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Veröffentlicht am 22.08.2022

¡Viva!

Yadriel und Julian. Cemetery Boys
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Ein wunderbares, ermutigendes Jugendbuch, das Einblick in lateinamerikanische Kulturen und Traditionen gibt, bestens unterhält und mit einer zuckersüßen Liebesgeschichte überzeugt. Eine Ownvoice-Geschichte, ...

Ein wunderbares, ermutigendes Jugendbuch, das Einblick in lateinamerikanische Kulturen und Traditionen gibt, bestens unterhält und mit einer zuckersüßen Liebesgeschichte überzeugt. Eine Ownvoice-Geschichte, von denen die Buchwelt dringend mehr braucht!


Dia de los muertos und queere Charaktere? Call me in! Als ich dieses Buch in der Vorschau entdeckte, war ich sofort interessiert und dem Cover sowieso verfallen.

Queere Bücher braucht der Buchmarkt - und vor allem own voice. Aiden Thomas ist Latinx und trans - genau wie Yadriel, der Protagonist dieser zuckersüßen Geschichte. Sein alltäglicher Kampf darum, einfach sein zu können, wer er ist, steht dabei nicht im Vordergrund und ist doch essentieller Teil der Handlung. Diese Beiläufigkeit, die dennoch voller Emotion ist, gefiel mir besonders. All´ die Ängste, Zweifel und Rückschläge - aber vor allem die wundervolle Unterstützung, die er seitens seiner Cousine erfährt und die in Julians Freundesgruppe gelebt wird.

Ab einem gewissen Punkt konnte ich erahnen, worauf die Geschichte hinauslaufen würde und war über die Enthüllung dann nicht überrascht - die Hinweise und Andeutungen waren für mich offensichtlich. Die Auflösung der ganzen Misere hatte ich dann so aber nicht kommen sehen und bin außerordentlich zufrieden mit dem Ende. Hach... ein bisschen Happy End und love in the air ist manchmal einfach nötig!

Denn diese Liebesgeschichte ist einfach Zucker. Die beiden Jungs, wie sie sich langsam annähern; die Selbstverständlichkeit und Leichtigkeit, die Julian in Yadriels von rigiden Traditionen und starren Regeln geprägtes Leben bringt... Beide konnten in ihrer Verletzlichkeit mein Herz berühren.

Viel Freude hat mir beim Lesen auch das Setting bereitet - das eingeflochtene Spanisch, all´ die verführerischen Speisen, die bei mir Hungergefühle weckten, die Vorbereitungen auf das große Fest... Dank der farbenfrohen und lebendigen Beschreibungen hatte ich regelrecht das Gefühl, dabei zu sein; Musik, Farben, Gerüche und Geschmäcke selbst zu erleben.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Fantasy meets Piraterie

Die Fehde der Gezeiten
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Seid ihr auf der Suche nach neuen Büchern mit Sirenen, Piraten und ganz viel Meeresrauschen?! Dann seid ihr hier goldrichtig.


Bereits vor einer Weile durfte ich den ersten Band der Above All Else-Reihe ...

Seid ihr auf der Suche nach neuen Büchern mit Sirenen, Piraten und ganz viel Meeresrauschen?! Dann seid ihr hier goldrichtig.


Bereits vor einer Weile durfte ich den ersten Band der Above All Else-Reihe The Ocean Wind´s Desire lesen und habe mich auf den wenigen Seiten bereits in David, Gabriel und ihre Dynamik verlieben können. Mit Die Fehde der Gezeiten ist nicht nur Teil 1 sondern auch die Fortsetzung What We May Be nun erhältlich - auch außerhalb von Weltbild. Auf deutlich mehr Seiten erfahren wir nicht nur mehr über die Sirenengeschichte, den historischen Kontext des Spanischen Erbfolgekrieges und die Situation in der Karibik bezüglich Piraterie, Sklaverei und Piratenjagd, sondern eben auch mehr über die beiden Hauptfiguren - wobei einige spannende neue Charaktere hinzukommen! Ich liebe diese Mischung aus historischem Roman, Fantasy und aufkommender Liebesgeschichte - Segel, Piraten, Sirenen?! Call me in.

Ganz begeistert bin ich auch von der aufwendigen Recherche, die die beiden Autorinnen betreiben - nicht nur bezüglich des historischen Kontextes sondern auch inn puncto Seefahrt. Ich darf Roberta und Judith ja ein wenig beraten; kann aber verraten, dass ich wenig zu korrigieren/konkretisieren habe, weil die beiden sich bestens informiert haben ;) Aber keine Sorge an alle Landratten da draußen: Es wird nicht wild mit Fachbegriffen um sich geworfen, sondern in den Handlungsverlauf eingebettet erklärt und ein Glossar gibt es auch.

