Drei Freunde und die dunkle Seite einer leuchtenden Stadt
Josef Frey, genannt Smokey, hat sein Leben als Mordermittler verbracht, doch seit fünf Jahren ist er raus. Morbus Bechterew, eine unheilbare Rückenkrankheit, zwingt ihn, den Blick auf den Boden zu richten, goldenen Münchener Boden. Mithilfe von Cannabis und endlosen Spaziergängen durch die Stadt will er seinen Schmerzen entkommen. Bis sein alter Freund Schani, der sich zuletzt als Immobilienhai einen unrühmlichen Namen gemacht hat, mit dem Gesicht nach unten in einer Baugrube liegt. Auf der Suche nach der Wahrheit über den Tod des Freundes muss Smokey weiter durch München laufen, denn er weiß: Die Antwort liegt irgendwo da draußen, in den Straßen seiner schönen und grausamen Stadt.
Gleich nach den ersten Seiten habe ich mich beim Lesen dieses Buches wohlgefühlt. Irgendwie erschien mir das alles sehr anheimelnd. Das Buch lebt von Rückblenden mit den Erlebnissen der drei Freunde, von ...
Gleich nach den ersten Seiten habe ich mich beim Lesen dieses Buches wohlgefühlt. Irgendwie erschien mir das alles sehr anheimelnd. Das Buch lebt von Rückblenden mit den Erlebnissen der drei Freunde, von denen einer nun tot in der Baugrube aufgefunden wurde – ausgerechnet der „Immobilienhai“.
Ich habe zwar kaum einen Bezug zu Bayern, aber dennoch gefällt mir, wie hier mit der Mundart gearbeitet wurde, dadurch erhält der Roman meiner Meinung nach ein gewisses Etwas. Irgendwie waren mir die Personen schnell vertraut.
Ganz schnell war mir klar, dass der Kriminalfall in den Hintergrund rücken würde. Es ging hier nicht um die Ermittlungen der Polizei, sondern allenfalls um die eigenen privaten Ermittlungen von Sepp alias „Smokey“. Die verliefen aber so ganz nebenbei.
Für einen Kriminalroman recht ungewöhnlich, aber mir gefällt das ausgezeichnet. Am Ende gab es natürlich eine zufriedenstellende Aufklärung. So muss es sein.
MEINE MEINUNG
Mit „Betongold“ hat die deutsche Autorin Tanja Weber einen anspruchsvollen Kriminalroman geschrieben, der mich vor allem mit seinem lebendigen Münchner Lokalkolorit, seinen faszinierenden ...
MEINE MEINUNG
Mit „Betongold“ hat die deutsche Autorin Tanja Weber einen anspruchsvollen Kriminalroman geschrieben, der mich vor allem mit seinem lebendigen Münchner Lokalkolorit, seinen faszinierenden Milieustudien und den bemerkenswert lebensechten Charakteren fesseln konnte.
Die Autorin hat einen ungewöhnlichen Krimiplot erschaffen, auf den man sich erst ein wenig einlassen muss. Die Handlung entwickelt sich zunächst sehr beiläufig und unaufgeregt. Die Geschichte gewinnt dann aber immer mehr an Kontur und Tiefgang, und so gelingt es ihr schließlich, uns mit ihrer dichten Atmosphäre und dem leicht melancholischen Touch völlig gefangen zu nehmen. Auch der etwas spezielle, lakonische und leicht sperrige Erzählstil der Autorin konnte mich begeistern, spiegelt er doch hervorragend die Befindlichkeiten ihrer Protagonisten wider.
Zudem greift die Autorin mit der zunehmenden Gentrifizierung der Stadtteile, dem absurdem Mietwucher in der bayerischen Landeshauptstadt und skrupellosen Immobiliengeschäften einige brandaktuelle gesellschaftspolitische Konflikt-Themen auf.
