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Veröffentlicht am 25.09.2021

Fesselnde Fortsetzung der Doggerland-Krimireihe

Doggerland. Fester Grund (Ein Doggerland-Krimi 3)
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„Fester Grund“ ist ein drittes Buch aus der Doggerland-Krimireihe mit der sympathischen Kommissarin Karin Eiken Hornby. Da ich bereits die zwei ersten Bücher aus dieser Reihe gelesen habe, war ich sehr ...

„Fester Grund“ ist ein drittes Buch aus der Doggerland-Krimireihe mit der sympathischen Kommissarin Karin Eiken Hornby. Da ich bereits die zwei ersten Bücher aus dieser Reihe gelesen habe, war ich sehr auf diesen Krimi gespannt. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand lassen, so spannend ist ihre Handlung.

Bereit der packende Prolog fesselt. Ein hasserfüllter Typ verfolgt im Fernsehen Bilder einer Frau, die ihn wütend machen und Rachegefühle aufsteigen lassen. Wer ist dieser Mann? Was hat er vor?

Spannend und ereignisreich ist auch das Wiedersehen mit Karen Eiken Hornby, die nicht nur Polizistin mit Leib und Seele ist. Inzwischen hat sich auch vieles in ihrem Privatleben verändert. Sie wohnt nicht mehr allein; Sigrid hat sie ins Herz geschlossen und ist bei ihr geblieben. Auch Leo wohnt gerne im Karens Gartenhaus und nimmt aktiv an ihrem Leben teil. Karen ist gesundheitlich ein bisschen angeschlagen, da die letzten dramatischen Ermittlungen deutlichen Spuren bei ihr hinterlassen haben. Und weil demnächst ein Gesundheitscheck für die Angestellten der Polizei bei Karen durchgeführt werden sollte, ist ihre Unruhe umso größer.

Ein bisschen Ablenkung von ihren privaten Problemen bringt ihr der neueste Auftrag ihres Chefs Jonaus Smeed. Karen soll die Recherchen im Falle der vermissten Musikerin Luna übernehmen; keiner darf davon irgendwas erfahren. Denn Jonaus Smeed fürchtet nicht nur um das Leben der berühmten Künstlerin. Er fürchtet auch die Medien, die dieses Ereignis für ihre Schlagzeilen nutzen würden.
In diesem Band wimmert nur so von den verschiedenen Ereignissen, die das Leben von Karen durcheinanderwirbeln. Sowohl in dem beruflichen, wie auch im persönlichen Umfeld. Karen muss wichtige Entscheidungen treffen, die ihre Zukunft bedeutend verändern würden. Bei den Ermittlungen geht sie oft über ihre Kräfte hinaus, riskiert wieder ihre Gesundheit und ihr Leben.

Mir gefällt sehr der Sprachstil von Maria Adolfsson. Sie schreibt extrem anschaulich, fesselnd, flüssig. Sie lässt auch den Leser am Leben der Protagonisten teilnehmen, beschreibt sie sehr gut. Alle Charaktere sind lebendig, glaubwürdig und nachvollziehbar in ihrer Handlung. Karen Eiken Hornby mit ihrer bewegenden Vergangenheit ist wahre Sympathieträgerin. Ich hoffe sehr, dass es weiteren Bücher mit der Kommissarin geben wird.

Ich würde allen Krimifans nicht nur diesen Krimi, sondern die ganze Doggerland-Reihe, wärmstens empfehlen!

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Veröffentlicht am 24.09.2021

Ein Funken Hoffnung

Die Überlebenden
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In dem letzten Brief an ihre Söhne wünscht sich die Mutter, dass ihre Asche am Waldsee verstreut wurde; an dem Ort, an dem die Familie die größte Tragödie ihres Lebens erlebt hat. Es passierte vor zwanzig ...

In dem letzten Brief an ihre Söhne wünscht sich die Mutter, dass ihre Asche am Waldsee verstreut wurde; an dem Ort, an dem die Familie die größte Tragödie ihres Lebens erlebt hat. Es passierte vor zwanzig Jahren; seitdem waren Benjamin, Pierre und Nils nicht mehr dort gewesen. Die Tragödie hat damals die ganze Familie zuerst emotional und, später auch im wahrsten Sinne des Wortes, auseinandergebracht.

Jetzt fahren die drei Brüder hin und wollen den letzten Wunsch der Mutter erfüllen. Nach und nach kommen die Erinnerungen an ihre Kindheit und an die Ferien am See zurück, an das tragische Ereignis, an die Zeit danach. Und zum ersten Mal sprechen die Brüder offen über das Erlebte miteinander.

Die Ereignisse aus der Vergangenheit wurden aus der Perspektive von Benjamin erzählt. Nach und nach wurde es klar, was sich hinter dem idyllischen Bild einer Familie, die ihre Sommerferien am Waldsee verbringt, wirklich verbarg. Ich gewann den Eindruck, dass die Eltern vor allem ihre Ruhe haben wollten und ihre Freizeit mit einem enormen Alkoholkonsum begossen haben. Die Jungs konnten die Ferienzeit nach eigenem Ermessen gestalten. Von Zeit zu Zeit dachte sich der Vater besondere Aktivitäten für seine Söhne aus, wie zum Beispiel Wettschwimmen ohne Aufsicht, in dem dunklen, kalten See, wovor die Kinder richtige Todesangst hatten.

