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Veröffentlicht am 21.09.2021

Anstrengende Protagonistin und viel zu langatmig

Für immer und ein Wort
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„Für immer und ein Wort“ von Anne Sanders war für mich eine einzige Enttäuschung. Die ersten Seiten klangen noch ganz vielversprechend, da Annie auf der Hochzeit ihres Exmannes ist, was ich sehr ungewöhnlich ...

„Für immer und ein Wort“ von Anne Sanders war für mich eine einzige Enttäuschung. Die ersten Seiten klangen noch ganz vielversprechend, da Annie auf der Hochzeit ihres Exmannes ist, was ich sehr ungewöhnlich fand und man schnell gemerkt hat, dass sie damit weder glücklich noch über ihn hinweg war. Doch leider konnte sich dieser Eindruck nicht lange halten. Stattdessen war ich schnell von der Protagonistin genervt, die Handlung war unglaublich langatmig und langweilig, es passierte absolut gar nichts, nur dass Annie in dem Notizbuch, dass sie in einer Letterbox gefunden hat, liest und sich da hineinfantasiert. Nach einem Drittel haben sich Annie und Jack dann endlich mal getroffen. Solange gab es unnötigen Input. An sich ist es ja schön, die verschiedenen Charaktere kennenzulernen, aber das war viel zu viel, zu umschweifend und absolut unnütz für die Geschichte. Und so langsam wie alles erst voranging, so wurde am Ende alles ganz schnell und holprig zu Ende gebracht, sodass dann viele wirklich wichtige und für den Leser interessante Dinge ausgelassen wurden. Da hätte es einen deutlich besseren Weg geben müssen.
Mit Annie wurde ich nicht ganz warm, auch wenn sie sich ab der Hälfte des Buches durchaus ein wenig entwickelt hat, aber mir war das zu wenig. Vor allem fand ich sie gerade am Anfang sehr anstrengend. Sie war anfangs geradezu besessen von ihrem Exmann Finley, nur um sich dann in eine andere Besessenheit zu stürzen. So war sie völlig verrückt nach diesem Notizbuch und hat alles Mögliche hineinfantasiert, wer diese Person ist, den sie auch unbedingt treffen wollte. Konnte ja nur ein gutaussehender Mann sein, den sie zufällig im Moor, wo sie dieses gefunden hatte, gesehen hatte. Dabei wusste sie ja nicht einmal, wie lange das Buch dalag und es hätte auch von einem ganz alten Mann oder einem Teenager sein können. Aber sie war einfach krankhaft von allem besessen, wie vorher von ihrem Exmann. Ganz schrecklich… Und dann hat Annie mit einer Entscheidung alles getoppt. Ich war da wirklich sprachlos. Ich war von ihr die ganze Zeit nicht sonderlich begeistert, aber sie hatte sich wirklich entwickelt und dann handelt sie einfach wieder komplett dämlich und auch unpassend zu ihrer Entwicklung und ihren vorherigen Gedanken und Gefühle. Allerspätestens da war das Buch für mich unten durch. Jack hatte mir da durchaus besser gefallen. Er hatte sich um seinen kranken Bruder gekümmert, bis dieser starb, und hat dadurch seine Familie verloren, da seine Frau sich deswegen von ihm getrennt hat. Er ist mehr ein Einzelgänger, liebt aber seine Tochter und Mutter über alles und findet nur schwer Worte. Die meiste Kommunikation zwischen Annie und Jack lief durch Nachrichten oder Briefe, wodurch ich keine wirkliche Chemie feststellen konnte. Mir haben die persönlichen Interaktionen gefehlt, da diese wirklich viel zu wenig waren und selbst da sind keine Funken übergesprungen. Die Nebencharaktere waren auch nicht sonderlich meines. Annies Mutter war unglaublich anstrengend und zum Fremdschämen. Ihre beste Freundin war für mich teilweise keine Freundin, weil sie etwas bewusst von Annie ferngehalten und diese belogen hat, was für mich in diesem Bereich absolut unverständlich ist, gerade auch wie diese immer mit dem Thema umgegangen ist. Mehr kann ich nicht sagen, ohne zu spoilern. Bridget, die Frau von Jacks bestem Freund, fand ich an sich durchaus interessant, hat am Ende aber absolut einen an dem Knall und sie respektiert keine Privatsphäre, macht ein absolutes No-Go.
Die Handlung war sehr vorhersehbar, wodurch keine wirkliche Spannung aufkam. Den Schreibstil fand ich zwischendurch anstrengend, da in einem Satz dreimal das Wort Annie vorkam. Teilweise konnte ich den Namen nicht mehr lesen. Mir sind ich-Perspektiven deutlich lieber, aber das ist einfach Gewöhnungssache, aber es hätte mit dem Namen deutlich besser gelöst werden können.
Alles in allem kann ich dem Buch nur zwei Sterne geben, die schon gut gemeint sind. Ich fand das Buch einfach anstrengend, gerade wegen Annie.

