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Veröffentlicht am 22.12.2021

Intelligente Historical Romance, die ein wichtiges und immer noch aktuelles Thema behandelt- allerdings auch mit einigen Längen

Die Rebellinnen von Oxford - Unerschrocken
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Damals:

Ausgerechnet die schöne Schwester seines Freundes, hat es dem jungen Lord Tristan angetan. Doch die hat lediglich Verachtung für ihn übrig und macht sich lustig über seinen karottenroten Schopf. ...

Damals:

Ausgerechnet die schöne Schwester seines Freundes, hat es dem jungen Lord Tristan angetan. Doch die hat lediglich Verachtung für ihn übrig und macht sich lustig über seinen karottenroten Schopf. Eine Zurückweisung, die der junge, unsichere Heranwachsende nie vergessen wird…

Oxford 1880:

Lucie Tedbury hat alles verloren, worauf es den meisten jungen Damen im Leben ankommt. Eine liebende Familie, Reichtum und die Chance auf eine vorteilhafte Ehe. Doch darauf pfeift die energische Frau, denn sie hat sich mit Haut und Haaren der Frauenrechtsbewegung verschrieben. Obwohl sie nach außen hin, die starke Kämpferin zeigt; stets bereit für ihre Bestrebungen zum Äußersten zu gehen, fühlt sie sich im Inneren doch oftmals recht einsam. Sie lebt mit ihrer Katze in einer kleinen Wohnung, muss mit der bescheidenen Erbschaft ihrer verstorbenen Tante haushalten und plant die Übernahme eines Verlagshauses mit ihren Mitstreiterinnen und Freundinnen.

Doch ausgerechnet Lord Tristan Ballantine, die Geißel ihrer Jugendzeit auf zwei Beinen, hält sich nicht nur ebenfalls in der Stadt auf, er entpuppt sich tatsächlich als zweiter Teilhaber des gerade von den Frauen erworbenen Verlagshauses.
Lucie wird fuchsteufelswild, als sie davon erfährt und stellt Tristan erbost zur Rede.
Doch der zeigt sich lediglich amüsiert und macht ihr ganz klar, dass er bereits ahnt, welche heimlichen Pläne sie mit ihrem Anteil anstrebt. Er bietet ihr allerdings einen möglichen Ausweg an- Ein Prozent seiner Anteile und somit die Mehrheit, überschreibt er an Lucie, wenn sie sich ihm für eine Nacht voller Leidenschaft hingibt. Und mit seinem Vorschlag gibt er Lucie einiges zu denken…

Nachdem im ersten Band der „Rebellinnen von Oxford“ Reihe Lucys Freundin Annabelle Archer, die große Liebe fand, ist es nun Lucie, die diesmal im Fokus steht. Lucie ist noch um einiges entschlossener und kampfbereiter, wenn es um die Frauenrechtsbewegung geht, doch sie hat auch sehr viel verlieren müssen und bereits am eigenen Leib erfahren, dass Frauen keinerlei Rechte besitzen. Die sie die Tochter eines Adligen ist und ihr Vater sie lediglich intern verstoßen hat, um den guten Ruf zu wahren, kann sie sich weiterhin in zwei Welten bewegen und so auch wichtige Kontakte knüpfen, zu möglichen Geldgeberinnen für die Sache. Lucie ist sehr scharfsinnig, offen und konsequent und gilt als gefürchtete Eisprinzessin im ton, wohingegen Tristan seit seiner Jugendzeit eine wahre Wandlung durchgemacht hat und nun reihenweise Frauenherzen bricht. Der Kriegsheld ist lediglich von der Front zurückgekehrt, weil sein Bruder, der Titelerbe, verstarb. Und nun sieht sich Tristan vom eigenen Vater unter Druck gesetzt. Er soll heiraten und zwar eine Frau, die er nicht will. Weigert er sich, hat das schlimme Konsequenzen für einen Menschen, den er liebt.
Tristan sucht verzweifelt einen Ausweg aus seiner Lage und kommt damit ausgerechnet Lucie in die Quere. Und er steht für alles, was Lucie an einem Mann verabscheut. Sie hält ihn nämlich für einen nichtsnutzigen Taugenichts.

