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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2021

Grandioser vierter Teil - unbedingt lesen!

Die Schwestern vom Ku'damm: Ein neuer Morgen
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Bei dem Roman "Die Schwestern vom Ku'damm - Ein neuer Morgen" von Brigitte Riebe handelt es sich um den abschließenden vierten Teil der Reihe.

In diesem Teil liegt der Fokus auf Miriam Feldmann, der unehelichen ...

Bei dem Roman "Die Schwestern vom Ku'damm - Ein neuer Morgen" von Brigitte Riebe handelt es sich um den abschließenden vierten Teil der Reihe.

In diesem Teil liegt der Fokus auf Miriam Feldmann, der unehelichen Tochter von Friedrich Thalheim, dem Patriachen des Kaufhauses Thalheims, wo Miriam als Chefdesignerin tätig ist. Es ist das Jahr 1966 in Berlin, Miriam ist gerade mit Ehemann und der 14jährigen Adoptivtochter in eine Reihenhaushälfte gezogen, da gerät ihr Leben aus den Fugen. Wunderbarerweise ist sie auf einmal doch schwanger, womit sie mit 42 Jahren nicht mehr gerechnet hat, trifft einen Menschen wieder, der im Krieg für sie eine große Bedeutung hatte und in ihr werden viele Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit in der Kriegszeit wach.

Neben ihrem Privatleben gibt es auch einen Umbruch im Modehaus Thalheim sowie die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen auch gerade Tempo aufnehmen.

Die Autorin erzählt die Geschichte von Miri und ihrer Familie in der Zeit von 1966-71 in Berlin sowie das Leben von Miri in Rückblenden von 1933-45 mit Schwerpunkt auf die Zeit zwischen 1943-45. Geschickt verwebt die Autorin Auslöser in der Gegenwart mit der Geschichte in der Vergangenheit. Die Geschichte hat mich völlig in sich hineingesogen und so bin ich noch Tage nach dem Lesen des Buches von der Gechichte gebannt. Schöne Erlebnisse, auch die pralle Lebensfreude kommen durch die Beschreibung der Mode und der Musik zum Tragen, Liebe offenbart sich in vielen Facetten in der Vergangenheit und Gegenwart, genauso wie Hass auf Menschen, die anders sind, als man selber. Es geht aber auch um Abschied, Trauer und Neubeginn und überall werden parallel zu den persönlichen und privaten Ereignisssen, die politischen Entwicklungen sowie historischen Ereignissen eingebunden. Dieser Roman ist nicht nur ein grandioser Familienroman sondern auch ein Stück Erinnerungskultur, der alle meine Sinne angesprochen hat. Grandios!

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Tiefgründige Geschichte

Tiefer Fjord
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"Tiefer Fjord" von Ruth Lillegraven ist ein ganz spezielles Buch. Das Cover verspricht optisch Spannung, denn der dunkle Wald und die Schneespur mit dem einsam stehenden Haus wirkt nicht unbedingt ...

"Tiefer Fjord" von Ruth Lillegraven ist ein ganz spezielles Buch. Das Cover verspricht optisch Spannung, denn der dunkle Wald und die Schneespur mit dem einsam stehenden Haus wirkt nicht unbedingt einladend im Sinne von Gemütlichkeit. Auf dem Cover wird das Buch als Roman bezeichnet, jedoch hinten auf dem Buch wird mit der Thriller-Sensation aus Norwegen geworben.

Es ist, wie ich finde, eine Mischung aus beidem. In der Geschichte geht es um das Ehepaar Clara und Haarvard, wobei sie im Ministerum tätig ist und unbedingt ein Gesetzt schaffen möchte, das misshandelten Kindern eher helfen soll, während er Kinderarzt im Krankenhaus ist. Außerdem gehören zur Familie die kleinen Zwillingssöhne. Als ein misshandelter kleiner Junge im Krankenhaus stirbt und kurz darauf der Vater ermordet wird, gerät das fragile Familiengefüge von Clara und Haarvard ins Wanken.
Die besondere Erzählweise, in der aus der Vergangenheit von Clara und ihrer Familie und abwechselnd von Leif (Claras Vater), Clara und Haarvard auch in der Gegenwart erzählt wird, zeigt ganz unterschiedliche Puzzleteile und Sichtweisen einer Geschichte. Gebannt folge ich der Story und kann kaum glauben, wie sie sich entwickelt. Anders als in typischen Thrillern nehmen die Ermittler hier nur die Rolle von Nebendarstellern ein und auch endet das Buch ganz anders als andere Geschichten. Ich bleibe fassungslos zurück, denn die Autorin hat mich damit völlig sprachlos gemacht.
Fünf Sterne

