Und weiter geht die Reise
Hallo allerseits!
Endlich nun komme ich dazu, etwas zu dem zweiten Band der "Reise des Königs"-Dilogie zu schreiben, dabei brennt mir das doch so sehr unter den Nägeln. Vorne weg: Wer ein Fan von sehr ...
Hallo allerseits!
Endlich nun komme ich dazu, etwas zu dem zweiten Band der "Reise des Königs"-Dilogie zu schreiben, dabei brennt mir das doch so sehr unter den Nägeln. Vorne weg: Wer ein Fan von sehr blutiger und düsterer Fantasy ist, sollte hier schon weg schalten. Zwar geht es in diesem Buch durchaus hoch her und es ist einiges Actionreicher als Band eins, aber dennoch bleibt es noch immer so, dass ich es ohne schlechtes Gewissen auch Jüngeren in die Hand geben würde.
Jan Nöbel schafft es auch wie in Band eins gerade die Gedanken und Gefühle der vier Kinder so gut in Worte zu fassen, dass man all das nachvollziehen kann und die Kinder jedes ihren eigenen Charakter und die eigene Entwicklung hat. Ich habe es geliebt mit Basco in die Bibliothek der Zwergenmiene zu gehen, Koro beim Lernen zuzusehen und Fea beim umher schleichen zu beobachten. lediglich Jindari bleibt nach wie vor eine kleine Ziege, auch wenn das ja wirklich besser wird. Aber erste Eindrücke und so... Der König wurde vom grummeligen alten Mann langsam fast schon sympathisch und auf jeden Fall weniger furchteinflößend.
Für mich als echten Zwergen-Fan bleiben auch keine Wünsche offen. Die Zwerge sind genauso getroffen, wie ich sie mir immer ausgemalt habe, die ihre eigene Sprache und ihre eigene Kultur haben. Das beschriebene Leben in der Miene ist spannend und begeisterte mich auf jeder Seite ein bisschen mehr. Ich hätte noch ewig da zubringen können und war dementsprechend fast schon ein bisschen traurig, als es dann wieder an die Oberfläche ging (auch wenn ich das natürlich verstehen kann). Aber auch da ist Jan ein meister darin, die Umgebungen so spannend zu beschreiben, dass das bisschen Wehmut direkt wieder verflog.
Überhaupt ist der Schreibstil wie gewohnt einfach großartig. Ich musste wieder oft lachen und habe mich erwischt wie ich vor lauter Spannung die Luft angehalten habe. Das Lexikon der Sprache und der Geschichten am Ende ist noch ein echtes Schmankerl und versüßt die Traurigkeit, dass diese reise zu Ende ist. Ich hoffe einfach, dass wir vielleicht noch mehr von den vier Freunden hören, immerhin gibt es ja noch ein paar lose Enden, die man verknüpfen könnte. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Allgemein kann ich dieses Buch allen empfehlen, die gut geschriebenes, detailliertes Fantasy mögen, was sich teilweise nicht ganz so ernst nimmt. allein durch die Tatsache, dass die Hauptcharaktere alle Kinder sind, macht es zu etwas ganz besonderem, was ich so in dieser Art noch nicht gelesen habe.