Cover-Bild Heldenflucht
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 13.03.2017
  • ISBN: 9783453438378
Jan Kilman

Heldenflucht

Roman
1918 – Deutschland nach dem großen Krieg … Das Land wird von Hungersnöten geplagt, die Daheimgebliebenen warten sehnsüchtig auf die Kriegsrückkehrer. In dieser düsteren Zeit begibt sich die Kriegsberichterstatterin Agnes Papen in die Eifel, in ihr Heimatdorf, das von den Wunden des Krieges heimgesucht wird, wie sich bald zeigt. Als die Bewohner einen stummen französischen Soldaten stellen, kommt eine Spirale der Gewalt in Gang. Menschen verschwinden spurlos, und in den Wäldern wird eine Leiche gefunden. Agnes beschließt, sich auf die Suche nach der Wahrheit zu machen …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.04.2017

Heldenflucht

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1918 - Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg. Ein kleines Dorf in der Eifel. Hierher zieht es die Kriegsberichterstatterin Agnes Papen zurück, hier ist sie aufgewachsen. Doch das Dorf und die Menschen ...

1918 - Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg. Ein kleines Dorf in der Eifel. Hierher zieht es die Kriegsberichterstatterin Agnes Papen zurück, hier ist sie aufgewachsen. Doch das Dorf und die Menschen haben sich verändert. Viele Männer sind im Krieg gefallen, wenige kehren nach und nach zurück. Die Menschen leiden Hunger, es gibt nur noch das Nötigste. In dieser Situation taucht ein stummer Soldat im Dorf auf. Er trägt eine französische Uniform. Sofort kommt es zu einem Aufruhr; niemand möchte den Feind im Dorf haben...

Mein Leseeindruck:

Mich konnte dieser Roman sehr fesseln. Der Autor hat in seinem Buch eine dichte Atmosphäre geschaffen; ich konnte mich direkt in die Zeit zurückversetzt fühlen. Das Leid, der Hunger, die Ängste und Sorgen der Menschen, aber auch die Hoffnung auf einen Neubeginn - alles kommt hier gut zum Ausdruck. Zudem wirkt die gesamte Handlung sehr authentisch, was daran liegen mag, dass der Autor sehr gut recherchiert hat.

Es gibt einige Briefe von Soldaten im Buch, geschrieben während des Krieges. Diese Briefe sind laut Nachwort echten Briefen nachempfunden - sie haben mich zum Teil wirklich schlucken lassen.

Das Buch hat knapp über 500 Seiten, und jede einzelne davon konnte mich wirklich fesseln und berühren.

Das Ende dann - die letzten 100 Seiten ungefähr - hat mich noch mal richtig gepackt. Hier konnte der Autor mich wirklich überraschen; mit dieser Wendung hatte ich nicht gerechnet.

Der Schreibstil ist dazu sehr angenehm. Das Buch lässt sich trotz der ernsten und oft auch traurigen Thematik flüssig und auch leicht lesen.

Obwohl ich schon recht hohe Erwartungen an dieses Buch hatte, denn der Klappentext hatte mich von Anfang an gefesselt, so wurden meine Erwartungen eigentlich sogar noch übertroffen. Wer Historische Romane mag und sich von dieser Thematik (Erster Weltkrieg, Nachkriegszeit, Kriegstraumata) nicht abschrecken lässt, der sollte dieses Buch lesen!

Veröffentlicht am 30.03.2017

Spannend, Informativ und regt zum Nachdenken an

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Meine persönliche Meinung:

Das Cover passt sehr gut zum Roman und der damaligen Zeit, die düster und voller Angst war.

Das Buch umfasst Prolog, 80 Kapitel, dazwischen Feldpostbriefe, historische Nachrichten ...

Meine persönliche Meinung:

Das Cover passt sehr gut zum Roman und der damaligen Zeit, die düster und voller Angst war.

Das Buch umfasst Prolog, 80 Kapitel, dazwischen Feldpostbriefe, historische Nachrichten wie zum Beispiel: Freitag, 6. Dezember 1918
Die Stadt Bonn wird von britischen und französischen Truppen besetzt.
Landtag von Elsaß-Lothringen spricht sich für den Anschluss an Frankreich aus.
In Folge des massiven Rohstoffmangels werden auf Anordnung des bayerischen Staatskommissars in Bayern die Rüstungsarbeiten eingestellt.
Und einen Epilog am Ende. Zum Abschluss gibt es auch noch Hintergrundinformation zum Buch.

