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Veröffentlicht am 26.11.2021

Raus aus der Friendzone

Was wir in uns sehen - Burlington University
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Nachdem Chastity aus den Fängen einer Sekte entflohen ist, versucht sie, ein normales Leben zu führen und studiert für ihren College-Abschluss an der Burlington University. Besonders Algebra bereitet ihr ...

Nachdem Chastity aus den Fängen einer Sekte entflohen ist, versucht sie, ein normales Leben zu führen und studiert für ihren College-Abschluss an der Burlington University. Besonders Algebra bereitet ihr Schwierigkeiten, weshalb sie Nachhilfestunden von ihrem Freund Dylan annimmt. In ihn ist Chastity schon lange verliebt, doch leider ist er ein Frauenheld und sieht zudem in ihr nur eine beste Freundin. Doch kampflos will sie sich nicht mit diesem Zustand abfinden und schon bald sprühen die Funken…

„Was wir ins uns sehen“ ist Teil 1 der Burlington University-Reihe von Sarina Bowen. Mit einem sehr lebhaften, spritzigen und angenehmen Schreibstil entführt die Autorin den Leser in einen unterhaltsamen, charmanten und humorvollen Liebesroman. Die Protagonistin Chastity hat einen sehr spannenden und außergewöhnlichen Background, der der Geschichte eine interessante Note verleiht. Auch Dylan war mir als Figur sehr sympathisch – trotz seiner diversen Frauengeschichten. Er ist bodenständig und authentisch. Zwischen Chastity und Dylan knistert es gewaltig und die spannungsgeladene Stimmung kam sehr gut bei mir an. Zeitweise konnte ich das Buch kaum aus den Händen halten, weil mich die Stimmung so gefesselt hat. Auch die Erotikszenen sind geschmackvoll geschildert. Die Protagonisten geben ein sehr süßes Liebespaar ab, von dem ich gerne gelesen habe.

Der Fokus des Romans liegt insgesamt bei der Liaison zwischen Chastity und Dylan. Gerne hätte ich inhaltlich noch mehr in Richtung Chastitys Vergangenheit und ihrem Zurechtkommen in der Gegenwart gelesen. Besonders gut haben mir Chastitys Aufsätze für den Schreibkurs gefallen, die mehr Informationen über ihr Aufwachsen in der Sekte gaben. Auch Dylans Schuldgefühle in Bezug auf den Tod seines Vaters und seine Schwierigkeiten mit seinem älteren Bruder und seiner Zwillingsschwester hätten für mich noch mehr herausgearbeitet worden können. Hier kratzt die Geschichte nur an der Oberfläche. Das Ende kam für mich darüber hinaus leider eher überhastet und abrupt – gerne hätte ich hier noch ausführlicher und mehr gelesen.

Insgesamt ein kurzweiliger und durch den außergewöhnlichen Hintergrund der Protagonistin interessanter College-Roman für Zwischendurch, bei dem inhaltlich zwar noch Luft nach oben bleibt, durch die fesselnde Atmosphäre aber kaum aus den Händen gelegt werden kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.11.2021

Eiskalte Berechnung

Die Kampagne
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Nachdem die bekannte Anwältin Natasha Winthrop in ihrem Eigenheim von einem Unbekannten überfallen wird und diesen im Kampf ums Überleben tötet, wird sie in den digitalen Medien von den einen als Heldin ...

