Cover-Bild Die Charité: Hoffnung und Schicksal
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 26.06.2018
  • ISBN: 9783499274510
Ulrike Schweikert

Die Charité: Hoffnung und Schicksal

Sternstunden der Medizin
Berlin, 1831. Seit Wochen geht die Angst um, die Cholera könne Deutschland erreichen – und als auf einem Spreekahn ein Schiffer unter grauenvollen Schmerzen stirbt, nimmt das Schicksal seinen Lauf. In der Charité versuchen Professor Dieffenbach und seine Kollegen fieberhaft, Überträger und Heilmittel auszumachen: ein Wettlauf gegen die Zeit. Während die Ärzte um das Überleben von Tausenden kämpfen, führen drei Frauen ihren ganz persönlichen Kampf: Gräfin Ludovica, gefangen in der Ehe mit einem Hypochonder, findet Trost und Kraft in den Gesprächen mit Arzt Dieffenbach. Hebamme Martha versucht, ihrem Sohn eine bessere Zukunft zu bieten, und verdingt sich im Totenhaus der Charité. Die junge Pflegerin Elisabeth entdeckt die Liebe zur Medizin und - verbotenerweise - zu einem jungen Arzt ...
Die Charité - Geschichten von Leben und Tod, von Hoffnung und Schicksal im wohl berühmtesten Krankenhaus Deutschlands.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.06.2018

Beeindruckende Jahre an der Charite

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Ich habe mich gefreut ein neues Buch von Ulrike Schweikert zu lesen. Der Roman Die Charite spielt ab 1831 und ist ein Stück Medizingeschichte.
Die Charite ist das berümteste Krankenhaus in Berlin.

Die ...

Ich habe mich gefreut ein neues Buch von Ulrike Schweikert zu lesen. Der Roman Die Charite spielt ab 1831 und ist ein Stück Medizingeschichte.
Die Charite ist das berümteste Krankenhaus in Berlin.

Die Colera hat Deutschland erreicht.Professor Dieffenbach und seine Kollegen versuchen ein Heilmittel zu finden und warum sie ausgebrochen ist.
In diesem Roman sind drei Frauen die Protagonisten. Elisabeth wird Krankenwärterin, die Hebamme Martha seziert Tote und die Gräfin Ludovica, deren Mann ein Hyperchonder ist. Die drei Frauen führen jede ihren persönlichen Kampf.

Ulrrike Schweikert hat die Arbeit der Ärzte und Pfleger, in der Zeit, gut recheriert. Sie lässt uns an den Operationen ohne Betäubung teilnehmen. Die Paienten mussten zu der Zeit viel Schmerzen aushalten und das Überleben war Glückssache. Die Ärzte müssen mit primitierten Geräten arbeiten, aber die Medizin ist im Aufschwung.
Nebenbei gibt es die Elisabeths Lebens- und Liebesgeschichte. Der Roman besteht aus Dichtung und Wahrheit.

Fazit: Mit diesem Roman ist der Autorin ein gutes Werk gelungen, den ich gern und mit sehr viel Interesse gelesen habe.



Veröffentlicht am 17.06.2018

Sternstunden der Medizin!

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1831: Die Angst hat das Krankenhaus Charité in Berlin fest im Griff. Denn die Cholera rafft in der Stadt immer neue Opfer in den Tod. Der Arzt, Doktor Johann Friedrich Dieffenbach, versucht verzweifelt ...

1831: Die Angst hat das Krankenhaus Charité in Berlin fest im Griff. Denn die Cholera rafft in der Stadt immer neue Opfer in den Tod. Der Arzt, Doktor Johann Friedrich Dieffenbach, versucht verzweifelt ein Mittel gegen diese Pest zu finden. Die Wärterin Elisabeth, die gerade erst in der Charité zur Pflege der Kranken angestellt wurde, macht sich ihre eigenen Gedanken und zweifelt, ob die Vorgehensweise der Aerzte immer richtig ist.

