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Veröffentlicht am 26.09.2021

tolle Jugendfantasy

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Jugendbücher lese ich selten. Meist ist mir die Story zu einfach gestrickt oder der Schreibstil ist nichts für mich. Bei Büchern von Kerstin Gier mache ich eine Ausnahme, weil das Lesen so viel Spaß macht.

Vergissmeinnicht ...

Jugendbücher lese ich selten. Meist ist mir die Story zu einfach gestrickt oder der Schreibstil ist nichts für mich. Bei Büchern von Kerstin Gier mache ich eine Ausnahme, weil das Lesen so viel Spaß macht.

Vergissmeinnicht erzählt von Quinn, der auf einer Party plötzlich von Unbekannten verfolgt und bedroht wird. Und nicht alle sind menschlich, so dass er die Flucht ergreift. Fast ist es ihm gelungen, zu entkommen als er vor ein Auto läuft. Das Nachbarmädel Mathilda ist schon seit langem in ihr verknallt und wird von der Mutter beauftragt, ihm in der Rekonvaleszenz zu helfen. Aber er benötigt Mathilda für ganz andere Dinge. Denn gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach einer Antwort auf die Frage, was hier eigentlich passiert ist. Wer waren seine Verfolger? Warum hat er seit dem Urlaub Sehstörungen und sieht Dinge, die es gar nicht geben kann. Und Mathilda und Quinn kommen Unglaublichem auf die Spur.

Mein Fazit: Herrlich unkompliziert und stringent spanndend, Fantasy für junge Leute, Abenteuer inklusive Liebe, Magie und Humor.

Veröffentlicht am 26.09.2021

rundherum ein Highlight

Die Übersetzerin
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Das Genre 2.ter Weltkrieg ist eines meiner bevorzugten. Aus vielerlei Gründen und "Die Übersetzerin" kann tatsächlich all meine Erwartungen in dieser HInsicht erfüllen.

Die Dramatik der damaligen Zeit ...

Das Genre 2.ter Weltkrieg ist eines meiner bevorzugten. Aus vielerlei Gründen und "Die Übersetzerin" kann tatsächlich all meine Erwartungen in dieser HInsicht erfüllen.

Die Dramatik der damaligen Zeit wird von der ersten Seite an hervorragend umgesetzt. Dabei ist der Ort, die Insel Jersey, ein ganz neuer für mich gewesen und ich war gespannt, wie das Kriegsgeschehen hier damals war. Die deutschen Besatzer waren gewohnt erschreckend und Unterdrücker wie eh und je. Hier war es vor allem der Hunger, den sie in die Gegend brachten.

Die Hauptdarstellerin Hedy ist wahnsinnig liebenswert und mutig und sie versucht aus jeder Situation das Beste zu machen. Sie wagt sich als Dolmetscherin in die Höhle des Löwen, denn in ihrem Pass steht, dass sie Jüdin ist. Glück im Unglück kann man es nur nennen, dass sie durch ihre Fähigkeiten fast unersetzlich wird und dass sie in dem Deutschen Kurt den Mann fürs Leben findet. Und der ist mit seiner Liebe und Treue eine Offenbarung. Wie schön, dass es endlich mal einen deutschen Helden in dieser Zeit gibt und dass, obwohl er Soldat und Besatzer ist.

Die Autorin erzählt eine Liebesgeschichte und eine Kriegsgeschichte gleichermaßen. Eine von Freundschaft und Stärke, von Überlebenswillem und Menschen, die alle kriegerischen Grenzen überwinden.

Ein wunderbarer Roman. Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 26.09.2021

Heitz und seine Zwerge

Die Rückkehr der Zwerge 1
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Heitz kehrt zu seinen Wurzel zurück. Heitz macht wieder in Zwerge-Büchern. Ha. Da kann der Fantasyleser kaum nein sagen und greift zu. Was, ihr kennt Heitz noch nicht? Kein Problem. "Die Rückkehr der Zwerge" ...

Heitz kehrt zu seinen Wurzel zurück. Heitz macht wieder in Zwerge-Büchern. Ha. Da kann der Fantasyleser kaum nein sagen und greift zu. Was, ihr kennt Heitz noch nicht? Kein Problem. "Die Rückkehr der Zwerge" lässt sich problemlos lesen auch wenn man ein Neueinsteiger in dieses Universum ist. Für alle anderen - so wie für mich - war es wie eine Zeitreise. Nicht in meine Jugend aber in die Anfänge meiner Heitz-Zeiten und der deutschen Fantasy. Denn er ist ein Urgestein. Einer, der kraftvoll und vergnüglich schreibt, der seine Charaktere liebt und sie mit viel Action und Humor in Szene setzt. Einer, der am Besten Fantasy kann und dem man gerne in seine Universen folgt.

