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Veröffentlicht am 02.11.2021

Chronische Dickdarmentzündung mit Charme

Mein Darm ist kein Arsch
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Philipp Stehlers Sachbuch "Mein Darm ist kein Arsch - Wie aus einer fiesen Diagnose etwas Wertvolles für mein Leben wurde" beeindruckte mich von Seite zu Seite mehr. Er erzählt locker-flapsig von seiner ...

Philipp Stehlers Sachbuch "Mein Darm ist kein Arsch - Wie aus einer fiesen Diagnose etwas Wertvolles für mein Leben wurde" beeindruckte mich von Seite zu Seite mehr. Er erzählt locker-flapsig von seiner behüteten Kindheit und Jugend im nahe Berlin gelegenen verträumten Städtchen Bad Freienwalde, wo er ein Jahr vor dem Mauerfall geboren wurde. Ferner berichtet er von seinen Träumen, die in erster Linie um Sport und einen Beruf kreisten, in dem er anderen Menschen Vorbild und Helfer sein könnte. Da ich weder Bachelor/etten-, Bäuerinnensuch- oder Big Brother-Formate konsumiere, erfuhr ich sehr viel Neues über Stehlers Erfolge in sozialen Netzwerken, im Fernsehen und in der Model-Szene.
Dann plötzlich die niederschmetternde Diagnose: Colitis ulcerosa, dies ist eine chronische Entzündung seines Dickdarmes. Der Text wird unterbrochen von etlichen medizinischen, jedoch auch für Laien weitgehend verständlich dargebotenen Einlassungen eines Herrn Professor Dr. Martin Störr sowie mehr oder weniges interessanten Farbfotos mit mächtigen Muskeln oder Krankenhausszenarien. Man kann deutlich die innerhalb der letzten beiden Jahre erfolgte Wandlung vom jungen, altruistisch-idealistischen Muskel- und Mammoninteressierten zum durch Schicksalsschläge gereiften Selbstverantwortung übernehmenden Menschen erkennen.
Das Buch enthält auch außerhalb der speziellen Krankheit lesenswerte Hinweise unterschiedlichster Art und einige interessante Rezepte wie beispielsweise "Oatmeal", "Granola" und "Goldene Milch". (Leider sind aber auch relativ viele Fehler und stilistische Ungereimtheiten enthalten, so z.B. auf S. 96 "Es hat ungefähr 3 MonateN gedauert...", S. 166 "... habt ihr ein paar Kampagne( )", S. 184 "...zu unterstützen und zu supporten" (was ist da der Unterschied?) oder S. 188 "Eigentlich hatte ich...zwar erst einmal aufgegeben" (doppelte Einschränkung), mehrere direkt aufeinander folgende Sätze mit "JA" oder Sonderbares wie "Jemanden auf dem KICKER haben".. Der Kicker kommt aus dem Fußballsport, richtig heißt es "Kieker", aus dem Berlinerischen "Kieken" für "gucken". Und in der Danksagung spricht er von dieseM immer noch tabuisierteM Thema")

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Akzeptabler Roman über Norma Jean alias Marilyn Monroe

Blond
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Joyce Carol Oates Präsentiert mit diesem Roman über Norma Jean Baker alias Marilyn Monroe ein überaus interessantes Buch, welches ebenso gut formuliert wie einfühlsam aus dem abwechslungsvollen Leben der ...

Joyce Carol Oates Präsentiert mit diesem Roman über Norma Jean Baker alias Marilyn Monroe ein überaus interessantes Buch, welches ebenso gut formuliert wie einfühlsam aus dem abwechslungsvollen Leben der facettenreichen Schauspielerin berichtet.
Auch wenn ein Roman nicht mit einer Biografie verglichen werden sollte, bin ich doch sehr froh darüber jene von Norman Mailer zuvor gelesen zu haben.
Einige ihrer Filme wurden mehr oder weniger intensiv beschrieben, einige Affären und ihre 3 Ehemänner wurden nicht mit Klarnamen genannt, sondern traten beispielsweise als "Der Bühnenautor" "Der Präsident" auf.
Auf sie selbst wurde - mich mit zunehmender Häufigkeit zunehmend nervend - nahezu gebetsmühlenartig als die "Blonde Darstellerin" Bezug genommen.
Etwa ab S 800 (von insgesamt 912 begann ich u. a. deshalb auch damit, "quer zu lesen"/"zu überfliegen", das Ganze wurde mir zu verquer, selbst, wenn dadurch möglicherweise der durch Schicksalsschläge und Medikamentenmissbrauch angegriffene Seelenzustand der Protagonistin verdeutlicht werden sollte.
Die Fotografie auf dem Cover spricht mich an.
Die Übersetzung erfolgte durch Udo Strätling, Sabine Hedinger und Karin Lauer.