Das Grundthema in diesem Buch sind die Anfänge der Medizin und die Eingriffe, die Kranken Linderung bringen sollen. Von 1831 bis 1839 erlebt man als Leser, die Entwicklung, die das Krankenhaus Charité, macht. Da wird zum Beispiel die erste Krankenwartschule am 1. Juli 1832 gegründet. Für wenig Geld haben vorher unausgebildete und meist Arme mehr schlecht als recht, diese undankbare Arbeit der Pflege verrichtet. Man erlebt jedoch auch mit, wie verzweifelt versucht wird den verschiedensten, zu der damaligen Zeit üblichen Krankheiten, Herr zu werden. Cholera, Diphtherie, Syphilis, psychische Erkrankungen, auch die Wundfäule, um nur einige zu nennen. Diese werden mit den damals üblichen und fortschrittlichen Methoden und Behandlungen, wie Aderlässe, Kampfspiritus und Kräutern bekämpft.
Mich hat dieses Buch regelrecht umgehauen und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Sehr dringlich und authentisch wird das Leben in und um das Krankenhaus beschrieben. Die Figuren sind mir lieb geworden und ich mochte vor allem, wie stark die drei weiblichen Hauptprotagonistinnen dar gestellt wurden. Wärterin Elisabeth, die sich schlichtweg geweigert hat, zu heiraten und völlig aufgeht in der Pflege der Kranken. Sie ist sehr emanzipiert und möchte am liebsten Medizin studieren. Etwas, was damals für Frauen unmöglich war. So denkt sie während ihrer pflegerischen Arbeit mit und überlegt sich Heilungsmethoden für ihre Patienten. Sehr gut ausgearbeitet, wie Elisabeth sehr fortschrittlich gerade im Umgang mit psychisch Kranken denkt und handelt.
Die zweite Figur ist Gräfin Ludovica von Bredow, die heimliche Liebe von Dr. Dieffenbach. Statt in ihrem goldenen Käfig, die Hände in den Schoss zu legen, setzt sie ihre Macht, ihr Geld und ihre Überredungskunst ein, damit eine Krankenpflegeschule gegründet wird.
Und schlussendlich die Hebamme Martha, alleine mit ihrem kleinen Sohn, nimmt sie einen neuen Job im Totenhaus der Charité an. Und kämpft dafür, dass ihr Sohn eine Schule besuchen darf, trotz körperlichem Makel.
Es gibt Szenen, die haben es in sich. Ich denke da an die Passagen, in denen Operationen, wie damals üblich ohne Narkose, beschrieben sind. Oder die Beschreibungen der Patienten, die unter den verschiedensten Krankheiten leiden. Die hygienischen Zustände sind fragwürdig…Desinfektionen werden einmal täglich durch eine Räucherfrau, die durch die Charité geht, vorgenommen.
Die Geschichte ist sehr abwechslungsreich und entwickelt einen unheimlichen Sog. Es ist eines dieser Bücher, bei denen man nicht weiss, was einen auf der nächsten Seite erwartet und man gespannt weiterliest.
Da ich nicht so oft historische Romane lese und in medizinischen Details nicht bewandert bin, traue ich mir nicht zu, zu beurteilen wie weit die beschriebenen Details real sind.
Eines weiss ich jedoch sicher, dass mich dieses Buch völlig gefangen genommen und die Story mich fasziniert hat.
Dies war das erste Buch, das ich von Ulrike Schweikert gelesen habe. Jedoch nicht das letzte, denn der Schreibstil ist hervorragend.

Veröffentlicht am 16.06.2018

Man kommt jeden Tag an seine Grenzen und fragt sich, wo man die Kraft hernehmen soll.

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Man kommt jeden Tag an seine Grenzen und fragt sich, wo man die Kraft hernehmen soll.

Die Stadt Berlin im Herbst 1831 gleicht immer mehr einem Totenhaus, der Ausnahmezustand wird ausgerufen, nachdem die ...

Man kommt jeden Tag an seine Grenzen und fragt sich, wo man die Kraft hernehmen soll.

Die Stadt Berlin im Herbst 1831 gleicht immer mehr einem Totenhaus, der Ausnahmezustand wird ausgerufen, nachdem die Cholera Einzug gehalten hat und eine Welle von Elend und Tod mit sich bringt. Die ersten auftretenden Fälle werden ins Pockenhaus der Charité gebracht, dem ältesten Krankenhaus Berlins, welches das zentrale Thema dieses historischen Romans darstellt. Einst ein Spital für arme Bürger und Soldaten avancierte es dank ihrer wichtigen Funktion als Lehr- und Forschungsstätte zu einer der forschungsintensivsten medizinischen Einrichtungen Deutschlands und brachte einige Nobelpreisträger für Medizin oder Physiologie hervor.

