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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2017

Beeindruckender zweiter Teil, der mich trotzdem nicht völlig überzeugt hat

Die Zwölf
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Meinung:
Mit die Zwölf schließt Autor Justin Cronin direkt an den Vorgänger an.
Das Buch ist düster, langwierig, spannend und ausufernd gleichermaßen, wie man es schon vom ersten Teil gewohnt ist. Neben ...

Meinung:
Mit die Zwölf schließt Autor Justin Cronin direkt an den Vorgänger an.
Das Buch ist düster, langwierig, spannend und ausufernd gleichermaßen, wie man es schon vom ersten Teil gewohnt ist. Neben den Protagonisten des ersten Teils lernen wir viele weitere Personen kennen, sodaß eine ware Flut von Menschen entsteht, was mir definitiv zu viel des Guten war. Die ständigen Wechsel zwischen den Personen machen das Folgen anstrengend, was schade ist, denn der Autor hat eine Menge spannende Ideen. Diese spannenden Abschnitte sind großartig. Überbordend und düster erzählen sie eine Geschichte, deren fesselnder Wirkung man sich nicht entziehen kann. Abgelöst werden sie leider immer wieder von belanglosen Nebensächlichkeiten, die den Lesefluß bremsen. Hier fehlt Cronin oft das Maß, wie ausufernd seine Beschreibungen schön sind und wann es in Langeweile kippt. Während des Lesen schwanke ich also ständig zwischen faszinierendem Pageturner und einem Überfliegen der langatmigen Passagen.

Fazit:
Die Geschichte packt mich, aber manchmal mag ich den Autor schütteln. Ich schwanke zwischen 1 und 5 Sterne je nachdem welchen Abschnitt ich gerade lese. Daher gibt es gesamt 3 Sterne für ein Buch mit vielen Höhen und Tiefen.

Veröffentlicht am 08.08.2017

Viel Liebe, wenig Fantasy - Geschmacksache

Am Abgrund des Himmels
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Meinung:
Am Abgrund des Himmels ist ein klassischer Jugendroman. Eine Liebesgeschichte mit einem Hauch Fantasy. Für die Fantasyfans unter euch sollte gesagt sein, das die Liebesgeschichte mit Abstand den ...

Meinung:
Am Abgrund des Himmels ist ein klassischer Jugendroman. Eine Liebesgeschichte mit einem Hauch Fantasy. Für die Fantasyfans unter euch sollte gesagt sein, das die Liebesgeschichte mit Abstand den größten Part einnimmt. Wer das Hin- und Her einer jungen Liebe gegen Widerstände mag, ist hier auf jeden Fall gut bedient. Fantasyfans kommen zu kurz, auch wenn die Grundidee des Gestaltwandelns in einen Adler interessant gewesen wäre.
Die Charakter die die Autorin geschaffen hat, sind für mich sehr unterschiedlich zu bewerten. Die Protagonistin ist nicht meins, sie nervt mich hauptsächlich. Nick als männliche Hauptperson gefällt mir besser, auch wenn er mir zu schnulzig ist. Die Randfiguren dagegen mag ich. Auch hier hätte ich mir mehr zu diesen gewünscht und etwas weniger Seelenleben der Protagonisten.
Der größte Pluspunkt war für mich auf jeden Fall die Lesbarkeit. Der Schreibstil ist stimmig, die kurzen Kapitel schaffen Tempo und die unterschiedlichen Sichtweisen machen manches verständlicher.
Das deutlichste Manko waren die Kleinigkeiten, die nicht wirklich ausgereift gewirkt haben. Viele Fäden der Geschichte wurden aufgenommen, aber nicht zu Ende gebracht. Manches war schlicht nicht logisch.

Fazit:
Insgesamt ist das Buch ein netter Zeitvertreib und lässt sich gut lesen. Überzeugen konnte mich das Buch nicht vollends, dafür fehlte einfach das gewisse Etwas.

Veröffentlicht am 10.07.2017

Tolle Fantasy, schwache Liebesgeschichte

Obsidian 2: Onyx. Schattenschimmer
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Seit Daemon Katy geheilt hat, sind sie für immer miteinander verbunden. Doch heißt das, dass sie auch füreinander bestimmt sind? Auf keinen Fall, findet Katy und versucht sich gegen ihre Gefühle zu wehren. ...

Seit Daemon Katy geheilt hat, sind sie für immer miteinander verbunden. Doch heißt das, dass sie auch füreinander bestimmt sind? Auf keinen Fall, findet Katy und versucht sich gegen ihre Gefühle zu wehren. Das ist allerdings gar nicht so einfach, denn Daemon ist nun fest entschlossen, sie für sich zu gewinnen. Dann taucht ein neuer Mitschüler auf – und mit ihm eine dunkle Gefahr. Katy weiß nicht mehr, wem sie trauen kann. Was geschah mit Daemons Bruder? Welche Rolle spielt das zwielichtige Verteidigungsministerium? Und wie lange wird sie Daemons enormer Anziehungskraft noch widerstehen können?

Meinung:
Der letzte Satz der Inhaltsangabe ist eigentlich das Entscheidende an diesem Band.Über 400 Seiten lang versucht Katy etwas zu leugnen, das Jedem klar ist. Sie liebt Daemon und er liebt sie. Anstatt sie also zu einem wirklich guten Team heranwachsen zu lassen, lässt die Autorin Daemon fast betteln und Katy ständig ausweichen, obwohl sie es besser weiß. Eine Liebesgeschichte, die in dieser Form vor allem eins ist, nämlich nervig. Das zieht die eigentlich gute Story massiv nach unten. Zeitweise habe ich sogar überlegt das Buch zuzuklappen, auch wenn die Grundidee mir super gefällt. Zum Glück wurde die zweite Hälfte des Buches wieder spannender und besonders das Ende hat mir gut gefallen. Hier kam die Fantasygeschichte wieder durch, wegen der ich diese Reihe lese.