Nachdem die bekannte Anwältin Natasha Winthrop in ihrem Eigenheim von einem Unbekannten überfallen wird und diesen im Kampf ums Überleben tötet, wird sie in den digitalen Medien von den einen als Heldin und potentielle Präsidentschaftskandidatin gehandelt, von anderen als Mörderin verschrien. Als die Polizei Ermittlungen anstellt, kommt es darüber hinaus schon bald zu Ungereimtheiten, was den Tathergang betrifft. Um zu beweisen, dass sie unschuldig ist und um herauszufinden, wer ihr einen Mord in die Schuhe schieben möchte, engagiert sie die Fallermittlerin Maggie Costello. Schon bald spitzt sich die Lage zu und Maggie Costello gerät in der Ermittlung selbst in Gefahr. Aus welcher Richtung diese kommt, ist jedoch ungewiss…

„Die Kampagne“ ist ein neuer Thriller von Sam Bourne. Ich kannte den Autor vorab nicht und war umso gespannter auf den Roman. In kurzen Kapiteln wird die Geschichte aus wechselnder Personenperspektive primär von Maggie und Natasha wiedergegeben. Der Schreibstil ist dabei sehr angenehm und unterstützt den kurzweiligen Charakter des Romans. Schnell war ich an das Buch gefesselt, das hauptsächlich die Themen sexuelle Gewalt und fragwürdige Wahlkampfstrategien behandelt. Da sich die Geschichte stets sehr realitätsnah liest, bietet sie sehr viel Stoff zur Diskussion. Nach mehreren spannenden und vor allem mich absolut überraschenden Entdeckungen endet das Buch mit einem leicht offenen Ende, das Lust auf mehr macht. Ich habe mich durchweg sehr gut unterhalten und gebannt gefühlt. Darüber hinaus war die Geschichte für mich zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar. Auch, wenn ich mir insgesamt noch mehr „Thrill“-Momente gewünscht hätte, ist dies ein spannender, hochaktueller und gut gelungener Krimi für Zwischendurch.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 26.10.2021

Auswirkungen des Nationalsozialismus auf einen Familienbetrieb

Die Blankenburgs
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Als die Großfamilie Blankenburg am Schwarzen Freitag 1929 ihr Vermögen an der Börse verliert und damit das Familienunternehmen der Porzellanmanufaktur vor dem Ende steht, sieht das Familienoberhaupt Aldamar ...

Als die Großfamilie Blankenburg am Schwarzen Freitag 1929 ihr Vermögen an der Börse verliert und damit das Familienunternehmen der Porzellanmanufaktur vor dem Ende steht, sieht das Familienoberhaupt Aldamar keinen anderen Ausweg, als Selbstmord zu begehen. Zurück bleiben seine Töchter Elise und Ophelie, die sich trotz Scherbenhaufen nicht aufraffen können, zusammenzuarbeiten. Zu lange schon gärt der unterschwellige Konflikt, der die Schwestern trennt, vor sich hin. Als nach und nach die Nationalsozialisten die Macht ergreifen, wirkt sich dies auch auf die Familie Blankenburg aus. Schon bald müssen sie sich entscheiden, auf wessen Seite sie stehen, um die Firma noch retten zu können.

„Die Blankenburgs“ ist ein historischer Roman von Eric Berg. Cover und Layout nach habe ich einen historischen Roman mit einer Familiensaga mit Augenmerk auf eine Porzellanmanufaktur und -herstellung sowie Schwesternstreitigkeiten erwartet. Erhalten habe ich einen politisch-historischen Roman, der Personen der verschiedenen Gesellschaftsschichten im aufkommenden Nationalsozialismus und ihre damit einhergehenden charakterlichen Veränderungen beleuchtet.

Der Roman ist in Kapitel unterteilt, in denen die Handlung aus wechselnder Perspektive der verschiedenen Figuren beschrieben wird. Leider fehlte innerhalb der Kapitel eine optische Markierung beim Wechsel der Personen, um den Lesefluss zu optimieren. Dies erschwerte mir ferner, den vorhandenen Zeitsprüngen zu folgen.