In der ersten Hälfte des Romans geschieht leider nicht viel- außer dass sich das Heldenpaar bei diversen Anlässen trifft und verbal die Klingen miteinander kreuzt, was ich ein wenig schade fand. Manche Rezensenten bemängelten, dass der Kampf für Frauenrechte und politische Dinge, auf Kosten der Liebesgeschichte in diesem Band, zu sehr in den Mittelpunkt gerückt wurden. Diesbezüglich bin ich jedoch anderer Meinung, denn das wichtige Thema wird sehr informativ und interessant eingeflochten und ausreichend Zeit zur Entwicklung der Liebesgeschichte bleibt trotzdem noch. Vielmehr fand ich, dass die Handlung, als solche, über weite Strecken ereignislos bleibt und die Story einfach zu langatmig erzählt wurde. Evie Dunmore legt zwar erneut eine wunderbare, kluge Ausdrucksweise an den Tag, die sich von der, vieler anderer Autorinnen dieses Genres wohltuend abhebt und bietet facettenreiche Akteure, doch hätte man die Story definitiv gestraffter erzählen müssen.

Obwohl ich das Heldenpaar mochte, fehlte mir mehr Spannung, wobei Spannung vielleicht nicht das richtige Wort dafür ist. Es ist eigentlich von Anfang an klar, dass Tristan und Lucie sich wollen und Tristan kaum der Bad Guy ist, für den ihn alle halten. Obwohl ich Tristan so sehr mochte, fehlte es der Liebesgeschichte, was größtenteils an der pragmatischen Lucie liegt, an der nötigen Portion Knistern. Und diese Story, in der nicht viel geschieht, auf über 500 Seiten auszubreiten, fand ich ein wenig „too much“.
Dennoch möchte ich nicht weniger als vier von fünf Punkten dafür vergeben, da die zweite Hälfte des Romans besser wird und man hier eine dennoch außergewöhnliche Historical Romance geboten bekommt, die viele lebenskluge Weisheiten beinhaltet und viele Leser zum Nachdenken anregen wird und zeigt, dass dieses Genre mehr zu bieten hat, als „nur“ angebliche Hausfrauenlektüre zu sein.

Kurz gefasst: Intelligente Historical Romance, die ein wichtiges und immer noch aktuelles Thema behandelt- allerdings auch mit einigen Längen.

Die Rebellinnen von Oxford Reihe:

1. Teil: Verwegen
2. Teil: Unerschrocken
3. Teil: Furchtlos

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.10.2021

Eines der ewigen Laster der Menschen- Auf zwei Zeitebenen spielender, lesenswerter fünfter Teil der Anna Bentorp Reihe

Das doppelte Grab
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Gegenwart:

Die Kunsthistorikerin Anna Bentorp fällt aus allen Wolken, als ausgerechnet in dem fast leer stehenden Kölner Haus ihrer verstorbenen Patentante, das sie geerbt hat, eingebrochen wird. Doch ...

Gegenwart:

Die Kunsthistorikerin Anna Bentorp fällt aus allen Wolken, als ausgerechnet in dem fast leer stehenden Kölner Haus ihrer verstorbenen Patentante, das sie geerbt hat, eingebrochen wird. Doch der Täter hatte anscheinend nicht mit Annas Anwesenheit gerechnet. Und kurz darauf spitzt sich die Lage noch mehr zu, als die Handwerker, die eigentlich vor Ort sind, um den maroden Keller zu sanieren, gleich auf zwei Skelette stoßen. Die Gerichtsmedizin kann zumindest bei einem Skelett schnell Entwarnung geben, denn es stammt wohl aus der Römerzeit, was auch die Beigaben- ein Schwert und drei römische Münzen, nahe legen. Doch nur wenig später sind die Münzen verschwunden, gestohlen. Annas Freund Richard reist, kurz darauf, zusammen mit dem Polizisten Schumann ebenfalls an und beide Männer quartieren sich für eine Weile bei ihr ein, was ihr nach dem Einbruch ganz recht ist. Schon bald wird einer der Handwerker ermordet aufgefunden und das ist erst der Auftakt zu einer Mordserie, die Anna und ihre Freunde in Atem halten wird.

