Ein spannendes Leserlebnis!
"Die Gästeliste" ist mein erste Buch der deutschen Autorin Sonja Rüther, die auch unter dem Pseudonym Sanne Averbeck veröffentlicht. Durch den Klappentext und das Cover wurde ich von dem Buch quasi magisch ...
"Die Gästeliste" ist mein erste Buch der deutschen Autorin Sonja Rüther, die auch unter dem Pseudonym Sanne Averbeck veröffentlicht. Durch den Klappentext und das Cover wurde ich von dem Buch quasi magisch angezogen. Dass mich dann eine ganz andere Art von Thriller erwartet hat, damit habe ich gar nicht gerechnet ...
Das Cover wurde meiner Meinung nach ausgesprochen treffend gewählt. Die abgebildete Frau scheint sich auf einer Party zu befinden. Es macht auf alle Fälle neugierig und Lust auf mehr.
Inhalt: Carola Martins ist der Innbegriff eines IT-Girls und Meisterin der Selbstinszenierung. Durch unzähliche Plattformen im Internet hat sie ihren Bekanntheitsgrad bis ins Unermessliche gesteigert und schart zahlreiche Follower um sich. Doch es bedarf nicht nur Disziplin, sondern auch einer Menge Berechnung, um sich diesen Status zu erhalten. Carola weiß ganz genau, wie sie die Massen zu ihrem Vorteil manipulieren muss. Doch kann das gut gehen? Denn plötzlich scheint jemand diejenigen zu töten, die Carola in irgendeiner Weise schaden ...
Carola ist nicht nur extrem angesagt, sie weiß auch ganz genau, wie sie agieren und mit wem sie sich abheben muss. Als toughe Karrierefrau bedeutet für sie Information nichts anderes als Macht, da sie ihr Wissen gekonnt einsetzt, um sich selbst in den Mittelpunkt zu rücken. Dass Carola herzlos und berechnend rüberkommt, dürfte niemanden wundern. Nichtsdestotrotz ist es sehr interessant, ihre Schazüge mitzuverfolegn und hautnah zu erleben, welche Auswirkungen diese haben.
Sanne Averbecks Schreibstil habe ich als äußerst angenehm empfunden. Schon zu Beginn der Geschichte kommt Spannung auf. Die Autorin zeigt dem Leser, wie gefährlich der falsche Gebrauch von sozialen Netzwerken sein kann und wie gekonnt Menschen manipuliert werden können. Man rätselt stets mit, wer hinter den Morden stecken könnte - eine Spekulation löst die nächste ab.
Die Handlung wird hauptsächlich aus Carolas Sicht geschildert. Ab und an kommen auch andere Charaktere zu Wort.
Immer bleibt das Buch spannend. Nur die Kapitellänge hat mich etwas gestört, da sich ein Kapitel seitenzahlmäßig sehr in die Länge zieht. Kürzere Kapitel hätten dem Lesfluss bestimmt gut getan. Ebenso haben mir am Ende die genauen Tathintergründe des Mörders/der Mörderin gefehlt. Das ging dann doch alles etwas hektisch und schnell von statten.
Das Streben nach Macht und das Buhlen um Aufmerksamkeit stehen in diesem Thriller genauso im Vordergrund, wie die Macht und Beeinflussung von sozialen Medien. Dass die Brisanz, die diese Thematik gegenwärtig ausstrahlt, in Averbecks Roman aufgegriffen und behandelt wird, finde ich ganz stark. Auch die Umsetzung des Gegenstands hat mich absolut überzeugen können.
Die Kombination aus Thriller und der heiklen Thematik der sozialen Medien machen das Buch zu einem spannenden Leserlebnis!