Profilbild von KristallKind

KristallKind

Lesejury Star
offline

KristallKind ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KristallKind über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2021

Großartig

So eiskalt der Tod
6

Die ehemalige Polizeibeamtin Kate Marshall stößt beim Tauchen auf eine Leiche. Es handelt sich um einen jungen Mann, dessen Tod als Unfall deklariert werden soll. Kate entdeckt allerdings Ungereimtheiten ...

Die ehemalige Polizeibeamtin Kate Marshall stößt beim Tauchen auf eine Leiche. Es handelt sich um einen jungen Mann, dessen Tod als Unfall deklariert werden soll. Kate entdeckt allerdings Ungereimtheiten und schaut sich den Fall genauer an. Im Laufe der Ermittlungen treten jedoch Dinge zu Tage, die selbst Kate nicht erwartet hätte. So kommt sie einem Serienkiller auf die Spur, der schon sehr lange Zeit sein Unwesen treibt.

Mich hat schon lange kein Buch mehr so an den Lesesessel gefesselt! Ich konnte ausgiebig miträtseln, denn der Autor entschied sich für Figuren, die fast alle etwas Mysteriöses an sich hatten. Die Handlung wurde großartig arrangiert, so erahnte ich Zusammenhänge, die ich aber nicht recht benennen konnte. Den Mörder konnte ich jedoch bis fast zum Schluss nicht ausmachen.

Obwohl ich den ersten Band der Thriller-Reihe nicht gelesen habe, kam ich wunderbar mit den Hauptfiguren, Kate und Tristan, zurecht. Die privaten Probleme der beiden wurden kurz erklärt, was absolut ausreichend für das Verständnis der Geschichte war. Ich mochte die Ermittler, sie zeigten sich auf zurückhaltende Weise hartnäckig, bissen sich an dem Fall fest, zeigten Mut und Willenskraft. Fand ich sehr authentisch.

Gruselige Szenen, in denen das gefangene Opfer in dessen Pein beleuchtet wurden, reihten sich an alltägliche Erlebnisse im Leben der Ermittler, die sich ebenfalls in einem ernsten Hintergrund bewegten. Eine Themenauswahl, die es in sich hatte, die mich aber immer weiter in die Geschichte zog.

„So eiskalt der Tod“ hat mich sehr gut unterhalten. Dieser Pageturner erhält von mir die volle Punktzahl und eine klare Leseempfehlung. Ich freue mich bereits auf den nächsten Band der Reihe.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 07.10.2021

Hier stimmte alles!

Das Haus der Düfte
0

Die junge Anouk zieht nach dem zweiten Weltkrieg mit ihrer Mutter Isabell nach Paris, um dort eine Apotheke zu übernehmen. Mit ihrem angeborenen außergewöhnlichen Geruchssinn steht aber schon jetzt für ...

Die junge Anouk zieht nach dem zweiten Weltkrieg mit ihrer Mutter Isabell nach Paris, um dort eine Apotheke zu übernehmen. Mit ihrem angeborenen außergewöhnlichen Geruchssinn steht aber schon jetzt für Anouk fest, dass sie später einmal Parfümeurin werden möchte. Jahre später stellt sie sich dann vergeblich in verschiedenen Parfümhäusern der Stadt vor, um ihren Traum zu verwirklichen. Doch eines Tages betritt Stéphane, dessen Familie eine bekannte Duftmanufaktur im südfranzösischen Grasse besitzt, die Apotheke. Recht schnell erkennt er das Talent der jungen Frau und bietet ihr eine berufliche Chance im Familienbetrieb an. Anouk ahnt nicht, dass sie sich bald inmitten in einer Fehde zwischen den alteingesessenen Familien Girard und Bonnet befinden wird.

„Das Haus der Düfte“ entpuppte sich als wahres Buchschätzchen. Vom edel gestalteten Cover über die Idee bis hin zu den Figuren stimmte einfach alles! Ich hatte eindrucksvolle Lesestunden und viel Freude dabei.

Für mich bestach die Geschichte vor allem durch die wunderbare Protagonistin, die zurecht der Dreh- und Angelpunkt vieler schicksalhafter Beziehungen innerhalb einer generationenübergreifenden Familienfehde war. Anouk zeigte sich meist angenehm zurückhaltend, freundlich und wertschätzend, aber auch überaus willensstark, auf eine leise Art und Weise, die ich sehr bewunderte.
Außerdem war ich von der Beschreibung der Düfte, der Duftkompositionen und der damit verbundenen Arbeit positiv überrascht. Meine durch Patrick Süßkinds Roman eher düstere Assoziation mit der Parfümstadt Grasse und dem Beruf des Parfümeurs, wurde mit dieser Geschichte glücklicherweise wieder ins Licht gerückt. Pauline Lambert hat Anouks Welt der Düfte ausgezeichnet detailliert und mit viel Feingefühl beschrieben, ohne ausschweifend oder kitschig zu werden. Tatsächlich wurde mir nun erst klar, welche Kunst hinter jeder Duftkreation steckt.

