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Veröffentlicht am 20.11.2022

Alarmstufe Rot

Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 1)
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Guillaume Lipaire, eigentlich ein Deutscher namens Wilhelm Liebherr, dessen Leben anders verlaufen ist als geplant, arbeitet als „gardien“ in Port Grimaud in Südfrankreich. Sein Gehalt bessert er sich ...

Guillaume Lipaire, eigentlich ein Deutscher namens Wilhelm Liebherr, dessen Leben anders verlaufen ist als geplant, arbeitet als „gardien“ in Port Grimaud in Südfrankreich. Sein Gehalt bessert er sich durch verschiedene Gaunereien auf. So vermietet er zum Beispiel die Wohnungen ohne Wissen der Besitzer zwischendurch an Urlaubsgäste. Dumm nur, wenn man beim Saubermachen der Villa der Familie Vicomte, die durch ein Weinhaus einst zu Reichtum gelangte, plötzlich einen toten Mann findet. Mithilfe des Wassertaxisfahrers Karim kann Lipaire die Leiche entsorgen. Am nächsten Tag reist die ganze Familie an und wartet verzweifelt auf einen Barral, während Lipaire einen großen Coup wittert…

Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen und hat mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht – wie ich es von den Autoren gewohnt bin. Die „Unverbesserlichen“ sind eine chaotische Truppe, die sich aus sehr unterschiedlichen Charakteren zusammensetzt. Gerade dies sorgt für Unterhaltung. Ich muss allerdings sagen, dass mir die Hauptperson Lipaire nicht so sympathisch war. Trotzdem sind mir die Figuren mit der Zeit ans Herz gewachsen. Die Gegend in Südfrankreich ist sehr genau beschrieben und lässt eine gewisse Urlaubsstimmung aufkommen. Erst am Ende habe ich gesehen, dass die eingestreuten französischen Ausdrücke in einem Glossar übersetzt und erklärt wurden. Hier wäre ein kleiner Hinweis am Anfang des Buches nicht schlecht gewesen.

Das Buch läuft unter dem Genre „Krimi“. Wer die Autoren kennt, weiß, dass die Bezeichnung „Gaunerkömodie“, die ebenfalls verwendet wird, es aber viel besser trifft. Es herrscht zwar eine gewisse Spannung (Was wollte Familie Vicomte von Barral? Welcher Schatz wird gesucht? Fliegen die Machenschaften der „Unverbesserlichen“ irgendwann auf?). Doch es ist nicht so, dass man das Buch deshalb nicht mehr aus der Hand legen kann. Teilweise erinnert die Geschichte eher an einen humoristischen Roman.

Das Cover des Buches macht auf den ersten Blick klar, dass es sich um eine Geschichte handelt, die in Frankreich spielt. Da ich eher skandinavische Krimis bevorzuge, hätte das Cover wahrscheinlich nicht mein Interesse geweckt, wenn ich nicht die Namen der Autoren gelesen hätte. Der Titel ist treffend gewählt, wenn auch ein bisschen lang. Der Klappentext verrät nicht zu viel.

Es handelt sich um ein unterhaltsames Buch, das ich weiterempfehlen kann, auch wenn mir die „Kluftinger“-Reihe ein bisschen besser gefällt.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Santa needs reindeer

Morgen, Klufti, wird's was geben
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In diesem Jahr verlaufen die letzten Tage vor Weihnachten für Kluftinger anders als sonst. Alles beginnt damit, dass Erika zwei Tage vor dem Fest beim Christbaumschmücken von der Leiter fällt und mit ...

In diesem Jahr verlaufen die letzten Tage vor Weihnachten für Kluftinger anders als sonst. Alles beginnt damit, dass Erika zwei Tage vor dem Fest beim Christbaumschmücken von der Leiter fällt und mit ihrer Beinverletzung erst einmal im Krankenhaus bleiben muss. Kluftinger ist also auf sich alleine gestellt, und bereits abends nimmt die Katastrophe ihren Lauf. Zudem reist am nächsten Tag „Joschi“ an, der japanische Schwiegervater seines Sohnes Markus, um den er sich nun auch alleine kümmern muss…

Das Buch war so, wie ich es nach der Leseprobe erwartet hatte. Es ließ sich leicht, flüssig und sehr schnell lesen und hat mich immer wieder zum Schmunzeln und Lachen gebracht. Kluftinger war genauso chaotisch, wie man ihn aus den Krimis kennt, und schlitterte von einer Katastrophe in die nächste. Manches war natürlich ein bisschen übertrieben, was mich aber nicht gestört hat. Amüsant fand ich auch das Gemisch aus Deutsch und Englisch, mit dem er sich mit Markus‘ Schwiegervater unterhalten hat.

