Cover-Bild Mein Name ist Monster
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Belletristik - SciFi: Apokalypse
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 25.03.2020
  • ISBN: 9783103974690
Katie Hale

Mein Name ist Monster

Roman
Eva Kemper (Übersetzer)

»Ich habe beschlossen, sie Monster zu nennen. Sie soll eine Kämpferin werden, sie soll überleben, und so wird mein Name mit ihr überleben. Ich werde ihr beibringen, wie man das Land bestellt. Ich werde ihr meine Sprache beibringen, damit sie mich und die Welt versteht. Ich werde ihre Mutter sein und sie mein Monster.«

Während ihre Eltern starben und die letzten sicheren Städte zerstört wurden, hat eine junge Frau im Saatguttresor im arktischen Spitzbergen ausgeharrt und die Welt gemieden. Doch dort kann sie nicht bleiben. Auf ihrer Reise nach Süden wird sie an die Küste Schottlands angespült – und trifft auf ein verwildertes Mädchen. Für die beiden letzten Überlebenden einer versunkenen Welt ist es die Hoffnung auf einen Neuanfang. Doch wie soll man seinen Weg fortsetzen, wenn es kein Zuhause mehr gibt? Wie soll man ohne Wurzeln wieder wachsen? Wie neues Leben säen einzig unter Frauen?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.09.2021

Liebe zum Detail

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“Mein Name ist Monster” ist ein Roman von Katie Hale und wurde durch den Fischer Verlag 2019 in Deutschland veröffentlicht. Katie Hale hatte sich bereits zuvor als Dichterin einen Namen gemacht und hat ...

“Mein Name ist Monster” ist ein Roman von Katie Hale und wurde durch den Fischer Verlag 2019 in Deutschland veröffentlicht. Katie Hale hatte sich bereits zuvor als Dichterin einen Namen gemacht und hat mit diesem Roman ihr Debüt in der Buchszene.

Dieses Buch ist eines der wenigen Bücher, welches ich mehrmals gelesen habe, denn ich muss zugeben, dass ich mir nicht sicher bin ob ich es beim ersten Lesen verstanden habe.
Normalerweise ist es für mich keine große Leistung zu verstehen, welche Geschichte ein:e Autor:in erzählen will.: Geht es um die Bedeutung von Liebe für Jugendliche, die Konsequenzen von blindem Hass und Rache oder um die Kleinigkeiten im Alltag, welche doch viel bedeutender sind, als man zunächst denk?

Aber dieses Buch war anders für mich.

Schon nach wenigen Seiten habe ich mich gefragt worum es geht, denn die Ausgewählten Szenen und die Gedanken der Hauptfiguren lassen auf vieles schließen: Zunächst dachte ich, es geht darum, was einen Menschen zur Einsamkeit und Selbstisolation treibt, dann dachte ich mir, dass es um Weiblichkeit und das Frau-Sein geht bis ich zu dem Schluss gekommen bin, dass es sich um eine Geschichte über Mutterschaft handelt, oder besser gesagt, wie Mutterschaft aussehen kann und welchen Einfluss das auf die Entwicklung von Kindern hat.

Und während ich diese Rezension schreibe, denke ich mir, dass es gar nicht so wichtig ist, ob ich das Buch verstanden habe, denn gerade diese Unklarheit gibt dem Buch die Tiefe und Aussagekraft die es hat.

All diese Gedanken haben eine Schnittstelle, und zwar, dass es sich bei dem Buch um eine Geschichte von einer kleinen Familie handelt, welche in ihrer zerrütteten Welt versucht zu überleben und dabei weder auf eine gesunde Art und weise kommunizieren kann noch den Mut hat, sich selbst und die eigenen Schwächen zu Reflektieren und diese zu überwinden.

Ich glaube der Großteil meines Unverständnisses kommt daher, dass ich den Namensgebenden Hauptcharakter Monster (später Mutter) nicht verstehe: Mutter ist eine Frau, welche Angst vor Menschen und der Welt hat. So hatte Mutter kein Verständnis für die Eigenarten, Bedürfnisse und Gefühlsausbrüche von anderen Menschen, vor welchen sie sich sogar fürchtete.
Diese Eigenschaften schreibt sie ihrem alten Namen zu, denn ein Monster - eine Kämpferin, wie sie diesen Namen umschreibt - hat das Ziel zu überleben, egal welche Opfer erbracht werden müssen. So hat das Monstersein sie davor bewahrt mit irgendwelchen durch einen Krieg verbreiteten Krankheiten infiziert zu werden - aber das hat Mutter auch davor bewahrt sich von Menschen und ihrem Leben und den Eigenarten anstecken zu lassen, welche ihr Gefühlsleben und ihre Aparthie hätten infizieren und verändern können. Vielleicht hätte das Mutter sogar zu dem Punkt geführt, an dem sie sich nach anderen Menschen sehnt.