Die verschiedenen Figuren bringen viel Abwechslung in die Geschichte und sind interessant gestaltet. Zudem entwickeln sich die einzelnen Protagonisten im Verlauf, was mir sehr gut gefallen hat. Dennoch mangelt es den Figuren meiner Meinung nach an Tiefe und Darstellung ihrer Emotionen, sodass ich mich selten in sie hineinversetzen konnte. Viele Handlungsstränge lassen den Roman schnelllebig und facettenreich wirken. Allerdings kommt es leider oft zu irritierenden Abbrüchen der einzelnen Handlungsstränge, was den Roman stellenweise abgehakt und unrund wirken lässt. Interessant empfand ich dabei den Ansatz, mittels verschiedener Figuren darzustellen, warum so viele Menschen aus den verschiedensten Gründen das System der Nationalsozialisten für sich genutzt haben. Diesbezüglich hätte ich mir gewünscht, beim Lesen mehr zur Diskussion angeregt worden zu sein und mich an den einzelnen Stellen zu hinterfragen, wie ich mich selbst verhalten hätte. Hierzu kam es bei mir leider nicht. Dafür hätten (wie bereits angesprochen) die Figuren meines Achtens mehr Tiefe benötigt und die vielen verschiedenen Handlungsstränge, die zwar lebhaft und abwechslungsreich waren, zu Ende geführt werden müssen.

Den Sprachstil empfand ich als sehr angenehm, bildhaft und leichtfüßig. Die Seiten flogen nur so dahin.

Obwohl ich etwas ganz anderes erwartet habe und Klappentext und Cover für mich überhaupt nicht zum eigentlichen Inhalt passen, hat mich die Geschichte sehr gefesselt und bewegt. Insgesamt war dies für mich ein spannender Roman, den ich gerne weiterempfehle, der aufgrund kleiner Schwächen insgesamt aber zu oberflächlich verblieb, um angeregte politische Diskussionen über den Inhalt zu führen. Wer eine seichte Familiensaga mit Informationen rund um die Porzellanherstellung sucht, sucht hier jedoch vergeblich.

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 24.09.2021

Vollkommene Meditation für Anfänger und Fortgeschrittene

Vollkommene Meditation
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„Vollkommene Meditation“ ist das neue Werk von Deepak Chopra. Anhand von Texten, Erklärungen und Übungsbeispielen wird dem Leser vermittelt, wie man seine Meditationspraxis aufbauen oder verbessern kann. ...


„Vollkommene Meditation“ ist das neue Werk von Deepak Chopra. Anhand von Texten, Erklärungen und Übungsbeispielen wird dem Leser vermittelt, wie man seine Meditationspraxis aufbauen oder verbessern kann. Im Fokus steht dabei die vom Autor bezeichnete „vollkommene Meditation“. Das Buch eignet sich sowohl für Anfänger, als auch für Fortgeschrittene. Im zweiten Teil des Buches befindet sich ein 7-Tages-Meditationskurs mit Platz zur schriftlichen Reflexion sowie 52 Mantras, anhand derer man 52 Wochen lang meditieren kann.

Ich selbst meditiere schon seit über 2 Jahren und möchte es in meinem Alltag nicht missen. Auch die Achtsamkeitspraxis ist ein wertvoller Bestandteil in meinem Leben geworden. Immer wieder gibt es jedoch Phasen, in denen es mir schwerfällt, mich zu motivieren oder die tägliche 30-minütige Meditation bis zum Ende durchzuziehen. Da ich bisher noch kein Buch von Deepak Chopra gelesen habe, war ich besonders gespannt, ob es mir bezüglich dessen weiterhelfen kann. Ich wurde positiv überrascht. Der Autor nimmt einen ab Seite 1 an die Hand und signalisiert unglaublich viel Verständnis für diejenigen, die im Alltag Schwierigkeiten haben, sich in der Meditation einzufinden. Zeitgleich weist er einem den Weg, auch in der modernen Welt mehr Achtsamkeit und Meditation zu etablieren. Anhand gelungener Beispiele, insbesondere aus der Tierwelt, wird einem deutlich gemacht, wie einfach und wichtig innere Einkehr und Ruhe sind und wie faszinierend das Bewusstsein funktioniert. Dabei nimmt der Autor stets Abstand vom religiös-spirituell-mystischem Buddhismus und bereitet einen emotionalen und beispiel-gepflasterten Weg durch das Buch, welches Menschen der westlichen Welt adressiert. Einziger Kritikpunkt meinerseits wäre, dass ich mir die Mantras im Anhang gesprochen auf CD oder in einer App gewünscht hätte, weil es dann leichter fällt, hierzu zu meditieren. Dieses Buch stellt für mich einen wertvollen Ausbau und neue Anregung für meine Meditationspraxis dar. Gleichzeitig ist es aber auch für Anfänger gut geeignet.