Köln um 1520:

Der junge begabte Schreiber und Mönch Ambrosius, soll eigentlich nur einen alten Schrank ausräumen, der bald ersetzt werden soll und langweilt sich schrecklich bei dieser Aufgabe. Doch schon bald entdeckt er eine Kiste mit verborgenen Schriftstücken und diese sind so alt, dass sie seine Neugierde wecken. So nimmt er sie heimlich an sich und übersetzt sie zu seinem Vergnügen, wenn er etwas Zeit abzwacken kann. Und die Geschichte eines jungen Mannes, der den befleckten Ruf seines toten Großvaters wiederherstellen will, lässt ihn nicht mehr los. Doch Ambrosius ist nicht der Einzige, der aufmerksam geworden ist auf die brisanten Schriftstücke, die ein großes Geheimnis bergen. Und schon bald steckt der junge Mönch in großen Schwierigkeiten…

„Das doppelte Grab“ ist der bereits fünfte Teil der Krimireihe um die Kunsthistorikerin Anna Bentorp und obwohl ich die vier Vorgängerbände nicht kannte, kam ich dennoch sehr gut hinein die Geschichte, denn die Autorin lässt zwischenzeitlich alles Wissenswerte aus den Vorgängerbänden einfließen. Zugegeben, die Beziehungen der Akteure untereinander muss man erst ein wenig ausloten; etwa Annas Verhältnis zu Richard, mit dem sie eine Beziehung unterhält, die schon einige Höhen und Tiefen überstehen musste oder zu Schumann, dem Kripobeamten, der sie einst umwarb. Was ich nicht so wirklich nachvollziehen konnte, war, dass Anna und Richard getrennt voneinander schliefen und ihre Beziehung sehr förmlich wirkte. Überhaupt wirkten die beiden nicht gerade wie ein Liebespaar, denn romantische Gefühle wurden hier völlig ausgespart.
Zudem wurde ich leider nicht so wirklich warm mit Annas Freund und auch Schumann blieb ein bisschen blass, denn alle drei tauschten, abgesehen vom üblichen Small Talk und der Ermittlungsarbeit, nicht viel Privates miteinander aus, was auch für mich der Grund war, einen Punkt bei meiner Bewertung abzuziehen.

Der Handlungsstrang, der in der Gegenwart angesiedelt wurde, wird in „Ich-Form“ aus Annas Sicht geschildert und man erfährt, dass Anna gerne kriminalisiert. Allerdings finde ich ihre Einmischungen eher dezent angelegt und hauptsächlich treten andere Figuren auf sie zu, die sie zufällig auf neue Fährten bringen.
Spannend geschildert finde ich jedoch ihre durchgeführten Recherchen, hinsichtlich eines Historikers und Autors, der in den Wirren des zweiten Weltkriegs spurlos verschwand und auch den Kriminalfall ist schön undurchsichtig konzipiert, so dass man als Leser neugierig am Ball bleibt. Ich muss allerdings zugeben, dass mich vor allem der Handlungsstrang, der im historischen Köln spielt, so richtig packen konnte. Ich habe mit Ambrosius und seinem Bruder regelrecht mitgefiebert und mitgebangt. Die Grundstory, die diesem unterhaltsamen Krimi zu Grunde liegt, ist und bleibt so lange aktuell, wie Gier und Habsucht den Menschen umtreibt. Man sollte aber, wenn man sich auf diesen Roman einlässt, ein natürliches Interesse für geschichtliche Themen haben, da diese sehr in den Fokus gerückt werden. In meinem Fall ist das tatsächlich so und so vergebe ich gerne vier von fünf Punkten für Margarete von Schwarzkopfs fünften Teil ihrer Anna Bentorp Reihe.

Kurz gefasst: Eines der ewigen Laster der Menschen- Auf zwei Zeitebenen spielender, lesenswerter fünfter Teil der Anna Bentorp Reihe.

Anna Bentorp Reihe:

1. Teil: Der Moormann
2. Teil: Schattenhöhle
3. Teil: Der Fluch der Kelten
4. Teil: Der Meister und der Mörder
5. Teil: Das doppelte Grab



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Veröffentlicht am 09.10.2021

Unterhaltsame (Strand)lektüre und Selbstfindungsstory in einem. Nicht nur für Sylt Fans

Meer Momente wie dieser
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Sina lebt zusammen mit ihrer Freundin Amelie in einer WG in Hannover. Seit dem Tod ihres Vaters vor Jahren, geht die junge Frau in allen Lebenslagen immer lieber auf Nummer sicher.
Dabei verpasst sie ...

