Außenseiterin? Oder weit mehr?
Die MäuseköniginDer Vietnamkrieg und der Einsatz von Agent Orange hatte und hat immer noch verheerende Folgen für die Betroffenen.
Nhi ist auch eine Geschädigte. Ohne Beine geboren und elternlos, lebt sie in einem Heim. ...
Der Vietnamkrieg und der Einsatz von Agent Orange hatte und hat immer noch verheerende Folgen für die Betroffenen.
Nhi ist auch eine Geschädigte. Ohne Beine geboren und elternlos, lebt sie in einem Heim. Ein weiterer Bewohner ist der blinde Junge Thang.
Nhi kann sich verbal mit Tieren austauschen, sie verstehen, mit ihnen reden. Maus Bao wird ihr allerengster Vertrauter und Freund.
Bao wäre gestorben, wenn sie sich seiner als Baby nicht angenommen hätte. Als Thang, sie und Bao zu einer Tante von Nhi kommen, stehen ihnen noch finstere Zeiten bevor. Aber Nhi ist etwas ganz Besonderes und Thang wie Bao sowieso ...
Wie der Film "Der Labyrinth des Fauns" von Guillermo del Toro, verbindet das Buch hier Realismus mit märchenhaft magischen Elementen. Eben magischer Realismus.
Aus der Sichtweise Baos erzählt, bekommt das Buch dadurch einen ganz speziellen Touch, ohne daß Jay Kay die Probleme ausblenden würde.
Die tragische Geschichte Vietnams wird hier hervorragend eingebunden, sowie dem ganz speziellen Lied dieses südostasiatischen Landes nachgelauscht.
Poetisch wird dies alles sozialkritisch, sensibel und empathisch ausgeleuchtet. Das Setting ist superb wiedergegeben.
Das Buch berührt, nimmt einen von Anfang an im besten Sinne mit und stimmt auch nachdenklich.
Der Autor zeigt ebenso auf, daß gerade von den vermeintlich Schwächsten eine ungeheure Kraft und Macht ausgehen kann. Das ist sehr ermutigend, in sich selber Energien zu mobilisieren, die man selbst nicht für möglich gehalten hätte.
Herrlich! Danke, Jay Kay!!!!!