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Veröffentlicht am 10.10.2021

Pantarch- sie leben mitten unter uns

Pantarch
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Mich hat bei diesem Buch vor allem das Cover neugierig gemacht. Es hat mich an ein anderes Buch erinnert, das ich als Teenager mal gelesen habe, wo es um eine Art Spiegelwelt ging. Dazu kommt die Faszinierung ...

Mich hat bei diesem Buch vor allem das Cover neugierig gemacht. Es hat mich an ein anderes Buch erinnert, das ich als Teenager mal gelesen habe, wo es um eine Art Spiegelwelt ging. Dazu kommt die Faszinierung vom Leben nach dem Tod und Nahtoderfahrungen. All das ergibt eine gute Mischung und ich muss sagen: das Buch hat mich wirklich gefesselt.

Zum Inhalt: Aurora ist Ärztin und liebt ihren Beruf. Deswegen fällt es ihr auch so schwer, nein zu sagen, wenn sie eine weitere Schicht übernehmen soll. Als sie mal wieder fast zwei Tage durchgearbeitet hat, zwingt ihre Mitbewohnerin sie nach Hause zu kommen. Doch Aurora ist so erschöpft, dass sie einen Autounfall hat und dabei verstirbt. Nur, dass Aurora gar nicht stirbt, sondern sie wird zu einer Pantarch- einem unsterblichen Wesen, das unter den Menschen wohnt. Aurora kann es zuerst nicht glauben und doch muss sie schnell lernen sich den Gesetzen der Pantarch unterzuordnen, wenn sie die Menschen, die sie liebt, nicht gefährden will.

Die Idee des Buches finde ich total spannend und auch die Infos die Aurora nach und nach über ihr neues Leben und die Gesetze und Gefahren, denen es unterliegt, erfährt, fand ich total spannend. Aurora ist eine aufgeschlossene, mutige und intelligente junge Frau, der viel an ihren Freunden und ihrer Familie liegt. Das spürt man sofort und so ist es leicht eine Bindung zu ihr aufzubauen.

Das Buch profitiert von dem flüssigen, leichten Schreibstil der Autorin. Ich bin quasi durch die Seiten geflogen, so angenehm hat es sich lesen lassen. Das hat auch maßgeblich dazu beigetragen, dass ich es nicht weglegen wollte. Auch die Dynamik zwischen Evan und Aurora ist faszinierend zu beobachten und ich bin sehr gespannt, wie sich ihre Beziehung im Verlauf der Geschichte vertieft und hoffe vor allem für Evan auf ein Happy End, nachdem der erste Band für ihn ja mit einem persönlichen Cliffhanger endet.

Das Buch war eine unterhaltsame und spannende Lektüre für zwischendurch, gerne hätte ich den zweiten band bereits in den Händen, um länger in der Geschichte zu verweilen. Die Welt der Pantarche ist sehr faszinierend und gerne würde ich noch mehr darüber erfahren.

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Weltuntergang mal anders

Bedrohliche Gefühle
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Ich war früher großer Fan der Bücher von Linda Howard, hatte die Autorin aber ein bisschen aus den Augen verloren. Dann stach mir dieses Cover ins Auge und als ich ihren Namen über dem Buchtitel sah, wollte ...

Ich war früher großer Fan der Bücher von Linda Howard, hatte die Autorin aber ein bisschen aus den Augen verloren. Dann stach mir dieses Cover ins Auge und als ich ihren Namen über dem Buchtitel sah, wollte ich es unbedingt lesen. Der Klappentext bzw. die Kurzbeschreibung waren im Nachhinein allerdings ziemlich irreführend. Für mich klang es so, als würde der Hauptteil des Buches darin bestehen, dass Ben versucht Sela vor üblen Gangs zu retten und ich hab schon Bandenkriege, Geiselnahme, Misshandlungen und eine heldenhafte Rettungsaktion mit viel Gefahr und Spannung vor meinem geistigen Auge gesehen. Aber weit gefehlt- und wer das erwartet, wird bitter enttäuscht werden.

Zum Inhalt: Ben ist seit er bei den Marines aus dem Dienst ausgeschieden ist eher einsiedlerisch unterwegs und lebt abgeschieden in einer Berghütte. Kontakt zu den Talbewohner hat er nur, wenn er Erledigungen anstellt, sonst vermeidet er es, mit ihnen zu sprechen. Doch als er von einer herannahenden Katastrophe erfährt, die das Stromnetz für Monate oder sogar Jahre lahmzulegen droht, warnt er die schöne Tankstellenbesitzerin Sela. Diese ist unentschlossen, ob sie Ben glauben soll, kann aber sich und ihre Familie auf die Katastrophe rechtzeitig vorbereiten. Das sich Ben Behauptung bewahrheitet muss das Dorf zusammenstehen um zu überleben- aber das kann nicht ohne Bens Hilfe funktionieren. Er und Sela kommen sich dabei schnell näher.