Sina lebt zusammen mit ihrer Freundin Amelie in einer WG in Hannover. Seit dem Tod ihres Vaters vor Jahren, geht die junge Frau in allen Lebenslagen immer lieber auf Nummer sicher.
Dabei verpasst sie auch ein wenig das wahre Leben, denn sie hasst es jedwede Risiken einzugehen. Ihre Mitbewohnerin ist da aus einem ganz anderen Holz geschnitzt und versucht stets, Sina aus ihrem Schneckenhaus zu locken. So schlägt sie eines Tages eine gemeinsame Reise nach Sylt vor. Obwohl Sina anfänglich so gar nicht begeistert ist, wurmt es sie dann doch auf der Arbeit, dass ihr Chef ihr den geplanten Urlaubsantrag nicht genehmigen will. Schließlich hat sie sich früh genug eingetragen und bislang stets Rücksicht auf ihre Kollegin im Büro genommen. Als ihr der Chef ein Ultimatum stellt- entweder verzichtet sie auf den Urlaub oder wird fristlos gekündigt, regt sich Unmut und Rebellion in ihr. Sie setzt alles auf eine Karte und reist, weil Amelie, die sich wieder mit ihrem Freund versöhnt hat kurzfristig von der Reise zurücktritt, sogar allein nach Sylt. Lediglich Hamster Willi ist mit von der Partie.

Angekommen auf der schönen Insel, staunt sie nicht schlecht, als sie ihre Jugendliebe wieder trifft. Zwar hatte der gute Mann sie einst unschön abgefertigt, doch Sina konnte ihn in all den Jahren dennoch nicht vergessen.
Ihr Pensionswirt Ben entpuppt sich ebenfalls als attraktiver Mann, Typ Surferboy und obwohl Sina einige Vorurteile gegen ihn hat, klopft ihr Herz in seiner Nähe dennoch verräterisch schnell. Zudem würde er ihr gerne die Highlights der Insel näher bringen. Wird Sina sich ihre eigenen Inselmomente schaffen?

Ich bekam diesen schönen, launigen Urlaubsschmöker von einer Freundin geschenkt. Und da ich Romane, die am Meer spielen und in denen womöglich noch eine schöne Liebesgeschichte erzählt wird, sehr gerne lese, erhoffte ich mir unterhaltsame Lesestunden mit der Geschichte von Sina. Die habe ich, vorweg genommen, dann auch bekommen. Die Autorin erzählt hier eine Selbstfindungsstory, in der auch die Liebe nicht zu kurz kommt. Toll fand ich die sehr bildhaften Beschreibungen der Insel, ihrer Sehenswürdigkeiten und der Tierwelt. So bekommt man viel Inselflair geboten beim Lesen. Zudem lässt sich der Roman dank des flüssigen Schreibstils auch gut lesen. Leider gibt es auch ein kleines „aber“.
Ich fand erst einmal, dass Sina ein wenig zu lange auf dem Schlauch steht in Bezug auf den Richtigen. Bei allem Verständnis für ihren Werdegang, aber ihre Jugendliebe wirkt dermaßen unsympathisch und eindimensional beschrieben, dass man nicht nachvollziehen kann, wieso sie überhaupt noch Gefühle für ihn hegt.

Und auch das Verhalten ihrer besten Freundin fand ich, gelinde gesagt, befremdlich. Wer würde im wahren Leben mit einer solchen Person befreundet sein wollen?
Dazu fand ich, fehlte es der Story für eine Bestbewertung an romantischen Momenten. Sicher, es mag Geschmackssache jedes Einzelnen sein, ob er Liebesszenen braucht oder nicht. Doch ich fand einfach, dass sich die Akteure, für die heutige Zeit, ein wenig zu züchtig benehmen. Es braucht ja nicht unbedingt heiße erotische Szenen, doch ein wenig mehr Romance hätte ich mir schon gewünscht. Und vielleicht auch, dass man noch ein wenig mehr von Ben erfährt.
Abgesehen von diesen kleinen Kritikpunkten ist dieser Roman zwar eine leichte, aber unterhaltsame(Strand)lektüre für Frauen.

Kurz gefasst: Unterhaltsame (Strand)lektüre und Selbstfindungsstory in einem. Nicht nur für Sylt Fans.

