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Veröffentlicht am 21.09.2021

Spielchen spielen ist nicht schwer – sie zu gewinnen dagegen sehr!

Wen immer wir lieben (Immer-Trilogie, Band 1)
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Liebe – nichts weiter als eine Illusion, findet Lina. Die Literaturstudentin glaubt nämlich die Masche der Männer längst durchschaut zu haben. Besonders Bad-Boys ticken doch alle gleich! Deshalb hat Lina ...

Liebe – nichts weiter als eine Illusion, findet Lina. Die Literaturstudentin glaubt nämlich die Masche der Männer längst durchschaut zu haben. Besonders Bad-Boys ticken doch alle gleich! Deshalb hat Lina auch ein Prinzip entwickelt, um sich von ihnen nicht das Herz brechen zu lassen, sondern die harten Kerle sozusagen mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Weil ihr niemand glauben will, am wenigsten ihre liebesverrückte kleine Schwester, für die das Prinzip eigentlich gedacht ist, macht Lina daraus einfach eine Challenge für sich.
Ben, den sie über Tinder kennenlernt, scheint die richtige Testperson zu sein. Und als sich die Challenge auch als perfektes Thema für Linas anstehende Hausarbeit, ihren Blog und den nächsten Artikel für das Stadtmagazin herausstellt, hängt sich Lina voll und ganz in dieses Projekt rein.
Aber vielleicht verrennt sie sich dabei etwas zu sehr…

Ich habe schon das ein oder andere Buch gelesen, das eine ähnliche Thematik wie „Wen immer wir lieben“ behandelte. An sich finde ich dieses Thema, also Bad-Boys mehr oder weniger zu bekehren, mega interessant und am Anfang hat auch dieses Buch es geschafft, mich dafür zu begeistern. Das Prinzip klang recht logisch, wenn auch etwas verrückt.
Doch mir wurde recht schnell klar, dass mich irgendwas an der Geschichte stört. Am Ende habe ich zudem erkannt, dass mir etwas fehlt. Deshalb muss ich leider sagen, dass „Wen immer wir lieben“ mich ziemlich enttäuscht hat.
Dabei möchte ich drei grundlegende Aspekte ansprechen, die unter anderem dafür sorgten, dass ich einfach nicht mit der Geschichte warm wurde. Ich möchte dennoch klarstellen, dass es meine ganz persönliche Meinung ist, und ich dennoch davon überzeigt bin, dass andere Leser es ganz anders empfinden, als ich und vielleicht sogar meinen Kritikpunkten etwas abgewinnen können.
Zunächst einmal ist der Schreibstil nicht mein Fall. In den meisten Fällen, kann ich bis zum Ende eines Buches mit dem Erzählstil warm werden. Aber eine Geschichte hauptsächlich in Form von Dialogen zu erzählen trifft einfach gar nicht meinen Geschmack. Mir fiel es durch die viele wörtliche Rede total schwer, all die Figuren kennenzulernen, mich vielleicht sogar in sie hineinversetzen zu können. Ich fühlte mich stets distanziert und mir fehlten diese längeren Passagen, in denen man einfach mal einen inneren Monolog, wie man es so schön nennt, der Protagonistin zu verfolgen. Es fehlten längere Textpassagen, in denen nicht geredet wird, und die eigentlich für die Stimmung sorgen. Zumindest mir fehlten sie.
Die Protagonistin Lina war bei mir ein weiterer Knackpunkt. Ich bin nicht nur nicht mit ihr warm geworden. Sie hat mich einfach genervt. Bei manchen Büchern finde ich, die Figuren sind zu naiv. Doch das war es nicht einmal, was mich an Lina störte. Ich konnte teilwiese sogar nachvollziehen, wieso sie sich komisch verhielt. Aber mich störte enorm, wie ignorant sie war und dass sie sich über hunderte von Seiten nicht merklich verändert hat. Ich hatte das Gefühl, auf der Stelle zu stehen. Als würde sich das Buch im Kreis drehen. Man hatte das Gefühl, dass es jetzt weitergehen würde, aber am Ende stand man doch wieder am selben Ausganspunkt: Lina, die sturköpfig, ohne nach links oder rechts zu schauen, ihre Challenge fortsetzte.
Und dieser Starrsinn, ihre stetigen Manipulationsversuche & das vollkommen analytische Verhalten zerstörten für mich in jeglicher Hinsicht jeden Ansatz von Gefühlen und einer Romantischen Stimmung. Manchmal hat es zwar ein wenig geknistert, aber dafür, dass ich einen Liebesroman gelesen habe, war es mir zu wenig. Man kann sagen, es handele sich bei „Wen immer wir lieben“ um einen andersartigen Liebesroman: Eine NA-Geschichte, die in Deutschland spielt, eine Protagonistin, die selbst die Initiative ergreift, eine strukturierte Liebesgeschichte.
Aber in meinen Augen war es einfach keine LIEBESgeschichte. Dafür fehlte die Liebe.