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Veröffentlicht am 21.09.2021

Leider völlige Enttäuschung

Like Gravity
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Auf „Like Gravity“ von Julie Johnson hatte ich mich wirklich gefreut gehabt, da mich sowohl Klapptext als auch die Leseprobe sehr angesprochen hatten. Leider wurde ich dann maßlos enttäuscht und ich musste ...

Auf „Like Gravity“ von Julie Johnson hatte ich mich wirklich gefreut gehabt, da mich sowohl Klapptext als auch die Leseprobe sehr angesprochen hatten. Leider wurde ich dann maßlos enttäuscht und ich musste mich wirklich zwingen, dieses Buch zu beenden.
Als Sechsjährige musste Brooklyn den Mord an ihrer Mutter mitansehen und wurde danach sogar noch von dem Mann unbeabsichtigt entführt. Seitdem lässt Brooklyn, abgesehen von ihrer besten Freundin Lexi, niemanden mehr an sich ran. Das ändert sich, als sie Finn kennenlernt. Sänger in einer Band und ein angeblicher Frauenheld. Und doch schafft er es, langsam ihre Mauern zu durchbrechen.
Ich fand alleine die Vorgeschichte mit der kleinen Brooklyn sehr interessant, da ich so etwas noch nie gelesen hatte. Leider war es das dann auch schon, denn sie bleibt für sich, abgesehen von wechselnden Männergeschichten, ihre Freundschaft zu Lexi fand ich größtenteils mehr als fragwürdig, da diese oft sehr egoistisch war und Brooklyn für einen fremden Kerl mitten in der Nacht stehen lässt. Finn hingegen fand ich am interessantesten, da er nicht der typische Bad Boy war, wie man es in anderen solcher Geschichten hat, sondern recht einfühlsam war und sich immer gut um Brooklyn gekümmert hat.
Leider war die gesamte Geschichte, samt der Beziehung der beiden mit dem üblichen großen Drama am Ende viel zu vorhersehbar. An sich stört mich sowas nicht einmal, da alle Bücher in diesem Genre stets gleich aufgebaut sind, aber Like Gravity konnte mich einfach nicht mitnehmen. Stattdessen war ich meistens nur genervt von den Protagonisten, gerade weil Brooklyn die einfachsten Dinge vor ihrer Nase nicht sah, von dem angeblich so großen Vertrauensbruch am Ende, wo ich nur die Augen verdrehen konnte, und dem zu künstlich aufgebauten Ende. So viel Drama und „Action“, das so übertrieben war wie ich es schon lange nirgends mehr gelesen habe. Das hat dann endgültig alles zunichtegemacht. Weniger wäre mehr gewesen. Dazu kamen noch ein paar Fehlerchen, wie dass Brooklyn ihr Handy erst aus einem anderen Raum hätte holen müssen, nur damit es dann wenige Sätze weiter in ihrer Hosentasche gewesen war.
Ich kann dem Buch nur zwei Sterne geben, da es einfach nicht gut zu lesen war und ich mich oftmals hatte durchquälen müssen. Nur Finn hat das Buch noch einigermaßen gerettet.