Fazit:
Ich hoffe die Autorin bekommt im nächsten Band die nervige Liebesgeschichte in den Griff. Die Fantasyanteile sind wirklich gut und könnten mehr Raum vertragen.

Veröffentlicht am 09.06.2017

Toller Ansatz, Umsetzung mittelmäßig

Verdächtige Geliebte
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Higashino geht mit Verdächtige Geliebte einen ungewöhnlichen Weg. Im Gegensatz zum klassischen Rätselraten über den Täter, ist dieser in diesem Kriminalroman von Beginn an bekannt. Der Leser weiß sofort ...

Higashino geht mit Verdächtige Geliebte einen ungewöhnlichen Weg. Im Gegensatz zum klassischen Rätselraten über den Täter, ist dieser in diesem Kriminalroman von Beginn an bekannt. Der Leser weiß sofort das Yasuko getötet hat und sieht, wie es soweit kommen konnte. Nun gilt es für sie ein möglichst geschicktes Alibi zu finden, das die Polizei von ihrer Unschuld überzeugt. Zur Hilfe kommt ihr dabei Ishigami, ein Nachbar der schon lange heimlich ein Auge auf sie geworfen hat. Als genialer Mathematiker hat Ishigami schnell einen Plan parat. Einen wirklich guten Plan. Doch hat er nicht damit gerechnet, das auf Seiten der Polizei ebenfalls ein Wissenschaftler steht, der seine Logik zu durchschauen droht.

Meinung:
Der Autor geht mit seinem Buch ein Wagnis ein. Er entfernt sich von gewöhnlichen Pfaden, in dem er die normalerweise spannendste Frage schon auf dem Klappentext beantwortet. Eine aussergewöhnliche, aber gute Idee wie ich finde. Warum zur Abwechselung nicht mal das Pferd von Hinten aufzäumen.
Zu Beginn wurde diese Idee auch gut ausgeführt. Man konnte einen ersten interessanten Blick auf die Protagonisten werfen und wurde Zeuge des Mordes. Doch an der Stelle wo der spannende Kampf der Superhirne stattfinden sollte, kam mir zu wenig. Spannung, Unterhaltung und allgemein Austausch. Meistens sprachen die beiden Wissenschaftler mit der Polizei, weniger miteinander, was ich sehr schade fand. Auch die Kommunikation zwischen Yasuko und Ishigami war dürftig. Vieles wiederholte sich immer wieder und lies auch sprachlich zu wünschen übrig. Der Plot gefällt mir grundsätzlich immer noch gut, aber es wurde doch recht wenig aus der Idee gemacht. Auch die Charaktere waren eher nüchtern, was durchaus passend war, aber eben wenig unterhaltungswert liefert.

Fazit:
Tolle Herangehensweise, aber maue Umsetzung. Gesamt nur durchschnittlich.

Veröffentlicht am 22.04.2017

Spannende Sichtweise, abstruse Geschichte

Fuchsteufelsstill
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Juli wirkt auf den ersten Blick wie eine ganz gewöhnliche junge Frau, doch wer näher hinsieht, stellt schnell fest das Juli anders ist als die Meisten. Sie ist Autistin und nimmt die Welt auf ihre ganz ...

Juli wirkt auf den ersten Blick wie eine ganz gewöhnliche junge Frau, doch wer näher hinsieht, stellt schnell fest das Juli anders ist als die Meisten. Sie ist Autistin und nimmt die Welt auf ihre ganz eigene Weise war. In einer psychatrischen Klinik lernt sie Sophie und Philipp kennen und erlebt mit ihnen so manches Abenteuer und lässt uns an ihrer Sicht auf das Leben teilhaben.


Meinung:
Dieses Buch ist alles ausser gewöhnlich. Die Autorin, die selbst Asperger-Autistin ist, vermittelt sowohl mit ihrer Geschichte als auch mit ihrem unkonventionellen Schreibstil eine Denkweise, die außerhalb der Norm liegt. Rationaler, ängstlicher, aber auch fantasievoller und teils logischer wirkt Julis Kopfkino. Zahlen sind ebenso wichtig, wie die richtige Farbe, Routine schafft Sicherheit, Menschen machen Angst. Wie so vieles in Julis leben. Ständig versucht sie gegen ihre Ängste anzukämpfen und in der Gesellschaft möglichst wenig aufzufallen. Beides gelingt ihr mehr schlecht als recht. Trotzdem oder gerade wegen ihrer Andersartigkeit hat Juli einen hohen Sympathiefaktor. Es macht Spaß sich das Leben mit ihren Augen anzuschauen, auch wenn das was sie erlebt, teilweise wirklich abstrus ist. Manche Kapitel der Geschichte wirken völlig überzogen und unglaubwürdig. Das ist schade, handelt es sich doch meiner Meinung nach um einen Faktor, der nicht gerade für mehr Verständnis und Akzeptanz sorgt, sondern eher noch mehr Vorurteile gegenüber dem Anderssein bzw. psychischen Krankheitsbildern schürt. Mit einer etwas realistischeren Geschichte wäre die Botschaft für mich deutlich besser rübergebracht worden.

Fazit:
Mal etwas ganz anderes, das vor allem durch den Schreibstil überzeugt. Die Geschichte dagegen konnte bei mir weniger punkten. Nichtsdestotrotz bin ich gespannt, was wir von Niah Finnik zukünftig noch lesen dürfen.