Fazit:
„Wen immer wir lieben“ hat mich angesprochen, weil ich die Thematik interessant fand. Das war sie auch, aber die Geschichte entwickelte sich in eine ganz andere Richtung, als erwartet und konnte mich damit nicht überzeugen. Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber der Roman hat mich enttäuscht und ich werde ihm daher nur 2,5 von 5 Sternen geben. Diese sind für den unterhaltsamen Humor, den interessanten Einstieg und das nette Ende. Aber das, was einen Liebesroman ausmacht, sprich die Liebe, habe ich vergeblich gesucht.

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Veröffentlicht am 23.07.2021

Leider komplett anders als erwartet

Never say Never
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„Never say Never“ ist ein Buch, bei dem ich es kaum erwarten konnte, endlich mit lesen zu beginnen. Die anderen Leser scheinen total begeistert von der Story zu sein, das Cover ist einfach ein Traum und ...

„Never say Never“ ist ein Buch, bei dem ich es kaum erwarten konnte, endlich mit lesen zu beginnen. Die anderen Leser scheinen total begeistert von der Story zu sein, das Cover ist einfach ein Traum und auch die Story hörte sich wirklich sehr spannend und vor allem auch außergewöhnlich an.

Es geht um Moira, die Nachtschichten in einen Callcenter für Telefonseelsorge schiebt. Doch als an einem Abend gleich zwei Mörder bei ihr anrufen, gerät Moiras Welt aus den Fugen. Klar ist, dass sie sich von dem Serienmörder Magnus absolut in Acht nehmen sollte. Aber wie kann das funktionieren, wenn dieser beschlossen hat, sie mit in sein krankes „Spiel“ aufzunehmen?
Ihre einzige Chance scheint Arūnas zu sein, von dem sie jedoch nur weiß, dass er ebenso kriminell wie Magnus ist. Aber sie spürt auch, dass Arūnas der einzige ist, dem sie noch vertrauen kann. Oder doch nicht?
Denn in Wirklichkeit sorgen Intrigen und Verstrickungen für noch mehr Komplikationen. Dabei wäre es schon kompliziert genug, dass Moira sich ausgerechnet zu Arūnas hingezogen fühlt, oder nicht?

So sehr ich mich auch auf die Story gefreut habe, so sehr wurde ich auch enttäuscht. Leider.
Die Entwicklung der Handlung war komplett anders, als ich es erwartet und erhofft hatte, nach dem, was der Klappentext versprach. Eigentlich war ich mir auch sicher, dass Moira eine Protagonistin sein würde, in die ich mich total hineinversetzen könnte. In der Realität fiel mir aber mit jeder Seite schwerer, sie zu verstehen und ihre Leichtgläubigkeit hat mich in den Wahnsinn getrieben.

Natürlich hat mich nicht alles gestört. Die erste Hälfte des romans hat mich, um ehrlich zu sein, sogar absolut umgehauen. Ich glaubte, ein neues Highlight für mich entdeckt zu haben. Das Buch liest sich, und das behält es auch durchweg bei, unheimlich angenehm & herrlich flüssig.
Besonders mochte ich auch die Perpektivenwechsel, da Arūnas einfach ein wunderbarer Protagonist ist und ich ihn soooo gern hatte.

Aber nach der ersten Hälfte hat sich etwa geändert. Es ging „mehr zur Sache“ und der Schreibstil in den gewissen Szenen war gar nicht meins. Mit der Zeit verging mir das Lachen und ich musste einfach nur nich den Kopf schütteln. Ich weiß, in diesem Punkt scheiden sich die Geister und normalerweise habe ich ich nie Probleme. Aber hier? Einfach nein.
Die Autorin spart an solchen Szenen auch nicht und ich musste mich ziemlich zusammenreißen, das Buch doch noch zu beenden.
Gleichzeitig hat die Thematik, auch wenn sie mir ein wenig zu düster war, etwas Fesselndes und ich habe das Buch dann eben zu Ende gelesen. Nur um mich am Ende erst recht aufzuregen, wegen dem fiesen Cliffhanger… Und nun würden noch drei weitere Bände folgen, und so sehr ich den Ausgang wissen möchte, weiß ich eben doch, dass die Lesestunden, und mögen sie auch noch so schnell vergehen, mich ziemlich viele Nerven kosten würden…