Im Mittelpunkt des Romans stehen die drei Kindheitsfreunde, die sich zwar im Laufe der Zeit in unterschiedliche Richtungen entwickelt haben, sich aber nie völlig aus den Augen verloren haben: Der frühpensionierte Kommissar der Münchner Mordkommission Sepp, auch Smokey genannt, der mit seinem schmerzhaften Morbus Bechterew zu kämpfen hat, Hias, der Ex-Weltenbummler und Kneipenwirt von Moni‘s Eck sowie sein alter Freund, der Immobilienhai Schani mit seinen silbernen Schlangenlederstiefeln, dessen Leiche eines Tags in einer Baugrube aufgefunden wird. Natürlich begibt sich Ex-Kommissar Smokey auf die Suche nach den Hintergründen zu dem rätselhaften Tod seines Freundes, der ein unglücklicher Sturz, Totschlag oder sogar Mord gewesen sein könnte.
Angesiedelt ist der Krimi im ehemaligen Arbeiterviertel Obergiesing, das mit seinem günstigen Wohnraum nicht von den Immobilienspekulationen verschont geblieben ist. In spannenden Rückblenden lässt uns die Autorin in die gemeinsame Vergangenheit der 3 Kindheitsfreunde blicken und beleuchtet behutsam ihre enge Freundschaft und ihr besonderes Verhältnis zueinander. Insbesondere die einfühlsame, detaillierte Figurenzeichnung der so unterschiedlichen Charaktere bis hin zu den Nebenfiguren ist hervorragend gelungen. Sie sind durchweg sehr lebendig und authentisch beschrieben, so dass ich mich gut in sie hineinversetzen konnte. Mit großem Fingerspitzengefühl lässt die Autorin die unterschiedlichen Handlungsstränge mit seinen verschiedenen Charakteren ineinanderfließen, wodurch die Geschichte trotz des sehr ruhigen Tempos eine besondere Dynamik entwickelt. Nach und nach erfahren wir immer neue Details und Hintergründe zu den verschiedenen Charakteren, so dass sich allmählich die vielen kleinen Puzzlesteinchen zu einem faszinierenden Gesamtbild zusammenfügen bis hin zur überraschenden, sehr stimmigen Auflösung des Todesfalls.
Herausragend ist zudem die feine Milieustudie gelungen, die mich zunehmend sehr fesseln und in den Strudel der Geschehnisse hineinziehen konnte.
FAZIT
Ein anspruchsvoller Kriminalroman auf den man sich erst ein wenig einlassen muss – mit faszinierender Milieustudie, lebendigem Lokalkolorit und bemerkenswerten Charakteren!
Morbus Bechterew ist schuld, dass Smokey seinen Job als Mordermittler nicht mehr ausüben kann. Mit langen Spaziergängen und Cannabis versucht er der Schmerzen Herr zu werden. Doch als sein Freund aus Kindertagen, ...
Morbus Bechterew ist schuld, dass Smokey seinen Job als Mordermittler nicht mehr ausüben kann. Mit langen Spaziergängen und Cannabis versucht er der Schmerzen Herr zu werden. Doch als sein Freund aus Kindertagen, der Immobilienhai Schani, tot in einer Baugrube liegt, muss Smokey herausfinden, was passiert ist.
Dieser Regionalkrimi, der in München spielt, hat mich nicht wirklich packen können. Mit dem ausführlichen Schreibstil wurde ich nicht richtig warm und so hielt sich auch die Spannung in Grenzen. Authentisch wurde die Atmosphäre durch den bayrischen Dialekt, der aber für Nichtbayern etwas schwierig ist. Einiges wurde auch öfters wiederholt, dabei hatte ich es auch beim ersten Mal gerafft.