Ulrike Schweikert konzentriert sich im vorliegenden Buch auf die medizinische Versorgung und führt ihren Lesern hautnah das Leid der Kranken und die folgenschweren Behandlungsmethoden vor Augen – und zwar in einer Zeit, in der Erkenntnisse über die Ursache von Krankheiten sowie weitere bahnbrechende Entdeckungen erst noch bevorstanden. Die Sterblichkeitsrate bei Operationen war hoch, eine Schmerzbetäubung sowie die Möglichkeit, Wundbrand zu behandeln, nicht vorhanden. Die Ärzteschaft stand heimtückischen Krankheiten wie Cholera, Typhus, Ruhr oder der Diphterie schier machtlos gegenüber, Ursachenforschung und Behandlungsversuche waren nur selten von Erfolg gekrönt. Es gab erste Versuche bei Bruchoperationen, Operationen von schielenden Augen und im Bereich der plastischen Chirurgie, das Kindbettfieber raffte unzählige Mütter nach der Geburt hinweg. Auch das Rätsel um Bluttransfusionen wartete noch darauf, gelöst zu werden.

In dieser spannenden Epoche bewirbt sich die neunzehnjährige Protagonistin Elisabeth Bergmann als Krankenwärterin in der Charité, wo sie zwar für ihre harte Arbeit nur kargen Lohn erhält, jedoch gratis Unterkunft und Verpflegung lukriert. Für die junge Frau, die ihre ganze Familie verloren hat, ist diese Stelle die einzige Möglichkeit, ihren unbändigen Lerneifer, ihren Wissensdurst und ihr übergroßes Interesse an der Arbeit der Ärzte zu stillen. Die sanftmütige und herzliche Krankenwärterin wird sehr rasch zu einem kleinen, aber wichtigen Rädchen im großen Gefüge der Charité, sie ist beliebt, hat einen guten Einfluss auf die Patienten, tritt jedoch sehr hartnäckig und streitbar auf, wenn sie ihre Vorstellungen zugunsten der Kranken in die Tat umsetzen möchte. Elisabeth verkörpert Trost und Aufmunterung und setzt sich für Veränderungen ein, was manchen ihrer Kollegen und auch manchem Arzt und ein Dorn im Auge ist. Ein angehender junger Arzt mit faszinierenden blauen Augen empfindet Elisabeth als besonders lästige Plage, muss sich nach einiger Zeit jedoch das Geständnis abringen, ihre Intelligenz und ihren Kampfgeist zu bewundern. Nachdem vier Diakonissen unter der Führung ihrer Oberin Einzug in die Charité halten und eine vermögende Adelige sich gemeinsam mit dem Chirurgen Dr. Johann Friedrich Dieffenbach für die Ausbildung des Pflegepersonals einsetzt, muss Elisabeth eine Entscheidung treffen…

Ulrike Schweikert bietet mit ihrer aktuellen Neuerscheinung einen tiefen Einblick in die Geschichte der Charité und man merkt als Leser, wie hervorragend die Autorin recherchiert und sich mit den historischen Fakten vertraut gemacht hat. Das Buch liefert eine pralle Fülle an Informationen, die in Romanform verpackt eine ausgezeichnete und hoch interessante Lektüre abgeben. Besonderes Augenmerk wird hierbei zum einen auf die medizinischen und hygienischen Gegebenheiten dieser Zeit gelegt, zum anderen beschäftigt Ulrike Schweikert sich mit historischen Persönlichkeiten, die in der Charité tätig waren. Abgesehen von der fiktiven Figur der Elisabeth Bergmann konzentriert sich die Autorin auf den ausgezeichneten Operateur Dr. Johann Friedrich Dieffenbach, der voller Ehrgeiz, Forscherdrang und Schaffenseifer versucht, ein Mittel gegen die Cholera zu finden. Der sanfte und rücksichtsvolle Mann ist für die Schüler der Pépinière, der Medizinisch-Chirurgischen Akademie für das Militär, aber auch für seine Kollegen und die Krankenwärter ein großes Vorbild. Neben weiteren ärztlichen Größen wie Dr. Calow, Eduard Wolff, Karl Alexander Kluge, Karl Wilhelm Ideler und dem Leiter Johann Nepomuk Rust spielt die resolute Stadthebamme Martha Vogelsang eine wichtige Nebenrolle im Buch – sie gibt ihre Arbeit als Hebamme zugunsten einer Tätigkeit im Totenhaus der Charité auf. Sehr interessant fand ich auch die Ausführungen der Autorin zum Wesen und zur Entstehung der Diakonissen-Bewegung sowie zu Pfarrer Fliedner aus Kaiserswerth, der eine Bildungsanstalt für evangelische Pflegerinnen gegründet hatte und sein Haus wie eine Schwesternschaft führt.