Auch die Figuren wurden sehr gut ausgearbeitet. Jeder Charakter ergab mit seinen Eigenheiten ein Bild für mich, hineinspüren inklusive, was mich so manche Entscheidungen oder Lebensentwürfe verstehen ließ. Auch die fragwürdigsten Handlungen, die Ecken und Kanten jedes einzelnen, machten somit auf die eine oder andere Weise Sinn.

Die Aufarbeitung des Bruchs zwischen den Familien Girard und Bonnet fand ich geschickt arrangiert. Vor allem die Rolle Anouks als Bindeglied oder Puffer, bzw. als Anker der Versöhnung, wurde zwar gezeigt, aber nicht in den Vordergrund gedrängt. Eine schöne Balance, die durch das äußerst kluge Verhalten der Protagonistin, gewahrt wurde. Allerdings war mir Anouks Familiengeheimnis dann doch ein wenig zu viel an Zufall. Es passte zwar vollkommen in das Geschehen, erschien mir dann aber fast schon zu konstruiert.

Das Ende dieses Romans überraschte mich, da ich auf diesen Ausgang nicht wirklich gefasst war. Aber genau dieser Punkt veranlasste mich noch einmal zu einer Rückschau, wobei ich meine unterschiedlichen Gedanken und Gefühle zu dieser Geschichte sortieren konnte. Letztlich war es für mich ein perfekt unperfekter Schluss, der das Buch nachhaltig in mein Leserherz schloss.

„Das Haus der Düfte“ hat in vielen Aspekten Eindruck auf mich gemacht. Für mich ist es eines der schönsten Bücher meines Lesejahres.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.09.2021

Bitte mehr davon!

Du hast mir gerade noch gefehlt
0

Seit der Schulzeit sind Eve, Ed, Justin und Susie dicke Freunde. Zwanzig Jahre später sind die vier immer noch unzertrennlich und Eve immer noch heimlich in Ed verliebt. Doch an dem Abend, als Eds Freundin ...

Seit der Schulzeit sind Eve, Ed, Justin und Susie dicke Freunde. Zwanzig Jahre später sind die vier immer noch unzertrennlich und Eve immer noch heimlich in Ed verliebt. Doch an dem Abend, als Eds Freundin Hester ihm einen Heiratsantrag macht, überschlagen sich die Ereignisse und der Wind steht auf Veränderung.

„Du hast mir gerade noch gefehlt“ ist seit langem mal wieder ein Buch, welches ich am liebsten mehrmals lesen möchte. Mhairi McFarlane brachte absolut authentische Figuren sowie aus dem Leben gegriffene Situationen und verpackte das Ganze mit einer Riesenportion Humor, der genau mein Fall war. Die Gedanken und die Selbstreflexion der Protagonistin Eve empfand ich als derart echt, dass mich so manche Situationskomik oder Tragik in jeglicher Hinsicht fast umhaute. Unerwartet fand ich dazwischen immer wieder außerordentlich kluge Sätze, bzw. Aussagen, die wie ein Stich ins Bewusstsein gingen und mich nachdenklich werden ließen – in positiver Hinsicht. Faszinierend, welches Sammelsurium an Gefühlen sich in dieser charmanten Geschichte bei mir zeigte. Wie oft wollte ich der Protagonistin am liebsten zurufen: „Ja, ja! Genau so ist es!“, oder auch genau das Gegenteil. Ach, ich liebe den Schreibstil der Autorin.

Sehr gefallen hat mir die enge Freundschaft zwischen den Figuren. Egal, was sie durchmachen mussten, sie konnten ihre Freundschaft letztlich immer retten. Es war schön zu beobachten, dass sich diese Clique gemeinsam entwickelte, aber auch gleichzeitig jede Persönlichkeit für sich.
Außerdem fand ich die im Roman angeschnittenen, teils schwierigen Themen mutig, aber gut gewählt. Die daraus resultierenden Herausforderungen, mit denen sich Eve auseinandersetzten musste, drängten auf Lösungen, und man konnte spüren, wie es in der Protagonistin arbeitete, auch ohne aufwändige Erklärung durch die Autorin.

Das Aussehen der Figur Eve konnte ich jedoch bis zuletzt nicht so richtig erfassen. Mein Bild von ihr war mir nicht so klar vor Augen, was mich stellenweise etwas irritierte. Irritiert hat mich allerdings auch der Schluss der Geschichte, weil dieser für mich etwas zu kitschig daherkam und irgendwie nicht so recht zu passen schien. Aber was ist schon perfekt?