Dieses Dasein wird nur durch das Hinzukommen eines Mädchen verändert, welches sie auf einem ihrer Rundgänge findet und ihren Namen übergibt - wie ein Schutztalisman - um auch ihr das Überleben in dieser durch Krieg zerstörten Welt zu ermöglichen.
Diese Namensweitergabe scheint fast wie die Übertragung einer Last auf die nächste Person zu wirken, was nur dadurch verhindert wird, dass die neue Monster das Monstersein für sich selbst auch neu interpretiert.
Somit ist Monster sich der Last des Namens nicht bewusst, sondern sieht die Schwächen ihrer Mutter und versucht sich von ihr zu emanzipieren und sich aus den Kokon zu befreien, welches ihre Mutter aus Angst vor der Welt gespinnt hat.

Das Buch spiegelt die unterschiedlichen Welten von Mutter und Monster durch den Schreibstil, aber auch die Aufteilung der Perspektiven und die Strukturierung des Buches in Teile, wieder.
Während die Welt von Mutter nüchtern, ohne Gradienten und durch eine klare und präzise Sprache beschrieben und gesehen wird, ist Monsters Welt voll mit Begriffen und Erfahrungen, für welche sie durch das Kriegstrauma keine Worte findet und umschreiben muss - so werden Begriffe neu verwendet und bekommen auch neue Bedeutungen. So versteht Monster Brücken als Mauern, da Brücken für sie immer nur Menschen getrennt haben.
Dadurch wird aber auch deutlich welche Tabuthemen es zwischen Mutter und Tochter gibt und inwieweit es an Aufklärung durch die Mutter mangelt - gerade dadurch kann man Rückschlüsse auf die Beziehung von Mutter und Tochter ziehen und welche Zwänge und Ängste Mutter hat und wie es die Ansichten von Monster beeinflusst hat.

Dabei liest sich das Buch wie eine Analogie von dem Leben einer alleinerziehenden Mutter, welche keine Mutter hätte sein sollen oder werden wollen. Und das ganze vor dem Hintergrund einer untergegangenen Welt, in welcher die letzten Reste für das Überleben eingesammelt werden. Das Bild wie Leben auf den Trümmern einer zerstörten Welt entsteht, zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch.

Dabei sind die Handlungen logisch aufeinander aufgebaut und entsprechen den Charakteren der Figuren, wobei doch einige Fragen offen bleiben - gerade wenn es um das Leben und Überleben von Monster vor der Ankunft von Mutter geht.

Am meisten frage ich mich jedoch inwieweit ich den Erzählungen von Mutter vertrauen kann, da ihre Perspektive die Wirklichkeit absichtlich nur eingeschränkt wahrgenommen hat, was dazu führt, dass man als Leser nicht alles weiß, was es zu wissen geben könnte und sogar an manchen Stellen von Mutter belogen wird.

Gerade aber diese Variation im Schreibstil und die Spielereien mit Perspektive und Wahrnehmung sind was dieses Buch so spannend und ergreifend zu lesen macht - es wurde sich empathisch in die Charaktere und ihren Wissensstand sowie mentale Verfassungen hinein gedacht um eine Weltuntergangsgeschichte zu erzählen, mit welcher man mitfiebert und durch manchmal plötzliche - aber authentischen - Entscheidungen einen dazu zwingen weiterzulesen.

Die Charaktere sind interessant, weil sie in Liebe zum Detail in ihrer ganzen Komplexität ausgestaltet wurden, ohne Abkürzungen zu nehmen, welche grandiose Handlungen rechtfertigen könnten. So wirkten Gefahren immer bedrohlich und das Glück, welches die Figuren hatten um zu überleben, wirkte glaubhaft - auch hatten die Figuren niemals plötzlich Fähigkeiten oder Informationen erhalten, welche unglaubwürdig erscheinen können. Probleme und Konflikte waren immer eine Konsequenz von vorherigen Interaktionen, besonders da Mutter und Monster nie gelernt haben offen zu kommunizieren.

Liebe zum Detail ist was das Buch ausmacht und auszeichnet, denn die Beschreibungen, Gesten und Gespräche wirkten nie so, als wären sie Treiber einer Geschichte, sondern so als hätte die Autorin einfach den Verlauf ihrer Figuren liebevoll beobachtet und ohne Wertung wiedergegeben. Dabei wurde einfühlsam und sorgfältig mit der Sprache gespielt um so auch die Perspektiven und Wahrnehmungen der Figuren einzufangen um so noch intimere Einblicke in das Innenleben zu ermöglichen, wie es sonst nur Gedichte können.
Denn erst in der Reflexion wird deutlich, mit welcher Tiefsinnigkeit, Filigranität und Geschick beeindruckend Kleinigkeiten subtil in Szene gesetzt und in die Geschichte verwoben wurden.

