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labbelman

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2021

Schmerzvolle Erfahrungen...

Schwarzes Herz
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Mir wurde der Roman von meiner örtlichen Bibliothekarin ans Herz gelegt. Ohne dem solle ich keinesfalls gehen. Und es hat tatsächlich meinen Geschmack getroffen, also hört auf eure Bibliothekare und auf ...

Mir wurde der Roman von meiner örtlichen Bibliothekarin ans Herz gelegt. Ohne dem solle ich keinesfalls gehen. Und es hat tatsächlich meinen Geschmack getroffen, also hört auf eure Bibliothekare und auf mich.

Die farbige Ich- Erzählerin schildert so intensiv aus ihrem Leben, welches geprägt ist durch eine furchtbare, gewaltvolle Beziehung und Alltagsrassismus, sowie tätlichen Angriffen.

Die verwendete Sprache ist schon krass, aber passt hier einfach dazu, auch wenn ich solche Worte im Alltag nicht in den Mund nehmen würde. Die gegenderte Sprache hat mich nicht gestört.

Wie Rassismus aussieht und sich darstellt, das wusste ich schon, aber die gewaltvolle Beziehung, die hat mir echt beim Lesen wehgetan. Das war nur schwer zu ertragen und da kann man nur jedem, der selbst in so etwas steckt raten die Beine in die Hand zu nehmen und zu laufen und sich helfen zu lassen.

Mich hat die Geschichte emotional sehr berührt. Definitiv etwas, was ich so schnell nicht vergessen werde. Und auch wenn es nur gut 200 Seiten sind, so fühlte es sich doch nach so viel mehr an.

Fazit: Ich bin überwältigt und kann nur dazu raten sich das Buch zu besorgen...

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Nachkriegsbeben in Berlin...

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm
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Als großer Berlin Fan freute ich mich sehr auf dieses Buch und was soll ich sagen: ich wurde umgehauen.

Im Roman lernen wir das Fünfergespann Ilse, ihren Bruder Johann, sowie die Freunde Robert, Luise ...

Als großer Berlin Fan freute ich mich sehr auf dieses Buch und was soll ich sagen: ich wurde umgehauen.

Im Roman lernen wir das Fünfergespann Ilse, ihren Bruder Johann, sowie die Freunde Robert, Luise und Ella kennen. Wer wird sein Glück nach dem großen Krieg machen? Und ist Glück überhaupt drin?

Die tragische Liebesgeschichte, die sich zwischen Johann, Robert und Luise abspielt, hat es echt in sich. Hier konnte ich intensiv mitfühlen, dass man nicht immer die richtigen Entscheidungen im Leben trifft.

Gut gefallen hat mir, dass die Autorin mittels Ilse eine queere Person im Roman vorlegt, so dass man auch an diesen Entwicklungen der damaligen Zeit teilhaben darf. Besonders die geschilderte Künstlerszene Berlins hat mich doch sehr fasziniert.

Frau Schweikert gelingt es zudem sehr gut im Hintergrund die politischen Veränderungen darzustellen und auch die Emotionen des Krieges und was dieser mit den Überlebenden gemacht hat, rüber zu bringen.

Der Schreibstil ist so angenehm leicht und luftig, trotz der nicht ganz einfachen Thematik, dass man den Roman nur so durchsuchtet und froh ist, dass es der erste Band einer Reihe ist, denn nur zu gern möchte man die liebgewonnenen Charaktere weiter begleiten.

Da der Roman 1933, dem Schicksalsjahr schlechthin, endet, wissen wir was uns im weiteren Verlauf blühen wird.

Fazit: Ein mitreißender historischer Roman, den ich sehr gern gelesen habe. Süchtig machend. Da kann ich nur eine Empfehlung aussprechen. Klasse!

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Familiengeheimnisse liegen in der Luft...

Die Überlebenden
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Ich habe den Roman geschenkt bekommen und begann gespannt zu lesen. Und ich bin froh über dieses Geschenk, denn allein wegen der Optik hätte ich im Laden nicht dazu gegriffen.

Die drei Brüder Nils, Pierre ...

Ich habe den Roman geschenkt bekommen und begann gespannt zu lesen. Und ich bin froh über dieses Geschenk, denn allein wegen der Optik hätte ich im Laden nicht dazu gegriffen.

Die drei Brüder Nils, Pierre und Benjamin haben einen schweren Akt vor sich, denn es gilt ihre Mutter zu beerdigen. Doch nicht wie üblich soll sie auf dem Friedhof ihre letzte Ruhe finden, sondern im See am Sommerhaus der Jugend. Kaum am Sommerhaus angekommen, ploppen Erinnerungen hoch. Was geschah damals im letzten Sommer am See?