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Ein Highlight

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm
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Im Jahr 1900 zieht die 9jährige Luise mit ihren Eltern in eine Wohnung in eines der Vorderhäuser am Stuttgarter Platz gegenüber des Bahnhofs Charlottenburg ein. Hier wohnen auch schon die 10 jährigen Jungen ...

Im Jahr 1900 zieht die 9jährige Luise mit ihren Eltern in eine Wohnung in eines der Vorderhäuser am Stuttgarter Platz gegenüber des Bahnhofs Charlottenburg ein. Hier wohnen auch schon die 10 jährigen Jungen Robert mit seinen Eltern sowie Johannes mit seinen Eltern und der 12jährigen Schwester Ilse. Die drei freunden sich an und werden unzertrennlich. Alles ist für die jungen Leute schön, bis die Liebe und der Krieg dazwischen kommen und ihr Leben sich völlig verändert.

Die Autorin schafft es mit ihrem Roman, dass ich so tief in der Geschichte abgetaucht bin, dass ich meine Umwelt um mich herum vergessen habe. Was mir als erstes auffällt, und auch besonders gefällt, ist die gelungene Mischung zwischen den unterschiedlichen "Welten", die hier aufeinandertreffen und sich auch miteinander mischen. Es werden nicht nur historische Persönlichkeiten in die Geschichte eingeflochten, sondern auch historische Ereignisse. All dies geschieht im Alltag der fünf Hauptprotagonisten Luise, Robert, Johannes und IIse sowie, Ella, dem damaligen Mädchen aus dem Hinterhaus, die sich stets im Schatten der anderen aufgehalten hat. Ich erfahre etwas über Kriegstraumata, Armut, Politik, Aufstände, die Musik, die Kunst, Filme, Theater,Tanz, Kleidung, sexuelle Orientierung und den Anfängen des Nationalsozialismus. Wie unterschiedlich Kinder aufwachsen, wird auch in der nächsten Generation der Freunde offensichtlich. Während es für das eine Kind schon schwierig wird genug zu essen zu haben, gibt es für das andere wunderschöne Geschenke und Ausflüge in den Zoo.

Das Buch endet mit der Bücherverbrennung 1933 und ich weiß, dass noch viel Grauenvolles folgen wird. Wie geht es mit den Menschen, die ich sehr lieb gewonnen habe weiter? Sie haben schon einige Schicksalschläge erlebt und doch ahne ich, dass es auch für sie erst der Anfang ist.

Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gepackt und nie zuvor habe ich einen so umfassenden Blick in diese Zeit bekommen. Grandioses Buch - ein absolutes Highlight! ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Teil der Familiensaga!

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Wundervoll erzählte Geschichte über drei Generationen von starken Frauen

Apfelblütenjahre
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Das Cover des Buches "Apfelblutenjahre" von Kathrin Tempel deutet auf eine zauberhafte Geschichte aus der Vergangenheit, in der Äpfel eine wichtige Rolle spielen, hin. Auch wenn das Cover märchenhaft schön ...

