Profilbild von Karschtl

Karschtl

Lesejury Star
offline

Karschtl ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Karschtl über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2021

Luis wird bekannter

Wie man seine Eltern sinnvoll beschäftigt (Eltern 5)
0

Wir haben Luis bereits mehrere Bücher lang begleitet. Immer ging es darum, dass der Teenager ein berühmter Komiker werden wollte und all seine Energien in seine Bemühungen um Auftritte steckte. Kein Wunder, ...

Wir haben Luis bereits mehrere Bücher lang begleitet. Immer ging es darum, dass der Teenager ein berühmter Komiker werden wollte und all seine Energien in seine Bemühungen um Auftritte steckte. Kein Wunder, dass da seine schulischen Leistungen nicht so rosig sind. Das erfahren nun auch seine Eltern - und streichen ab sofort seine Auftritte in einem Vlog, die ihm schon einige Aufmerksamkeit von Fans beschert haben.

Auch die Aufmerksamkeit meiner Söhne hat Luis voll und ganz gewonnen. Nicht unbedingt mit seinen Witzen, die er immer wieder einstreut (die finden sie eher zum fremdschämen), aber mit seiner generell sympathischen Art. Zudem fanden sie diesen Band sehr spannend (darf er irgendwann doch wieder zum Vlog? kriegt er die Film-Rolle? was passiert noch mit Maddy?).

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.09.2021

Neuanfang in Südtirol

Liebe in bester Lage
0

Ella ist erfolgreiche Inhaberin einer Werbeagentur, die sie seit über 20 Jahren zusammen mit ihrem Mann in Berlin führt, Anfang 40, kinderlos. Und plötzlich steht sie vor einem kompletten Neuanfang. Um ...

Ella ist erfolgreiche Inhaberin einer Werbeagentur, die sie seit über 20 Jahren zusammen mit ihrem Mann in Berlin führt, Anfang 40, kinderlos. Und plötzlich steht sie vor einem kompletten Neuanfang. Um ihre Gedanken ein bisschen zu sortieren fährt sie zum Kraft tanken nach Südtirol, und lässt dort bei vielen Gläsern Wein ihre Gedanken schweifen und im Gespräch mit einigen neuen Bekannten reifen auch so langsam ein paar Ideen in ihrem Kopf.

Mir war Ella sehr sympathisch. Sie trauert ihrem alten Leben zwar erstaunlich wenig nach, aber ich fand es ganz angenehm dass sie sich nicht in jedem dritten Gedanken irgendwelchen melancholischen Stimmungen hingab. Stattdessen schätzt sie die Sache recht pragmatisch ein, gesteht sich ein dass sie selbst wohl auch nicht mehr sehr glücklich sondern nur noch zufrieden war, und richtet ihren Blick lieber nach vorn.

Es taucht dann sogar schnell wieder ein Mann am Horizont auf. Doch obwohl ja die "Liebe" so prominent im Titel vertreten ist, würde ich das Buch gar nicht als Liebesroman bezeichnen. Vielmehr ist es ein Buch über eine Frau, die in der Mitte ihres Lebens nochmal alles umkrempelt und sich neu sortiert. Und dabei habe ich Ella sehr gern begleitet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.08.2021

Leichte Lektüre mit ernstem Thema

Kaputte Herzen kann man kleben
0

Obwohl das "kaputte Herz" titelgebend ist, spielen die amourösen Verwicklungen der Protagonistin nur eine Nebenrolle. Hauptsächlich geht es in diesem neuesten Buch von Kristina Günak um Frauen - vorwiegend, ...

Obwohl das "kaputte Herz" titelgebend ist, spielen die amourösen Verwicklungen der Protagonistin nur eine Nebenrolle. Hauptsächlich geht es in diesem neuesten Buch von Kristina Günak um Frauen - vorwiegend, aber nicht nur (alleinerziehende) Mütter - die unter der enormen "Mental Load" Last leiden, die ihnen in ihrer Rolle aufgebürdet wird. Doch nicht nur, dass sie für alles im Familienhaushalt verantwortlich sind. Dadurch bedingt gehen sie weniger arbeiten, werden finanziell vom Mann abhängig und haben spätestens in der Pension nur sehr wenig Geld zur Verfügung, was nicht selten in Altersarmut endet.

Dass all das mal in so einem Frauenroman thematisiert wurde, finde ich wunderbar. Auch wenn die Leserschaft in diesem Fall das alles schon weiß, und sie auch nicht diejenigen sind, die was daran ändern können. Aber es ist ein Anfang.