Mir hat der Mix aus Gegenwartserzählung und Rückblenden in die Jugend gut gefallen. Erst sehr spät habe ich gemerkt, dass die Gegenwartshandlung rückwärts erzählt wird. Dieser Kunstgriff hat mir enorm gefallen.

Die Brüder haben mit den Ereignissen aus der Kindheit zu kämpfen und es war schön mitzurätseln, was da los war. Ich war jedoch auf der falschen Spur und die Wende zum Schluss hat mich umgehauen.

Fazit: Eine besondere Familiengeschichte, die lange nachhallen wird. Das solltet ihr lesen.

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Veröffentlicht am 24.09.2021

Auf der Spur das Geheimnis zu lüften...

Das letzte Bild
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Für mich war es das erste Buch von Anja Jonuleit, aber es wird gewiss nicht mein letztes gewesen sein, da die Geschichte enorm gut recherchiert war. Da der Roman auf einer wahren Geschichte basiert, hatte ...

Für mich war es das erste Buch von Anja Jonuleit, aber es wird gewiss nicht mein letztes gewesen sein, da die Geschichte enorm gut recherchiert war. Da der Roman auf einer wahren Geschichte basiert, hatte er einen besonderen Reiz auf mich.

Im Roman geht es um die Isdal- Frau, die im November 1970 in Norwegen tot aufgefunden wurde. Wer ist diese Frau und wer hat ihr das angetan? Schriftstellerin Eva entdeckt ein Foto dieser Frau in der Zeitung und muss sich schwer wundern, dass diese ihrer Mutter sehr ähnlich sieht. Neugierig geworden, begibt sie sich auf Spurensuche, ohne zu ahnen auf was sie stoßen wird.

Der Leser begleitet die Isdal- Frau in der Vergangenheit (Marguerite) , sowie Eva und Laurin in der Gegenwart. Die Parts lassen sich gut unterscheiden, da die Vergangenheit stets mit Ort und Datum versehen ist. Ich finde durch den Zeitenwechsel war die Spannung noch mehr gegeben.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm leicht und weiß zu fesseln. Ich hatte keine Schwierigkeiten in die Geschichte zu finden und konnte sehr gut abtauchen.

Ehrlich gesagt hatte ich mit einem Familienroman gerechnet, dass ich auch noch Krimihandlung bekomme war quasi wie ein Bonus für mich.

Fazit: Fesselnd, mitreißend und gut recherchiert. Was will man mehr? Eindeutige Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 02.09.2021

der geliebte Vater, ein seltener Typ...

Vati
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Nachdem mir "Die Bagage" so gut gefallen hatte (ich hatte erst "Vati" gekauft, nur um da zu merken, dass "Die Bagage" am besten vorher gelesen werden sollte) und ich das Buch innerhalb weniger Stunden ...

Nachdem mir "Die Bagage" so gut gefallen hatte (ich hatte erst "Vati" gekauft, nur um da zu merken, dass "Die Bagage" am besten vorher gelesen werden sollte) und ich das Buch innerhalb weniger Stunden gelesen hatte, machte ich mich direkt daran weiterzulesen.

Dieses Mal geht es in erster Linie um den Vater der Autorin, daher auch der passend gewählte Titel. Und natürlich kommen alle aus der bereits erwähnten Familie des ersten Teils auch hier drin. Aus diesem Grund kann ich nur empfehlen den Vorgänger auch zu lesen, denn sonst kommt man mit den vielen erwähnten Onkel und Tanten schnell durcheinander.

Die Autorin agiert als Ich- Erzählerin und spricht für sich selbst. Nebenbei kommen in Gesprächen auch mal die Stiefmutter oder ihre zahlreichen Geschwister zu Wort.

Das Leben des Vaters ist schon recht bedrückend geschildert und dennoch versucht er das Beste draus zu machen, auch wenn er durch den Krieg ein Bein verloren hat. Seine Liebe zu Büchern gefiel mir sehr. Auch seine Familie muss ähnlich darben wie einst die Familie seiner Frau, auch wenn man deutliche Besserung spürt, was Hoffnung gibt.

Das Heim mit den Kriegsversehrten empfand ich als interessant, denn davon hatte ich zuvor noch nichts gehört, dass es so etwas gibt.

Auch diesen kurzweiligen Roman habe ich in einem Rutsch gelesen und sehr genossen. Kann es bitte direkt mit Mutti, meine Kinder oder ähnliches weiter gehen?

Fazit: Steht seinem Vorgänger in nichts nach. Wer "Die Bagage" liebte, wird auch hier seine Freude dran haben.

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