Fazit:
Aufgrund der tollen ersten Hälfte habe ich mich entschlossen, dem Buch die Hälfte an Sternen zu geben, also 2,5. Nur weil es nicht meins war, würde ich niemals sagen, dass „Never say Never“ nicht empfehlenswert ist. Im Gegenteil. Wer Krimis und Thriller liebt, wird das Buch sicher lieben und wenn man erotische Liebesromane mag, dann erst recht. Alle anderen sollten sich darüber im Klaren sein, dass „Never say Never“ nicht in sich abgeschlossen ist, und man am Ende so oder so irgendwie weiterlesen muss…

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Veröffentlicht am 24.04.2021

Bedrückende Enttäuschung

Eines Tages für immer
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Wenn ich bisher in meinen Rezensionen ein Buch als tiefgängig beschrieben habe, dann habe ich damit gleichzeitig auch gemeint, dass es mich wirklich berühren konnte. Es war für mich immer klar, wenn ich ...

Wenn ich bisher in meinen Rezensionen ein Buch als tiefgängig beschrieben habe, dann habe ich damit gleichzeitig auch gemeint, dass es mich wirklich berühren konnte. Es war für mich immer klar, wenn ich sage, das Buch hat Tiefe, ist ernst und traurig, dann meine ich das im positiven Sinne. Und nun habe ich „Eines Tages für immer“ gelesen, und bin mir nicht mehr sicher…
Aber von vorne: Worum geht es in dem Buch?
Der Roman ist aufgebaut aus zwei Handlungssträngen, die sich in jedem Kapitel abwechseln. Es gibt die Handlung aus DAMALS (1972). Hier geht es um die 19-jährige Kunststudentin Alice. Sie ist talentiert und als sie im Musiker Jake ihre große Liebe findet, scheint sie ein wundervolles Leben vor sich haben. Sie wird schnell schwanger, beide freuen sich auf das Baby. Bis die schwere Vergangenheit der zwei sie einholt.
Der zweite Handlungsstrang spielt im HEUTE, oder besser gesagt im Jahr 2000. Luke ist hier der Protagonist. Von klein auf wusste er, dass er adoptiert worden war - und litt auch immer darunter. Denn für ihn gab es nichts wichtigeres, als seine leiblichen Eltern. Und nun hat er sie endlich gefunden. Alice und sein Vater Rick sind bald Teil der Familie. Aber die Situation entwickelt sich nicht wie erwartet und Luke ahnt, dass Alice ein Geheimnis vor ihm hütet.

Eigentlich bin ich immer großer Fan von Perspektivenwechseln. Aber hier war es ein wenig too much. Meist dauerte ein Kapitel nur 5 Seiten, dann fand man sich in einer komplett anderen Umgebung, anderes Jahr, andere Figuren wieder. Das machte es einem unfassbar schwer, in das Buch zu finden. Wenn ich ehrlich bin, ist mir das auch nie wirklich gewonnen.
Der Schreibstil ist nicht unbedingt einfach zu lesen, in einen Lesefluss bin ich nicht gekommen. Vielmehr hat sich die Geschichte unfassbar in die Länge gezogen.
Ich hatte schnell eine Idee, was das große Geheimnis der Geschichte sein würde. Und diese bestätigte sich letztendlich auch, dazwischen war die Geschichte recht unspektakulär. Aber dennoch hat dieses Geheimnis das gesamte Buch überlagert und eine sehr bedrückende Stimmung erzeugt. Es gibt Geschichten, die bezeichnet man gerne als „Wohlfühlbuch“. „Eines Tages für immer“ ist für mich exakt das Gegenteil davon. Ich hatte etwas ganz anderes erwartet, weshalb ich offen gestanden einfach enttäuscht bin.
Erst gegen Ende hin, nahm die Handlung an Fahrt auf, aber gleichzeitig wurde sie mir zu, hmmm wie soll ich sagen?! Verrückt, abgedreht. Aber nicht im Sinne von unnatürlich, sondern einfach nicht greifbar.
Und dann noch ein Punkt, in dem ich sehr zweigespalten bin: Die Charaktere. Es gibt eine wirklich große Menge an Figuren. Doch ich habe nur zu den wenigsten einen Draht gefunden. Und leider gar nicht zu den Protagonisten. Luke hat mich ziemlich die Nerven gekostet. Ich konnte zwar verstehen, wieso ihn die Autorin so darstellt, aber das ändert nichts daran, dass der Protagonist es ist, der einem eine Geschichte nahebringen muss. Der den Leser mit ins Geschehen hineinzieht. Und wenn man Probleme mit dem Protagonisten hat, dann hat man in der Regel auch Probleme mit der Story an sich.
Insgesamt hat mir der frühere Handlungsstrang aus 1972 besser gefallen, weil ich Alice am Anfang wirklich gern hatte. Aber Alice taucht sowohl im DAMALS als auch im HEUTE auf- und diese zwei, komplett verschiedenen Versionen von ihr haben mich so sehr verwirrt, dass auch diese Sympathie zum Ende hin verschwand.

