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Veröffentlicht am 13.10.2021

Das Litersum lädt erneut zum Wohlfühlen ein

Litersum
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„[…] Die Moral davon war wohl, dass man sich stets Zeit zum Lesen nehmen sollte.“ (S. 286)

Nachdem mich der erste Band gut unterhalten konnte (mit Luft nach oben), war ich gespannt auf die Fortsetzung. ...

„[…] Die Moral davon war wohl, dass man sich stets Zeit zum Lesen nehmen sollte.“ (S. 286)

Nachdem mich der erste Band gut unterhalten konnte (mit Luft nach oben), war ich gespannt auf die Fortsetzung. Lisa schafft es gekonnt eine Welt zu erschaffen, in welche man am liebsten selbst eintauchen würde, um zu Verweilen.

Das Cover: Alle Cover dieser Reihe sind wirklich gelungen gestaltet. Zwar gefällt mir die Wärme des ersten Bandes etwas lieber als das doch sehr kühle Blau – trotzdem sind beide eine Augenweide im Regal.

Die Handlung: Riley nutzt das Litersum, um sich in London über Wasser halten zu können. Dafür führt sie Lesende und Bloggende gegen Geld in ihre liebsten Buchwelten – ohne, dass diese ahnen, dass sie sich wirklich in den echten Welten ihrer Lieblingsbücher aufhalten. Eines Tages verschwindet jedoch eine Bloggerin spurlos und sogleich steht die Task Force META vor Rileys Tür und verlangt nach Antworten. Doch Riley hatte bei der Rückkehr die Bloggerin beim Durchzählen der Gruppe nicht ausgelassen, weswegen sie nun bei den Ermittlungen mithilft, um ihre Unschuld zu beweisen…

Meine Meinung: Die Handlung in „Litersum: Musenfluch“ unterscheidet sich nicht stark vom Auftakt, doch dafür schafft es dieser Band erneut zu unterhalten. Mit einer guten Prise Humor, Augenzwinkern und Romantik begleiten wir Riley bei ihrer unfreiwilligen Ermittlungsarbeit und erfahren zusätzliche Informationen zum Litersum. Jedoch muss ich zugeben, dass die erste Hälfte des Buches deutlich „runder“ erschien als die Zweite. Am Ende wurde die Dynamik doch etwas ausgebremst und ich hätte mir an vielen Stellen gewünscht, dass man noch mehr im Litersum herumschnuppern könnte. Auch war mir die Liebesgeschichte an manchen Stellen etwas zu präsent, da hätte ich mir gerne eine ausgeglichene Gewichtung von Handlung und Romantik gewünscht, da mir Erstere doch etwas zu kurz kam.

Die Charaktere: Vorweg möchte ich positiv hervorheben, wie gelungen Lisa Rosenbecker Tiere in ihren Geschichten darstellt. Am liebsten würde man sie gleich adoptieren - so wie hier auch bei Poirot. Die kleine Fellnase war (wie Sheldon) der geheime Star der Geschichte und hat für einige Lacher gesorgt. Riley war mir auch sympathisch, nur hätte ich mir bei ihr noch einige Facetten mehr gewünscht. Noah war ebenfalls eine angenehme Ergänzung, der mich mit seiner Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft überzeugen konnte. Die Anziehung zwischen den beiden war leider sofort da, wo ich mir jedoch ein weinig mehr Entwicklung und Ruhe gewünscht hätte – auch wenn es viele niedliche Momente gab. Trotzdem hat es sich in meinen Augen alles ziemlich schnell entwickelt und war gleich die „große Liebe".

Fazit: Mich konnte die Geschichte gut unterhalten, auch wenn ich bei diesem Band fast die gleichen Kritikpunkte, wie beim ersten Band habe. Eine Wohlfühlgeschichte, bei welcher ich mir gerne noch etwas mehr Tiefe gewünscht hätte. Es wurden zwar ernste Themen angesprochen, doch selbst die Aussprache mit einer bestimmten Person kam mir viel zu kurz. Wer jedoch ein leichtes Buch für den Herbst zum Einkuscheln braucht, sollte zu dieser Reihe greifen. Von mir gibt es 3/5 Sternen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.09.2021

„Was für ein Mettsommernachts-Traum." (S. 188)

Dornröschen und der Mettsommernachts-Traum
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„Neee, überlass das mal uns Profis." (Grin, S. 191)

Diese Reihe pflegt einen sehr speziellen Humor - manche würden ihn auch als überzeichnet bezeichnen und man sollte bei dieser Reihe definitiv vorher ...