Das Cover des Buches "Apfelblutenjahre" von Kathrin Tempel deutet auf eine zauberhafte Geschichte aus der Vergangenheit, in der Äpfel eine wichtige Rolle spielen, hin. Auch wenn das Cover märchenhaft schön ist und der Schreibstil der Autorin ebenso zauberhaft ist, so erzählt der Roman ungeschönt das Leben von drei Frauen Marie (Großmutter), Luzie (Tochter) und Karen (Enkelin). Die Geschichte startet in der Gegenwart, als Karen anlässlich des Todes ihrer Mutter nach jahrzehntelanger Abwesenheit in die Pfalz zurückkommt und legt dann im nächsten Teil den Fokus auf Marie, danach auf Luzie und endet wieder in der Gegenwart bzw. Zukunft mit Karen. Das Leben der drei Frauen bzw. der Familie war ereignisreich, es beginnt mit Maries Flucht aus Mandeln/Königsberg im Krieg, ihrem Leben als Flüchtling in der Nähe von Flensburg und dann in der Pfalz. Luzie hat diese Zeit als Kind und Teenager miterlebt. Als junge Frau will slie raus aus der Enge von Wachenheim in der Pfalz und lebt kurze Zeit in München bevor sie wieder in die Pfalz zurückkehrt. Karen zieht es mit 17 Jahren nach Amerika, da sie in Europa aufgrund der Gefahr von Atomkraftwerken und Pershings keine Zukunft mehr für sich sieht. Außerdem fühlt sie sichwie Luzie, als sie jung war, wie im Hamsterrad des Apfelanbaus.

Die Autorin schildert das Leben so eindrucksvoll, dass ich sehr tief in die Geschichte eintauchen konnte. Mich haben die Erlebnisse der Frauen bewegt.
Ich habe mit ihnen gefühlt, gelitten und geliebt. Es sind/drei starke, sehr eigenständige Frauen, die ihren Weg im Leben sich "erkämpft" haben. Alle sind auf ihre eigene Art im Leben geflüchtet und haben neu angefangen. Was ist wichtig im Leben? Welche Träume gibt es? Woran erinnern wir uns unser ganzes Leben?

Mir hat es sehr gut gefallen, wie die Autorin mich an den Geheimnissen hat teilnehmen lassen. Ich habe deswegen einen ganz anderen Blick auf die Frauen, als die Frauen untereinander auf sich, da ihnen ein Teil fehlt um sich gegenseitig besser zu verstehen.

Ich bleibe tief berührt zurück und frage mich, was ich alles nicht weiß und was zu Missverständissen geführt hat bzw. welche Erinnerungen haben meine Oma und Mutter ihr ganzel Leben lang aufbewahrt.

5 Sterne für diesen wundervollen Roman, in dem die Autorin ein eigenes Stück Familiengeschichte eingeflochten hat und so wie ich finde, ganz viel Herzblut hineingeflossen ist.

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Wunderschön illustriertes Bilderbuch

Spielst du mit, kleines Schaf?
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Das Bilderbuch ist mir aufgrund des Covers mit den wunderschön gezeichneten Tieren, die nicht nur über Kleidung sondern auch über ausdrucksstarke Gesichter mit Mimik verfügen, in seiner kräftigen, ...

Das Bilderbuch ist mir aufgrund des Covers mit den wunderschön gezeichneten Tieren, die nicht nur über Kleidung sondern auch über ausdrucksstarke Gesichter mit Mimik verfügen, in seiner kräftigen, klaren Farbgebung sofort positiv ins Auge gefallen. Die Geschichte dreht sich darum, dass die Tiere sich auf einer Wiese zum Spielen treffen und dann die Idee haben Zirkus zu spielen. Jeder von ihnen findet für sich selbst ein Rolle mit etwas, was es nach eigener Einschätzung gut kann. Doch als sich herausstellt, dass das Schaf nichts gut kann, bzw. nichts vorführen kann, wird es vom Spiel ausgeschlossen. Aber dann gehören zum Zirkus nun mal auch Zuschauer und das Schaf, was die ganze Zeit vorher da war und zugeschaut hat, ist nicht nicht mehr da.
Ich fand die Geschichte überaus anschaulich auf den Doppelseiten illustriert und die Texte sprachlich und im Umfang sehr gut auf das Lesealter ab vier Jahren abgestimmt. Das Thema der Ausgrenzung und das Gefühl etwas nicht zu können, das ist Kinder in dem Alter schon vertraut. Hier bekommen sie die Möglichkeit sich mit den unterschiedlichen Tieren zu identifizieren und in verschiedene Rollen zu schlüpfen, was zu einer besseren Verständigung untereinander im Alltag der Kinder beitragen kann.
Fünf Sterne!

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