Fazit:
Wenn ich ehrlich bin, dann hat mich „Eines Tages für immer“ ziemlich enttäuscht. Es ist eine sehr ernste, traurige Geschichte. Aber außer, dass sie zu lesen bedrückend ist, kamen bei mir nur wenige Emotionen auf. Ich hatte sowohl mit den Figuren, als auch mit dem Schreibstil ein Problem. Letztendlich bin ich mir auch nicht sicher, was das Buch mir sagen möchte.
Die halbe Handlung, die aus 1972, gefiel mir zwar recht gut, aber sie macht eben nur die Hälfte des Buch aus. Und weil ich mir wirklich schwer tue, diesen Roman zu bewerten, werde ich das eben genau so in Sternen darstellen. Die Hälfte hat mir gefallen, also 2,5 von 5 Sternen. Eigentlich bewerte ich Bücher nicht gerne mit so wenigen Sterne, weshalb es mir auch irgendwie leid tut. Aber es ist nicht zu leugnen, dass ich enttäuscht von der Geschichte bin …

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Veröffentlicht am 08.07.2024

Eine Liebesgeschichte, die mich mit mehr Fragen als Antworten zurücklässt

Marrying Dr. Flawless
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Darum geht es:
Ikaros und Vanessa sind seit sechs Monaten verheiratet, doch noch immer sind sie Fremde füreinander. Ihre Ehe ist arrangiert. Vanessa hat ihre Freiheit aufgegeben, um ihrer Familie mit deren ...

Darum geht es:
Ikaros und Vanessa sind seit sechs Monaten verheiratet, doch noch immer sind sie Fremde füreinander. Ihre Ehe ist arrangiert. Vanessa hat ihre Freiheit aufgegeben, um ihrer Familie mit deren finanziellen Schwierigkeiten zu helfen. Und Ikaros hilft seiner Familie, indem er nicht länger für schlechte Schlagzeilen sorgt. Doch miteinander wirklich glücklich werden? Das können die beiden nicht. Oder? Schließlich können sie nicht leugnen, dass ihre körperliche Anziehung immens ist. Aber das macht noch keine glückliche Ehe …

Meine Meinung:
MARRYING DR. FLAWLESS ist der zweite Band der Angelis Memorial Reihe. Jeder Band ist in sich abgeschlossen und kann theoretisch unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden. Ich selbst habe den ersten Band der Reihe nicht gelesen und muss deshalb sagen, dass ich beim Lesen etwas verunsichert war. Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob mir wirklich Vorwissen gefehlt hat, aber ich hatte zumindest das Gefühl. Deshalb empfehle ich, den ersten Band erst zu lesen und dann MARRYING DR. FLAWLESS.

Ich wollte die Geschichte ursprünglich lesen, weil der Klappentext meinem Geschmack entsprach und eine humorvolle Geschichte versprach. Und genau so wirkte das erst Kapitel auf mich, denn Vanessa und Ikaros treffen zum ersten Mal aufeinander, als sie im gleichen Bett aufwachen, ihr One-Night-Stand durch einen heftigen Blackout aber beide mehr oder weniger vergessen haben.
Doch dann findet ein Zeitsprung zum zweiten Kapitel statt und von da an tat ich mir schwer, mich in der Story zurechtzufinden. Hinzu kam, dass die Geschichte ganz anders war, als der Klappentext sie beschrieben hat. Ich habe mich darauf gefreut, Ikaros dabei zu beobachten, wie er Vanessa für sich gewinnt, während sie ihm das Eheleben zur Hölle macht, damit er die Scheidung einfordert. Stattdessen handelt die Geschichte davon, dass Vanessa sich mit der Ehe zu arrangieren versucht, während Ikaros vor seinen Gefühlen davonläuft.