Die Protagonisten Agnes Papen, Franz, Paul, Wiebke und alle weiteren sind realistisch beschrieben.
Agnes Papen, die Hauptprotagonistin, Kriegsberichterstatterin, besorgt um ihren Onkel Hans, der zuerst sehr erkrankt und dann spurlos verschwindet.

Franz, 15 Jahre, etwas anders als die anderen. Beobachtet jedoch sehr genau sein Umfeld und seine Mitmenschen. Muss in der Tuchfirma zu arbeiten beginnen.

Wiebke, Magd beim Ortsvorsteher, arbeitet hart und sehnt sich nach Veränderung. Ob auch sie die Liebe, Freiheit und Geborgenheit finden wird? Das verrate ich natürlich nicht.

Paul, der französische, stumme Soldat, der eines Tages plötzlich wieder reden kann. Hat er mit dem Verschwinden vieler Bewohner und dem Mord zu tun? Lest selbst.

Die historische Erzählung, von Krieg, traumatisierten Menschen, Menschen die leiden und hungern, Menschen die dennoch Hoffnung haben und auf Liebe, Friede und Freiheit hoffen.

Der Schreibstil von Jan Kilman ist zwar nicht so leicht zu lesen, jedoch sehr informativ und spannend. Es ist kein Buch was man schnell lesen kann und auch nicht sollte, denn als Leser muss man sehr viel selber verarbeiten, wenn man die Feldpostbriefe (die übrigens aus echten Feldpostbriefen nachempfunden sind) liest.

Im Vordergrund des Romans ist der historische Hintergrund das Hauptthema, jedoch genial gemischt mit einer Spannung wie im Krimi und auch etwas "Romantik".

Mein Fazit:

"Sehr gelungener Roman, mit historischem Hintergrund und Spannung. Sehr informativ und lehrreich. Regt zum Nachdenken an. Fakten und Erfindungen perfekt zu einem Roman zusammen gemischt. Absolut lesenswert"

Veröffentlicht am 13.03.2023

Heldenflucht

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Darum geht es (Klappentext) :

1918 – Deutschland nach dem großen Krieg … Das Land wird von Hungersnöten geplagt, die Daheimgebliebenen warten sehnsüchtig auf die Kriegsrückkehrer. In dieser düsteren Zeit ...

Darum geht es (Klappentext) :

1918 – Deutschland nach dem großen Krieg … Das Land wird von Hungersnöten geplagt, die Daheimgebliebenen warten sehnsüchtig auf die Kriegsrückkehrer. In dieser düsteren Zeit begibt sich die Kriegsberichterstatterin Agnes Papen in die Eifel, in ihr Heimatdorf, das von den Wunden des Krieges heimgesucht wird, wie sich bald zeigt. Als die Bewohner einen stummen französischen Soldaten stellen, kommt eine Spirale der Gewalt in Gang. Menschen verschwinden spurlos, und in den Wäldern wird eine Leiche gefunden. Agnes beschließt, sich auf die Suche nach der Wahrheit zu machen …



Meine Meinung :

Dies war mein erster Roman von diesem Autor und der Schreibstil hat mir auf Anhieb sehr gut gefallen. Agnes die Protagonistin zu begleiten, löste bei mir mehrere Emotionen aus. Sie ist eine sehr einfühlsame Frau, die sich aber nicht aufs Glatteis führen lässt, was sie aber auch in Gefahr bringt. Ich habe mit ihr gefiebert und gelitten. Dieser Roman ist spannend, zeigt aber auch die Nachwirkungen und Hoffnungen der Menschen unbeschönt

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Veröffentlicht am 25.01.2018

Nachkriegsdrama - Spannend und eindrücklich

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1918 – Deutschland nach dem großen Krieg … Das Land wird von Hungersnöten geplagt, die Daheimgebliebenen warten sehnsüchtig auf die Kriegsrückkehrer. In dieser düsteren Zeit begibt sich die Kriegsberichterstatterin ...

1918 – Deutschland nach dem großen Krieg … Das Land wird von Hungersnöten geplagt, die Daheimgebliebenen warten sehnsüchtig auf die Kriegsrückkehrer. In dieser düsteren Zeit begibt sich die Kriegsberichterstatterin Agnes Papen in die Eifel, in ihr Heimatdorf, das von den Wunden des Krieges heimgesucht wird, wie sich bald zeigt. Als die Bewohner einen stummen französischen Soldaten stellen, kommt eine Spirale der Gewalt in Gang. Menschen verschwinden spurlos, und in den Wäldern wird eine Leiche gefunden. Agnes beschließt, sich auf die Suche nach der Wahrheit zu machen …

Der Autor:

Jan Kilman ist das Pseudonym eines bekannten deutschen Spannungsautors. Für seinen historischen Krimi »Heldenflucht« recherchierte Kilman intensiv über die Themen Kriegstraumata und Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg, begab sich an Kriegsschauplätze und las unzählige Feldpostbriefe dieser Zeit. (Quelle HEYNE Verlag)

Jan Kilman schreibt als Pseudonym von Autor Rudolf Jagusch.

