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Veröffentlicht am 06.03.2022

Rezension: "Like Fire we burn" von Ayla Dade

Like Fire We Burn
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Autor/in: Ayla Dade
Titel: Like Fire we burn
Reihe/Band: Winter Dreams, Band 2
Genre: New Adult
Erschienen: Januar 2022
ISBN: 978-3-328-10773-6

Transparenz
Diese Rezension basiert auf ...

Autor/in: Ayla Dade
Titel: Like Fire we burn
Reihe/Band: Winter Dreams, Band 2
Genre: New Adult
Erschienen: Januar 2022
ISBN: 978-3-328-10773-6

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über das Random House Bloggerportal zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Auf dem Eis ist er zu Hause. Kann er ihr Herz zum Schmelzen bringen?
Zwei Jahre und zweitausend Meilen Abstand zwischen ihnen waren nicht genug. Als Aria nach Aspen zurückkehrt, um das Bed & Breakfast ihrer kranken Mutter zu leiten, rechnet sie nicht mit der Wucht ihrer wieder aufflammenden Gefühle: Noch immer empfindet sie etwas für Wyatt, den charismatischen Eishockeyspieler, der sie damals so tief verletzt hat. Sie hat sich jedoch geschworen, ihm nicht mehr zu nahe zu kommen – was sich als unmöglich erweist, denn Wyatt muss notgedrungen ins B&B einziehen. Aria schöpft Hoffnung, als sie endlich jemand Neuen kennenlernt – und macht Wyatt klar, dass sie nur noch als Freunde Zeit verbringen können. Doch bei einem Ausflug ins verschneite Gebirge sprühen die Funken zwischen ihnen und Wyatt scheint sie mit aller Macht überzeugen zu wollen, dass Freundschaft nie genug sein wird …

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Für das Cover zu diesem zweiten Band der „Winter Dreams“-Reihe gab es, wie auch schon für die Gestaltung des ersten, einfach nur Liebe! Insgesamt wirkt das Cover ziemlich gemütlich und strahlt förmlich Wärme ab. Im unteren Bereich sieht es so aus, als würde man direkt in ein prasselndes Kamin- oder Lagerfeuer hineinschauen, während der obere Bereich wie eine Art Feuerregen in den verschiedensten Rot-, Gold- und Orangetönen wirkt. Am oberen Rand des Covers ist der Name der Autorin in Weiß und am unteren Rand der Genrehinweis in einem ziemlich dunklen Lilaton abgedruckt. Der Titel „Like Fire we burn“ ist in einem dunklen Rot in drei Zeilen mittig auf der Coverfront platziert worden. In den einzelnen Buchstaben sieht es ein bisschen so aus, als würde man direkt in schwelende Feuerglut blicken. Insgesamt finde ich das Zusammenspiel von Titel und Covergestaltung sehr gelungen und unglaublich hübsch – wieder ein ziemlicher Blickfang, von dem man geradezu magisch angezogen wird. Besonders gut gefällt mir auch der gestalterische Kontrast von Kälte und Wärme in den Büchern der Dilogie.
„Like Fire we burn“ bedeutet so viel wie „Wir brennen wir das Feuer“ und hat mich irgendwie an eine intensive und unter die Haut gehende Gefühle, heißes Knistern und eine Menge erotischer Momente erinnert, auch wenn diese Interpretation nicht ganz dazu passt, wie wir die Protagonisten Aria und Wyatt in Band 1 der Dilogie kennengelernt haben.

Charaktere
Aria Moore ist 20 Jahre alt und hat nach dem schmerzlichen Betrug ihres Freundes mit gebrochenem Herzen ihren Heimatort Aspen und ihre Freunde hinter sich gelassen, um fernab ihr Sportmedizinstudium und damit auch ein neues Leben zu beginnen. Nachdem sie sich Ewigkeiten bei niemandem mehr gemeldet hat, ist sie nun zurück in der Stadt, um ihrer kranken Mutter mit dem B&B der Familie zu helfen. Aria ist auch Jahre später immer noch zutiefst verletzt, da sie die Vergangenheit nicht loslassen kann und verweigert jegliche Kommunikation mit oder über Wyatt. Einzig ihre beste Freundin Harper ist noch ohne Vorbehalte für sie da und kommt mit ihrer recht anstrengenden Persönlichkeit zurecht. Aria lebt ein Leben voller unterdrückter Gefühle, ist unglaublich nachtragend und nutzt jede Gelegenheit, um einer Klärung der Situation zu verhindern oder noch zusätzlich emotional ‚draufzuhauen‘.
Wyatt Lopez ist ein vielversprechender NHL-Spieler, der sich jedoch vor seinem allerersten Spiel eine schwere Verletzung zugezogen hat und seitdem kein einziges Mal auf dem Platz stehen konnte. Da er augenscheinlich therapieresistent zu sein scheint, steht nun seine Karriere auf der Kippe und damit auch sein Einkommen, denn er muss jeden Cent mehrmals umdrehen, um sich und seine Schwester Camila seit dem Tod der Eltern über Wasser zu halten. Sein bester Freund ist Knox, den wir bereits aus dem ersten Band der „Winter Dreams“-Dilogie kennen, und gleichzeitig auch der Einzige, der die Wahrheit über einen bestimmten Abend in Wyatts Leben kennt. In „Like Fire we burn“ hat Wyatt einige Rollen inne, z. B. die des Id***en, die des Lügners und auch die des Kämpfers.