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Veröffentlicht am 02.08.2021

Leider zu hektisch, chaotisch und fehlenden Erklärungen

Der dunkle Schwarm
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Auf „Der dunkle Schwarm“ von Marie Graßhoff hatte ich mich schon sehr gefreut. Nachdem ich „Neon Birds“ und „Cyber Trips“ von ihr sehr gut fand, aber vom Ende der Reihe „Beta Hearts“ etwas enttäuscht war, ...

Auf „Der dunkle Schwarm“ von Marie Graßhoff hatte ich mich schon sehr gefreut. Nachdem ich „Neon Birds“ und „Cyber Trips“ von ihr sehr gut fand, aber vom Ende der Reihe „Beta Hearts“ etwas enttäuscht war, hatte ich von dem Buch doch einiges erwartet. Leider konnte mich das Buch nicht wirklich überzeugen. Es war etwas erfrischend Neues von der Thematik her, leider kamen mir viele Dinge nicht richtig durchdacht vor, da viele Erklärungen fehlen und es oft zu hektisch wurde, wodurch es so aussieht, als würde die Autorin das Fehlende vertuschen wollen, damit es nicht auffällt. Sicherlich gibt es noch einen weiteren Band, sodass dort noch einiges erklärt werden kann, aber vieles hat einfach aus der Situation heraus ergeben, sodass diese Erklärungen da hätten stattfinden müssen. Besser wäre es auch gewissen Teile der Geschichte mehr zu strecken, da es ab der Hälfte überhastet und chaotisch wurde, sodass vieles auch erst im nächsten Band hätten passieren müssen. Einfach um dem Leser mehr an Geschichte zu geben, ihn mehr in die Welt einführen zu lassen. So wird alles irgendwie erwähnt, für wenige Sachen gibt es auch Erklärungen, aber sonst wird man in der Luft hängen gelassen, mit den ganzen Fragen im Kopf, während eins nach dem anderen passiert, die Charaktere gar nicht zur Ruhe kommen und von A nach B hetzen, da was machen, dann wieder dort, dann werden sie angegriffen, sind nicht einmal aus der Gefahrenzone und kämpfen wieder. Es gibt keine Pause, es wirkt zu gehetzt. Dabei hatte ich mich wirklich auf die Geschichte gefreut und die Leseprobe war auch so vielversprechend, da es dort zwar auch schon ein wenig Action gab, aber es ein gutes geordnetes Tempo war. Und der Klapptext klang auch sehr interessant.
Im Jahr 2100 verbinden die Menschen ihr Bewusstsein über Implantate zu sogenannten "Hive-Minds". Die junge Atlas profitiert davon gleich doppelt: Tagsüber arbeitet sie als Programmiererin für den größten Hive-Entwickler. Nachts betreibt sie unter dem Decknamen Oracle einen lukrativen Handel mit Erinnerungen, die sie aus Hive-Implantaten stiehlt. Eines Nachts berichtet ihr ein Kunde namens Noah von dem Mord an einem ganzen Hive - eigentlich eine technische Unmöglichkeit. Er bietet ihr eine horrende Summe dafür an, den Täter zu finden. Atlas lässt sich auf den Deal ein - und ist bald auf der Flucht vor der Polizei, Umweltterroristen und Auftragsmördern ...
Eine schöne neue Welt, die spannend klang, nach etwas Neuem. Und das war sie auch. Es war wirklich interessant, darüber zu lesen, wie sich Marie Graßhoff das vorgestellt hat. Mit einem Supercomputer, der alle Gedanken und Erinnerungen der Menschen speichert, einem Orbit, in dem man Urlaub machen kann, wenn man das nötige Kleingeld hat, und noch vielem mehr. Die Erklärungen, die es gab, fand ich auch gut gelungen, leider blieb eben noch zu viel unerklärt, wie ich ja bereits berichtet habe.