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Veröffentlicht am 07.10.2021

Heiliger Bimbam- Unterhaltsame Mördersuche im geschichtsträchtigen Walsingham mit kirchlichem Bezug

Todespassion
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Michael Malone, den alle nur Cathbad nennen, befindet sich in der geschichtsträchtigen Stadt Walsingham, weil er einem Freund versprochen hat, während seiner Abwesenheit auf dessen Katze aufzupassen. Das ...

Michael Malone, den alle nur Cathbad nennen, befindet sich in der geschichtsträchtigen Stadt Walsingham, weil er einem Freund versprochen hat, während seiner Abwesenheit auf dessen Katze aufzupassen. Das Haus seines Freundes, eines Geistlichen, steht an einem geheiligten Ort und obwohl Cathbad der Druide, durchaus ein Faible für alles Skurrile besitzt, entgeht selbst ihm nicht die schaurige Atmosphäre des Ortes. Zudem gelangt man, wenn man zur Hintertüre hinausgeht, direkt auf den Friedhof. Als die mürrische Katze seines Freundes, eines Abends ausbüxt, versucht Cathbad den Ausreißer wieder einzufangen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn das Tier ist überaus schlau und widerspenstig zugleich. Bei seiner Suche sieht er auf dem Friedhof eine junge Frau, gehüllt in einem blauen Umhang stehen. Auf seine Frage, ob er ihr helfen kann, schüttelt sie lediglich traurig den Kopf.
Und nur wenig später wird diese Frau ermordet aufgefunden.
Der herbeigerufene Polizist, DCI Nelson, kann schnell eine Verbindung herstellen zwischen der Toten und der Privatklinik für Suchtkranke, in der die junge Frau untergebracht war.
Doch warum nur wurde sie ermordet?


Währenddessen bekommt Ruth Galloway, die forensische Archäologin, die Mail einer früheren Kollegin. Sie bittet Ruth darum, nach Walsingham zu kommen, um sie zu treffen. Obwohl Ruth eigentlich keine Lust darauf hat, da die Frau keine enge Freundin ihrerseits war, lässt sie sich darauf ein. Und zu ihrer Überraschung ist aus ihrer Freundin eine Pfarrerin geworden. Sie ist in großer Aufregung, denn ein ihr Unbekannter, schickt ihr seit einer Weile bedrohlich klingende Briefe, in denen er ihr vorwirft, dass der geistliche Beruf lediglich der Männerwelt vorbehalten sein sollte. Kann Ruth ihr helfen, den anonymen Briefeschreiber zu finden und gibt es etwa eine Verbindung zwischen ihm und dem Mörder von Walsingham?


„Todespassion“ ist bereits der achte Band der britischen Krimireihe um Dr. Ruth Galloway und ihren Freunden, der im Rowohlt Verlag erschien und ich bin sehr froh darüber, dass die Serie weitergeführt wurde. Im Original sind mittlerweile bereits 14 Teile herausgegeben worden und ich hoffe sehr, dass auch diese den Weg in die deutsche Übersetzung finden werden.


Ein wenig schade finde ich es allerdings, dass der Verlag das Layout ein wenig verändert hat. Aus der Klappenbroschur sind mittlerweile reine Taschenbücher geworden. Und wer die Reihe sammelt, muss dazu einen kleinen Größenunterschied in Kauf nehmen, was sich im Regal leider nicht so gut macht.


Der achte Fall führt Ruth und ihre Freunde nach Walsingham. Die Autorin lässt ihre Figuren diesmal in der Welt der Geistlichen ermitteln und die erste Hälfte des Romans lässt sich dann auch sehr gut und spannend an. Als Cathbad Fan habe ich mich natürlich besonders darüber gefreut, dass er in diesem Teil einen größeren Anteil an der Story hat. Ich liebe seinen trockenen Humor nämlich sehr. Der schwelende Konflikt zwischen Ruth, Nelson und seiner Ehefrau, bekommt diesmal eine neue Dimension. Ein Geheimnis wird aufgedeckt das Nelson ins Grübeln bringt. Aber trotz gewisser Momente, steht der Kriminalfall natürlich im Fokus. Schade fand ich es dagegen, dass Ruth, obwohl sie kräftig mitermittelt, nicht viel zu tun bekommt, was ihren eigentlichen Job angeht. Aber vielleicht ist das dann im nächsten Band ja wieder anders.
Ab der Mitte des Buches lässt die Spannung dann leider etwas nach und auch wenn zunächst ein weiterer Mord geschieht, gerät sich die Suche nach dem Mörder etwas ins Stocken, so dass ich einen Punkt bei meiner Bewertung abgezogen habe.
Dennoch werden Fans der Reihe, wie ich es einer bin, sicherlich auch diesmal wieder viel Lesespaß haben.