Schreibstil und Handlung
Der Schreibstil von Autorin Ayla Dade war auch in „Like Fire we burn“ wieder sehr locker und leicht, teilweise allerdings etwas stockend. Auch dieser zweite Band der „Winter Dreams“-Dilogie war in der ersten Person, aus abwechselnden Sichtweisen der Protagonisten, geschrieben. Jedoch konnte ich trotz diesen Aspekts keinen besonderen Draht zu Aria oder Wyatt aufbauen, was an den unterschiedlichsten Dingen gelegen hat, auf die ich im Verlauf noch weiter eingehen werde. Auch hat die Autorin es sehr gut geschafft, die verschiedenen Emotionen an den Leser zu übermitteln und eben diese Gefühlsstrudel mit einem großartigen Humor immer wieder aufzulockern. Ich habe definitiv sehr oft gelacht und bin bis heute noch von dem jugendlichen und geradezu einzigartigen Schreibstil der Autorin begeistert.
Komme ich inhaltlich erstmal zu den positiven Aspekten der Geschichte. Zunächst bot sich wieder einmal ein wunderschönes winterliches Setting in einer großartigen Kleinstadt mit überaus sympathischen Nebencharakteren und einem angenehm vermittelten Beisammensein. Auch hat mir die Grundidee eine Second-Chance-Romance über miese Entscheidungen und verpasste Chancen sehr gut gefallen und ich war auf ein emotionales Feuerwerk eingestellt. Die Charaktere, seien es nun Haupt- oder Nebenpersönlichkeiten, waren alle insgesamt interessant, sehr unterschiedlich und individuell ausgestaltet, sodass es eine Menge Spaß bereitet hat, sie alle kennenzulernen.
Es fällt mir wirklich sehr schwer zu diesem abschließenden und nicht ganz so positiven Teil der Rezensionen zu kommen, aber leider geht es nicht anders. Was hat mir an „Like Fire we burn“ also nicht so zugesagt? Angefangen hat es mit der Beziehung zwischen Aria und Wyatt. Die beiden haben sich ständig einfach nur im Kreis gedreht und keiner von ihnen hat auch nur annähernd etwas dazugelernt. Arias Hin und Her hat mich geradezu verrückt gemacht und durch Wyatts Lügenspielchen hätte ich ihn gern das ein ums andre Mal am Kragen gepackt und geschüttelt. Auch konnte ich innerhalb dieser Geschichte keinen wirklichen Handlungsfokus ausmachen, denn das Buch beschäftigte sich mit einer Vielzahl an verschiedenen Themen, wie z. B. der Trennung von Aria und Wyatt, die Verletzung von Wyatt, die Sache mit Gwen, der vermeintlich neue Beziehungskandidat von Aria, die Krankheit von Arias Mutter, usw. Und das waren sogar nur die Handlungsstränge, an denen die Protagonisten ihren Anteil hatten, bei den Nebencharakteren ging es mindestens genauso rund, auch wenn diese Geschichten nur angeteasert, aber niemals ausgeführt worden sind. Was letztendlich auch am Ende zu einer ganzen Menge offener Fragen geführt hat, die einen teilweise recht frustriert zurückgelassen haben. Durch all diese Themen hat sich das Buch stellenweise ziemlich in die Länge gezogen und war von aufgebauschtem Drama vollkommen überladen. Zum einen war das äußerst ermüdend und zum anderen hat es irgendwann stark angefangen mich zu nerven. Auch der geradezu erzwungene Höhepunkt am Ende wurde für meinen Geschmack viel zu schnell abgehandelt. An dieser Stelle hätte es ein paar mehr Seiten gebraucht, die man vorher definitiv durch eine Menge anteasern und unabgeschlossenes Ausführen verschwendet hat.
Trotz all dieser Kritikpunkte konnte ich das Buch witzigerweise kaum aus der Hand legen, weil es sich einfach so gut gelesen hat und ich immer und immer wieder gehofft habe, dass die Protagonisten noch die Kurve kriegen würden. Besonders neugierig bin ich nun am Ende immer noch auf Gwen, Harper und Camila, die meiner Meinung nach alle ein eigenes Buch mit ihren Geschichten verdient hätten, um die noch offen gebliebenen Fragen zu beantworten, auch wenn dieser Wunsch wohl leider nicht erfüllt werden wird.
Eine letzte Anmerkung zum Schluss ist wohl, dass ich für dieses Buch eindeutig eine Triggerwarnung erwartet hätte, bei all den ernsten und teilweise überaus tiefgründigen Themen, die angesprochen worden sind. Da sollte in der nächsten Auflage dringend nachgebessert werden!

