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Veröffentlicht am 05.01.2022

Ich hätte mir mehr gewünscht

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen (Hafenärztin 1)
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Hamburg 1910:
Anne Fitzpatrik ist eine der ersten weiblichen Ärzte in Deutschland. Sie ist erst vor einigen Tagen in Hamburg angekommen. Die junge Frau ist dabei ein Frauenhaus zu eröffnen. Sie möchte ...

Hamburg 1910:
Anne Fitzpatrik ist eine der ersten weiblichen Ärzte in Deutschland. Sie ist erst vor einigen Tagen in Hamburg angekommen. Die junge Frau ist dabei ein Frauenhaus zu eröffnen. Sie möchte Frauen die in großer Not, denen Leid zugefügt wurde oder in Elend leben, helfen. Es soll ein Neuanfang, nach ihrer Flucht aus London sein. Doch als neben dem Frauenhaus im Hafenbecken zwei Frauenleichen entdeckt werden, steht die Zukunft des Hauses auf Messers Schneide. Kommissar Berthold Rheydt übernimmt den Fall, fängt an zu ermitteln und stürzt sich regelrecht in seine Arbeit. Auch Anne sucht zusammen mit der Pastorentochter Helene nach Antworten und gerät dabei in großer Gefahr.

Mein Leseeindruck:
Henrike Engel schreibt flüssig, atmosphärisch und bildlich. Die Autorin beschreibt Hamburg Anfang des 20. Jahrhundert großartig und unbeschreiblich authentisch. Der Hamburger Hafen mit seinen Gassen und Vierteln hat es mir ganz besonders angetan. Ich habe mich direkt in die Zeit versetzt gefühlt. Obwohl die Geschichte aus drei Sichtweisen erzählt wird von Anne - die Ärztin mit dunkler Vergangenheit, Helene - auf der Suche nach sich selbst und Berthold - dem eine Tragödie das Herz gebrochen hat, kamen mir die jeweiligen Perspektiven viel zu kurz vor. Es fehlen mir gewisse Gefühlswallungen. Mich hat der Roman nicht durchgängig gepackt, wie ich es mir gewünscht hätte. Der Einstieg war interessant und sehr fesselnd und die Auflösung am Ende fand ich gelungen. Das dazwischen war mir einfach zu langatmig. Der Funke wollte nicht so ganz auf mich überspringen. Vielleicht hatte ich falsche oder zu hohe Erwartungen. Ich weiß, viele sind vom Auftakt begeistert.
Fazit:
3/5⭐
Ein kurzweiliger historischer Krimi der viel mehr Potential gehabt hätte.

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Veröffentlicht am 08.11.2021

Das Böse lauert überall

Böse
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Inhalt:
Katharina Bosch zieht mit ihrer siebzehnjährigen Tochter Fenja nach Hussfeld. Die möchte nach ihrer Scheidung einen Neuanfang wagen und hofft in dem kleinen friedlichen Dorf, mit gerade einmal ...

Inhalt:
Katharina Bosch zieht mit ihrer siebzehnjährigen Tochter Fenja nach Hussfeld. Die möchte nach ihrer Scheidung einen Neuanfang wagen und hofft in dem kleinen friedlichen Dorf, mit gerade einmal zweitausend Einwohnern, ein neues Heim zu schaffen. Hier gibt es niemanden, der sich nicht an Regeln hält. Alles wirkt sehr idyllisch, harmonisch und friedlich. Das BÖSE wird in Hussfeld nicht geduldet. Nach einem Discothekenbesuch verschwindet die hübsche Fenja spurlos. Jeder denkt sie ist mit ihrem Freund durchgebrannt. Für Katharina beginnt eine verzweifelte Suche und ein schrecklicher Albtraum. Die Polizei und auch die Bewohner von Hussfeld sind keine große Hilfe.