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Veröffentlicht am 01.10.2021

Gläserne Milieustudie

Das Glashotel
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Emily St. John Mandels Roman "Das Glashotel" wurde von Bernhard Robben aus dem amerikanisch-kanadischen Englisch in die deutsche Sprache übersetzt und verfügt über ein mich ansprechendes Cover.
Es berichtet ...

Emily St. John Mandels Roman "Das Glashotel" wurde von Bernhard Robben aus dem amerikanisch-kanadischen Englisch in die deutsche Sprache übersetzt und verfügt über ein mich ansprechendes Cover.
Es berichtet manchmal überraschend, meist fesselnd und gelegentlich sogar ein wenig verstörend: aus dem Leben einiger Menschen, deren Schicksale mehr oder weniger deutlich miteinander verknüpft sind. Einige "Fäden" laufen in einem titelgebenden, an der westlichen Küste Kanadas gelegenen ungewöhnlichen Luxushotel zusammen.
Der Stil ist leicht lesbar, die Protagonisten interessant und teilweise entwicklungsreich gestaltet und das Ende nachvollziehbar, wenn auch vielleicht nicht immer "verdient".
Das Buch ist originell hat mir gut gefallen und ich würde von dieser Autorin sehr gerne weitere Bücher lesen.

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Veröffentlicht am 23.09.2021

Interessante Themen

PROFESSOR DIETRICH GRÖNEMEYER 03/2021
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Die Ausgabe 3/2021 von Herrn Professor Doktor Dietrich Grönemeyers Printmedium "Medizin mit Herz und Seele" liefert etliche interessante Informationen wie beispielsweide zu den Themen "Krankheiten des ...

Die Ausgabe 3/2021 von Herrn Professor Doktor Dietrich Grönemeyers Printmedium "Medizin mit Herz und Seele" liefert etliche interessante Informationen wie beispielsweide zu den Themen "Krankheiten des weiblichen Körpers" (incl. einer Betrachtung zu der Tatsache, dass sich Angelina Jolie beide Brüste entfernen ließ) sowie "Demenz"/"Alzheimer". Hierzu ist wieder eine Beilage mit 12 Karten, "die schlau machen" - "So bleiben Sie fit im Kopf" vorhanden (Ähnliches findet man übrigens monatlich in dem in vielen Apotheken gratis erhältlichen "Senioren Ratgeber").
Besonders betroffen machte mich der Artikel darüber, dass gegen Antibiotika resistente Keime nun auch schon bei wilden Schimpansen entdeckt wurden.

Veröffentlicht am 22.09.2021

Toller Postbote

Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García
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Moritz Rinkes überwiegend auf der vor der afrikanischen Westküste liegenden, aber zu Spanien gehörenden kanarischen Insel Lanzarote angesiedelter Roman "Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García" ...

Moritz Rinkes überwiegend auf der vor der afrikanischen Westküste liegenden, aber zu Spanien gehörenden kanarischen Insel Lanzarote angesiedelter Roman "Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández García" beeindruckte mich sehr.
Es sind eigentlich mehrere geschickt ineinander verwobene Geschichten, Protagonisten sind 3 Männer, eine Frau und ein Schuljunge.
Das erzählte Geschehen spielt in der Jetztzeit, enthält aber auch Rückblicke in die von Hitler und Franco geprägte Zeit.
Fotos und Zeichnungen ergänzen den Text gut; das Buch zeigt ein schönes und passendes Cover und verfügt über ein Lesebändchen, aber ich wünschte mir manchmal ein Personenverzeichnis, denn ich fühlte mich mit den vielen handelnden Personen gelegentlich ein wenig überfordert.
Es gab sehr berührende Szenen, beispielsweise die innige Liebe Pedros zu Carlota und deren Sohn Miquel, dann wiederum konnte man über die skurrilen Einfälle von Freund Tenaro schmunzeln, etwas über die prekäre Flüchtlingsproblematik erfahren und Ausflüge in die Literatur (Hemingway, Saramago) und die Welt des Fußballs (Messi & Co.) genießen.

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