„Neee, überlass das mal uns Profis." (Grin, S. 191)

Diese Reihe pflegt einen sehr speziellen Humor - manche würden ihn auch als überzeichnet bezeichnen und man sollte bei dieser Reihe definitiv vorher in eine Leseprobe hineinlesen. Doch mir gefallen gerade diese abgefahrenen Witze und lassen mich immer positiv an diese Reihe zurückdenken. Auch wenn mich der Abschluss nicht in allen Punkten überzeugen konnte, so hatte ich kurzweilige Lesestunden mit einer Märchenclique, die es faustdick hinter den Ohren hat.

Das Cover: Passend zu den anderen und diesmal durfte Dornröschen für das Gewand posieren. Auch die kleinen Mettigel geben einen Vorgeschmack auf den Humor der Geschichte und ich musste gleich ein wenig schmunzeln als ich das Cover das erste Mal gesehen hatte. Ich bin zwar nicht der größte Fan von Menschen auf den Covern, aber das ist nur meine persönliche Meinung.

Die Handlung: Die Bewohner und Bewohnerinnen des Märchenwalds müssen nicht mehr als Zombies durch den Wald streifen und auch das verlorene Kind ist zurückgekehrt. Trotzdem scheint eine Lösung aller Probleme noch in weiter Ferne zu liegen. Ever ist immer noch nicht von den Toten zurückgekehrt und Red sucht verzweifelt nach einer Lösung, doch die Zeit scheint gegen sie zu arbeiten. Zusammen mit der Schneewittchen-Gang macht sie sich auf, um weitere Katastrophen zu verhindern. Und zu allem Übel führen die Prinzen parallel noch etwas im Schilde. Das Chaos scheint perfekt...

Meine Meinung: Dieses Buch hatte ich innerhalb kürzester Zeit ausgelesen - es war die perfekte Urlaubslektüre: locker, fluffig und sehr lustig. Erneut konnte mich das Zusammenspiel der außergewöhnlichen und auch leicht skurrilen Figuren sehr gut unterhalten, doch gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass das Ende nicht ganz „rund" war. Bis jetzt erschließt es sich mir nicht, warum die Mettsommer-Party so groß beworben wurde und dann letztendlich nicht sonderlich weiterführend war. Ebenso hatte ich das Gefühl, dass manche Handlungsstränge, die angeschnitten wurden, nicht richtig zu Ende geführt wurden. Zum Ende hin ging doch alles recht schnell, was ich etwas schade fand. Auch wurde in der Geschichte noch das veraltete Wort für indigene Gruppen verwendet.

Die Charaktere: Erneut konnte mich die Märchenwaldclique mit ihrem Humor und den Eigenarten von jeder/m Einzelnen begeistern. Auf alle einzeln einzugehen, würde definitiv den Rahmen sprengen, doch den Zusammenhalt und die ungewöhnlichen und ungeplanten Freundschaften untereinander zu verfolgen, hat mir sehr viel Freude bereitet.

Hier noch ein kleiner Einblick in den Humor. Zwar sind diese Sätze völlig zusammenhangslos ausgewählt, aber ich wollte sie nicht vorenthalten. :)

„Irgendwo hackt ein Specht mit ungefähr demselben Aggressionspotenzial in einen Ast. Das Ganze hat irgendendwas von der Melodie und Rhythmus des Lieds Highway to hell." (S. 47)

„Der Mettigel hat eine eigene Instagram-Seite." (S. 52)

„Und jetzt gehen wir in die Hölle und zeigen Prinzessin Jasemin, wo der Flamingo seine seine gepunkteten Socken hat." (S.191)

Fazit: Trotz meiner Kritikpunkte kann ich die Reihe empfehlen. Mir hat sie immer viel Freude bereitet und besonders der erste Band konnte mich begeistern. Von mir gibt es hier 3/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Von Dämonen, Ängsten und ungeahnten Kräften

Ein Käfig aus Rache und Blut
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„In den Büchern sind wenigstens nur Menschen die Bösen und keine Dämonen."