Das Cover ist genial. Ein Augenschmaus. Die Story von der ersten Seite an spannend und unterhaltsam. EIn Heitzbuch erkenne ich am Sprachrythmus und daran, wie er seine Storys aufbaut. Geradlinig, schnörkellos und raubeinig. Ich freu mich schon auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 06.09.2021

aufs Tiefste berührend

Wenn die Faust des Universums zuschlägt
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Ich kenne Dr. Johannes Wimmer eigentlich vor allem aus der NDR-Talkshow. Dort habe ich ihn als sehr empathischen und witzigen Fernseharzt schätzen gelernt um dann zu erfahren, dass er eine totkranke kleine ...

Ich kenne Dr. Johannes Wimmer eigentlich vor allem aus der NDR-Talkshow. Dort habe ich ihn als sehr empathischen und witzigen Fernseharzt schätzen gelernt um dann zu erfahren, dass er eine totkranke kleine Tochter hat und diese auf ihrem kurzen schweren Lebensweg begleiten muss. Nachdem sie nun verstorben ist, hat er ein Buch darüber geschrieben. Eine Hommage an die kleine Maxi. Aber auch der Beweis, dass man mit diesem unendlich großen Verlust auch ganz anders umgehen kann, als der Außenstehende es sich vielleicht vorstellt.

Die Tragik und Dramatik werden durch die Wärme und Fröhlichkeit abgeschwächt
die die Familie in jeder Zeile ausstrahlt. Die Tiefe der Empfindungen macht den Leser wehrlos und berührt unendlich.

Johannes Wimmer und seine Frau Clara haben ihrer Tochter all die Liebe und Nähe gegeben, die sie brauchte. Und sie haben versucht die knapp bemessene Zeit mit großer Aufmerksamkeit zu füllen und ganz bewusst zu erleben. Nicht die Länge einer Liebe macht ihren Wert aus. Die Endlichkeit des Lebens, der Mut, das Schicksal zu akzeptieren und später zurückblicken zu können und sich an all den kleinen Dingen und an den wenigen Tagen zu freuen, die die kleine Familie zusammen hatte, das ist etwas ganz Großes und ich finde es toll, dass sie es mit uns allen teilen.

Ich lese selten Sachbücher. Dieses war ein Jahreshighlight für mich. Nun habe ich auch erfahren, dass Joannes und Clara eine kleine Tochter bekommen haben und freue mich sehr, dass ihr Leben ein neues kleines Wunder bekommen hat. Es macht mich glücklich zu wissen, dass sie glücklich sein können.

Veröffentlicht am 16.08.2021

eindringlich und berührend

Ein neuer Morgen für Samuel
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In den Wirren des Krieges rettet der Franzose Jean-Luc das Baby eines jüdischen Ehepaares vor der Deportation in ein Konzentrationslager. Mit seiner Freundin und dem Kind flieht er über Spanien in die ...

In den Wirren des Krieges rettet der Franzose Jean-Luc das Baby eines jüdischen Ehepaares vor der Deportation in ein Konzentrationslager. Mit seiner Freundin und dem Kind flieht er über Spanien in die USA. Dort baut er sich ein neues Leben auf, versucht die Schrecknisse in Europa zu vergessen und mit seiner kleinen Familie glücklich zu werden. Aber die Vergangenheit holt ihn ein, denn nach neun Jahren wird er verhaftet, da die richtigen Eltern des kleinen Samuel ihr Kind gefunden haben und ihn sofort zurückhaben wollen.

Warum haben Jean-Luc und seine Frau Charlotte nie nach dem jüdischen Ehepaar gesucht? Haben die Eltern ein Anrecht darauf, dass das Kind ihnen sofort übergeben wird, egal, wie der Junge es emotional verkraftet? Was wiegt schwerer vor einem Richter? Das Wohl des Kindes oder der Wunsch der leiblichen Eltern? Kann ein Kind es verarbeiten, wenn die vermeintlichen Eltern plötzlich von einem Tag auf den anderen aus seinem Leben verschwinden und fremde Menschen in einem fremden Land in einer fremden Sprache auf ihn einreden?

Der Abschnitt, der im Krieg spielt ist relativ kurz aber sehr eindringlich. Große Teile der Geschichte spielen aber dann im Jahr 1954 und es geht vor allem um die seelischen Wunden der Menschen. Um das Leid der Juden nach ihrer Befreiung aus einem KZ, um die Wünsche eines Auswandererehepaares, um den Kinderwunsch, um die Liebe zu einem Kind, welches nicht das eigene ist, bzw. nach welchem man jahrelang gesucht hat.

Das Dilemma der zwei Elternpaare und des Jungen Samuel werden eindringlich und realistisch geschildert. Ich habe mitgelitten und war sehr berührt von der Tiefe der Empfindungen die hier beschrieben werden. Menschlichkeit und Mutterliebe, Sehnsucht und Vaterliebe spielen eine große Rolle in diesem Buch.

Eine eindringliche Geschichte mit einem zu Herzen gehenden Finale. Taschentücher bereit halten.

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