Fazit
Leider blieb dieser zweite Band um einiges hinter seinem Vorgänger zurück, was ich unglaublich schade fand! Es gab für meinen Geschmack zu viel Hin und Her, zu viele angeteaserte und nicht ausgeführte Inhalte und Handlungen, dass ich am Ende ziemlich frustriert gewesen bin.

Bewertung: 3  von 5 Sternen

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.02.2022

Rezension: "Don't mess with your boss" von Sarah Saxx

Don't mess with your Boss
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Autor/in: Sarah Saxx
Titel: Don’t mess with your boss
Reihe/Band: New York Boss, Band 3
Genre: Liebesroman
Erschienen: Dezember 2021
ISBN: 979-8791632197

Transparenz
Diese Rezension basiert ...

Autor/in: Sarah Saxx
Titel: Don’t mess with your boss
Reihe/Band: New York Boss, Band 3
Genre: Liebesroman
Erschienen: Dezember 2021
ISBN: 979-8791632197

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise von der Autorin zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
„Ein Blick von diesem Mann, und ich spüre das Feuer in mir. Eine Berührung von ihm, und ich stehe lichterloh in Flammen … bis nichts als Asche von mir übrig bleibt.“
Als Haushälterin zu arbeiten, stand nicht auf dem Plan der Studentin Paulina Moreno. Doch als ihre Tante zu einem familiären Notfall gerufen wird, springt sie trotzdem ein und findet sich in der Wohnung des attraktiven Geschäftsmannes Kilian Cunningham wieder. Dieser bringt sie mit seiner sturen und selbstgefälligen Art auf die Palme. Dennoch kann sie ihm unmöglich widerstehen. Und schon bald steigt sie ein in dieses Spiel, bei dem sie sich nur die Finger verbrennen kann …
Dass sich nun diese unwiderstehliche Schönheit um seinen Haushalt kümmert, gefällt Kilian Cunningham gar nicht. Denn er ertappt sich regelmäßig dabei, wie Paulina Moreno seine Gedanken beherrscht und ihn ins Schwitzen bringt. Zumal es für den CEO völlig außer Frage steht, sich von seiner Angestellten fernzuhalten. Aber wie lange kann er sich etwas einreden, bevor er einsehen muss, dass er gegen die Anziehungskraft zwischen ihnen machtlos ist?

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Auch der dritte Band der „New York Boss“-Reihe spielt mit seinem Titel „Don’t mess with your boss“ erneut auf Beziehungen und Affären am Arbeitsplatz an. Der Titel ist wieder wie eine Art Regel zu verstehen, dass „[man sich nicht mit seinem Boss anlegen sollte]“. Denn wenn Gefühle die Arbeit anfangen zu beeinträchtigen, kann das nicht immer gut ausgehen.
Von der Gestaltung her reiht sich dieser Folgeband nahtlos hinter „Don’t play with your boss“ und „Don’t kiss your boss“ ein. Im oberen Bereich ist rechtsseitig im Vordergrund ein Mann in Jackett und weißem Hemd abgebildet. Die obersten Knöpfe hat er offengelassen, eine Krawatte oder gar Fliege trägt er nicht um den Hals. Seine Haare trägt er an den Seiten jeweils kürzer und oben auf dem Kopf mittig etwas länger. Sein Gesicht wird von einem 3-Tage-Bart geziert, während ein recht ernster herrischer und gleichzeitig sturer Gesichtsausdruck auf seinen Zügen liegt.
Im unteren Bereich ist linksseitig in bläulichen Abstufungen ein Viereck dargestellt, in dass der Titel des Buches hineingedruckt ist. Im Hintergrund säumt die Skyline New Yorks mit einer Menge strahlender Lichter und funkelnden Laternen den unteren Rand des Covers. Ansonsten ist der restliche Untergrund des Covers in dunklem grau und schwarz gehalten, sodass ein düsterer und geheimnisvoller Eindruck entsteht.

Charaktere
Paulina Moreno ist Anfang 20 und wurde von ihrer Tante aufgezogen. Schon immer träumt sie davon Großes zu erreichen und nicht, wie ihre Tante, die Häuser und Toiletten anderer Leute putzen zu müssen. Wegen eines familiären Notfalls muss sie jedoch genau das einige Zeit erledigen, denn für ihre Familie würde sie nahezu alles tun. Paulina hat seine äußerst freche und fröhliche Art an sich, ist definitiv nicht auf den Mund gefallen, weiß allerdings manchmal auch nicht wann sie Sachen gut sein lassen sollte. Ihr heißblütiges Temperament nutzt sie aktuell weniger für ihr Studium, als vielmehr dafür, einem gewissen Geschäftsmann den Kopf zu verdrehen.
Kilian Cunningham ist der dritte Geschäftsführer des Software-Unternehmens „Cunningham Solutions Inc.“ und agiert als CEO der Firma. Am wichtigsten ist ihm die Freundschaft zu seinem Bruder Logan und seinen besten Freunden aus Kindertagen – Adrian und Mason. Von Frauen hält er sich in seinem Leben weitestgehend fern, seit ihn der Vergangenheit mehrfach mit seinem Vertrauen gespielt worden ist. Stattdessen lebt er ein Leben als Playboy, nimmt Frauen nur für eine Nacht vertritt auch in seiner Firma eine absolute „No Dating“-Politik. Auf Außenstehende wirkt Kilian ziemlich steif und arrogant, womit er nicht unbedingt den sympathischsten Eindruck hinterlässt. Zusätzlich merkt man schnell, je näher man ihn kennenlernt, dass er ein absoluter Sturkopf ist und sich lieber unnahbar gibt, als engere Verbindungen einzugehen.

