Was führte zur Tragödie?
Das Dorf und der TodDrei Menschen werden umgebracht, der Mörder begeht Selbstmord - das alles trägt sich in einem idyllischen Bergdorf zu, wo man im Leben nicht ein solches Verbrechen verorten würde. Zumal es "in Echt" passiert ...
Drei Menschen werden umgebracht, der Mörder begeht Selbstmord - das alles trägt sich in einem idyllischen Bergdorf zu, wo man im Leben nicht ein solches Verbrechen verorten würde. Zumal es "in Echt" passiert ist und Autorin Christiane Tramitz den Geschehnissen, die sich über fast hundert Jahre hinweg entwickeln, auf ihre ganz eigene Art nachspürt.
Der Leser schliesst Bekanntschaft mit den Familien des Ortes, die am engsten ins Geschehen eingebunden sind und lernt, dass hier in vielerlei Hinsicht Kälte und Hass regiert.
Ein Kind wird viel zu früh gezeugt und der werdende Kindsvater ist gar bereit, das "gefallene Mädchen" zu heiraten. Aber deren Eltern gestatten es nicht und zwingen sie in eine Ehe mit einem viel älteren, natürlich ungeliebten Mann.
Auch sonst gehen Liebe und Hass seltsame Wege und es braut sich über viele Jahrzehnte hinweg etwas zusammen. Etwas, das zum Schluss hin offenbar nicht mehr zu vermeiden war.
Es ist schwere Kost: mir wollte einfach nicht in den Kopf, warum mit Absicht der schmerzlichste Weg für die junge Mutter gewählt wird, die nicht einmal ihren aus Liebe gezeugten Sohn bei sich aufwachsen lassen darf.
Ein kaltes Leben und zwar nicht nur für eine Person. Und zwar so dargestellt, dass es im Nachhinein tatsächlich nachzuempfinden ist. Wenn auch in meinem Fall mit großem Unverständnis in bezug darauf, was nahe Verwandte imstande sind, einander anzutun.