Ab dem zweiten Kapitel sind Vanessa und Ikaros bereits verheiratet und alles, was im letzten Jahr seit ihrem One-Night-Stand passiert ist, blieb ein großes Rätsel für mich. Leider kamen auch immer mehr Fragezeichen in meinem Kopf hinzu. Grundsätzlich mag ich es, im Laufe eines Buches manche Geheimnisse zu lösen und Fragen beantworten zu können. Das spornt zum Weiterlesen an. Doch hier hatte ich das Gefühl, dass Ikaros und Vanessa viel mehr wussten als ich, weshalb ich ihnen nie ganz folgen konnte. Im ersten Drittel befürchtete ich sogar, den Überblick über all die offenen Fragen zu verlieren. Und vielleicht habe ich das auch, denn ich bin mir jetzt, am Ende der Geschichte, noch nicht ganz sicher, ob ich wirklich alles verstehen konnte, was passierte und sich entwickelte.

Ich habe lange gebraucht, mit den Hauptfiguren warmzuwerden. Vanessa war mir anfangs zumindest einigermaßen sympathisch, was es etwas leichter machte. Ikaros hingegen habe ich sehr lange nicht wirklich verstehen können. Ihn habe ich im Laufe des Buches trotzdem noch ziemlich liebgewonnen, Vanessa hingegen lies mich gegen End hin etwas zweigespalten zurück. Einerseits konnte ich verstehen, wieso sie handelte wie sie es tat. Andererseits hätte ich mir gewünscht, es wäre anders. Insgesamt habe ich aber das Gefühl, Vanessa und Ikaros nicht wirklich kennengelernt zu haben, weil mir Szenen gefehlt haben, in denen sie sich im Stillen mit sich selbst, ihren Empfindungen und Gedanken auseinandergesetzt haben. Das Buch bestand fast ausschließlich aus Ereignissen und Dialogen, doch eine Figur lernt man eben durch ihren inneren Charakter viel besser kennen.

Was wirklich gelungen ist, ist der Spice. Man muss spicy Szenen natürlich lesen mögen, aber wer dies tut, wird bei diesem Buch perfekt unterhalten. Weil ich insgesamt nicht wirklich mit Ikaros und Nessi mitfiebern konnte, konnte ich auch mit der Lovestory nicht immer Schritt halten. Trotzdem ist das Knistern und Prickeln darin wirklich gelungen und durch die Seiten hindurch spürbar.

Mein Fazit:
MARRYING DR. FLAWLESS ist eine spicy Liebesgeschichte mit Krankenhaussetting und zwei Protagonisten, die nicht nur einander, sondern auch sich selbst besser kennen- und verstehen lernen. Auch wenn ich einige Botschaften der Geschichte gelungen finde, hat das Buch im Gesamten meinen Geschmack nicht getroffen. Ich habe mich nicht nur mit den Figuren, sondern auch mit der Storyline selbst schwergetan. Anstatt mich auf die Lovestory einlassen zu können, war mein Kopf beim Lesen voller Fragen, doch das Buch lieferte nur oberflächliche Antworten. Deshalb vergebe ich 2 von 5 Sternen und werde die Reihe nicht weiterverfolgen.

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Veröffentlicht am 29.02.2024

Eine (zu) schmale Gratwanderung

The Secret Book Club – Die Liebesroman-Mission
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Liv liebt ihren Beruf (Konditorin), aber sie hasst ihren Job (bei einem Starkoch, der mehr Schein als Sein ist). Sie würde trotzdem nie von sich aus kündigen, schließlich möchte sie mehr aus ihrer Karriere ...

Liv liebt ihren Beruf (Konditorin), aber sie hasst ihren Job (bei einem Starkoch, der mehr Schein als Sein ist). Sie würde trotzdem nie von sich aus kündigen, schließlich möchte sie mehr aus ihrer Karriere machen. Doch dann kommt Braden Mack, der Kumpel ihres Schwagers und Gründer des Secret Bookclubs, mit seinem Date ins Restaurant und alles läuft schief. Am Ende des Abends steht Liv ohne Job, aber mit einem folgenschweren Geheimnis auf dem Herzen und einem reuevollen Mack an der Backe da. Auch als Liv das Geheimnis gegen Gerechtigkeit eintauschen will, weicht ihr (H)Erzfeind ihr nicht mehr von der Seite …

DIE LIEBESROMAN-MISSION ist der zweite Band der THE SECRET BOOK CLUB-Reihe. Vorkenntnisse aus dem ersten Band sind nicht erforderlich um das Buch zu lesen. Ich kenne den ersten Band dennoch, was mein Grund war, den Roman zu lesen.