Schreibstil und Handlung
Auch die Geschichte von Kilian und Paulina ließ sich wieder super angenehm lesen, den der Schreibstil von Sarah Saxx war erneut locker, leicht und flüssig, sodass man die Geschichte gut und gerne an einem Stück hätte herunterlesen können, da man das Buch nicht aus der Hand legen wollte. Die Kapitel hatten eine akzeptable und gleichzeitig entspannte Länge. Durch die gewählte Erzählperspektive in der ersten Person und die wechselnden Sichtweisen zwischen Paulina und Kilian je Kapitel konnte man einen guten Einblick in ihre Gedanken gewinnen und ihre Beweggründe für unterschiedliches Verhalten kennenlernen. Da man die beiden Protagonisten in der ICH-Perspektive erleben durfte, konnte man auch die entstehende Anziehungskraft zwischen ihnen deutlich wahrnehmen. Immer wieder lieferten sich die beiden schlagfertige Dialoge und generell wurde die Geschichte auf eine spitzige und humorvolle Art und Weise erzählt. Durch sehr bildhafte und lebendige Beschreibungen konnte man noch einen Tick tiefer in die Geschichte abtauchen und bei einem guten gedanklichen Vorstellungsvermögen das Kopfkino anschmeißen.
Inhaltlich hat mir die Grundidee von „Don’t mess with your boss“ sehr gut gefallen, denn es wurde damit ein bisschen Abwechslung in die „New York Boss“-Reihe hineingebracht, die ansonsten bisher aus reinen Büro-Storys bestanden hat. Paulina und Kilian, die Hauptakteure der Geschichte, waren so ausgestaltet, dass sie sich deutlich von den bisher existierenden Charakteren der Reihe abgehoben haben. Insgesamt war „Don’t mess with your boss“ eine Geschichte über zweite Chancen und wie [M]an(n) über seinen eigenen Schatten springt – in einem bunten Mix aus humorvollen, leidenschaftlichen, spannenden und auch ein wenig dramatischen Szenen.
Leider muss ich an dieser Stelle allerdings zu meinem größten Kritikpunkt der Geschichte kommen. Wer mich kennt weiß, dass ich die Bücher von Sarah Saxx über alles liebe und die meisten auch innerhalb eines Tages mit fast ausnahmsloser Begeisterung verschlungen habe. Bei „Don’t mess with your boss“ war es traurigerweise etwas anders, denn ich hatte nicht das Gefühl, dass ich die Charaktere wirklich intensiv kennenlernen durfte. Zum Beispiel ist bei Paulina in meinen Augen für sehr lange Zeit überhaupt nicht deutlich geworden, was sie von Kilian will: eine Beziehung, nur Sex, ganz etwas anderes? Und Kilian war mir mit seinem dauerhaft sturen Verhalten sehr suspekt, denn er war nicht nur gegenüber Paulina ein großes Ar******h, sondern hat mit seinem Verhalten auch andere Frauen ohne Rücksicht auf Verluste mehrfach verletzt, was ich ihm nicht einfach so verzeihen konnte. Gerade durch dieses Verhalten der beiden war ich oftmals dazu gezwungen die Augen zu verdrehen und hätte gerne mit dem Kopf gegen eine Wand gehauen – so frustriert bin ich gewesen. Auch bei der gesamten Entwicklung ihrer Beziehung, schon angefangen bei ihrem Kennenlernen, lag der Fokus viel mehr auf der körperlichen als der emotionalen Ebene, was für mich leider ein Zeichen für fehlende Tiefe und einseitige Gefühle gewesen ist. Gerade dieser Aspekt sorgte auch dafür, dass mir die Geschichte wie eine Aneinanderreihung von Sexszenen vorgekommen ist und nicht wie eine romantische Liebesgeschichte, in der man sich selbst und seine Einstellungen zum Leben hinterfragen muss.
Nichtsdestotrotz hat das Setting, der Schreibstil der Autorin, die Covergestaltung und auch das Wiedersehen mit bereits bekannten Charakteren sehr gut zur Geschichte gepasst. Auch die kleineren familiären Szenen zwischen Paulina und ihrer Tante sowie Kilian, seinem Bruder Logan und der ganzen Familie waren sehr schön mitanzusehen. Auch wenn dieser dritte Band der „New York Boss“-Reihe nicht ganz meinen Vorstellungen entsprochen hat, schmälert das definitiv nicht meine Vorfreude auf den Abschlussband der Reihe oder gar weitere Bücher der Autorin. Es gibt schließlich immer mal Bücher, die einem nicht ganz das Geben was man sich erhofft, doch das ist noch lange kein Drama. 😊