Atlas, oder auch Oracle, fand ich anfangs auch sehr spannend, da sie sich ihren Namen selbst ausgesucht hat, nachdem sie als kleines Kind von Julien, einem Androiden, auf der Straße gefunden und aufgezogen wurde. Sie kann sich in den Kopf eines jeden Menschen hacken und Erinnerungen und Gedanken lesen, daher auch ihr Nachtjob. Ich fand ihre Beziehung mit Julien sehr faszinierend, der irgendwie ein Vater für sie war, der mit ihr gekämpft und sie immer beschützt hat. Leider haben auch hier viele Hintergrundinformationen gefehlt, die sicherlich auch nicht mehr im nächsten Teil erzählt werden. Die hätten schon bei den Erwähnungen eingeflochten werden müssen. So wurde nie erklärt, wieso Julien sie aufgenommen hat, immerhin ist er ein Android. Doch meine Begeisterung für Atlas hat schnell einen Dämpfer erhalten. Das liegt daran, dass sie immer mehr zu einem Superwesen wurde, die alles kann und der alles gelingt. Selbst das Unmögliche schafft sie in wenigen Minuten. Das war mir einfach viel zu viel. Vor allem wurde immer gesagt, dass ihr Körper und vor allem ihr Gehirn nur eine gewisse Kapazität hat und sie schnell bei Höchstleistungen an ihre Grenzen kommt, wodurch sie Pausen braucht. Verständlich. Nach einer, vergleichsweisen, kleinen Aktion muss sie einen Tag ohnmächtig durchschlafen, während sie ein anderes Mal nur etwas Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen hat, wobei diese Aktion aber um Welten größer war. An sich hätte sie, wenn man den Vergleich zu vorher zieht, daran sterben müssen… Daher fand ich das, wie vieles auch, schlecht gelöst. Zudem kommt sie recht gefühlskalt rüber, da sie ohne zu zögern Menschen und Androiden tötet und sehr ichbezogen ist. Es heißt, dass sie sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt, aber eine Aktion zeigt genau auf, dass das nicht der Fall ist. Charakterentwicklung somit gleich null. Die Verbindung zu Noah kommt nur selten wirklich durch. Manchmal macht sie sich paar Gedanken, aber die beiden haben kaum tiefere Gespräche oder intime Momente. Daher verstehe ich eine Entscheidung zum Ende des Buches auch überhaupt nicht. Da hat mir die Tiefe deren Beziehung absolut gefehlt.
Am Ende des Buches war auch gefühlt jedes zweite Wort „Scheiße“. Natürlich war die Situation dementsprechend, aber der Ausdruck kam immer und immer wieder vor, was mir mit der Zeit wirklich auf die Nerven gegangen ist. Es gibt so viele andere Wörter, die auch gepasst hätten, wenn es unbedingt hätte sein müssen.
Alles in allem bin ich leider sehr enttäuscht. Ich habe eine tolle Story erwartet und die Welt hat so viel Potential, die aber einfach nicht ausgenutzt wurde, weil Marie Graßhoff aus der Protagonistin eine Superheldin machen musste und einfach zu wenige Erklärungen geliefert, aber zu viele Sachen auf einmal reingepackt hat, sodass es einfach zu chaotisch und drückend wurde. Hätte sie die Ereignisse besser auf mehr Bücher verteilt, sodass Erklärungen Platz gehabt hätten und man als Leser einmal Luft hätte holen können, wäre das sicherlich deutlich angenehmer zu Lesen gewesen. So bekommt das Buch von mir zwei Sterne.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Oberflächlich und klischeehaft, dazu unpassender Klapptext