Ansonsten geht es auch noch um Frauenfreundschaften, Zusammenhalt, Solidarität, alte Familienprobleme und Neuanfänge. Und um das alte Sprichwort "Es braucht ein Dorf, um ein Kind aufzuziehen". Warum Luisa allerdings soo lange gebraucht hat, um eine Lösung für ihren 'Knoten im Magen' zu finden. Es lag doch so offensichtlich auf der Hand...

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.08.2021

Mysteriöse Gäste an Weihnachten

Greenglass House
0

Das Buch erinnert mich sehr stark an die "Winterhaus"-Trilogie von Ben Guterson. Es spielt ebenfalls in einem verschneiten, abgelegenen Hotel in dem sich eine Reihe von merkwürdigen Gestalten kurz vor ...

Das Buch erinnert mich sehr stark an die "Winterhaus"-Trilogie von Ben Guterson. Es spielt ebenfalls in einem verschneiten, abgelegenen Hotel in dem sich eine Reihe von merkwürdigen Gestalten kurz vor Weihnachten einfinden. Alle ein bisschen mysteriös, und offensichtlich alle irgendwie auf der Suche nach etwas. Ein Junge und ein Mädchen machen sich dann auf, ein Geheimnis, das mit dem Haus zusammenhängt, zu entschlüsseln.
Die Zeit, in der die Geschichte spielt, wird nie näher definiert, es ist aber nicht wirklich unsere heutige Zeit. Und selbst die Illustration am Cover sieht denen der "Winterhaus"-Bücher ähnlich.

Der Hauptteil der Geschichte beginnt auch schon recht bald, es gibt kein unnütz langes Vorgeplänkel. Und diese Detektivgeschichte entwickelt sich auch sehr gut, nur manchmal waren die Verwicklungen doch etwas zu viel. Da gibt es zum einen die ganz normale Haupt-Storyline; dann die Kamingeschichten, die Milo in dem alten Buch liest; dazu die Geschichten, die sich die Gäste am Abend gegenseitig erzählen; und schließlich noch die Spielwelt der "Seltsamen Spuren" mit all seinen Extras, die Milo und Meddy so phantasievoll ausschmücken und in der sie Negret und Sirin sind. Gerade auf letzteres hätte ich gut verzichten können. Ich hätte es besser gefunden, wenn sie als Milo und Meddy herumspioniert hätten.

Daher war ich von "Greenglass House" auch nicht ganz so 100% begeistert wie von "Winterhaus", aber es ist dennoch ein spannendes und sehr lesenswertes Jugendbuch, mit ein paar Überraschungen. Das Geheimnis von Meddy habe ich erst nach der Hälfte des Buches erraten, und wenn man es erstmal weiß waren die Hinweise gar nicht mehr zu übersehen. Es freut mich, dass es im Original bereits einige Fortsetzungen gibt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.08.2021

Kein echtes Sequel

Die Tochter des Präsidenten
0

Ich hatte ja extra den Vorgänger "The President is Missing" kurz vorher noch gelesen, da ich annahm, da wäre jetzt ein Sequel. Ist es aber nicht, es geht um einen komplett anderen Präsidenten bzw. dessen ...

Ich hatte ja extra den Vorgänger "The President is Missing" kurz vorher noch gelesen, da ich annahm, da wäre jetzt ein Sequel. Ist es aber nicht, es geht um einen komplett anderen Präsidenten bzw. dessen Tochter.

Dafür hatte ich jetzt den direkten Vergleich der beiden Bücher, und fand die zweite Kollaboration zwischen Ex-Präsident Bill Clinton und Bestseller-Autor James Patterson deutlich spannender als die erste. Die Tochter wird entführt, und nun beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Hinderlich bei der Mission, die Teenagerin zu retten ist natürlich der Umstand, dass deren Vater nur noch der Ex-Präsident ist und die amtierende Regentin im Weißen Haus sich nicht sonderlich ins Zeug legt, um Mel Keating zu befreien.

Ich nehme stark an, dass Bill Clinton und seine Frau mit den gleichen Ängsten um ihre Familie konfrontiert waren - und vielleicht immer noch sind. Attentate aus Rache oder Entführung um irgendwas zu Erpressen... Daher konnte er sicherlich viel Input zur Story geben. Für mich als Laien, der sie nicht auf Glaubwürdigkeit auseinander nimmt, war sie jedenfalls unterhaltsam und spannend. An manchen Stellen hätte sie aber etwas gestrafft werden können, zum Beispiel brauche ich nicht jedes Mal, wenn eine Figur wieder auftaucht, erneut erklärt welche Funktion sie bekleidet oder welche Agenda aus der Vergangenheit sie verfolgt. Da gab es zahlreiche unnötige Wiederholungen. Abgesehen davon aber ein guter und packender Thriller.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere