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Veröffentlicht am 26.04.2017

Sanktus inmitten von Burschenschaften und Geocaching ...

Altherrenjagd
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"Altherrenjagd" ist der zweite Band der Sanktus-Reihe von Andreas Schröfl. Einige Zeit ist ins Land gezogen seit der Sanktus die Morde im Sternbräu aufklärte. Mittlerweile lebt er mit seiner Kathi und ...

"Altherrenjagd" ist der zweite Band der Sanktus-Reihe von Andreas Schröfl. Einige Zeit ist ins Land gezogen seit der Sanktus die Morde im Sternbräu aufklärte. Mittlerweile lebt er mit seiner Kathi und ihrer Tochter Martina zusammen. Und durch die beiden lernt er den Dr. Engler kennen, kurz für ihn nur der "Drengler" und ein "zuagroasta Gschaftlhuber". Doch als es zu mysteriösen Verschwinden von Herren aus dem Umfeld von einer Studentenverbindung kommt, steht er dem Dr. Engler doch bei der Suche nach dessen Freuden bei. Die Geschichte liest sich auch diesmal wieder sehr flüssig und der Sanktus ist auch wieder für so einige lustige Momente gut. Denn Andreas Schröfl schreibt keine blutrünstigen Thriller, sondern unterhaltsame Krimikomödien mit viel Münchner Lokalkolorit. Und genau dies gefällt mir besonders an der Sanktus-Reihe. So ist der Protagonist ohne Navi in seiner Heimatstadt unterwegs (denn die kennt er wie seine Westentasche), pflegt distanzierten Umgang mi "Ei-Pi-Adressen" oder "Tschi Pi Es" und grantelt seine Umgebung an, wie den indischen Koch aus seiner Stammkneipe. Man könnte viele weitere Beispiele nennen, warum dieses Buch rundum gelungen ist. Meine Empfehlung: Einfach lesen und Spaß haben!

Veröffentlicht am 22.04.2017

Das Geschäft mit dem Krieg und seinen Flüchtlingen ...

Als der Teufel erwachte
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"Als der Teufel erwachte" ist der zweite Thriller von Jennifer B. Wind aus ihrer Jutta Stern Reihe. Diesmal greift die Autorin ein hochaktuelles Thema auf: Die Flüchtlingskrise und die skrupellosen Schlepper ...

"Als der Teufel erwachte" ist der zweite Thriller von Jennifer B. Wind aus ihrer Jutta Stern Reihe. Diesmal greift die Autorin ein hochaktuelles Thema auf: Die Flüchtlingskrise und die skrupellosen Schlepper mit ihren Machenschaften. Die Geschichte ist in mehrere Handlungsstränge unterteilt, sowie zwei Teile. Stehen im ersten Teil noch die Flucht von Samir und seinem Vater, sowie der aktuelle Leichenfund im Kofferraum eines Wagens in Wien im Vordergrund, wird dieser auch noch begleitet von dem privaten Teil der Ermittlerin Jutta Stern, die derzeit in Indien auf der Suche nach ihrem Vater ist. Erst vor kurzem hatte sie erfahren, dass dieser lebt und nicht wie von ihrer Mutter jahrelang propagiert, tot wäre. Im zweiten Teil dagegen ist Jutta wieder zurück in Österreich und die Zusammenarbeit mit Thomas Neumann gestaltet sich aufgrund Vergangenem und unmittelbar Erlebtem schwierig. Auch gibt es weitere Leichenfunde von Flüchtlingen, die es zu klären gibt. Ebenfalls lernt der Leser den Rest der Familie von Samir kennen, die sich ebenfalls auf die schwierige Flucht von Syrien nach Europa begeben. Obwohl Jennifer B. Wind den Leser mit diesen vielen Handlungssträngen konfrontiert, fügen sich diese nach und nach geschickt ineinander. Einzig Jutta Sterns Indienreise war für mich etwas "too much" und ich empfand es auch bis zum Ende ein wenig wie einen Fremdkörper in der gesamten Geschichte. Aber das eigentliche Hauptthema ist sehr gut gelungen. Als Leser merkt man wie fundiert recherchiert die Autorin an's Werk ging und am Ende jedes kurzen Kapitels wollte ich gleich weiterlesen, um zu erfahren wie es weitergeht. Mit diesem Thriller ist Jennifer B. Wind auch diesmal ein sehr guter Thriller gelungen, hochaktuell und fesselnd. In Summe hatte mir der erste Band "Als Gott schlief" ein klein wenig besser gefallen, aber das sind lediglich Nuancen. Ich bin auf jeden Fall gespannt, weitere Bände aus der Feder von Jennifer B. Wind zu lesen.

Veröffentlicht am 30.03.2017

England zur Zeit William dem Eroberer

Das zweite Königreich
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"Das zweite Königreich" von Rebecca Gablé ist schon ein etwas älterer Roman von ihr. Aber immer wieder greife ich in unserer Stadtbücherei auch gerne zu solchen Büchern und es hat sich gelohnt. In knapp ...