Es tut fast weh den Erinnerungen von Benjamin zu lauschen. Die Brüder, damals 7, 9 und 13 Jahre alt, sind von Charakter her sehr unterschiedlich, aber alle drei lechzten nach Elternliebe und wollten um jeden Preis ihre Zuneigung gewinnen. Sie können einen nur leidtun, denn mit den seltsamen Erziehungsmethoden der Eltern musste jeder von ihnen allein zurechtkommen.

Diese Geschichte, obwohl sehr ruhig, besonnen und gelassen erzählt, weckt starke Emotionen. Ich konnte das Verhalten der Eltern nicht begreifen; so wie sie ihre Kinder vernachlässigten, ihren Kinderseelen ständig Verletzungen zufügten - für mich einfach unfassbar. Dieses unreife Verhalten der Eltern hat die Zukunft der ganzen Familie gebrandmarkt.

„Die Überlebenden“ ist ein außergewöhnlicher Roman, der von Anfang an fesselt, erschüttert und oft zu Tränen rührt. Eine tragische Familiengeschichte, die nachdenklich stimmt und zum Schluss ein Funken Hoffnung für eine friedliche Zukunft für die Überlebenden gibt.
Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 18.09.2021

Ein großartiger Roman!

Kairos
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Am 11. Juli 1986 treffen sich zufällig mitten in Ost-Berlin die damals 19-jährige Katharina und der 53-jährige Hans. Und wie es Kairos, der Gott des glücklichen Augenblicks, in dem Moment bestimmt, nutzen ...

Am 11. Juli 1986 treffen sich zufällig mitten in Ost-Berlin die damals 19-jährige Katharina und der 53-jährige Hans. Und wie es Kairos, der Gott des glücklichen Augenblicks, in dem Moment bestimmt, nutzen die beiden „die Gunst der Stunde“ und entscheiden, den Abend zusammen zu verbringen. Und auch später halten sie an der Stirnlocke des Gottes fest und setzen ihre aufregende Bekanntschaft fort.

Was zuerst als eine kleine Liebesaffäre beginnt, wächst mit der Zeit zu einer großen Liebe, die eigentlich keine sein darf. Denn Hans, ein freier Rundfunkmitarbeiter und Schriftsteller ist verheiratet und hat einen Sohn. Er hat überhaupt nicht vor seine Familie zu verlassen, dafür aber will er -eifersüchtig und besitzergreifend, wie er ist - die junge Katharina, angehende Bühnenbildstudentin, nach seinen Vorstellungen zu formen. Katharinas Liebe scheint keine Grenzen zu haben, sie unterwirft sich ihm vollkommen und man kann nur fassungslos beobachten, wie sie langsam in ihr Unglück rennt.

Diese dramatische Liebesgeschichte verbindet Jenny Erpenbeck meisterhaft mir der deutschen Geschichte der späten achtziger Jahre, mit dem Untergang der DDR und der unmittelbaren Zeit danach. Sie lädt ihre Leser und Leserinnen nach Berlin und beschreibt genau, wie die Stadt damals ausgesehen hat. Sie führt ihre Leserschaft durch die bekannten Straßen und an die meistbesuchten Orte, erzählt, wie man damals gelebt und geliebt hat, worüber man sprach. Die Leser und Leserinnen tauchen in die Welt des Theaters, Musik, Dichter und Denker ein, folgen Erzählungen über Kämpfer für die bessere Welt. Die Autorin bedient sich einer anspruchsvollen aber fesselnden Sprache, ist mal nachdenklich, mal allegorisch, mal poetisch.

Zu bedeutenden Themen dieses Romans gehören sowohl die Utopie des Kommunismus sowie die vernichtenden, grausamen Bilder des Nationalsozialismus, brutale Methoden der Faschisten und später der Stasi.

„Kairos“ ist ein großartiger Roman, den ich mit großem Interesse gelesen habe und der noch lange in meiner Erinnerung bleibt. Das Buch bekommt meine wärmste Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Die Sprachen der Liebe

Die Berge, der Nebel, die Liebe und ich
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Das bildhübsche stimmungsvolle Cover des neuesten Buches von Tessa Randau zieht den Blick des Betrachters magisch an, lädt zum Reinschauen ein. Der Untertitel „Von einer Begegnung, die das Herz wieder ...