Die Reihe – oder zumindest die ersten Bände – sind vergleichsweise „alt“ (ich finde, in dem Genre ist ein zwei Jahre altes Buch schnell in der Öffentlichkeit vergessen) und ich lese sie erst jetzt, weil ich mir Anfang sehr unsicher war, ob sie meinen Geschmack treffen würde. Die Meinungen sind sehr zwiegespalten, doch schlussendlich war ich neugierig und als ich den ersten Band gelesen habe, war ich überraschender Weise total begeistert. Ich habe den Roman damals total geliebt. Die Geschichte war sweet, lustig, themenstark und einfach mal anders. Klar, dass ich die Reihe weiterverfolgen musste.

Und dann kam DIE LIEBESROMAN-MISSION. Das war einfach nicht mein Buch. Ich habe schon gemerkt, dass ich mir schwergetan habe, ins Buch zu finden. Zuerst fand ich, dass es einen langatmigen Start hatte. Es hat mich einfach nicht gecatcht. Dann wurde recht schnell klar, was die Thematik des Romans sein würde (hier möchte ich nicht spoilern) und das hat die Stimmung dann automatisch etwas gedrückt. Nicht, weil es kein gutes Thema wäre, denn das Thema ist echt wichtig und stark. Aber es ist eben auch ein sehr ernstes und bedrückendes Thema. Nicht der Stoff eines unterhaltsamen Liebesromans, wie ich ihn erwartet hatte.

Mein Hauptproblem war die Art, wie mit dem Thema umgegangen wird. Wie die Figuren damit umgehen. Mein Problem war Liv, die Protagonistin. Sie war zu anstrengend, zu engstirnig, zu wenig empathisch (und das bei einem Thema, das Einfühlsamkeit wirklich verlangt und voraussetzt) und gerade in ihrem Tatendrang ignorant. Das Thema ist so oder so eine Gradwanderung, weil es sicher kein Fahrplan gibt, wie Betroffene damit umgehen sollten. Vor allem ist es aber ein Thema – zumindest meiner Meinung nach – bei denen einzig die Betroffenen darüber entscheiden können und dürfen, wie man damit umgeht. Und egal wie ihre Entscheidung ausfällt, sie muss respektiert, oder zumindest akzeptiert werden. Und diese Akzeptanz hat mir total gefehlt.

Dazu kommt, dass die Autorin gerne unterhaltsame Romane schreibt, aber hier passte das einfach nicht. Es hat dem Ganzen eine unpassende Heiterkeit verliehen, das Thema auf dem schmalen Grat zur Lächerlichkeit behandelt. Die Heldenmission, die für eine Lösung der Problematik sorgen sollte, war einfach überzogen. Wenn man das Buch mit einem ironischen Zwinkern liest, passt es zwar irgendwie, aber dies ist im Grunde keine Geschichte, die man mit einem ironischen Zwinkern lesen sollte.

Wer mir gefallen hat, das war Mack. Doch der kam mit einer eigenen Geschichte, die untergegangen ist. Auch Liv hatte genug in ihrem eigenen Leben zu lösen. Das ignorierte sie aber lieber und ihre Probleme lösten sich irgendwie nebenher – obwohl sie genug Stoff für eine Story gewesen wären. Daraus resultierte dann die Lovestory, die öfter unterging, als es zum Thema Liebesroman passt.

Mein Fazit:
Dieser zweite Band ließ alles vermissen, was mich im ersten Band noch für die Reihe begeistern konnte. Der Zugang zu den Figuren gelang mir eher mäßig, der Start war holprig, der Mittelteil hat mich das Buch öfter mal zur Seite legen lassen, das Ende war zumindest ein passender Abschluss. Was im ersten Band witzig und unterhaltsam war, war im zweiten Band schlichtweg schräg. THE SECRET BOOKCLUB kam zu kurz und ich habe es vermisst, eine zweite Geschichte in der Geschichte zu lesen. Denn das war es, was die Reihe für mich ausgemacht hat. Ich bin enttäuscht, werde dem nächsten Band aber eine Chance geben. Für DIE LIEBESROMAN-MISSION vergebe ich 2 Sterne.

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