"Das zweite Königreich" von Rebecca Gablé ist schon ein etwas älterer Roman von ihr. Aber immer wieder greife ich in unserer Stadtbücherei auch gerne zu solchen Büchern und es hat sich gelohnt. In knapp 900 Seiten beschreibt die Autorin 23 Jahre aus dem Leben des königstreuen Übersetzers und Thane Cædmon zur Zeit von William dem Eroberer. Er ist einer der Ratgeber des Königs und Bindeglied zwischen dem eroberten Volk der Angelsachsen und den Normannen. Dabei weckt die Handlung bereits nach den ersten Seiten das Interesse des Lesers und die Spannung lässt im Verlauf nie nach. Die Charaktere sind hervorragend ausgearbeitet ohne damit allzu viele Seiten zu füllen. Ich konnte mir die ganze Geschichte beim Lesen wunderbar vorstellen und war öfter froh, nicht in dieser Zeit gelebt haben zu müssen. Eine Zeit, die ständig von Intrigen, Bündnissen, Kriege und Nöten zu tun hatte. Sogar der Protagonist fällt in Ungnade und verbringt dadurch einige Jahre seines Lebens immer wieder in Verliesen. Cædmon wirkt sympathisch, weil er nicht perfekt, sondern ein Mensch mit deutlichen Schwächen ist. Einer der aus Liebe zu einer Frau seinen besten Freund mutwillig hintergeht, sich dabei auch schuldig fühlt, aber doch nicht anders kann. Auch die historische Figur Wilhelms des Eroberers wird von der Autorin perfekt mit Leben gefüllt. Dargestellt als ein Mensch, der als König grausam, tyrannisch, unberechenbar und jähzornig war und nicht mal gegenüber seinen Kindern seine Gefühle zeigen konnte. Für mich war "Das zweite Königreich" ein Abtauchen in das 11. Jahrhundert Englands, das mir großes Lesevergnügen bereitete und ein Muss für jeden, der so wie ich gerne historische Romane aus dieser Region und Zeit liest.

Veröffentlicht am 10.03.2017

Zapfig, ein "Animator" zum Lesen

Zapfig
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"Zapfig" ist der vierte Band aus der Reihe der Sofie Rosenmuth von Felicitas Gruber (dem Pseudonym der Autorinnen Brigitte Riebe und Gesine Hirsch). Passend aktuell zur Starkbierzeit war das Lesen dieses ...

"Zapfig" ist der vierte Band aus der Reihe der Sofie Rosenmuth von Felicitas Gruber (dem Pseudonym der Autorinnen Brigitte Riebe und Gesine Hirsch). Passend aktuell zur Starkbierzeit war das Lesen dieses Buches ein Genuss. Wird zwar nicht am Nockherberg gemordet, aber gleich in unmittelbarer Nähe in der Giesinger Brauerei. Gelungen die Schauplätze und agierenden Protagonisten, ich hatte ständig beim Lesen passende Orte und Personen im Kopf, auf die alles passen würde. Natürlich ist für mich als Münchner dies vielleicht einfacher, aber die bodenständige Sofie ist mir mittlerweile schon ein wenig ans Herz gewachsen. Auch ihre Liebe zum alten Giesing, für mich als Löwenfan sowas von nachvollziehbar. Speziell diese Mischung aus Urmünchnerischem und Kriminalfall ist den beiden Autorinnen wieder hervorragend gelungen. Joe läuft wieder zu Bestform auf bzgl. Fettnäpfchen und stetigem Bemühen um Sofie, aber auch als ermittelnder Kommissar. Eine gelungene Mischung aus Humor und Kriminalfall, die mich nur so durch die Seiten fliegen hat lassen. Ich freue mich schon auf den fünften Fall der kalten Sofie.

Veröffentlicht am 05.03.2017

Die Freiheitsbund-Saga geht weiter...

Die Ketzer
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"Die Ketzer" ist der zweite Band der Freiheitsbund-Trilogie von Jeremiah Pearson und schließt nahtlos an den ersten Band "Die Täufer" an. Kristina und ihre Gefährten haben auf dem Gut von Dietrich Geyer ...

"Die Ketzer" ist der zweite Band der Freiheitsbund-Trilogie von Jeremiah Pearson und schließt nahtlos an den ersten Band "Die Täufer" an. Kristina und ihre Gefährten haben auf dem Gut von Dietrich Geyer Unterschlupf gefunden. Nach dessen Tod führt seine Witwe Anna mit Hilfe des Vogt Lud dieses Gut. Sie unterbreitet Kristina ein Angebot ihr über zehn Jahre zu dienen und dafür würde sie und keiner ihrer Gefährten an die Magistrate gemeldet. Kristina, die ein Kind erwartet, geht auf das Angebot ein und lehrt Anna das Lesen und Schreiben. Doch Vetter Konrad streckt schon machtgierig seine Fühler nach Annas Gut Giebelstadt aus. So lässt sie ihren Sohn und Erben Florian aus Oxford zurückberufen, um den Plänen Konrads entgegenzuwirken. Dieser, ein Schüler von Erasmus von Rotterdam, glaubt fest an die Idee von Freiheit und Gleichheit und schon kurz nach seiner Ankunft muss er in Würzburg geschickt seine Fäden ziehen am Hofe des Fürstbischofs. Doch als Konrad nach dessen Tod neuer Fürstbischof wird, wird Florian exkommuniziert und über Giebelstadt hängt das Damoklesschwert. Pearson hat hier einen sehr gelungenen zweiten Band der Freiheitsbundsaga vorgelegt. Die Geschichte zur Zeit Luthers hat mich gefesselt und obwohl ich den ersten Band schon vor einiger Zeit gelesen hatte, war ich sofort wieder im Geschehen drin. Alles endet mit einem Cliffhanger, der neugierig auf den Ende Mai 2017 erscheinenden letzten Teil "Der Bauernkrieger" macht.