Fazit
Meine Vorfreude auf Kilian, den Beziehungsskeptiker, war unglaublich groß, doch leider konnte mich die Geschichte nicht ganz so umhauen wie erhofft … In meinen Augen fehlte es diesem dritten Band an Tiefe und den Charakteren an Entscheidungsfreudigkeit. Umso größer ist nun meine Vorfreude auf Logan, der im ersten Halbjahr 2022 noch erscheinen wird! ♥

Bewertung: 3  von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 18.12.2021

Rezension: "Hemmungsloses Begehren" von Vera Seda

Hemmungsloses Begehren | Erotische Geschichten
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Autor/in: Vera Seda
Titel: Hemmungsloses Begehren
Genre: Erotikroman
Erschienen: Dezember 2021
ISBN: B09MWLXX4X

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir ...

Autor/in: Vera Seda
Titel: Hemmungsloses Begehren
Genre: Erotikroman
Erschienen: Dezember 2021
ISBN: B09MWLXX4X

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über NetGalley zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Drei starke Frauen in drei erotischen Geschichten:
Ara, Sarah und Silka kämpfen um ihr Leben und finden jeweils zu einem Mann, der sie begehrt und mit ihnen erotische und sexreiche Nächte verbringt.
Trotzdem wird es den Frauen nicht leicht gemacht. Sie müssen Entscheidungen für ihr Lebensglück treffen und lassen dabei nicht außer Acht, wie wild, derbe und zügellos diese drei Männer sein können ...

Buchtitel und Coverdesign
Auf dem Cover ist über die komplette Front mittig ein Paar abgebildet, dessen Gesichter nicht vollständig erkennbar, sondern vielmehr nur angedeutet worden sind. Der Untergrund wirkt wie eine Art marmorierter Fußboden mit seiner weiß-grauen Farbe und eher unebenen Struktur. Das betreffende Paar trägt außer jeweils ein Paar Jeans auf den Hüften nichts weiter am Körper. Der Mann hat einen recht muskulösen Körperbau und steht hinter der Frau, während er aus seiner Position heraus ihre Brüste von hinten umfasst. Die Frau hat lange rotbraune lockige Haare, die in Wellen auf ihre Schultern fallen, und hat ihre Hände über die ihres Partners gelegt.
Die gesamte Coverdarstellung ist recht reizvoll ausgearbeitet worden und macht definitiv Lust auf einen Einblick in die Geschichte. In Kombination mit dem Klappentext unterstreichen sowohl Cover als auch Titel das Image einer erotischen Handlung und war, bevor ich mit dem Lesen begonnen habe, durchaus passend gewählt.

Charaktere
Da es sich bei diesem Buch um eine Sammlung von drei Kurzgeschichten handelt, werde ich nicht im Speziellen auf die einzelnen Handlungsakteure eingehen, wie ich es sonst in meinen Rezensionen immer tue. Vielmehr möchte ich diesmal einen groben Überblick über die dargestellten Geschlechtermerkmale geben.
Die drei Frauen der Kurzgeschichten – Ara, Sarah und Silka – sind alle auf der Flucht vor ihrem alten Leben oder auch für dem, was ihnen dort in nächster Zeit blühen könnte. Sie werden körperlich alle eher als klein und schmächtig beschrieben, während ihre Persönlichkeiten als still, schüchtern und zurückhaltend auszumachen sind. Sie würden grundsätzlich gute Hausfrauen und Mütter abgeben, ohne sonderlich viel Verantwortung tragen zu müssen.
Die Männer der Geschichten sind das komplette Kontrastprogramm. Sie sind groß, stark und habe eine dominante Ader in sich. Alle haben eine Führungsposition inne, egal ob als Burgherr, Clan-Führer oder in einer anderen höherstehenden Rolle. Sie bekommen immer was sie wollen und kämpfen für das was ihnen wichtig ist. Während sie auf der einen Seite sehr fürsorglich und verständnisvoll bezüglich ihrer Frauen agieren, sind sie in intimer Zweisamkeit unglaublich wild und leidenschaftlich zugange.