Abschließend möchte ich noch auf die optische Aufmachung dieses Buches hinweisen, die dem Verlag hervorragend gelungen ist. Eine dem Betrachter zugewandt sitzende gesichtslose Frau, gekleidet in der Tracht der Charité, hält eine rote Rose in ihren auf der blütenweißen Schürze ruhenden Händen. Sowohl die Körperhaltung, als auch die farbliche Gestaltung wirken aussagekräftig und harmonisch. Der schwarz gedruckte Autorenname und der in sattroter Prägeschrift gehaltene Buchtitel erscheinen elegant und stilvoll. Diesen Roman würde in einem Buchladen allein schon aufgrund der bemerkenswerten Optik meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ich empfand die colorierte Zeichnung sowie den genauen Grundriss der Charité auf den ersten Buchinnenseiten als höchst informatives und nützliches Detail, und in einem Nachwort der Autorin äußert diese sich zur Entstehung dieses Buches und den historisch belegten, wie auch den fiktiven Figuren.

Fazit: „Die Charité“ war mein erstes Buch von Ulrike Schweikert und ich bin begeistert von ihrem einnehmenden, mitreißenden Schreibstil, den hervorragend recherchierten historischen Fakten und den wunderbar ausgearbeiteten und authentischen Figuren – ein Gesamtpaket, das mir ausgezeichnet gefallen hat und mir ein unvergleichliches Leseerlebnis bescherte.


Veröffentlicht am 21.09.2021

Eine wunderbare Verwebung von Realität und Fiktion

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Beschreibung
Für mich war dies mein erstes Buch von Ulrike Schweikert. Ich bin schon so lange um das Buch herum geschlichen, da mich - wahrscheinlich aufgrund meines Berufes - Medizin total begeistert ...

Beschreibung
Für mich war dies mein erstes Buch von Ulrike Schweikert. Ich bin schon so lange um das Buch herum geschlichen, da mich - wahrscheinlich aufgrund meines Berufes - Medizin total begeistert und ich so ziemlich jedes Buch lesen möchte, auf denen ich irgendetwas lese, was damit zu tun haben könnte. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Serie zur Charité von Familienmitgliedern gesehen wurden, die davon sehr angetan waren. Als ich erfahren habe, dass Serie und Bücher total unabhängig voneinander sind, war es für mich beschlossene Sache, das Buch zu kaufen.
Mich konnte das Buch von der ersten Seite an fesseln. Es passieren unglaublich viele interessante Dinge und als Leserin bin ich kaum dazu gekommen, Luft zu holen. So richtig Spannung kommt dabei zwar nicht auf, aber die Neugierde ist da und immer wieder stellt man sich die Frage, ob denn nun die Wahrheit ans Tageslicht kommt. Gleichzeitig hat mich das Buch auch ab und zu schockiert zurückgelassen, da ich überrascht darüber war, wie damals operiert wurde und welche Maßnahmen ergriffen wurden, um Menschen von einer „Krankheit“ zu heilen. Ich wusste zwar darum, dennoch bin ich hier auf viele neue Informationen getroffen.
Die Protagonisten ins diesem Buch sind genauso vielfältig wie ihre Geschichten, die sie mit sich bringen. Insbesondere die starken und intelligenten Frauen in diesem Buch haben es mich angetan. Ich war begeistert davon, wie sie sich hochgearbeitet haben und irgendwie doch immer die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Jede einzelne der Geschichten der Protagonisten hat mir Spaß gemacht sie zu verfolgen und ich habe mich immer wieder gefragt, ob einige von den geschilderten Handlungen genau so passiert sind. Und was soll ich sagen? Am Ende des Buches beschreibt Ulrike Schweikert nochmal, wie viel Wahrheit in dem Buch steckt. Ein großes Lob an die Autorin, das ist ihr wirklich großartig gelungen! Es fühlte sich an wie ausgedacht und gleichzeitig so real. Besser hätte es die Autorin wirklich nicht machen können, Realität mit Fiktion zu verweben.

Fazit
Für mich war die Charité ein gelungenes Buch der Autorin Ulrike Schweikert, von der ich nun unbedingt noch mehr lesen möchte. Der zweite Teil wartet bereits in meinem Bücherregal auf mich und ich freue mich riesig darauf weiter zu lesen. Was für einige wie ein langweiliger historischer Roman klingt, ist eine unglaublich interessante Geschichte, mit vielen authentischen und sogar realen Personen, die spannende Handlungen durchleben. Gleichzeitig habe ich wirklich viele von ihnen in mein Herz geschlossen.

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Veröffentlicht am 15.08.2019

Ulrikes Bücher sind einfach wundervoll! Alles passt…

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Ich liebe Ulrike Schweikert! Bisher konnte sie mich mit jedem Buch überzeugen und daher musste ich natürlich auch unbedingt dieses hier lesen!
Und ja auch dieses Mal hat mich Ulrike komplett in ihren ...

Ich liebe Ulrike Schweikert! Bisher konnte sie mich mit jedem Buch überzeugen und daher musste ich natürlich auch unbedingt dieses hier lesen!
Und ja auch dieses Mal hat mich Ulrike komplett in ihren Bann gezogen.
Die Charité hat mich schon immer fasziniert und daher war ich natürlich begeistert, als ich sah, dass meine Lieblingsautorin eine Reihe dazu rausbringt.

Ulrikes Bücher sind einfach wundervoll! Alles passt… Die Hintergründe und Vorkommnisse sind immer sehr gut recherchiert und können daher auch detailgetreu dargestellt werden.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der berühmte Arzt Prof. Dr. Dieffenbach. Ulrike Schweikert erzählt uns die wahre Geschichte des Vorreiters der Transplantation und der plastischen Chirurgie.
Sie nutzt die Protagonistin Elisabeth als Führerin durch die Storyline. Mit ihr lernen wir als Wärterin die an Syphilis Erkrankten kennen, laufen durch die Psychiatrie, erkunden die Chirurgie und sehen uns auch in der Inneren Medizin um.
Der Wissensstand wurde gut dargestellt und die ganzen verschiedenen Behandlungsmethoden, die heute grade in der Psychiatrie als Folter gelten würden, fand ich unheimlich interessant.
Viele Informationen und Bereiche können leider nur angerissen werden, sonst wäre dieses Buch viel, viel länger geworden und wäre vermutlich nicht mehr richtig lesbar gewesen. So bleibt allerdings ein wenig das Gefühl, nur die Hälfte zu wissen. Auch der Aufhänger – der Choleraausbruch – gerät im Laufe der Geschichte etwas in Vergessenheit.
Störte mich jetzt aber nicht sooo extrem, da ich selbst eben schon recht viel über die Charité und die Behandlungsmethoden wusste. Aber ich kann mir vorstellen, dass einige Leser dies bemängeln könnten. Meine Mutter wäre beispielsweise so eine Person.

Ich möchte jetzt auch einmal kurz auf hohem Niveau meckern:
Die Figur der Gräfin Ludovica hat mir zwar sehr gefallen, aber ich fand es ein wenig schade, dass in all die wahren Begebenheiten eine fiktive Figur als Liebesgeschichte zu Dieffenbach hineingedichtet wurde…
Grade auch der Name der Gräfin stieß mir zunächst etwas sauer auf, da doch die Prinzessin Elisabeth Ludovika ebenfalls im Buch vorkommt.
Dennoch gefällt mir die Figur an sich sehr gut!

Generell gibt es hier sehr viele Personen mit denen man sich erst einmal vertraut machen muss: Heinrich Heine, Dieffenbach, Elisabeth, die Hebamme Martha… Alle an der Geschichte der Charité beteiligt.

Die Charité ist grade in aller Munde, auch wegen der gut gelungenen ARD-Serie. Ulrike Schweikert reiht sich da perfekt ein und liefert diesen Roman auf hohem Niveau. Recherche zahlt sich eben aus!