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Veröffentlicht am 22.09.2021

Der Stich ins Wespennest

Das letzte Bild
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„Das letzte Bild“ ist der erste Roman, den ich von Anja Jonuleit lese. Unglaublich fesselnd gibt diese der „echten“ Isdal-Frau eine fiktive Romangeschichte, die stets erschreckend viele der tatsächlichen ...

„Das letzte Bild“ ist der erste Roman, den ich von Anja Jonuleit lese. Unglaublich fesselnd gibt diese der „echten“ Isdal-Frau eine fiktive Romangeschichte, die stets erschreckend viele der tatsächlichen Fakten und Indizien aufgreift. Denn die „Isdal-Frau“ wurde im norwegischen Isdal nahe Bergen im November 1970 tot aufgefunden. Weder die Identität der Frau, noch ihre Todesumstände konnten bis heute geklärt werden. Aufgrund diverser Indizien und unklarer Datenlage umgibt den Fall auch heute noch eine gewisse Mystik.

Der Roman beinhaltet drei Erzählstränge. Dabei begleitet der Leser abschnittsweise Marguerite (die Isdal-Frau) in der Vergangenheit, als auch die Hauptfigur Eva und den Protagonisten Laurin in der Gegenwart. Das Layout, bei dem die Schriftart stets wechselte, um diese 3 verschiedenen Erzählstränge voneinander abzugrenzen, empfand ich leider als nicht gut gelungen. Lange habe ich gebraucht, um mich damit zu arrangieren.

Inhaltlich ist der Roman aber irrsinnig gut recherchiert und die Kriminalgeschichte extrem fesselnd und packend. Ich war so mitgerissen, dass ich das Buch kaum aus den Händen legen konnte und nachts davon träumte. Das Thema hat mich sehr beschäftigt und nach Abschluss des Romans musste ich diesen erstmal Sacken lassen! Eine tolle Leistung der Autorin!

Der Sprachstil bleibt stets angenehm und leicht, der Erzählstil überwiegend nüchtern und tendenziell autobiographisch. Hierdurch habe ich länger gebraucht, um mit den einzelnen Personen warm zu werden. Die einzelnen Charaktere bleiben insgesamt leider etwas blass. Im Vordergrund stehen der Kriminalfall und die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Hinweisen und Indizien rund um die Isdal-Frau. Im Nachhinein hätte ich mir historisch gesehen noch mehr Informationen über die NS-Zusammenhänge gewünscht und in diesem Zusammenhang noch mehr über die Familienverhältnisse und speziell Evas Großmutter („Omi Resi“) und ihre „Arbeit“ erfahren. Auch die Figur der Eva blieb für mich hinsichtlich ihres Charakters, ihrer persönlichen Wünsche und Träume eher unausgearbeitet. Sie stellte lediglich das Medium dar, um im Fall „Isdal-Frau“ zu ermitteln. Davon abgesehen habe ich mich aber sehr gut unterhalten gefühlt und war schnell an das Buch gefesselt. Beeindruckend wurden die Ermittlungsfakten rund um die „Isdal-Frau“ in einen Roman gebettet, dessen Grenze zwischen Fiktion und Realität ohne den sorgfältig zusammengestellten Anhang der Autorin für mich nicht zu erkennen gewesen wäre. Chapeau! Sicherlich nicht das letzte Buch, was ich von Anja Jonuleit gelesen haben werde!

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