Reflektionen:

Jan Kilman hat mit Heldenflucht einen spannenden Roman geschrieben, der vor allem das Leben, der unter Entbehrung lebenden und leidenden Menschen beleuchtet, die sehnsüchtig auf die rückkehrenden Soldaten aus dem ersten Weltkrieg warten. Er gewährt tiefe Einblicke in die verletzten und überstrapazierten Psychen der Dorfbewohner und Kriegsrückkehrer und hält damit die Spannungskurve auf einem ansehnlichen Niveau. Zu Zeiten, als es noch keine Elektrizität gab und die Einwohner der Eifel ihre Höfe bewirtschafteten, um sich überhaupt noch ernähren zu können, blüht der Schwarzmarkt und mit ihm Kummeleien.

Agnes Papen, ehemalige Kriegsberichterstatterin, kehrt in ihr Heimatdorf zurück. Sie pflegt ihren kranken Onkel, bis der spurlos verschwindet. Sie kümmert sich auch um einen französischen Soldaten, der in den Kriegsdramen zunächst seine Stimme verloren hat und den die Dorfgemeinde beinahe auf brutalste Weise aus dem Dorf vertrieben hätte. Agnes Papen wittert Geheimnisse und macht sich auf die Suche nach der Wahrheit.

In Heldenflucht sind Elemente verarbeitet, die man einem Kriminalroman zuordnet, doch insgesamt und rückblickend betrachtet, wäre das Genre Roman hier doch zuträglicher kategorisiert.

Jan Kilman mischt gut recherchierte, historische Geschichte mit Fiktion und baut seinen Roman chronologisch auf. Abwechslung bieten authentisch nachempfundene Briefe von der Front, in denen Soldaten ihren Alltag, die Schrecken des grausamen Krieges und ihre Vorfreude auf Heimat und Familie schildern. Doch die meisten dieser Soldaten werden noch fallen, obwohl die Nachkriegszeit bereits begonnen hat.

In einem flüssigen Schreibstil und in einer einfach gehaltenen literarischen Sprache, liest sich dieser Roman in einem leichten Fluss. Es ist zwar hochspannend und wirklich interessant, tiefe Einblicke in die damalige Gesellschaft und ihre Entwicklung nach dem Krieg zu erhalten, doch leider wartet dieser Roman auch mit ein paar Längen auf, während hin und wieder szenenabhängig Dramatik und Action die Vorherrschaft übernehmen.

Die Figuren spiegeln mit ihren Handlungen, ihren Gedanken und den gesprochenen Dialogen zwar gut und authentisch die damalige Zeit wieder und sie gestalten den Roman auf diese Weise besonders interessant und informativ, aber die meisten Charaktere bleiben doch weitestgehend blass. Eine intensivere, gleichbleibend gute Zeichnung der Charaktere und das Weglassen vieler Klischees, hätte dem Roman zu einer harmonischeren Gestaltung der Handlung verholfen.

Einem Kriminalroman gerecht, wird Kilman, indem er einer Figur extrem brutales, verbrecherisches Handeln zuschreibt. Bis fast zuletzt bleibt der Leser im Unklaren, wer hier Täter und wer Opfer ist. Intelligent kaschiert durch Wendungen und Verstrickungen, löst sich die Story zum Ende hin nachvollziehbar lückenlos auf, nach dem die Psyche des Täters, die die Schrecken des Krieges widerspiegelt, wie ein offenes Buch vor dem Leser liegt.

Fazit und Bewertung:

Heldenflucht ist ein Nachkriegsdrama. Weniger ein Kriminalroman als ein Roman, aber dennoch mit einer gesunden Spannung ausgestattet, die den Leser in die historisch interessante Zeit nach dem ersten Weltkrieg führt. Der Fokus des komplexen Romans liegt eindeutig in der Geschichte der Menschen, die unter den Entbehrungen dieser Zeit psychisch und körperlich leiden. Leider bleiben die Charaktere dennoch ein wenig blass, aber der flüssige, einfach gehaltene Stil garantieren angenehme Lesestunden.

Trotz der kritischen Anmerkungen, ist der Roman empfehlenswert.

©nisnis-buecherliebe