„Ist das wirklich so beruhigend?" (S. 6)

Nachdem ich kurz vorher den letzten Band der Von-Göttern-und-Hexen-Tetralogie beendet ...

„In den Büchern sind wenigstens nur Menschen die Bösen und keine Dämonen."

„Ist das wirklich so beruhigend?" (S. 6)

Nachdem ich kurz vorher den letzten Band der Von-Göttern-und-Hexen-Tetralogie beendet hatte, musste ich einfach ein weiteres Buch aus Laura Labas Feder lesen. Ihre Reihe rund um Morgan und die Götter und Göttinnen konnte mich unfassbar begeistern, sodass ich sehr gespannt auf diese Geschichte war. Der Auftakt dieser Trilogie kommt leider nicht ganz an die oben genannte Reihe heran, hat mich aber gut unterhalten können.

Das Cover: leider nicht wirklich mein Fall. Die Übergänge der einzelnen Elemente sind sehr hart und ich hätte nicht aufgrund des Covers nach dem Buch gegriffen. Da gefällt mir das Cover des zweiten Buches um Einiges besser!

Die Handlung: Alisons Familie wird vor ihren Augen grausam ermordet. Von nun an sinnt sie auf Rache und wird von ihrer Tante für die Dämonenjagd ausgebildet. Ab da macht sie Jagd nach jedem dämonischen Wesen und bringt diese um. Als sie jedoch eines Abends von Dämonen entführt wird, bekommt sie vom Dämonenkönig das Angebot sich einem speziellen Kampftraining zu unterziehen. Trainiert wird sie vom Dämonen Gareth und muss bald feststellen, dass ihre Vorurteile Dämonen gegenüber ins Wanken geraten. Doch kann sie ihren einstigen Feinden wirklich vertrauen?

Meine Meinung: schon als ich die ersten Seiten gelesen hatte stellte ich fest, dass diese Reihe sich stark von meiner Lieblingsreihe unterschied. Die Geschichte wird überwiegend in der Ich-Perspektive geschrieben. Einzelne Kapitel, in welchen Alison nicht vorkam, wurden in der dritten Person erzählt. „Ein Käfig aus Rache und Blut" wird sehr flüssig dargelegt, auch wenn ich manche Aussagen und Kommentare von Alison überzeichnet fand. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich das Buch ausgelesen und musste leider feststellen, dass mir etwas fehlte. Das Worldbuilding war gut, nur sah ich auch da noch Luft nach oben. Ich wurde wenig überrascht und hätte mir gerne noch etwas mehr Abzweigungen gewünscht. Zum Beispiel wurde die Welt und die Problematiken bereits auf den ersten Seiten abgehandelt und generell erfuhr man Vieles recht schnell, ohne dass es sich spannend nach und nach in den Erzählstrang integrierte. Ebenso haben mich die ständigen Streitigkeiten unter den Charakteren etwas gestört.

Die Charaktere: hier bin ich auch noch etwas zwiegespalten. Einerseits mochte ich Alisons starke Art gerne und bewunderte ihre Fähigkeiten - gleichzeitig baute ich keine Verbindung zu ihr auf. Gareth konnte mich in der kurzen Zeit leider auch nicht ganz überzeugen. Anfangs verhielt er sich Alison gegenüber schrecklich und selbst später hat man kaum eine Entwicklung feststellen können. Dafür mochte ich Eliza, Bird, Noah und Cleo sehr gerne. Besonders Letztere konnte mich, obwohl sie nur in einem Kapitel auftauchte, sehr für sich begeistern. Demnach konnten mich die beiden Protagonisten nicht ganz beeindrucken, dafür aber die unzähligen Nebencharaktere.