Die Story des Buches war für nicht wie erwartet, aber sie war solide erzählt und trotz der missverständlichen Kurzbeschreibung sehr interessant. Es wird sehr ausführlich geschildert, welchen Schwierigkeiten sich die Menschen gegenüber sehen und wie sie Lösungsansätze dafür finden. Dabei stehen vor allem die Gemeinschaft und Hilfsbereitschaft untereinander im Fokus. Es gilt neue Strukturen zu finden und gemeinsam zu überleben. Insgesamt gibt es in diesem Buch aber ein sehr gesittetes Weltuntergangsszenario. Zumindest trifft die Katastrophe die Talbewohner nicht so heftig wie erwartet und bis auf diverse Einschränkungen passiert eigentlich nichts schlimmes. Keine Plünderungen, (fast) keine Morde und die allgemeine Ordnung wird größtenteils gewahrt. Und nebenher entwickelt sich eine Romanze zwischen den Hauptcharakteren.
Von der Story und dem Thema hätte ich mir ein bisschen mehr Spannung erwartet, die kam aber hauptsächlich nur am Ende mal kurz auf.

Das Buch ist gut geschrieben, Szenarien werden detailliert geschildert und die Protagonisten sind sehr sympathisch. Daher hat mich das Buch trotz verfehlter Erwartungen gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Die Rebellin mit dem großem Herzen

Die Rebellinnen von Oxford - Unerschrocken
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Dies ist der zweite Band der "Rebellinnen von Oxford"- Reihe, der nun die Leiterin der Ortsgruppe Lucy in den Fokus stellt. Prinzipiell sind die Teile unabhängig voneinander lesbar, aufgrund diverser Anspielungen ...

Dies ist der zweite Band der "Rebellinnen von Oxford"- Reihe, der nun die Leiterin der Ortsgruppe Lucy in den Fokus stellt. Prinzipiell sind die Teile unabhängig voneinander lesbar, aufgrund diverser Anspielungen auf vorherige Geschehnisse empfiehlt es sich allerdings Band 1 zuvor gelesen zu haben.

Zum Inhalt: Lucy und die Suffragetten in Oxford kämpfen weiter für die Rechte der Frauen. Um ihre Botschaften weiter verbreiten zu können hat Lucy sich in den Kopf gesetzt einen Verlag zu kaufen und die Reichweite der Magazine für Aufklärungszwecke zu nutzen. Doch dabei macht ihr Lord Tristan Ballentine einen Strich durch die Rechnung- der Kriegsheld, Lebemann und Schwerenöter hält nämlich 50% der Verlagsanteile. Und er macht Lucy ein unmoralisches Angebot: für eine Nacht mit ihr ist er gewillt ihr die Mehrheit zu überlassen. Soll Lucy seinem Drängen nachgeben? Und gibt es da nicht eine seltsame Anziehung zwischen den beiden?

Ich muss ja gestehen, dass ich Lucy im ersten Band nicht sonderlich sympathisch fand. Aber in diesem Teil nun erfährt man mehr über sie und ihre Familiengeschichte und vor allem auch drüber, wofür sie sich so alles einsetzt. Ihr Engagement und ihre Willensstärke sind bemerkenswert. Aber viel besser noch hat mir ihre herzliche und verletzliche Seite gefallen.
Trotzdem war für mich eher Tristan der Hauptcharakter des Buches, der auch die interessante Entwicklung durchmacht.

Das Buch ist wieder angenehm flüssig geschrieben und passt gut in die damalige Zeit. Schade fand ich diesmal, dass die treffen mit ihren Freundinnen immer sehr kurz ausfielen und besonders die lustige Hattie zu kurz gekommen ist. Die Schilderungen von Lucys unzähliger Pflichten hingegen kam mir zwischendurch sehr langatmig vor. Stattdessen hätte ich gerne mehr über Tristans zwielichtige Vergangenheit und seinen Geschäftspartner erfahren. Dieser Handlungszweig war für mich der spannendste.

Die Lovestory war sehr vorhersehbar und hat mir nicht ganz so gut gefallen wie im ersten Band. Trotzdem war das Buch angenehm zu lesen und hat mich gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Berührend und tiefgründig

Der Mauersegler
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„Der Mauersegler“ von Jasmin Schreiber ist genau wie zuvor schon „Mariannengraben“ ein Buch über Verlust, Schmerz und Schuld. Es beschäftigt sich mit der Frage nach dem „wie weitermachen“ wenn ein geliebter ...

„Der Mauersegler“ von Jasmin Schreiber ist genau wie zuvor schon „Mariannengraben“ ein Buch über Verlust, Schmerz und Schuld. Es beschäftigt sich mit der Frage nach dem „wie weitermachen“ wenn ein geliebter Mensch uns verlässt. Von Kurzschlussreaktionen, Selbstvorwürfen und der Suche nach sich selbst.