Also Enterhaken hervor; schnappt euch dieses Buch - bzw. die beiden, denn in diesem Taschenbuch sind wie gesagt Band 1+2 vereint. Lesevergnügen pur.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Arrrr!

Dragon Princess 2: Inferno aus Staub und Saphiren
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Wenn Piraterie auf Drachen, eine Kick-ass-Prinzessin, eine Portion Liebe und Teresa Sporrers witzigen Schreibstil trifft, kann daraus nur eine hervorragende Unterhaltung werden.


Bereits Teresa Sporrers ...

Wenn Piraterie auf Drachen, eine Kick-ass-Prinzessin, eine Portion Liebe und Teresa Sporrers witzigen Schreibstil trifft, kann daraus nur eine hervorragende Unterhaltung werden.


Bereits Teresa Sporrers (ägyptische) Hexen konnten mich begeistern - wie sollte ich da Piraten und Segelschiffen widerstehen?!

Genau: Gar nicht! Und so machte ich mich auf, mit Ruby die Piraterie zu erkunden, die Welt der Menschen aufzumischen und die Drachen zu beschützen - warum auf den Prinz warten, wenn man Königin werden könnte?!

Wieder einmal hat die Autorin großartige Charaktere geschaffen - starke Frauen, Diversität at its best und herrliche Dynamiken voller Sarkasmus und Biss. Im wahrsten Sinne des Wortes... Ich liebe es, wie Identitäten und Sexualitäten jenseits der Heteronormativität einfach vorkommen, ohne groß thematisiert werden zu müssen; davon braucht die (Literatur-)Welt viel mehr ^^

Das besondere bei Teresa Sporrers Büchern ist ihr unwiderstehlicher Humor und die Kratzbürstigkeit, die ihre Figuren bisweilen an den Tag legen - so auch hier. Ich musste des Öfteren Grinsen oder Lachen ob der witzigen Situationen. Obwohl mir im Großen und Ganzen von Anfang an klar war, worauf die Geschichte hinauslaufen würde und das Ende nicht allzu viel Überraschung für mich bereithielt, blieb die Spannung für mich zu jedem Zeitpunkt durch Nebenentwicklungen und die Besatzung erhalten.

Kurzum, eine klasse Dilogie - starke Frauen, Diversität, Meer und Piraterie, Freiheit und schicke Kleider, Freundschaft, eine Prise Liebe und ganz viel Humor!

Früher habe ich ja ausgesprochen viele im.press-Titel verschlungen, wovon ich aber mehr und mehr abgekommen bin, da mich die immergleichen Liebesgeschichten in verschiedenen Fantasygewändern zu langweilen begonnen haben - hier jedoch hatte ich meinen Spaß; gerade mit der Crew und den Ereignissen rund um die Haupthandlung. Über Eleanore durfte ich schon eine Kurzgeschichte lesen - hoffentlich dann auch über Ophelia, Celica oder Scada!

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Wahrlich düster!

Die Götter müssen sterben
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Ausgesprochen düster, blutig und gewalttätig; jedoch zugleich empowernd, unkonventionell und sensibel - kurzum, eine großartige, feministische Erzählung des Trojanischen Krieges, die ich nur empfehlen ...

Ausgesprochen düster, blutig und gewalttätig; jedoch zugleich empowernd, unkonventionell und sensibel - kurzum, eine großartige, feministische Erzählung des Trojanischen Krieges, die ich nur empfehlen kann!


Griechische Mythologie? Starke Frauen? Call me in! Dieses Buch schrie förmlich danach, von mir gelesen zu werden - gelesen und geliebt.

Denn BAMM, was für ein kraftvolles Buch. Düster, grausam, blutig - aber auch empowernd und sensibel. Frauen, die ein selbstbestimmtes Leben führen und alle, die sie daran hindern wagen, eines besseren belehren. Ich liebe die Diversität der Figuren hinsichtlich Genderidentität und sexuelle Orientierung. Polyamorie, nichtbinäre Geschlechtsidentität, Homo- und Bisexualität stehen jedoch nicht im Rampenlicht, sondern fügen sich unaufgeregt in die Rahmenhandlung ein - wie auch die rücksichtsvolle und bewusste Sprache. Die war mein erster Roman mit Neopronomen und geschlechtsneutralen Pluralformen; wer da Befürchtungen haben sollte: Nicht nötig!

