Spannende Familiensaga einer Porzellandynastie
Mit "Die Blankenburgs" legt Eric Berg, den ich bisher nur durch seine Kriminalromane kannte, eine spannende und hochinteressante Familiensaga einer Porzellandynastie vor. Im Mittelpunkt steht eine adlige ...
Mit "Die Blankenburgs" legt Eric Berg, den ich bisher nur durch seine Kriminalromane kannte, eine spannende und hochinteressante Familiensaga einer Porzellandynastie vor. Im Mittelpunkt steht eine adlige Familie in Frankfurt am Main, die am legendären schwarzen Freitag Ende der 20iger Jahre einen Großteil ihres Vermögens verliert. Als Folge davon sehen die männlichen Patriarchen den Freitod als einzigen Ausweg. Nun beginnt ein erbitterter Erbstreit zwischen den hinterbliebenden Frauen der Familie, den Schwestern Elise und Ophelie, in den fast alle Angehörigen mit einbezogen werden. Selbst ein nach China emigrierter verschollen geglaubter Bruder kehrt zurück und hat an der Familienfehde seinen Anteil. Ein weiterer Protagonist ist Tankred, ein junger Mann, ein Bastard, gezeugt durch einen der männlichen Blankenburgs mit einem Dienstmädchen, der plötzlich auf der Bildfläche erscheint und seinen Anteil an der Firma fordert. Tankred findet die gesuchte Anerkennung u.a. leider auch in Kreisen der aufstrebenden NSDAP, die politische Situation in Deutschland lässt selbstverständlich auch die Blankenburgs nicht unberührt. Es gibt unzählige Verwicklungen, arrangierte Ehen und diverse spannende Ereignisse, die der Autor gekonnt zu einer rasanten und abwechslungsreichen Geschichte verwoben hat. Sein flüssiger und angenehmer Schreibstil lässt den Leser nur so durch die Seiten fliegen, ich habe mich großartig unterhalten gefühlt. Als einzigen Kritikpunkt hätte ich mir vielleicht ein wenig mehr Informationen zum Thema Porzellan und Einblick in den Fabrikalltag des Familienunternehmens gewünscht.