Mögest du die leuchtenden Fußstapfen des Glücks finden und ihnen folgen - ein Leben lang (Irischer Segenswunsch)
Das Lied der Grünen InselLaine steht am Scheideweg ihres Lebens als sie nach Irland reist, um dort bei der Hochzeit ihrer Freundin dabei zu sein. Während ihr eigenes Herz noch schwer am Scheitern ihrer Ehe zu tragen hat, schlägt ...
Laine steht am Scheideweg ihres Lebens als sie nach Irland reist, um dort bei der Hochzeit ihrer Freundin dabei zu sein. Während ihr eigenes Herz noch schwer am Scheitern ihrer Ehe zu tragen hat, schlägt es doch ein wenig höher, wenn sie auf Cormac trifft. Während der Feierlichkeiten auf dem Schloss offenbart sich eine geheimnisvolle Geschichte, die weit zurück in die Vergangenheit reicht und von Mut, Überlebenswille und Gottvertrauen erzählt...
Kristy Cambron lässt das Herz der Grünen Insel hier mit aller Wucht schlagen und nimmt den Leser mit auf eine spannende Zeitreise, die die Geschichte Irlands mit packenden Worten, mitreißenden Bildern und sehr agilen Figuren erzählt.
Jeder Erzählstrang für sich bietet ein extrem gut gezeichnetes Storyboard, bei dem es leicht fällt, sich wie ein Zeitenwandler zu fühlen und zwischen den Jahrhunderten hin und her zu pendeln.
Während Issy 1916 mit ihrem Fotoapparat die Geschehnisse für die Nachwelt festhält, blickt der Leser durch den Sucher ihrer Kamera und schaut mit ihren Augen auf die Ereignisse, die Irland in Aufruhr versetzen. Die Spannung vor der realpolitischen Kulisse überträgt sich spürbar auf den Leser und die Gefahr , in der sich Issy befindet, schwappt regelrecht aus den Seiten.
Der Wechsel in die 1790er Jahre ist für mich der am besten gelungen Part, denn hier spürt man deutlich, wie eine Veränderung in der Denkweise der Protagonistin vonstatten geht. Auf der Suche nach der Wahrheit wird Maeve, die ohnehin schon einen sehr gefestigten Charakter hat, zu einer starken, mutigen Frau, die sich nicht den Wind aus den Segeln nehmen lässt und zu ihren Entscheidungen steht.
Während die historischen Erzählungen den Leser vollkommen von sich einnehmen, die Figuren überzeugen und ihre Geschichte glaubwürdig ist, so verpufft ein wenig die Begeisterung für die Handlung in der Gegenwart. Auch hier gibt es Romantik, Herzklopfen und Glaubensfragen, aber die Lovestory wirkt ein bisschen zu gewollt. Laine wirkt blasser als historischen Frauenfiguren und büßt dadurch etwas an Sympathiepunkten ein. Ihre Geschichte bringt zwar erst den Stein ins Rollen, bleibt aber im Vergleich mit Issy und Maeve ein wenig auf der Strecke.
Das Buch lässt den Leser den Geist vorheriger Jahrhunderte einatmen, bietet ein gelungenes Wechselspiel aus Glauben, Pflichterfüllung und Liebe und zeigt die Geschichte Irlands, die geprägt von Kampf um Freiheit, Glauben und Versöhnung ist.