Mein Leseeindruck:
Leider konnte Jonas Wagner mich mit seinem Thriller nicht ganz überzeugen. Die Story ist aus mehreren Perspektiven geschrieben, was ich persönlich sehr liebe und auch hier hat es mir sehr gut gefallen. Der Einstieg fiel mir unheimlich leicht. Dank dem angenehmen Schreibstil, liest das Buch sich sehr flüssig. Auf den ersten 100 Seiten lernt man Katharina und Fenja kennen und einige Dorfbewohner. Der kleine Ort und dessen Einwohner werden authentisch dargestellt. Alles wirkt sehr ruhig, friedlich und nett. Nachdem Fenja spurlos verschwindet, beginnt ein wahrer
Albtraum für Katharina. Leider war mir relativ früh klar, wer der Täter ist. Gerne hätte ich mir am Ende eine Überraschung gewünscht. Trotzdem war die düstere Atmosphäre gut dargestellt und das Buch hat mich stellenweise sehr gefesselt und gepackt. Das Ende hat mich mit vielen Fragen zurückgelassen. Ich hätte mir Hintergründe zum Motiv gewünscht
Fazit:
Eine tolle Grundidee mit einem guten Ansatz, aber leider zu konstruiert.
3/5 ⭐⭐⭐

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Veröffentlicht am 14.10.2021

Die Dichterfamilie

Eine Familie in Berlin - Paulas Liebe
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Inhalt:
Berlin 1878: Paula ist die älteste Tochter der jüdischen Familie Oppenheimer. Sie wächst wohl behütet in einer liebevollen Familie in Berlin auf. Nach ihrem Schulabschluss erhält Paula die Möglichkeit, ...

Inhalt:
Berlin 1878: Paula ist die älteste Tochter der jüdischen Familie Oppenheimer. Sie wächst wohl behütet in einer liebevollen Familie in Berlin auf. Nach ihrem Schulabschluss erhält Paula die Möglichkeit, bei ihrer Tante Auguste als Gesellschafterin einzuziehen. Auguste ist um einiges finanziell besser gestellt und kann Paula vieles ermöglichen und sie in Kunst und Kultur fördern. Durch ihren Bruder Franz lernt die junge Frau den Dichter Richard Dehmel kennen. Er fasziniert und verzaubert sie. Sie verliebt sich in Richard und wird zu seiner Muse. Ihre Eltern haben große Bedenken und sind gegen diese Verbindung. Wird Paula glücklich werden?
Mein Leseeindruck:
Die Familiengeschichte beruht auf wahre Begebenheiten von Paula Dehmel durch die Jahre 1878 bis 1896. Der Schreibstil der Autorin hat mir von der ersten Seite an gut gefallen. Den Beginn der Geschichte mit der 15-jährigen Paula, wie sie zu einer jungen Frau wird und dessen Lebensraum Ende des 19. Jahrhunderts fand ich sehr spannend und konnte mich fesseln. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Paula. Sie ist authentisch und wundervoll gezeichnet. Paula stehen mit dem Einzug bei ihrer Tante plötzlich alle Türen offen und dies gefällt ihr sehr. Mir plätscherten die Ereignisse, ab dem Zeitpunkt, so vor sich hin. Auf mich wirkte die Geschichte sehr zähflüssig. Als die junge Frau Richard kennen und lieben lernt, nehmen im Roman Gedichte und Briefe einen großen Raum ein. Die beiden tauschen sich auf sehr poetische Weise aus. Mich hat es leider oftmals gelangweilt. Paula ist mir mit ihrer ruhigen Art sehr ans Herz gewachsen. Auf vielen Seiten hätte ich sie gerne geschüttelt, damit sie die Augen öffnete und begreift, was für ein riesen Egoist ihr Richard ist. Wirklichkeit und Fiktion hat die Autorin hervorragend miteinander verflochten.
Fazit:
Wer es gerne poetisch mag, wird dieses Buch lieben.
3/5 ⭐⭐⭐

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Veröffentlicht am 23.09.2021

Ein grausamer und harter Lebensweg

Das letzte grüne Tal
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Inhalt:
Ukraine, März 1944: Adeline und Emil Martel sind als Deutsche nicht mehr sicher in ihrer Heimat. Sie müssen vor der Roten Armee fliehen. Zusammen mit ihren zwei kleinen Söhnen und Verwandten machen ...