Schreibstil und Handlung
Für mich war „Hemmungsloses Begehren“ die erste Geschichte, die ich von Autorin Vera Seda gelesen habe. Ihr Schreibstil war sehr locker, leicht und flüssig, sodass ich gut in die jeweilige Kurzgeschichte reingekommen bin und sie stellenweise auch kaum aus der Hand legen konnte, da die Geschichten recht angenehm zu lesen gewesen sind. Die Storys sind jeweils in der dritten Person aus Sicht eines allwissenden Erzählers geschrieben. So bekam man zwar eine Menge Informationen geliefert, jedoch blieb die Übermittlung von Gefühlen dadurch ein wenig auf der Strecke. Gerade im Bereich erotischer Geschichten halte ich eine eher ausuferndere Szenendarstellungen eventuell für sinnvoller, als nur eher dezente Beschreibungen anzubringen. Allerdings ist das wohl Geschmackssache, denn andererseits wird auf diese Art und Weise bei dem ein oder anderen sicher die Fantasie ein wenig mehr angeregt.
Inhaltlich gesehen muss ich gestehen, dass ich bereits direkt zu Beginn der ersten Geschichte schon sehr stark irritiert gewesen bin. Das lag vor allem daran, dass die Geschichten nicht, wie ich anhand der Coverdarstellung eigentlich erwartet hatte, in der realen jetzt existierenden Welt spielten, sondern eher mittelalterlicher Natur gewesen sind. Auch die dritte und letzte Geschichte hat nochmal erneut überrascht, denn dieses Mal gab es sogar eine mit Fantasie gespickte Welt. Ich für meinen Teil hätte lieber vorher gewusst, in welchen zeitlichen Rahmen die Geschichten fallen und auch Fantasy im erotischen Bereich ist nicht zwingend jedermanns Sache, dass ich leider denke, dass im Nachhinein einige Leser durch den fehlenden Hinweis enttäuscht sein könnten. Wie man wahrscheinlich auch schon an meinen Charakterbeschreibungen erkennen konnte, waren sich die gesammelten Kurzgeschichten inhaltlich sehr ähnlich. Gerade im Vergleich von der ersten zur zweiten Geschichte fällt es mir mit einigen Tagen Abstand doch sehr schwer, diese noch irgendwie auseinanderhalten zu können. Da hätte ich mir insgesamt ein bisschen mehr Individualität und Abwechslung gewünscht.
Im Großen und Ganzen waren jedoch die Szenen, auf die es bei einer erotischen Geschichte wohl im Besonderen ankommen mag, sehr prickelnd und intensiv ausgestaltet. Auch die einzelnen Beziehungsentwicklungen waren doch für die damalige Zeit sicher authentisch dargestellt, dass man hier insgesamt von einem kurzweiligen, aber angenehmen Lesevergnügen sprechen kann.

Fazit
Gute Unterhaltung, bei der ich mir gerade im Verlauf der einzelnen Geschichten ein wenig mehr Abwechslung bzw. Individualität gewünscht hätte. Ansonsten für ein paar einsame Stunden wirklich nicht verkehrt. Eignet sich sicher auch für eine gemeinsame Lesestunde zu zweit. 😉

Bewertung: 3  von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 31.10.2021

Rezension: "Ein Traum am Strand" von Ella Thompson

Ein Traum am Strand - Stonebridge Island 2
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Autor/in: Ella Thompson
Titel: Ein Wunsch in den Wellen
Reihe/Band: Stonebridge Island, Band 2
Genre: Liebesroman
Erschienen: Juli 2021
ISBN: 978-3-453-58076-3

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Diese Rezension ...

Autor/in: Ella Thompson
Titel: Ein Wunsch in den Wellen
Reihe/Band: Stonebridge Island, Band 2
Genre: Liebesroman
Erschienen: Juli 2021
ISBN: 978-3-453-58076-3

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über das Random House Bloggerportal zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Auf Stonebridge Island sind die Träume zum Greifen nah
Summer Cooper hat ein ganz besonderes Händchen für traumatisierte Pferde. Doch als der Star-Reiter Matthew Walker nach einem Unfall mit seinem verstörten Hengst auf dem Gestüt der Coopers auftaucht, bezweifelt die Pferdetherapeutin, dass sie ihm helfen kann. Noch nie ist ihr ein Kunde mit derart großer Skepsis begegnet. Während Summer allmählich Vertrauen zu dem Pferd aufbaut, lässt Matthew sie nicht an sich heran. Und doch kann Summer nicht aufhören, an den risikofreudigen Cross-Country-Reiter zu denken …

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover zeigt eine lange Strandpromenade mit einer Menge kleiner Hütten mit direktem Weg zum Strand. Die Farbauswahl ist sehr hell und stimmig. Im Hintergrund kann man die herannahende Abenddämmerung sehen. Alles wirkt sehr freundlich, entspannt, mit eine sehr idyllischen Atmosphäre.
Der Titel der Geschichte ist mittig in dunkelrosa platziert worden, das Reihenlogo prangt wie ein Aushängeschild mittig darüber. „Ein Traum am Strand“ symbolisiert für mich eine Geschichte über Hoffnungen und Träume, auf die man hinarbeitet, um diese zu erreichen. Der angesprochene Strand spielt wohl auf den Handlungsort, die kleine Insel ‚Stonebridge Island‘, der Geschichte an. Zusätzlich zu diesem romantischen Anklang war es allerdings nicht möglich, weitere Vermutungen oder Gedanken zur Titelwahl zu treffen.