Im Laufe der Geschichte hatte ich festgestellt, dass mir Lauras Schreibstil in der dritten Person deutlich mehr zusagte. Hier war es zwar sehr flüssig niedergeschrieben, gleichzeitig vermisste ich die Textpassagen, die ich noch ein zweites Mal lesen würde - wie in ihrer anderen Reihe. Die Geschichte entwickelte sich sehr schnell - oftmals hatte ich mir etwas Entspannung gewünscht, damit man selbst miträtseln konnte. Trotzdem muss ich positiv hervorheben, wie fesselnd sie an vielen Stellen war.

Fazit: Insgesamt bin ich vielleicht mit falschen Erwartungen an die Geschichte herangegangen. Diese hier ist deutlich kurzweiliger und lässt sich schnell auslesen - der nachhaltige Effekt fehlte mir jedoch etwas. Trotzdem muss ich Lauras flüssige Erzählweise loben und spreche trotzdem eine Leseempfehlung aus, schließlich sind Geschmäcker verschieden und ich kann mir gut vorstellen, dass anderen die Geschichte besser gefällt. Von mir gibt es hier 3/5 Sternen. Demnächst geht es dann mit Ewigkeitsgefüge von Laura weiter!

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Veröffentlicht am 25.07.2021

Solide Fortsetzung, die im Laufe der Handlung stärker wird

Die Rebellinnen von Oxford - Unerschrocken
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Nachdem mich der erste Band mit kleinen Abstrichen sehr gut unterhalten konnte und auch mit seiner Thematik punktete, war ich besonders gespannt auf die Fortsetzung. Hält man beide Ausgaben nebeneinander ...

Nachdem mich der erste Band mit kleinen Abstrichen sehr gut unterhalten konnte und auch mit seiner Thematik punktete, war ich besonders gespannt auf die Fortsetzung. Hält man beide Ausgaben nebeneinander fällt sofort ein Unterschied ins Auge: der zweite Teil ist um einiges dicker als der Erste. Leider muss ich gestehen, dass man die Länge auch gemerkt hat, aber dazu später mehr.

Das Cover: ich habe das Buch auf Englisch gelesen, daher besitze ich die farbenfrohen Cover mit dem jeweiligen Pärchen abgebildet. Was man sich bei dem deutschen Cover für diesen Band gedacht hat, kann ich mir bis heute nicht erklären. Das Cover des ersten Bandes im Deutschen hat die Thematik deutlich gelungener widergespiegelt, aber beim zweiten Teil ist davon nichts zu spüren. Hier präferiere ich das Englische, zumal Lucies Charakter viel besser zum Vorschein kommt, da sie Tristan Tee auf die Schuhe schüttet.

Handlung: Lucie und ihre Freundinnen wollen endlich ihre Ziele gegen das Parlament durchsetzen und die Chancen stehen erstaunlich gut - wäre da nur nicht Tristan Ballentine. Denn Lucie möchte Sympathisant:innen für ihre Bewegung durch ihre Frauenzeitschrift gewinnen, doch dieser stellt sich quer und vereitelt ihr die Pläne in der Redaktion. Jedoch macht er ihr ein Angebot: wenn sie eine gemeinsame Nacht miteinander verbringen, steht er ihrer Frauenbewegung nicht mehr im Weg.

Ich muss gestehen, dass mich der Klappentext beinahe nicht nach dem Buch hat greifen lassen. Es klang für mich wie diese ganz bestimmte Art von New Adult Romanen, die ich nicht lese und hier befürchtete ich, dass mir der Fortlauf der Geschichte nicht gefallen würde. Der Vorschlag von Lord Ballentine war mir schon vom Klappentext an unsympathisch und ich hatte Angst vor der Umsetzung des Handels. Ich habe wirklich lange gebraucht, um bei der Liebesgeschichte mitzufiebern, aber immerhin überzeugte sie mich am Ende. Auch hatte ich am Anfang Probleme an der Geschichte dranzubleiben. Mehrmals habe ich mich anderweitig beschäftigt, anstatt nach dem Buch zu greifen - was ich sehr schade fand, da ich den ersten Band damals kaum aus der Hand legen konnte. Das letzte Viertel war deutlich besser, auch wenn ich mir noch mehr Szenen zur Frauenbewegung gewünscht hätte.