Kurz gefasst: Heiliger Bimbam- Unterhaltsame Mördersuche im geschichtsträchtigen Walsingham mit kirchlichem Bezug.

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Veröffentlicht am 21.09.2021

Unterhaltsamer, netter Regional Cosy Krimi, der jedoch ein wenig mehr Spannungselemente gebrauchen könnte

Schwarzwälder Kirschmorde - Isabella und die Tote im Café
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Nachdem Isabella mit einer dicken Abfindung aus ihrem gut bezahlten Job herausgekickt wurde, hält sie nichts mehr in Frankfurt. Kurz entschlossen erwirbt sie mit ihren Rücklagen das ehemalige Cafe und ...

Nachdem Isabella mit einer dicken Abfindung aus ihrem gut bezahlten Job herausgekickt wurde, hält sie nichts mehr in Frankfurt. Kurz entschlossen erwirbt sie mit ihren Rücklagen das ehemalige Cafe und Wohnhaus ihrer verstorbenen Großmutter, im idyllischen Schwarzwald gelegen.
Dort möchte sie das Cafe wieder neu beleben, denn Isabella hat die außergewöhnlichen Backfähigkeiten von ihrer Oma vererbt bekommen.
Im Ort und ihrem neuen Zuhause angekommen, muss sie feststellen, dass ihr nicht alle neuen Nachbarn und Anwohner wohl gesonnen sind. Zudem erfährt sie erst nach einer gründlichen Großreinigung des Hauses, dass es darin spuken soll. Angeblich starb eine Besucherin des Cafes, nach dem Genuss eines Stücks Schwarzwälder-Kirschtorte. Und sogar Isabellas Großmutter wurde zwischenzeitlich verdächtigt, die Frau vergiftet zu haben.

Isabella kann nicht glauben, dass ihre herzensgute, patente Omi zu einer solchen Tat fähig gewesen wäre und beginnt also damit ihre eigenen Ermittlungen zu führen. Vor allem, als kurz nach der Neueröffnung des Cafes wieder eine Frau stirbt, die sich zuvor ein Stück der beliebten Torte einverleibt hatte. Isabella ist verzweifelt, denn sie fürchtet, dass sie ihr Cafe nun schon bald schließen muss, falls sich keiner mehr hineintraut. Dennoch kann sie sich nicht vorstellen, dass die Frau an einer Vergiftung starb, oder?

Isabella und die Tote im Cafe ist der erste Teil einer neuen Cosy-Krimi Reihe, die im schönen Schwarzwald spielt. Und natürlich darf da die beliebteste Tortenkreation nicht fehlen- die Schwarzwälder-Kirschtorte. Ob sich jemand tatsächlich an dem köstlichen Törtchen vergangen und diese vergiftet hat, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht. Aber der Auftaktband um die frischgebackene Tortenbäckerin und Cafebetreiberin Isabella, lässt sich, dank des flüssigen und eingängigen Schreibstils gut lesen. Zugegeben, wer auf viele Spannungselemente hofft, sollte lieber zu einem anderen Buch greifen, da es hier eigentlich so gut wie nie spannend wird. Vielmehr ist es eine nette, unterhaltsame Geschichte über eine Frau, die einen Neustart in ländlicher Idylle starten will, mit einem kleinen Krimiplot versehen, der allerdings relativ durchsichtig wirkt. Die Auflösung kommt also nicht gerade überraschend daher, weswegen ich auch einen Punkt bei meiner Gesamtbewertung abgezogen habe.

Die Heldin, Isabella ist eine sympathische Person und natürlich bekommt sie auch gleich zwei Männer an die Seite gestellt, die um ihre Gunst buhlen. Ich habe den Roman gerne gelesen, aber für eine Bestbewertung reicht es dennoch nicht, da ich mir dann doch mehr Spannung oder zumindest einen undurchsichtigeren Mordfall gewünscht hätte, den die Romanheldin aufklären muss. Und die Sache mit dem Spukhaus blieb dazu leider ebenfalls nur Staffage.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer, netter Regional Cosy Krimi, der jedoch ein wenig mehr Spannungselemente gebrauchen könnte.

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