Die Triggerwarnung finde ich auch positiv erwähnenswert - ist ja bei Weitem nicht selbstverständlich; für dieses Buch aber mehr als angebracht. Krieg ist blutig, Krieg ist grausam. Und Krieg ist voller sexueller Gewalt. So auch das Buch, gerade im mittleren Teil.

Die Figurendichte erfordert ein hohes Maß an Konzentration, zumal einige Namen ähnlich anmuten und viel Dynamik herrscht. Weder thematisch noch vom Aufbau her also "leichte Lektüre", sondern ein dichter, fordernder Roman. Auch die Perspektivwechsel tragen zur Komplexität bei und erhöhen noch weiter die Dramatik und Spannung, sodass ich vollständig in den Kosmos eintauchte. Und während die Autorin hervorragende Recherchearbeit geleistet hat, schmückte sie geschickt aus, deutete um und ergänzte raffiniert, sodass sie dem Trojanischen Krieg einen ganz neuen Spin verpasste; eine andere Perspektive einnahm als die der schillernden "Helden" aus Ilias und Odyssee.

Ausgesprochen gut gefallen hat mir auch, wie Bendzko nicht idealisiert oder verklärt - die Welt ist nicht schwarz oder weiß. Ihre Amazonen mögen eine noch so fortschrittliche und erstrebenswerte Gesellschaft aufgebaut haben; perfekt war und ist aber (noch) keine. Auch bei ihnen sind Ungerechtigkeit und Unterdrückung nicht ausgemerzt.

Mit diesem Buch habe ich meinen ersten Ausflug in das Genre der Dark Fantasy gewagt - und es definitiv nicht bereut; habe ich doch eine großartige Geschichte mit hervorragendem World Building, überzeugenden Emotionen und Entwicklungen sowie facettenreichen Charakteren lesen dürfen. Das Ende ist in sich abgeschlossen und zugleich ein neuer Auftakt - sollte es weitergehen, werde ich mit Freuden in die Welt von Areto, Clete und Co zurückkehren!

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Veröffentlicht am 06.07.2021

Hoch hinaus!

Das Wolkenschiff – Die Legende vom Feuervogel (Das Wolkenschiff 2)
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Geschichten über abenteuerlustige Kinder und Reisen (in Wolkenschiffen!) sind per se lesenswert - diese Reihe auf Grund Schreibstils, Figuren und Botschaften umso mehr :)


Während ich auf die Handlung ...

Geschichten über abenteuerlustige Kinder und Reisen (in Wolkenschiffen!) sind per se lesenswert - diese Reihe auf Grund Schreibstils, Figuren und Botschaften umso mehr :)


Während ich auf die Handlung dieses Buches nicht zu genau eingehen möchte, muss ich hellauf begeistert festhalten, wie grandios Vashti Hardy der Umgang mit den kritischen Aspekten des Entdeckertums gelungen ist: Mit allerhand Seitenhieben auf die koloniale Geschichte und Schuld Europas schafft sie ein grandioses Kinderbuch, das nicht nur Abenteuer und den Reiz des Unbekannten vermittelt, sondern auch die reale Überheblichkeit und Engstirnigkeit, die leider mit auf Reisen geht.

Und auch auf der Ebene der Charaktere gelingt der Autorin ein beeindruckender Tiefgang; keine flachen, stereotypen (Kinder-)Figuren, sondern Menschen mit Ecken und Kanten, Ängsten und Neidgefühlen. Ganz besonders die Beziehung zwischen unserem ungleichen Geschwisterpaar vermag mich zu berühren. Marie, die geniale und taffe Tüftlerin, die immer eine Lösung parat zu haben scheint und Arthur, den Kopf immer in den Büchern; heimlich ein wenig neidisch auf seine Schwester; vor allem aber voller Liebe. Und Harriet, was für ein wundervolles Vorbild!

Neben dieser "nachdenklichen" Seite, lebt die Reihe auch von Trubel, kurios-witzigen Ereignissen, farbenfroher Fantasie und Action. Zu keinem Zeitpunkt langweilte ich mich - im Gegenteil, durch die Perspektivwechsel wurde die Spannung sogar zusätzlich gesteigert. Ich gebe zu, dass ich ab und an geblättert habe, um zu sehen, wann ich wieder zu der aktuellen Person zurückkehre :D

Was mir weiterhin zusagt, ist der Umgang mit Trauer und Verlust - das Buch ist keineswegs eine Friede-Freude-Eierkuchen-Geschichte an deren Ende sich alle an den Händen halten und "alles gut ist". Schon im letzten Band hat mich das überrascht und die Autorin bleibt sich auch dahingehend treu.

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