Die Charaktere: hier war ich zwiegespalten. Lucie ist eine sehr starke Frau, die in ihrem Leben oft enttäuscht wurde. Letzteres merkt man deutlich in ihrem Verhalten: ihr Frust ist in vielen Momenten sehr greifbar und sie sagt Dinge, die impulsiv und harsch herauskommen. Teilweise hatte ich Probleme mit ihrer Art zu sympathisieren, doch sie arbeitet im Laufe der Geschichte sehr an sich. Auch mit Tristan hatte ich zuerst meine Probleme. Als er jedoch anfing sich immer mehr mit der Frauenbewegung zu beschäftigen und zu unterstützen konnte ich mich mit seinem Charakter anfreunden. Es war ein holpriger Weg dahin, aber letztendlich habe ich gerne über die beiden gelesen. Ebenso tauchen Hattie, Annabelle und weitere bekannte Charaktere aus dem Vorgängerband auf, was mir gefallen hat.

Wie bereits oben erwähnt, fiel mir der Einstieg sehr schwer. Hinzu störten mich auch die repetitiven und unendlichen Beschreibungen von Tristans Aussehen. Nach der zweiten Erwähnung hatte ich bereits verinnerlicht, dass er ein breites Kreuz und muskulöse Arme hatte - im Laufe der Geschichte wurde dies jedoch so dermaßen oft erwähnt, dass ich irgendwann aufgab mitzuzählen. Ein wenig Schwärmen ist völlig in Ordnung; hier war es jedoch etwas zu dick aufgetragen.

Letztendlich war "A rouge of one's own" leider schwächer als der wirklich empfehlenswerte erste Band. Es steigerte sich zum Ende hingegen deutlich, weswegen ich definitiv auch den dritten Band über Hattie lesen werde. Die Geschichte hat mich insgesamt leider etwas enttäuscht, auf der anderen Seite fühlte ich mich an vielen Stellen gut unterhalten - ich bin da noch etwas zwiegespalten, weswegen ich 3/5 Sternen vergebe. Ich bin gespannt, wie die Geschichte weitererzählt wird und hoffe, dass mich der nächste Band wieder etwas mehr einnehmen wird. Denn diese Reihe hat etwas Besonderes, was mich immer wieder in ihren Bann zieht. Versucht es selbst!

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Ein malerischer Schreibstil, welcher märchenhafte Momente schafft

Die Birkenbraut und ihr Ungeheuer
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In diesem Buch steckt sehr viel Liebe. Das fällt sofort an der aufwendigen Aufmachung auf, denn das versteckte Cover unter dem bereits ansprechenden Schutzumschlag und die Innengestaltung lassen Leser:innenherzen ...

In diesem Buch steckt sehr viel Liebe. Das fällt sofort an der aufwendigen Aufmachung auf, denn das versteckte Cover unter dem bereits ansprechenden Schutzumschlag und die Innengestaltung lassen Leser:innenherzen schneller schlagen. Ebenso der aufwendig gestaltete Buchtrailer und viele weitere Aktionen wurden passend zum Buch organisiert – man merkt, dass es sich hierbei um ein Herzensprojekt handelt.

Das Cover: dieses wurde von der Autorin selbst gestaltet und es ist wirklich gelungen. Die Farbpalette wurde harmonisch ausgewählt und betrachtet man es eingehender lassen sich noch viele kleine verspielte Elemente entdecken. Auch das versteckte Cover kann sich sehen lassen!

Die Handlung: zusammen mit Onora - der Protagonistin - die ein sehr behütetes und leider einsames Leben führt, verschwinden wir in die Tiefen der Wälder und lernen die weisen Drunen kennen. Doch immer wieder erscheint ihr eine bestimmte Birkentür in ihren Träumen und sie erkennt, dass die Drunen doch das ein oder andere Geheimnis hüten. Zusammen mit Hecser macht sie sich auf in den Irrgarten der Gelehrten, um die Tür zu ausfindig zu machen. Doch Hecser verfolgt seine ganz eigenen Ziele und nicht alle heißen ihre Suche nach der Tür gut, weswegen ihnen plötzlich viele Feinde auf den Fersen sind.