Inhalt:
Ukraine, März 1944: Adeline und Emil Martel sind als Deutsche nicht mehr sicher in ihrer Heimat. Sie müssen vor der Roten Armee fliehen. Zusammen mit ihren zwei kleinen Söhnen und Verwandten machen sie sich auf den Weg in den Westen. Kontrolliert und begleitet werden sie durch die Nazis. Ein grausamer, harter Weg beginnt. Ein Überlebenskampf, aber immer mit dem Gedanken an das grüne Tal und der Hoffnung auf ein gutes, freies Leben.

Mein Leseeindruck:
Die Lebensgeschichte von Familie Martel ist sehr schlimm und grausam. Der Roman "Das letzte grüne Tal" basiert auf wahren Ereignissen. Absolut keine leichte Kost und es sprengt immer wieder meine Vorstellungskraft, was die Menschen auf ihrer Flucht durchmachen mussten. Abwechselnd schildert der Autor die lange beschwerliche Reise aus den Perspektiven von Adelina und Emil. Die Beschreibungen zum Umfeld hat Mark Sullivan gut getroffen. Allerdings waren mir etliche Stellen viel zu detailliert beschrieben. Teilweise habe ich mich durch viele Seiten gequält. Er beleuchtet viele Ereignisse rund um das Dritte Reich. Die Idee zu diesem Buch ist gut, aber die Umsetzung hat mich etwas enttäuscht. Die grausamen Geschehnisse konnten mich nicht emotional erreichen.
Fazit:
Wer sachliche historische Romane mag, wird das Buch mit Sicherheit lieben.
3/5 ⭐⭐⭐

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Tolles französisches Flair

Die Rosen von Fleury
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"Die Rosen von Fleury" von Jean Remy ist am 26.03.2021 im Wunderlich Verlag @rowohltverlag erschienen.

Inhalt:
Emily Bennett erbt von ihrer Tante ein heruntergekommenes Haus in Frankreich. Die Engländerin ...

"Die Rosen von Fleury" von Jean Remy ist am 26.03.2021 im Wunderlich Verlag @rowohltverlag erschienen.

Inhalt:
Emily Bennett erbt von ihrer Tante ein heruntergekommenes Haus in Frankreich. Die Engländerin reist nach Perigord, eine historische Provinz im Südwesten des Landes, um in Fleury ihr Erbe anzutreten. Das verträumte Städtchen Fleury-sur-Azurain ist als Hochzeitsstadt bekannt und bei Brautpaaren sehr beliebt. In Fleury trifft Emily ihre Jugendfreundin Isabelle wieder. Zusammen planen sie die Renovierung des heruntergekommenen Herrenhauses. Sie haben die Idee ein kleines Hotel für Liebes- und Brautpaare zu eröffnen. Jean-Luc, der Sohn der Landadelsfamilie Bricassart möchte selber ein gemütliches Bed & Breakfast eröffnen. Gibt es einen Konkurrenzkampf? Oder sprühen eventuell sogar wilde Funken zwischen Emily und Jean Luc?

Meine Meinung:
Die Geschichte hat sich ungemein charmant und vielversprechend angehört. Ich war neugierig auf das idyllische Dorf Fleury-sur-Azursin, ein Ort zum Verlieben, ein Ort für Verliebte. Der Roman wird in der Gegenwart erzählt und aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Jean Remy beschreibt das idyllische, verträumte Städtchen mitten in den Weinbergen und Wäldern gelegen sehr atmosphärisch und bildhaft schön. Die Landschaftsbeschreibungen sind dem Autor großartig gelungen. Ich habe ein tolles französisches Flair beim Lesen gehabt. Die Handlung ist nett, das war's dann auch. Mir fehlte die Spannung und mir fehlten die Emotionen. Die Charaktere sind ohne Ecken und Kanten, ohne Lebendigkeit. Ein wunderschönes Setting, mit einer viel zu ruhigen Handlung haben mein Lesevergnügen getrübt.
3/5 ⭐⭐⭐

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