Einschnitte, die sehr lange nachbluten ...
Der Titel "Wild Card" ist durchaus mehr als passend. Als rares oder absolut unvorhergesehenes, durchaus einschneidendes Vorkommnis.
Solche Ereignisse gibt es und die werden hier um zwei Dreh- und Angelpunkte ...
Der Titel "Wild Card" ist durchaus mehr als passend. Als rares oder absolut unvorhergesehenes, durchaus einschneidendes Vorkommnis.
Solche Ereignisse gibt es und die werden hier um zwei Dreh- und Angelpunkte verknüpft. 9/11 und Corona.
Klarissa und Ned erlebten im Big Apple das Destruktive von 9/11. 2019, die jungen Erwachsenen, die Österreicher Totte und Gitti haben ebenfalls eine Verbindung zu 9/11. Welche? Das müßt ihr schon selber lesen.
Corona ist die zweite Wild Card, die mit Wucht ins blühende Leben einbricht.
Das Buch ist durch seine zurückhaltende Art und sein leises Wirken umso nachhaltiger in seiner Wirkmacht. Es sinkt tief in die Poren der Haut der Seele und bleibt im Kopf, auch noch lange, nachdem man es gelesen hat.
Sehr angenehm, daß das Werk frei von Kitsch und Betroffenheitsgetue ist.
Durch fehlende Interpunktion in der direkten Rede und Gegenrede, verlangt das Buch dem Leser/in Aufmerksam- und Achtsamkeit ab, was sich durchaus lohnt, weil es berührend ist.
Es ist zugegebenermaßen nicht ganz einfach ins Buch hineinzufinden, aber dann packt es einen und man gleitet fließend durch die Sätze und Worte.
Ein zutiefst humanes Buch, das man nicht so nebenbei liest und durch intensives Kontemplieren gewürdigt wird und den Leser*in dadurch äußerst reich beschenkt.
Die Autorin hat einen feinen Schreibstil, der es versteht, die Unterströmungen der Psyche dezidiert zu erfassen und seien sie noch so diffus. Durch ihr Schreiben verleiht sie all diesen Facetten eine greifbare Sichtbarkeit und dies sorgt für eine beständige Nachwirkung. Danke, Claudia Sammer!!!!!