Ich habe das (zugegeben nicht sehr dicke) Buch fast an einem Stück gelesen, weil ich wissen wollte, wie es weitergeht und ob es am Ende doch noch zu einem friedvollen Weihnachtsfest kommt. Am besten liest man eine solche Geschichte natürlich in der Vorweihnachtszeit, aber auch jetzt konnte man sich Kluftiger gut bei den Weihnachtsvorbereitungen und auf dem Weihnachtsmarkt vorstellen. Bei Vorablesen war bei Genre „Krimi“ angegeben, was aber definitiv nicht stimmt. Wer sich also auf einen Krimi freut, wird vielleicht enttäuscht werden.

Das Cover des Buches macht auf den ersten Blick klar, dass es sich um eine weihnachtliche Geschichte handelt. Auch der Titel ist sehr treffend gewählt. Der Klappentext verrät nicht zu viel. Ich denke, vor allem Fans der Kluftiger-Reihe werden dieses Buch lesen, aber auch ohne Vorkenntnisse hat man keine Probleme, dem Geschehen zu folgen.

Es handelt sich um ein unterhaltsames Buch, das ich weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Ich rette Leben

Tiefer Fjord
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Clara arbeitet für das Justizministerium und muss gerade damit fertig werden, dass ihr Gesetzesvorschlag, der stärker vor Kindesmisshandlungen schützen soll, auf Eis gelegt wird. Ihre Ehe mit Haavard, ...

Clara arbeitet für das Justizministerium und muss gerade damit fertig werden, dass ihr Gesetzesvorschlag, der stärker vor Kindesmisshandlungen schützen soll, auf Eis gelegt wird. Ihre Ehe mit Haavard, mit dem sie Zwillingssöhne hat, kriselt. Haavard arbeitet als Arzt im Krankenhaus. Eines Abends wird der kleine Faisal von seinen Eltern auf die Kinderstation gebracht. Angeblich ist er von einem Baum gefallen. Doch bei der Untersuchung stellen Haavard und seine Kollegen fest, dass er misshandelt wurde. Er stirbt an den Folgen einer traumatischen Hirnblutung. Sein Vater Mukhtar Ahmad will in den Gebetsraum gehen und wird kurz darauf erschossen aufgefunden…

Der Krimi war anders als gedacht, hat mir aber trotzdem gut gefallen. Ich hatte erwartet, dass die Suche nach Mukhtars Mörder im Fokus stehen würde, aber es geht darum, wie die Hauptpersonen Clara und Haavard mit der Situation umgehen. Aus ihrer Sicht ist das Buch überwiegend geschrieben, die Kapitel sind entsprechend überschrieben. Man erfährt viel über sie, ihr Denken und Handeln und auch ihre Vergangenheit und kann sich in sie hineinversetzen. Die Ermittlungen und die Arbeit der Polizei spielen eigentlich nur eine kleine Rolle.

Das Buch ließ sich schnell und flüssig lesen. Die kurzen Kapitel haben angeregt, immer noch ein bisschen weiter zu lesen. Von Anfang an wurde eine gewisse Spannung aufgebaut. Sie lässt auch nicht nach, obwohl der Leser schon nach etwa 2/3 des Buches erfährt, wer der Mörder ist. Ich war aber trotzdem gespannt, wie er weiter agieren und ob er am Ende überführt werden würde. Der Fall und die Lösung waren logisch und nachvollziehbar. Es gab Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hatte.

Das Cover gefällt mir, auch wenn ich es nicht ganz verstehe. Auf den ersten Blick habe ich es für eine Winterlandschaft gehalten, dann aber gemerkt, dass das Haus im Hintergrund nicht verschneit ist. Was genau bedeuten die Spuren. Der Titel, der vom norwegischen Original abweicht, passt zum Inhalt. Der Rückentext macht neugierig, verrät aber fast ein bisschen zu viel. Ich ärgere mich immer, wenn dort bereits Ereignisse verraten werden, die im Buch erst spät geschehen oder bereits auf die Lösung hindeuten.

Mir hat das Buch gefallen, und ich kann mir gut vorstellen, weitere Bücher der Autorin zu lesen. Auch in der Originalsprache sind allerdings wohl noch keine weiteren Bände mit Clara erschienen.

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Veröffentlicht am 20.08.2024

„Volle Kanne mit Karacho“

Die wilden Robbins (Band 1)
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Die „wilden Robins“, bestehend aus den Geschwistern Rieke und Minna, ihren Freunden Bretti und Liesel sowie dem Hund Murkel, leben in Sommerrode, einem Ort, in dem alles sauber und gerade ist. Doch die ...