Charaktere
Summer Cooper ist die mittlere der drei Cooper-Schwestern und eine äußerst bekannte Pferdetherapeutin. Sie ist seit längerer Zeit vergeben, allerdings läuft die Beziehung aufgrund ihrer Arbeit, der Liebe zu Pferden und der Verantwortung auf dem Gestüt nicht sonderlich gut. Ihre Familie und die Tiere stehen über allem, was für Summers freundlichen und hilfsbereiten Charakter spricht.
Matthew Walker ist ein Star-Springreiter und steht unter enormem Druck. Er ist sehr ehrgeizig und risikofreudig, aber seit einem tragischen Unfall, bei dem sowohl er als auch sein Pferd Ice traumatisiert wurden, stimmt die Chemie zwischen den beiden nicht mehr. Er muss zwingend wieder auf den Damm kommen, will aber weder Hilfe annehmen noch überhaupt einsehen, dass er welche braucht. Vor allem deshalb, weil er von einer Pferdetherapie nicht sonderlich viel hält und eher bei den Skeptikern einzuordnen ist.

Schreibstil und Handlung
Wieder einmal konnte man sich ein ausgezeichnetes Bild vom Schreibstil von Autorin Ella Thompson machen. Äußerst flüssig und mit leicht verständlichen Worten konnte man der Geschichte des zweiten Bandes der „Stonebridge Island“-Reihe sehr gut folgen. Trotzdem viel auch in „Ein Traum am Strand“ wieder sehr deutlich auf, dass einige Kapitel der Geschichte unglaublich lang ausformuliert waren. Meist waren dafür eine Menge Beschreibungen verantwortlich, die man besser gekürzt hätte, um den Leser nicht zu langweilen oder gar einzuschläfern. Durch diesen Detailreichtum wurde vieles zu sehr in die Länge gezogen und die Autorin kam einfach nicht auf den Punkt. Während ich beim ersten Band der Reihe noch gelobt habe, dass man trotz des allwissenden Erzählers einen sehr guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der Charaktere nehmen konnte, musste ich bei dieser neuen Geschichte leider ein paar Abzüge machen, denn oftmals wurde nicht gut deutlich gemacht, aus wessen Sicht die Geschichte gerade erzählt wurde, was mich des Öfteren sehr stark verwirrt und aus der Story rausgebracht hat.
Die Handlung bot wieder ein sehr angenehmes Kleinstadtsetting mit den typischen Kleinstadt-Charakteren und einer Menge Klatsch und Tratsch. Besonders gut gefallen hat mir auch das Wiedersehen mit den bereits bekannten Charakteren aus „Ein Wunsch in den Wellen“. Generell hatten die Charaktere, wenn man jetzt auch Summer und Matthew mit einbezieht, alle etwas Individuelles, sodass sie sich sehr gut voneinander abgehoben haben. Leider gab es allerdings inhaltlich, gerade in Bezug auf die Protagonisten der Geschichte, schon wieder ein ständiges Hin und Her in der Beziehungsentwicklung zwischen den beiden. Mir ging das schnell auf die Nerven und ich habe es als nicht sonderlich angenehm empfunden. Inhaltlich kam auch in diesem Teil die existierende Hintergrundgeschichte erneut zum Vorschein. Man hat ein paar weitere Einblicke bekommen, aber trotz allem hatte ich immer noch nicht das Gefühl, dass in dieser Richtung viel passiert wäre. Auch dieser Punkt hat wohl wieder dazu beigetragen, dass sich die Geschichte in die Länge gezogen hat. Insgesamt waren mir auch die Gründe, warum gewisse Menschen meinen dem Gestüt böse Dinge anzutun, viel zu kindisch. Zusätzlich waren einige größere Entscheidungen innerhalb der Geschichte für mich nur schwer nachzuvollziehen.
Insgesamt ist auch diese Geschichte sicher als Urlaubslektüre gut geeignet, allerdings sollte man keine allzu großen Erwartungen an den Inhalt haben. Leider muss ich sagen, dass es mir nach diesen zwei gezogenen Bänden reicht und ich die „Stonebridge Island“-Reihe wahrscheinlich nicht beenden werde.

Fazit
„Ein Traum am Strand“ war insgesamt etwas besser als Band 1 der Reihe, konnte mich aber trotzdem noch nicht vollends überzeugen. Es gab mehr Handlung und weniger Beschreibungen, aber leider konnten mich einige andere Aspekte nicht überzeugen.

Bewertung: 3  von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 22.09.2021

Rezension: "What to say next" von Julie Buxbaum

What to say next
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Autor/in: Julie Buxbaum
Titel: What to say next: Vielleicht genügt ein Wort
Genre: Young Adult
Erschienen: August 2021
ISBN: 978-3-8466-0136-5

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Diese Rezension basiert auf einem ...