Der Klappentext macht direkt neugierig auf die Geschichte. Verwunschene Irrgärten sehe ich in Geschichten sehr gerne, weswegen ich hier gespannt auf die Umsetzung des Settings war. Der Schreibstil lässt die lesende Person spielend leicht in die Geschichte abtauchen und zaubert den ein oder anderen märchenhaften Augenblick in der Geschichte. Hier wurde so viel Liebe in den Weltenaufbau gesteckt, sodass man mit einer gut durchdachten Welt und Gesellschaft belohnt wird. Besonders das Entdecken von neuen Orten in der Geschichte macht den Reiz aus. Auch wenn ich teilweise das Gefühl hatte, dass sich die Geschichte sich in manchen Momenten aus den Augen verlor und minimale Längen entstanden sind, so baut sich ein gewaltiger Spannungsbogen zum Ende auf. Ebenso konnte der Schreibstil überzeugen. Flüssig, malerische und verträumt. Hier ein kurzes Beispiel:

„Entschieden schüttelte Onora den Kopf - was wenig nützte, da Fantasien keine Fliegen waren, die sich einfach so verscheuchen ließen.“ (S.84)

Die Charaktere: hier wird es definitiv Gesprächsstoff geben. Onora handelte anfangs noch sehr naiv, was jedoch auch ihrem Lebensstil zu verschulden war. Sie wuchs ohne Freunde und in einem goldenen Käfig auf – wie hätte sie auch die Welt außerhalb der Burgmauern sofort verstehen sollen? Doch obwohl sie viele Erfahrungen im Laufe der Geschichte sammelt, so war mir ihre Entwicklung an manchen Stellen zu passiv, dafür hat mir jedoch ihre Entscheidung am Ende wiederum gefallen – ich bin bei ihr immer noch etwas zwiegespalten. Hecser hingegen ist ein sehr komplexer und facettenreicher Charakter. Er wird für die ein oder andere Überraschung im Laufe der Geschichte sorgen, doch ich kann so viel sagen: er hat viele Gefühle in mir ausgelöst, doch kein einziges war positiv. Meine Favorit:innen waren jedoch Briana und die Tiere in der Geschichte. Briana konnte mich bei ihrem 1. Auftreten direkt für sich gewinnen. Auch die Tierwelt in dem Buch ist sehr interessant und die einzelnen Lebewesen wurden so detailliert beschrieben, dass ich mich immer gefreut habe, wenn man auf ein Neues gestoßen ist.

Dafür, dass dieses Buch ein Debüt ist, ist es wirklich gelungen! Es ist gut durchdacht und man wird in eine fantasievolle Welt katapultiert, doch neben den beiden Protagonist:innen gab es noch ein paar Kleinigkeiten, die ich ausbaufähig fand. Zum einen der Umgang mit folgeschweren Handlungen. Aus Spoilergründen werde ich keine Namen nennen, doch ein gewisser Charakter überschreitet mehrmals eine Grenze und kommt für mich teilweise zu ungeschoren davon. Ich hätte mir da eine noch kritischere Auseinandersetzung mit seinen Handlungen gewünscht, eine richtige Konfrontation, gerade von der Person, der diese Sachen angetan wurden. Auch wird hier beim 1. Mal einer Frau immer noch von „Unschuldnehmen“ gesprochen. In meinen Augen ist dieser Begriff sehr veraltet, ist eine Frau denn automatisch „schuldig“, sobald man das erste Mal mit einer Person schläft? Auch da hätte ich mir einen kritischen Gedankengang von der Protagonistin gewünscht, die diese altmodische Redewendung prüfend hinterfragt.

Aber insgesamt kann ich hier eine Leseempfehlung aussprechen. Für mich gab es noch Luft nach oben, aber abseits dessen, habe ich die Welt in der Geschichte genossen. Auch wenn 3 Sterne auf den ersten Blick etwas verunsichernd wirken können, so möchte ich noch einmal betonen, dass 3-Sterne-Bücher keine „schlechten“ Bücher in meinen Augen sind. Sie konnten mich nur nicht zu 100 % überzeugen und ich hatte mir etwas anderes erhofft. Die Autorin hat hier so viel Liebe in die Geschichte gesteckt, die man auch würdigen sollte. Von mir gibt es 3/5 Sternen für eine magische Geschichte, die auch mal ein etwas anderes Ende (aber ein gelungenes) bereithält!

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