Das bildhübsche stimmungsvolle Cover des neuesten Buches von Tessa Randau zieht den Blick des Betrachters magisch an, lädt zum Reinschauen ein. Der Untertitel „Von einer Begegnung, die das Herz wieder öffnete“ klingt vielversprechend, verkündet eine interessante Lektüre und weckt meine Neugier. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Das kleine, liebevoll gestaltete Büchlein handelt über Eheprobleme, die den meisten von uns gut bekannt sind. Ich konnte mich sehr gut in die Gedankenwelt der Protagonistin versetzen, einer verheirateten Frau, Mutter von drei Töchtern, die den Zauber der ersten Ehejahre, des Verliebtseins schmerzlich vermisst. Sie sehnt sich nach mehr Zärtlichkeit und Aufmerksamkeit von ihrem Mann, der sie ihrer Meinung nach nicht mehr genug achtet und liebt. Sie streiten oft und distanzieren sich voneinander.

Ein gemeinsames Wochenende in den Bergen soll den beiden helfen, wieder zueinander zu finden. Doch die Vorstellungen der Eheleute von der Nähe und der gemeinsamen Freizeit sind sehr unterschiedlich. Und so kommt es, dass sie alleine ihre Wanderung macht, während er seinen Tag mit Mountainbiken verbringt.

Auf ihrem Wanderweg entdeckt die Frau einen Steinkreis mit einer Inschrift in einer fremden Sprache. Die Bedeutung der Worte erklärt ihr ein alter Mann, den sie dort trifft und mit dem sie ihre Wanderung fortsetzt. Diese Begegnung und die gemeinsame Bergtour helfen ihr ihre Ehe aus anderen Perspektiven zu betrachten, über ihre Probleme nachzudenken und neue Erkenntnisse darüber zu gewinnen.

Das Buch „Die Berge, der Nebel, die Liebe und ich“ ist eine bemerkenswerte Lektüre, die vieles über die unterschiedlichen Sprachen und Botschaften der Liebe verrät. Mit vielen wertvollen Tipps zum Thema Beziehung, fesselnd geschrieben und sehr angenehm zu lesen, regt dieses Werk zum Nachdenken an, hilft eigenes Verhalten mühelos zu analysieren und bietet außerdem gute Unterhaltung. Dieser kluge Ratgeber könnte bei der Suche nach dem eigenen Schlüssel zur Liebe sehr behilflich sein.

Das wunderschöne Buchcover und die zum Text passenden Illustrationen bereichern diese Ausgabe unheimlich. Zauberhaft, inspirierend, lehrreich. Bitte lesen!

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Ein Pageturner, so schön wie das wahre Leben

Wellenflug
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Als kleines Mädchen hörte Anna begeistert ihrem Vater zu, der wunderschöne Märchen erzählen konnte. Besonders die Geschichte über ein armes Waisenmädchen, das dank einer silbernen Spinne zwischen dem Sonnen- ...

Als kleines Mädchen hörte Anna begeistert ihrem Vater zu, der wunderschöne Märchen erzählen konnte. Besonders die Geschichte über ein armes Waisenmädchen, das dank einer silbernen Spinne zwischen dem Sonnen- und dem Mondjüngling wählen dürfte, hat Anna und ihren Schwestern sehr gefallen.

Aber in ihrer großbürgerlichen Welt galten andere Gesetze, die nichts mit den schönen Märchen gemeinsam hatten. So heiratet Anna den Mann, der für sie ausgewählt wurde und später, als ihr geliebter Sohn Heinrich sich in ein armes Mädchen Marie verliebt hatte, wurde diese Beziehung weder von Anna noch von der übrigen Familie akzeptiert.

In dem Roman „Wellenflug“ erzählt Constanze Neumann über die beiden Frauen: Anna und Marie, deren Schicksale durch die Liebe zu Heinrich miteinander verbunden waren. Obwohl Marie als Heinrichs Frau von Anna missachtet wurde, steht sie das ganze Leben ihrem geliebten Mann zur Seite und kämpft um ihre Liebe.

Aber dieser Roman ist viel mehr als die Geschichte einer nicht standesgemäßen Beziehung. Die Autorin erzählt hier über das Schicksal einer angesehenen wohlhabenden jüdischen Familie vom Ende des neunzehnten Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Genauso wie die damaligen Zeiten ist das Schicksal der Familie voller Veränderungen, Höhen und Tiefen, Glücks und Katastrophen, der Unruhe, des ständigen Wechsels.

Sehr bewegend ist diese Geschichte. Besonders das Leben von Marie, das zuerst wie ein Märchen beginnt und später viel von der herzensguten Frau verlangt, hat mich sehr berührt. Den Teil des Buches, der ihre und ihrer kleinen Familie Geschichte erzählt, habe ich in einem Rutsch ausgelesen.

Der Roman über Annas und Maries Leben ist auch größtenteils die wahre Familiengeschichte der Buchautorin. Vieles davon ist wirklich passiert; es gibt zahlreiche Dokumente darüber.

Mit ihrer bildhaften Erzählweise konnte die Autorin mich auf eine emotionale Reise in die jüngste Vergangenheit ihrer Familie mitnehmen. Ich bin in diese spannende, authentisch wirkende Geschichte vollkommen eingetaucht und musste später noch lange über das Gelesene nachdenken.

„Wellenflug“ ist ein lesenswerter Roman, hochinteressant und so schön, wie das wahre Leben selbst.

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