A Different Blue
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„A different Blue“ von Amy Harmon ist die Neuauflage von „Für immer Blue“ aus dem Jahre 2015, die ich allerdings nicht kannte.
Laut Klapptext geht es um die 19-jährige Blue Echohawk, die nicht weiß wer ...

„A different Blue“ von Amy Harmon ist die Neuauflage von „Für immer Blue“ aus dem Jahre 2015, die ich allerdings nicht kannte.
Laut Klapptext geht es um die 19-jährige Blue Echohawk, die nicht weiß wer sie ist, da ihre Mutter sie als kleines Kind bei einem Fremden abgegeben hat. Dieser zog sie auf, ehe er starb und Blue bei dessen Schwester unterkam. Nun ist die junge Frau in ihrem letzten Schuljahr und hat ihr Leben nicht im Griff. Da taucht der neue Lehrer Darcy Wilson auf und zeigt ihr, wie es ist, wenn jemand an sie glaubt. Und schon bald fängt sie an, Gefühle für ihn zu hegen.
Ich hatte angenommen, dass sich das Buch um eine verbotene Lehrer-Schülerin-Beziehung dreht, aber da wurde ich leider enttäuscht. In der Schule befindet sich Blue nur die ersten paar Kapitel und da gibt es keine heimlichen Blicke, Küsse oder sonst irgendwas. Das war also die erste Enttäuschung. Die zweite war, dass sich für eine Neuauflage, die an sich überarbeitet wurde, immer noch einige Fehler finden, sei es Rechtschreibung oder auch bei den Handlungen. So legt Darcy Geld für Essen auf einen Tisch, wie so etwas in Amerika durchaus gang und gäbe ist, steht auf und geht dann zur Kasse, um dort noch einmal zu bezahlen. Mit solchen Sachen hätte ich aber noch leben können, aber die Geschichte war auch sehr mau. Es gibt immer wieder ziemliche Zeitsprünge, damit sich die Charaktere entwickeln können und eben mehr Zeit verrinnt, allerdings sind diese fast in jedem Kapitel und teilweise echt lang, sodass ich das Gefühl hatte, sehr viel zu verpassen. Es kam unrund rüber, teilweise gehetzt. Dazu wurde so gut wie jedes Klischee bedient, gerade bei Blue. Sie bezeichnet sich selbst als Schl… (ich werde das Wort nicht schreiben, da meine Rezension sonst nicht veröffentlicht wird, aber jeder weiß ja, was gemeint ist), was sie durch ihre Klamotten und ihr Auftreten auch unterstreicht. Und obwohl sie an sich recht klug rüberkommt, kann sie scheinbar nicht richtig verhüten, weil sie schwanger wird und sich fragt, wie das passieren konnte. Der Großteil des Buches geht somit um die Schwangerschaft und Blues Gefühle und Emotionen dabei. Will sie das Baby? Kann sie dem was bieten? Immerhin weiß sie ja selbst nicht, wer sie ist, wie kann sie da ein Kind haben usw. Und durch diese Schwangerschaft freundet sie sich mit Darcy an, der sie unterstützt. Das einzige Positive daran ist, dass sich Blue dadurch wirklich verändert. Sie wirkt nicht mehr so egoistisch, nimmt mehr am Leben teil. Aber das war es dann auch schon. Die Story plätschert vor sich hin, nimmt nicht richtig Fahrt auf durch die ganzen Zeitsprünge und die Beziehung zwischen ihr und Darcy bleibt ungreifbar, weil man kaum was erfährt und das, was man mitbekommt, bleibt extrem oberflächlich. Irgendeine Chemie oder Anziehung ist null spürbar.
Darcy selbst hat mir an sich total gut gefallen. Er war immer sehr lieb, hilfsbereit, brennt für seinen Beruf und ist sehr aufopferungsvoll. Ich fand es immer schön, wie er sich um alle gekümmert hat, gerade um Blue, die es ihm alles andere als einfach gemacht hat, weil sie ihn in der Schule immer nur provoziert und angezickt hat. Aber er hat immer die Ruhe behalten und sich bemüht, ihr einen Rückhalt zu bieten. Ebenso bei ihrer Schwangerschaft. Und dann hat die Autorin ihm im letzten Drittel zu einem völligen Arsch umgewandelt. Das war ein ganz neuer Charakter, der null mit dem Darcy zu tun hatte, den man kennengelernt hat. Völlig unpassend und aus den Haaren herbeigezogen. Damit hat Amy Harmon mir dann das einzige im Buch zerstört, das ich wirklich gut fand. Mit Blue kam ich nie wirklich zurecht. So ist sie anfangs sehr eingebildet, ichbezogen und einfach unsympathisch, bis auf wenige Ausnahmen. Das wird im Laufe der Geschichte durchaus besser, gerade weil man merkt, dass sie einfach unsicher ist, durch ihre Vergangenheit, aber sie rennt bei jeder Kleinigkeit weg und handelt oft, ohne Sinn und Verstand. Die Nebencharaktere waren größtenteils in Ordnung, wobei ich Tiffa, Darcys Schwester, von allen am besten fand.
Neben der verbotenen Beziehung zwischen Darcy und Blue hatte ich bei dem Buch auch erwartet, dass ihre Vergangenheit mehr eine Rolle spielt, da der Anfang eben von dem Tod ihrer Mutter handelt und wie Blue „verschwunden“ war. Das war aber nur soweit relevant, dass sich Blue immer wieder gefragt hat, wer sie ist, was passiert ist, aber sie ist dem nie wirklich nachgegangen. Erst am Ende des Buches wurde es richtig aufgenommen und dann wurde alles so extrem schnell abgehandelt, dass es überhastet rüberkam. Das fand ich sehr schade. Zudem war das erste Drittel des Buches an sich reine Geschichtsstunde. So wurden verschiedene Ereignisse geschildert, wie Jeanne d´Arc oder Indianergeschichten. Das fand ich viel zu viel. Weniger wäre mehr gewesen. Die Autorin hätte sich mehr auf die Beziehungen der Charaktere oder auch Blues Vergangenheit konzentrieren sollen und weniger auf irgendwelche geschichtlichen Ereignisse. So waren die anfangs sehr präsent und man hat nichts Anderes erfahren. Dazu kam ein plötzliches Ereignis mit einem Freund von Blue, das so reingezwungen wirkte, was auch keinerlei Einwirkungen auf die Story oder die Beziehung zwischen Darcy und Blue hatte, dass es absolut fehl am Platz wirkt.
Das Buch war leider eine einzige Enttäuschung. Der Schreibstil war wirklich gut, aber alles andere leider nicht. Keine verbotene Lehrer-Schülerin-Beziehung, wie der Klapptext suggeriert, eine Charakterentwicklung am Ende, die aus dem Nichts kommt und überhaupt nicht zu Darcy passt, egal welche Erklärungen man sich macht, Klischees mit ungewollten Schwangerschaften und oberflächliche und platte Beziehungen durch viel zu viele Zeitsprünge. Daher kann ich dem Buch nur zwei Sterne geben.