Zum Inhalt: Marvin, von Freunden und Kollegen immer nur bei seinem Zweitnamen „Prometheus“ genannt ist erfolgreich. Er ist angesehener Facharzt, fährt ein dickes Auto, hat eine erfolgreiche Freundin. Und trotzdem ist er neidisch. Auf Jakob, seinen besten Freund seit Kindertagen, der so ein glückliches, erfülltes Leben führt. Und der tot ist. Tot, weil Prometheus seine eigenen Ziele vor das Wohl seines Freundes gestellt hat. Überwältigt von dieser Schuld flieht Prometheus- vor seiner und Jakobs Familie, vor der Polizei und vor allem vor sich selbst. Und trifft an der dänischen Küste auf verwandte Seelen- und auf sich selbst.

Jasmin Schreiber schreibt poetisch, tiefgründig und nachdenklich. Ihre Bücher berühren und bewegen, so auch dieses hier. Prometheus ist ein unsympathischer Protagonist aber seine Geschichte und vor allem seine Freundschaft zu Jakob sind mir als Leser nah gegangen. Szenen der Gegenwart werden von Rückblicken in eine unbeschwerte Kindheit und Jugend durchzogen und erzählen von einer Freundschaft, wie sie jeder im Leben finden sollte.

Im Buch geht es viel um Selbstreflexion und den Umgang mit Verlust und der Schuld die damit einhergehen kann. Prometheus trifft in Dänemark auf Menschen, die ebenfalls die Last des Verlusts zu tragen haben und gemeinsam mit ihnen stellt sich Prometheus seiner Realität.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Das Böse lauert überall

Böse
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„Böse“ ist ein Thriller, der das Grauen an einen Ort bringt, der sicher sein sollte. Ein Ort, an dem die Nachbarn einander kennen, an dem man seine Tür nicht abschließen muss und ein Ort, an dem das Böse ...

„Böse“ ist ein Thriller, der das Grauen an einen Ort bringt, der sicher sein sollte. Ein Ort, an dem die Nachbarn einander kennen, an dem man seine Tür nicht abschließen muss und ein Ort, an dem das Böse nicht existiert. „Böse“ schafft eine grausame Zwischenwelt in unserer Realität, bei der man sich fragen muss, wie gut man seine Nachbarn wirklich kennt und wem man eigentlich trauen kann.

Zum Inhalt: nach der Scheidung braucht Katharina einen Neuanfang für sich und ihre siebzehnjährige Tochter Fenja. Deswegen zieht sie mit ihr ins beschauliche Hussfeld. Einen kleinen Ort, der als der sicherste des ganzen Landkreises gilt. Hier will Katharina für sich und ihre Tochter ein neues zu Hause schaffen. Doch die Ruhe im Ort ist trügerisch und die Dorfbewohner beäugen die Neuankömmlinge kritisch, Störenfriede will in Hussfeld niemand haben. Als Fenja nach einer Party nach Hause kommt, glaubt niemand an ein Verbrechen. Denn in Hussfeld geschehen keine Verbrechen und Fenjas Ruf war eher zweifelhaft. Doch Katharina lässt nicht locker und kommt allmählich dem Bösen auf die Spur.

Das Buch ist packend geschrieben, wobei die düstere und unangenehme Atmosphäre hauptsächlich von diesem hinterwäldlerischen Dorf und seinen Bewohnern herrührt. Katharina und ihre Tochter werden schnell vorverurteilt und abgestempelt. Die Ansichten der Bewohner wirken teils etwas aus der Zeit gefallen, zumeist aber einfach engstirnig und unsympathisch. Dass alle wegschauen, wenn ein junges Mädchen verschwindet hat mich beim Lesen unglaublich wütend gemacht. Aber Katharina beweist Mut und Stärke und lässt sich nicht kleinmachen. Sie ist wild entschlossen ihr Kind zu finden. Doch wem kann sie eigentlich trauen?

Die Episoden aus Fenjas Perspektive sind optisch abgesetzt und wirken grausam und beängstigend, ohne zu detailliert zu sein. Vieles wird der Fantasie des Lesers überlassen, was mir gut gefallen hat. Die Andeutungen sind ausreichend, um eine Vorstellung zu bekommen, was passiert ohne zu brutal oder bildlich in ihrer Gewaltsamkeit zu sein.

Das Ende hat mir ehrlich gesagt nicht so gut gefallen, da für mich viele Fragen bezüglich der Motive und Hintergründe, sowie des Ausgangs und der Konsequenzen unbeantwortet bleiben. Hier hätte ich mir einen klaren Abschluss gewünscht.

Alles in allem aber ein spannender Thriller, der unter die Haut geht.

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