Die „wilden Robins“, bestehend aus den Geschwistern Rieke und Minna, ihren Freunden Bretti und Liesel sowie dem Hund Murkel, leben in Sommerrode, einem Ort, in dem alles sauber und gerade ist. Doch die Bande hat ein verstecktes Lager, Sommerwood Forest, und nur sie kennen das geheime Schlupfloch in die Wildnis. Als sie gerade mit einem Kabel, das sie auf eine Baustelle „gefunden“ haben, eine Hängebrücke bauen wollen, müssen sie feststellen, dass sie doch nicht alleine sind im Urwald: die „Ritter auf Rädern“ Cosmo, Ari und ein unbekanntes Mädchen haben eine Fahrradrampe gebaut. Die beiden Banden wollen sich gegenseitig vertreiben – bis ein riesiges Schild in Sommerrode alles verändert …

„Die wilden Robbins“ war das erste Buch, das wir von Nina Weger gelesen haben. Es hat uns insgesamt gut gefallen. Es hat sich schnell und leicht lesen lassen und ist altersgerecht geschrieben. Es ist spannend, aber auch lustig. Manche Ideen und Verhaltensweisen regen aber hoffentlich nicht zur Nachahmung an! Viele Kinder können sich wahrscheinlich in einem der Bandenmitglieder wiederfinden, da diese unterschiedliche Eigenschaften haben – weshalb sie sich im Laufe der Geschichte auch sehr gut ergänzen. Gut finde ich, dass die Banden sich zwar gegenseitig ärgern, aber zum Ausdruck kommt, dass es eigentlich keine Lösung ist, sich immer wieder zu rächen. Das Ende war schön und kindgerecht.

Gut gefallen haben uns auch die schwarz-weißen Illustrationen, die gut zu den Geschehnissen passen. Sie sind liebevoll gezeichnet. Der Titel ist gut gewählt und das Cover bunt und ansprechend. Es passt zum Inhalt und stellt die Hauptpersonen vor. Der Text auf der Rückseite macht neugierig, verrät allerdings fast zu viel. Wir können das Buch weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Zweimal allein

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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Im Prolog wird ein Kind von Männern missbraucht. Danach geht es um Fabian und Isabel Jancke, die auf einer Autobahn in Frankreich mit ihrem Wohnmobil einen Wildunfall erleiden. Ein freundlicher Mann schleppt ...

Im Prolog wird ein Kind von Männern missbraucht. Danach geht es um Fabian und Isabel Jancke, die auf einer Autobahn in Frankreich mit ihrem Wohnmobil einen Wildunfall erleiden. Ein freundlicher Mann schleppt sie ab - zu einem sehr abgelegenen Hof, und danach verliert sich ihre Spur. Seine Schwester Evelyn hat auch nach zwei Jahren noch damit zu kämpfen. Sie ist forensische Psychologin und unterstützt gerade KHK Tillmann in der „Sonderkommission Camping“: in neun Wochen wurden fünf Menschen auf Camping- oder Wohnmobilstellplätzen ermordet. Als ein Phantombild erstellt werden kann, erkennt sie eine Ähnlichkeit mit Fabian…

Das Buch lässt sich schnell und flüssig lesen - wie ich es nicht anders erwartet habe. Denn ich kenne bereits einige Bücher von Arno Strobel und wurde nie enttäuscht. Vom Prolog an wird Spannung aufgebaut, der bis zum Schluss nicht abnimmt. Das Ende selbst kommt dann allerdings irgendwie ein bisschen abrupt und ist relativ unspektakulär. Allerdings hätte ich nicht mit diesem Ausgang gerechnet. Die Motivation des Täters war mir relativ schnell klar.

Man kann sich schnell in Evelyn, aus deren Sicht dieses Buch überwiegend erzählt ist, hineinversetzen und durchlebt mir ihr diese Zeit. Ich konnte allerdings nicht alle ihre Handlungen nachvollziehen. Es gibt immer wieder Wendungen, und teilweise wusste ich auch nicht mehr, wem man nun trauen kann und wem nicht.

Das Cover ist ein typisches Bild für einen Krimi von Arno Strobel. Wer seine Bücher kennt und mag, wird es sofort zuordnen können. Es passt sehr gut zum Inhalt. Der Titel ist gut gewählt, da er zum Inhalt des Buches passt. Der Rückentext macht neugierig und verrät nicht zu viel vom Inhalt.

Mir hat das Buch gefallen, und ich werde auch weiterhin Bücher von Arno Strobel lesen.

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