Diesen Roman muss man einfach lesen! Authentisch, klug, witzig, direkt und trotzdem so unfassbar einfühlsam. Ich wünsche mir hier sogar eine Verfilmung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.09.2021

Mehr als ein Kriminalroman

Der Tod und das dunkle Meer
0

Im Jahr 1634 befindet sich das Schiff „Saardam“ von Indonesien auf dem Weg nach Amsterdam. An Bord befinden sich einige Persönlichkeiten, unter ihnen ein angesehener Detektiv, der allerdings verhaftet ...

Im Jahr 1634 befindet sich das Schiff „Saardam“ von Indonesien auf dem Weg nach Amsterdam. An Bord befinden sich einige Persönlichkeiten, unter ihnen ein angesehener Detektiv, der allerdings verhaftet wurde und in Ketten liegt. Kurz vor der Abreise häufen sich plötzlich seltsame Begebenheiten und beängstigende Symbole auf dem Schiff und im Hafen. Eine dunkle Prophezeiung sagt den Teufel selbst als Passagier voraus. Als Assistent des Detektives hat Arent Hayes nun eine große Herausforderung vor sich, denn er soll nun untersuchen, was vor sich geht.

Ich gebe zu, dass ich mich zu Anfang der Geschichte etwas verloren fühlte. Es erschien mir viel Wichtiges ziemlich zusammenhanglos. Doch nach ein paar Kapiteln fand ich mich in dieser Welt voller rätselhafter Szenen, unheimlichen Vorkommnissen und vielen fragwürdigen Figuren gut zurecht. Ich musste mich lediglich auf das einlassen, was an Information vorhanden war, und den Rest auf mich zukommen lassen. Denn diese Geschichte lud geradezu ein, tief in das mysteriöse Geschehen einzutauchen, hineinzuspüren und zu spekulieren, was auf diesem Schiff wohl wirklich vor sich gehen könnte.

Meine Neugier auf die Auflösung wurde regelrecht von Kapitel zu Kapitel hochgepeitscht. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen! Was aber auch zum großen Teil Stuart Turtons Schreibstil geschuldet war, der diesen Roman zusätzlich aufwertete. Jeder Satz schien mir sorgfältig ausgearbeitet, jedes Wort mit Bedacht gewählt. Auch so manche widerliche Szene, die mit schonungslosen Beschreibungen daherkam, konnte dieses hohe Niveau nicht schmälern. Ganz im Gegenteil, die klaren Worte zeigten die Rauheit der eigentlichen Verhältnisse und holten mich aus dem Nebel von Aberglauben und Magie vieler Passagiere.

Besonders gut gefallen hat mir die Präsentation und Entwicklung der einzelnen Figuren. Ich habe beim Lesen immer nur so viel vom Charakter der jeweiligen Figur erfahren, wie ich zum jeweiligen Zeitpunkt wissen durfte. Die Entfaltung fand nach und nach statt, und war oft verwoben mit einer teilweisen Aufdeckung der eigentlichen Natur eines Gegenspielers. Wirklich erst am Ende konnte man ein Gesamtbild erkennen, was bei mir zu großem Erstaunen und einer gedanklichen Korrektur, bzw. einer kurzen Rückschau auf die Handlung führte.

Stuart Turton hat hier ein fantastisches Buch verfasst! Rätselhaft bis zum Schluss, gruselig, abenteuerlich, gefühlt mit einer Portion Piratenflair und vielen seltsamen und außergewöhnlichen Figuren. „Der Tod und das dunkle Meer“ kommt auf meine Bestenliste für dieses Jahr.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.08.2021

Kurz und knackig erklärt

Ein gutes Dutzend heilende Pflanzen
0

Die Optik und die Haptik dieses handlichen A5 Ratgebers gefällt mir sehr gut. Auch die ansprechende Gestaltung und Bebilderung im Innenteil macht richtig Laune in diesem Büchlein zu blättern. Vorgestellt ...

Die Optik und die Haptik dieses handlichen A5 Ratgebers gefällt mir sehr gut. Auch die ansprechende Gestaltung und Bebilderung im Innenteil macht richtig Laune in diesem Büchlein zu blättern. Vorgestellt werden 12 heimische Heilpflanzen, wie z.B. Goldrute, Schafgarbe oder Baldrian, jeweils mit Tipps und Tricks zur Handhabung oder für das Sammeln, Hinweise zur Verwechslungsgefahr, aber auch Vorschläge zur Verwendung, sogar mit konkreten Rezepten.

Als Einsteigerin in die Wildsammlung finde ich das Buch optimal, da es wenige, relativ leicht zu erkennende Heilpflanzen vorstellt, kurz und knackig Informationen bereitstellt und somit nicht überfordert.

Ein schönes, handliches Einsteigerbuch aus dem Kosmos-Verlag, das man gut in die Tasche stecken kann, wenn man es zum Sammelspaziergang mitnehmen möchte. Ich finde es auch als Geschenk für Naturliebhaber optimal.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung