innerhalb von kürzester Zeit ans Herz gewachsen und ich würde sehr gerne sofort wieder zu ihnen reisen. Lest dieses Buch unbedingt, es ist ein wahrer Schatz!