Es handelt sich um einen Krimi, aber viel mehr geht es um die Beziehung von drei Freunden. Die Charaktere sind sehr ausführlich beschrieben. Die Freunde sind nicht mehr die Jüngsten, aber sie stehen zusammen und kümmern sich umeinander und um die Familienangehörigen. Alle haben ihre Ecken und Kanten. Smokey leidet aufgrund seiner Krankheit und kriegt nicht wirklich etwas gebacken, macht sich aber an die Ermittlungen. Schani war ein skrupelloser Gauner, der mit seinen Geschäften die Leute über den Tisch gezogen hat. Dazu kommt noch der Moni, eigentlich Matthias, der eine Kneipe hat.
Ein Kriminalroman, der mich nicht wirklich überzeugen konnte, denn mir fehlte die Spannung.
Die Leseprobe hatte mich (noch) nicht überzeugt, obwohl ich Tanja Weber mag, die auch unter dem Pseudonym Judith Arendt schreibt, z.B. die Helle Jespers-Krimi-Reihe.
Josef Frey, genannt Smokey, früher ...
Die Leseprobe hatte mich (noch) nicht überzeugt, obwohl ich Tanja Weber mag, die auch unter dem Pseudonym Judith Arendt schreibt, z.B. die Helle Jespers-Krimi-Reihe.
Josef Frey, genannt Smokey, früher Sepp, war Mordermittler bei der Polizei, doch seit fünf Jahren ist er nicht mehr dabei. Er leidet an Morbus Bechterew, einer unheilbaren Rückenkrankheit.
Mithilfe von Cannabis und endlosen Spaziergängen versucht er, seine Schmerzen zu lindern, als er seinen alten Freund Schani, der sich zuletzt als Immobilienhai einen Namen gemacht hat, tot in einer Baugrube auffindet.
Der Dritte im Bunde ist der Moni. (Matt)Hias, wie er richtig heißt. Er führt nach dem Tod seiner Frau allein die gemeinsame Kneipe weiter. Einmal Polizist, immer Polizist. Ein rätselhafter Fall. Und so begibt sich der Smokey auf die Suche nach der Wahrheit…
„Betongold“ ist ein Kriminalroman, der das Münchner Immobiliengeschäft thematisiert: Die Wohnung unterm Hintern wegziehen. Herausmodernisieren und umsetzen, luxussanieren und abreißen, größer und immer höher.
Die Geschichte kommt etwas behäbig daher mit besonderem Flair. Tanja Weber kann flüssig schreiben, ihr Roman ist ohne Anstrengung leicht lesbar. Interessant, aber nur leidlich spannend. Zum Schluss ist die Wahrheit immer banal.
Fazit: München-Krimi über drei Jugendfreunde. Interessant, aber nur leidlich spannend.
Als der Immobilienhai „Schani“ tot in einer Baugrube gefunden wird, fühlt sich der ehemalige Polizist, der aufgrund seiner Bechterew Erkrankung den Dienst quittieren musste, verpflichtet den Tod seines ...
Als der Immobilienhai „Schani“ tot in einer Baugrube gefunden wird, fühlt sich der ehemalige Polizist, der aufgrund seiner Bechterew Erkrankung den Dienst quittieren musste, verpflichtet den Tod seines Freundes aufzuklären. Er führt zahlreiche Gespräche, welche bevorzugt immer in seiner Stammkneipe stattfinden, um der Sache auf den Grund zu gehen. Obwohl ich Krimis mit Lokalkolorit mag und auch durchaus bereit bin,einer langwierigen Ermittlung zu folgen,war es mir hier eindeutig zuviel des Guten. Zwar gab es einige interessante Ausblicke in die bayerische Gesellschaft und die legalen und illegalen Geschäfte der Baubranche, allerdings blieb der Krimi, jedenfalls für meinen Geschmack, völlig auf der Strecke.
Außerdem gab es zu viele Wiederholungen, sei es die Krebserkrankung von Monique oder der Bechterew ,sowie die Schmerztherapie mitCannabis,irgendwann nervte es nur noch.
Die Auflösung als solches war zwar schlüssig und nachvollziehbar, für einen Krimi gab es aber deutlich zu wenig Spannung. Von mir daher keine Lese Empfehlung.