Autor/in: Julie Buxbaum
Titel: What to say next: Vielleicht genügt ein Wort
Genre: Young Adult
Erschienen: August 2021
ISBN: 978-3-8466-0136-5

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über die Bloggerjury zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Eine berührende Geschichte, über zwei Jugendliche, die trotz oder gerade wegen ihrer Unterschiede perfekt füreinander sind.
Kit und David könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie ist beliebt, er mit Asperger-Syndrom gilt an der Highschool als Außenseiter. Doch als Kits Vater bei einem Autounfall stirbt, kann sie nicht weitermachen wie bisher. Deshalb setzt sie sich in der Mittagspause von nun an zu David. Denn während alle anderen sie bemitleiden, ist seine schonungslose Ehrlichkeit genau das, was Kit gerade braucht. Und während sie sich immer weiter aus ihrer Trauer herauskämpft, nimmt David Stück für Stück einen größer werdenden Platz in ihrem Herzen ein …

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover ist in einem grünen Farbton gehalten, dessen Hintergrund über und über mit Zahlen vollgeschrieben ist. Der Titel und Autor der Geschichte sind im oberen Bereich in weiß abgedruckt worden, während der Untertitel am unteren Rand in gelb geschrieben steht. Mittig sind zwei Trinkbecher zu erkennen, der eine orange und der andere rosa, in denen zwei weiße einander zugeneigte Strohhalme stecken.
„What to say next: Vielleicht genügt ein Wort“ bedeutet für mich irgendwie nach den richtigen Worten bzw. „dem einen“ richtigen Wort zu suchen, dass vielleicht alles verändern kann. Hört sich ein wenig mysteriös an und man weiß auch nicht, worauf es hinauslaufen wird, aber das macht die Geschichte auf jeden Fall einen Tick interessanter, wie ich finde.

Charaktere
Katherine Lowell, kurz genannt Kit, zählt zu den beliebten Kids der Highschool, hat viele Freunde, ist immer von einem Schwarm Jungs umgeben und geht gerne auf Partys. Von einem Tag auf den anderen ändert sich jedoch alles für sie, denn ihre Vater stirbt bei einem heftigen Verkehrsunfall. Für Kit fühlt sich seitdem alles falsch an: über Belanglosigkeiten plaudern, regelmäßig essen, Freizeitaktivitäten nachgehen. Sie steckt in einer emotionalen Ausnahmesituation fest und weiß nicht, wie sie mit dieser umgehen soll.
David Drucker, 16 Jahre alt, hat das Asperger-Syndrom, was ihn an seiner Highschool automatisch zum Außenseiter macht, der ständig gehänselt oder gar ausgelacht wird. Er sitzt immer allein, meist hat er Kopfhörer auf, mit denen er den Lärm um sich herum unterdrückt, und fühlt sich nur mit seinen fest angewöhnten Routinen richtig wohl. David ist immer ehrlich und direkt, nimmt kein Blatt vor den Mund und kann nur sehr schwer mit Gefühlen umgehen. Seine große Leidenschaft sind Zahlen und außerdem legt er ein sehr analytisches Denken an den Tag.

Schreibstil und Handlung
Die Geschichte von Kit und David ist in der ersten Person aus abwechselnden Sichtweisen der beiden Protagonisten geschrieben. Man erfährt viel über die Gefühle und Gedanken der beiden, was bei der gewählten Erzählperspektive kein allzu großes Wunder ist. Störend empfand ich allerdings die vielen ausführlichen Beschreibungen und dass es nur vereinzelt Dialoge zwischen den einzelnen Charakteren gegeben hat. Das ist auch der Grund, weshalb mir die einzelnen Kapitel teilweise unglaublich lang vorkamen – es fehlte an Interaktion. Leider konnte das auch die angenehme Wortwahl der Autorin und der äußerst flüssige Perspektivwechsel für mich nicht groß rausreißen. Gut gefallen hat mir aber wiederum die bunte Mischung aus ehrlichen und berührenden Momenten, gepaart mit witzigen und auflockernden Szenen, wenn es für das Teenageralter der beiden Protagonisten gerade mal ein wenig zu ernst gewesen ist.
Inhaltlich haben mir besonders gut die überaus authentischen und liebenswert gestalteten Charaktere gefallen. Auch den Umgang mit Kits traumatischer Situation und Davids Asperger-Syndrom als zusätzliches ernstes Thema empfand ich als mitreißend und wirklich gelungen. Besonders Davids Gedankengänge haben mich teilweise sehr fasziniert, aber auch in Kit konnte ich mich immer wieder sehr gut hineinversetzen. Die Beziehungsentwicklung zwischen den beiden fand in einem stetigen Tempo statt, nicht zu schnell und nicht zu langsam – insgesamt angenehm mitzuverfolgen. Abgerundet wurde die Geschichte mit ein paar recht nett ausgestalteten Nebencharakteren und einem recht klischeehaften Highschool-Setting. Auch wenn ich gerade zu Beginn ein paar Probleme hatte in die Geschichte reinzufinden, konnte sie mich doch im Verlauf immer mehr fesseln und für sich gewinnen. Begeistert war ich auch von dem in der Geschichte zum Ausdruck gebrachten Einfühlungsvermögen der Autorin – Hut ab dafür, hat mir sehr gut gefallen!

Fazit
Eine nette Geschichte für Zwischendurch, die für meinen Geschmack allerdings zu wenig Interaktion zwischen den Charakteren hatte. Auch wenn es charakterlich verständlich gewesen ist, fehlten mir Dialoge und echtes Zusammenwirken, statt nur Gedankengänge.

Bewertung: 3  von 5 Sternen

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