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Veröffentlicht am 07.06.2021

Eine schwächere Geschichte der Ian-McLaren-Romane

Der Fluch von Tairnach House
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„Der Fluch von Tairnach House“ von Lena Detlefsson hat mir ehrlich gesagt überhaupt nicht zugesagt. Es ist zwar ein Ian-McLaren-Roman, aber dieser kam kaum vor, ebenso wenig wie seine Familie. Stattdessen ...

„Der Fluch von Tairnach House“ von Lena Detlefsson hat mir ehrlich gesagt überhaupt nicht zugesagt. Es ist zwar ein Ian-McLaren-Roman, aber dieser kam kaum vor, ebenso wenig wie seine Familie. Stattdessen handelte das Buch von zwei seiner Nachbarn, die zerstritten sind, weswegen Ian und sein Schwiegersohn Peter, der als Kronprinz die Schlichtung führt, auf dem Sitz der McLarens eine Versammlung hält, um eine friedliche Lösung zu finden. Denn während McLeod seinen neuen Nachbarn abgrundtief hasst, weil dieser ein Engländer ist, hofft Geoffrey auf eine friedliche Lösung, auch weil er heimlich die Schwester des Schottens liebt.
An sich eine schöne Geschichte, hat mit den McLarens aber mal absolut gar nichts zu tun, außer dass diese nebenbei mal erwähnt werden und es auf deren Land spielt. Darüber kann ich aber noch relativ gut hinwegsehen, wäre Moira McLeod nicht so anstrengend und sehr ichbezogen, wodurch ich mit ihr einfach nicht warm wurde. Hinzu kommt, dass sehr viele Geister und sogar ein Zombie in der Geschichte rund um das Spuckhaus Tairnach House auftauchen. Durch die Bücher ist man natürlich ein wenig an Geister und Magie gewöhnt, aber das war mir dann doch einfach zu viel des Guten, mal davon abgesehen, dass die Story mich die ganze Zeit nicht fesseln konnte, was wohl vor allem an der Protagonistin lag.
Diesem Buch kann ich nur gutgemeinte zwei Sterne geben, weil der Schreibstil dennoch angenehm war und die üblichen Charaktere durchaus ein wenig retten konnten.

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