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GabrieleMarina

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2021

Ungewöhnliche Auswirkungen der Einsamkeit

Die Dornen der Stille
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Alexander Martin - ein Drehbuchautor, der sehr zurückgezogen lebt - wendet sich mit Aufzeichnungen aus seinem Leben an die West Vancouver Police Division und trifft auf Inspector Abbott, der sich mit ...

Alexander Martin - ein Drehbuchautor, der sehr zurückgezogen lebt - wendet sich mit Aufzeichnungen aus seinem Leben an die West Vancouver Police Division und trifft auf Inspector Abbott, der sich mit einem Fall von Vergewaltigung beschäftigt. Alex überlässt dem Inspector sein Tagebuch, um wie er sagt, ein Verbrechen zu verhindern.

Dieser Psychothriller von Astrid Korten beschäftigt sich mit der Beziehung des jungen und erwachsenen Alexander Martin und seinem On-Off Freund David sowie der Frauen in ihrem Leben.

Die Autorin lässt den Protagonisten sich erinnern, seinen Freund David Geschichten schreiben, Träume werden beschrieben und nicht zuletzt gibt es eine immer wieder kehrende Befragung von Alexander Martin durch den Inspector Abbott und seinen Kollegen Ben Weire, die versuchen Licht in die Geschichte des Drehbuchautors zu bringen. Lange bleibt der Leser im Unklaren, wie genau sich alles zusammenfügen wird und zum Schluss wartet Astrid Korten mit einer. überraschenden Lösung auf. Als Leser ist man gefordert, die Zusammenhänge zu erkennen, die Perspektivwechsel werden von der Autorin klug eingesetzt. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart trägt zum Verständnis der Geschichte bei.

Insgesamt ist dieses Buch ziemlich düster und regt zum Nachdenken an. Die Dornen der Stille ist ein stiller Roman, der in die Tiefen der Psyche eintaucht. Ich gebe diesem Psychothriller 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.10.2021

eine Liebesgeschichte im Krieg

Die Übersetzerin
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Hedy ist eine junge Jüdin aus Österreich, die Zuflucht auf der Insel Jersey gefunden hat. Sie bekommt eine Anstellung als Übersetzerin trotz ihres Hintergrundes. Nur wenige Freunde, eine beängstigende ...

Hedy ist eine junge Jüdin aus Österreich, die Zuflucht auf der Insel Jersey gefunden hat. Sie bekommt eine Anstellung als Übersetzerin trotz ihres Hintergrundes. Nur wenige Freunde, eine beängstigende Lebenssituation und die immer stärker werdende Präsenz der deutschen Soldaten machen Hedy das Leben schwer. Allein der junge Leutnant Kurt, der als Soldat gegen seinen Willen eingezogen wurde, gibt ihr Hoffnung. Doch schon bald wird diese Liebe auf eine harte Probe gestellt.

In diesem Roman von Jenny Lecoat geht es vorrangig um das Leben der Jüdin Hedy, die sich gegen alle Umstände zur Wehr setzen will. Die Liebesgeschichte mit Kurt nimmt einen großen Teil des Romans ein. Die Zustände z.B. im Widerstand werden nur am Rande erwähnt. Die Gräuel des Krieges und die bekannte Diktatur der Deutschen findet auch in dieser Geschichte statt. Kurt hinterfragt die Vorgehensweise eines Dienstherrn, Hedy nimmt auf ihre Art heroisch Stellung. Allerdings gibt es nicht viele andere Personen in diesem Roman, welche die Story lebendiger und authentischer gemacht hätten. Die Landschaft und Hedys Liebe zur wilden Natur Jerseys werden sehr schön beschrieben. Ich hatte erwartet, mehr über die speziellen Umstände auf dieser Insel zu erfahren. Der Schreibstil der Autorin ist ansprechend und flüssig. Mir hat der Einstieg in diesen Roman sehr gefallen, leider wird es immer wieder etwas langatmig. Insgesamt hat mir das Buch gefallen, ich gebe 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.09.2021

Interessante Ermittlungen in Hamburg

Todesengel im Viertel
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Werner Jensen ermittelt zum vierten mal im Hamburger Schanzenviertel. Eindeutig hat er es mit einem Serientäter zu tun, der seine Opfer auf mittelalterliche Weise tötet und vor Kirchen ablegt. Hauptkommissar ...

Werner Jensen ermittelt zum vierten mal im Hamburger Schanzenviertel. Eindeutig hat er es mit einem Serientäter zu tun, der seine Opfer auf mittelalterliche Weise tötet und vor Kirchen ablegt. Hauptkommissar Jensen und seine Kollegin Wiebke Maurer stehen vor einem Rätsel. Die Journalistin Nele gerät in die Ermittlungen, denn die will dem Mörder ebenfalls auf die Spur kommen.

In diesem Kriminalroman findet sich der Leser am Hamburger Kiez wieder. Dem Autor gelingt es sehr gut, die Handlungsorte zu beschreiben und den Leser die Atmosphäre nahe zu bringen. Sie seltsamen Tötungsarten führen in verschiedene Richtungen, die Puzzleteile setzen sich allmählich zusammen. Es geht in diesem Krimi zu wie im richtigen Leben in Hamburg - mit Ruhe und dennoch affektiv. Die Protagnisten bekommen ein lebendiges Profil, man erhält auch Einblick in ihre Lebensumstände. Der Fall an sich entwickelt sich auf mehreren Ebenen, was die Geschichte interessant macht. Die Sicht des Täters kommt in kleinen Kapiteln zur Sprache, das hat mir gefallen. Nele und Jensen kennen sich bereits aus anderen Ermittlungen, ich hätte mir eine engere Zusammenarbeit gewünscht. Der Schreibstil ist detailliert und flüssig, Der Spannungsbogen ,der Geschichte beginnt mit dem ersten Kapitel und wird von Cord Buch gut aufrechterhalten.

Mir hat das Buch gefallen, ich gebe 4 Sterne und eine Empfehlung für Leser, die regionale Krimis mögen.

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Urban Fantasy und Krimi - keine leichte Kost

Anarchie Déco
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Dieser (Kriminal)Roman spielt im Berlin der 1920er Jahre. Die Physikerin Nike Wehner versucht mittels Experimenten die magischen Vorgänge in der Stadt zu verstehen, die der Polizei Rätsel aufgibt. Eine ...

Dieser (Kriminal)Roman spielt im Berlin der 1920er Jahre. Die Physikerin Nike Wehner versucht mittels Experimenten die magischen Vorgänge in der Stadt zu verstehen, die der Polizei Rätsel aufgibt. Eine Frau verschwindet und taucht als versteinerte Statue wieder auf. Andere Statuen werden vorübergehend lebendig.

Der Klappentext dieses Buchs hat mein Interesse geweckt. Ein Urban Fantasy Roman mit Krimicharakter lässt den Leser Magie erwarten. Teilweise wurde diese Erwartung erfüllt, allerdings mit vielen wissenschaftlichen Erklärungsversuchen, was den Einstieg in diese Geschichte etwas erschwert hat. Die Autoren liefern im Internet eine einführende Vorgeschichte, was für das Verständnis der Zusammenhänge anfänglich sehr hilfreich ist.

Das Leben in den 1920er Jahren im lebenshungrigen Berlin wird sehr gut beschrieben. Die Protagonistin Nike, ihr Partner auf Zeit Sandor, Georgette - eine Varieté Tänzerin und der Polizist Seidel bilden ein Team, das versucht gemeinsam hinter die Geheimnisse der magisch anmutenden Veränderungen der Materie zu kommen.

Es ist für alle nicht leicht, sich aufeinander einzustellen, dennoch gelingt eine Zusammenarbeit. Physikalische Erklärungen, die Erkenntnis, dass Wissenschaft und Kunst sich verbinden müssen, um Magie zu erschaffen und die Realität dieser Zeit, in der Einstein, Bohr und Co die Experimente der jungen Frau, die sich gern männlich kleidet, mit Argusaugen beobachten sind sehr gut nachvollziehbar.

Dieser Roman kann nicht wirklich in ein Genre eingeordnet werden, er sprengt die bekannten Grenzen. Der Wechsel zwischen Wissenschaft, Magie und Krimi macht das Buch spannend, behindert allerdings auch ein wenig den Lesefluss. Ich hatte ein etwas anderes Buch erwartet, habe jedoch einiges über diese Zeit, physikalische Experimente und den Einfluss der Nazis bereits in diesen Jahren gelernt.

Das Buch ist nicht ganz einfach zu lesen, es lohnt sich aber, sich darauf einzulassen. Ich gebe 4 Sterne und eine Empfehlung an Freunde ungewöhnlicher Bücher mit dem Flair der 1920er Jahre.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

ungewöhnliches Buch mit aktuellem Thema

Diese Frauen
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Detective Esmeralda - Essie - Perry arbeitet bei der Sitte in Los Angeles und geht einem Fall von brutal ermordeten Frauen nach, den außer ihr niemanden zu interessieren scheint. Die Frauen gingen ...

Detective Esmeralda - Essie - Perry arbeitet bei der Sitte in Los Angeles und geht einem Fall von brutal ermordeten Frauen nach, den außer ihr niemanden zu interessieren scheint. Die Frauen gingen keinem normalen Beruf nach - sie waren Prostituierte und dadurch für die Ermittlungen weniger interessant bis vernachlässigbar. Essie wird von ihren Kollegen oft nicht ernstgenommen, dennoch verfolgt sie akribisch jede Spur, die sich ihr bietet.

Was zunächst wie eine Kriminalgeschichte klingt, begegnet dem Leser als Biographie von fünf Frauen, die Opfer, Betroffene, Mütter und Freundinnen sind. Die Autorin wechselt die Perspektive, man lernt die Frauen allmählich kennen. Die Geschichten der Prostituierten sind berührend und regen zum Nachdenken an. Die Lebenswege der Frauen sind ebenso unterschiedlich wie ihre Beweggründe für ihren Beruf. Sie alle lieben das Leben und erwarten so viel mehr als es ihnen bietet. Die Art, wie das LAPD mit dem Tod der Frauen umgeht, macht bewusst, wie grausam es ist, wenn man am Rande der Gesellschaft existiert und nicht den Normen entspricht. Die Welt, in der sich die Opfer bewegen ist gefährlich und das Leben nimmt viel mehr von ihnen als es gibt. Die Ermittlerin steht allein in dieser Welt mit ihrem Gerechtigkeitssinn. Die Morde und die Geschichte der Opfer bewegen sich durch die Story, als Leser taucht man in das Leben der Frauen ein. Ich konnte mich sehr gut mit Essie Perry identifizieren.

Durch den Wechsel der Perspektive dauert es seine Zeit bis man sich in die Geschichte hineinfindet. Die Gesellschaftskritik klingt in diesem Buch ebenso an wie die Mahnung sich eine objektive Meinung zu bilden und ein Opfer nicht für seinen Lebensstil zu verurteilen.

Das relativ düstere Cover lässt keinen Zweifel daran, um welche Frauen es sich handelt. Die Bedeutung der Taten für die Angehörigen kommt sehr gut zur Geltung - dem Täter wird so wenig Aufmerksamkeit wie möglich gewidmet. Dieses außergewöhnliche Buch von Ivy Pochoda war für mich eine Bereicherung. Ich gebe 4 Sterne.

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