Dementsprechend ist es überraschend wie schwer es mir fällt eine einfache Empfehlung auszusprechen.
Das Buch ist gut, die Geschichte und die Figuren sind interessant und der Schreibstil ist herausragend. Aber es ist nicht die Art von Buch, welches man in einem All-Inclusive-Hotel in der Liege zur Unterhaltung mal eben liest.
Ich empfehle dieses Buch allen, die sich für Komplexe Charaktere, psychische Krankheiten und intransparente Beziehungsdynamiken interessieren, denn das Weltuntergangsszenario ist nur der Träger und Hintergrund für eine schwierige Mutter-Tochter-Beziehung.

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Mutter und Monster

1

Mein Name ist Monster- Katie Hale

Eine Dystopie, die mich im Grunde bereits mit dem ersten Satz hatte: "Wenn die Welt in Flammen steht, vergisst man leicht, dass es Eis gibt. Die meisten vergaßen es, ...

Mein Name ist Monster- Katie Hale

Eine Dystopie, die mich im Grunde bereits mit dem ersten Satz hatte: "Wenn die Welt in Flammen steht, vergisst man leicht, dass es Eis gibt. Die meisten vergaßen es, nicht alle."

Zu Beginn des Romans lernt man die Protagonistin kennen. Eine junge Frau, die nach diversen Katastrophen, die die Menschheit ausgelöscht haben, im Saatguttresor auf Spitzbergen überlebt hat und nun mit einem Boot an der schottischen Küste angeschwemmt wird. Sie wandert durchs Land, immer auf der Suche nach Vorräten, die ihr das Überleben sichern sollen. Man hat den Eindruck, sie genießt die Einsamkeit, verspürt eher so etwas wie Erleichterung angesichts der leeren Städte und Dörfer. Da trifft sie eines Tages auf eine weitere Überlebende, ein junges Mädchen.

Wenn das Ende über die Menschheit hereingebrochen ist und nur noch eine einzige Person übriggeblieben ist, würde man sich als Leser jemanden wünschen, der so ziemlich anders ist als "Monster", wie sich die Protagonistin nennt. Denn diese ist leider alles andere als eine Sympathieträgerin oder Heldin. Sie war schon als Kind eigenbrötlerisch und wenig empathisch. Ein Psychologe könnte mit Sicherheit eine entsprechende Störung diagnostizieren. Doch in Rückblenden erfährt man, dass sie genau durch diese Eigenschaften Kriege und Seuchen überleben konnte. Tatsächlich fand ich diese Erklärung sehr schlüssig. Nun nimmt sie sich tatsächlich guten Willens dieses Mädchens an. Kurzerhand macht sie sich selbst zu "Mutter" und überträgt ihren alten Namen "Monster" auf das Mädchen, das eine Kämpferin werden soll. Es ist zunehmend tragisch zu lesen, wie „Mutter“ ständig an ihrer fehlenden Emotionalität und Fähigkeit zur Empathie scheitert und das Zusammenleben dadurch zur Qual wird.

Ist diese Geschichte im ersten Teil eine klassische Dystopie - man erfährt einiges über die Hintergründe der Auslöschung der Menschheit und begleitet die Protagonistin auf ihrem Überlebenskampf in einer beinahe leeren Umgebung, gibt es etwa bei der Hälfte des Romans einen krassen Einschnitt. Das Mädchen taucht auf und die Macken der Hauptfigur treten voll zutage. Wie auch soll eine Frau Ende Zwanzig, die niemals körperliche Nähe zulassen konnte, nun einfühlsam auf das sexuelle Erwachen einer Jugendlichen eingehen. Diese fehlerbehaftete Beziehung nimmt nun sehr viel Raum ein. Ich persönlich fand das aber sehr spannend, da die beiden, ohne irgendeine Einwirkung von außen, sich auf Gedeih und Verderb gegenseitig ausgeliefert sind.

Sprachlich hat mir dieses Buch sehr gut gefallen, es sind kurze Kapitel und die Autorin glänzt durch eine prägnante, ausdrucksstarke Erzählweise.
Ein durchaus unbequemes Buch, eine Dystopie, die klassisch beginnt und dann einen ganz anderen Verlauf nimmt. Trotz allem, ein Buch, das ich regelrecht verschlungen habe! Insgesamt ein sehr gelungenes Debüt.
5 Sterne



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Veröffentlicht am 10.04.2020

Einfach nur wow!

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Hallo ihr Süßen
Ich weiß um ehrlich zu sein nicht so genau wie ich diese Rezension hier schreiben werde. Denn dieses Buch war ein wirkliches Highlight und gleichzeitig einfach nur der reine Horror. Das ...

Hallo ihr Süßen
Ich weiß um ehrlich zu sein nicht so genau wie ich diese Rezension hier schreiben werde. Denn dieses Buch war ein wirkliches Highlight und gleichzeitig einfach nur der reine Horror. Das Buch ist sehr ruhig, sehr leise und zum Teil schon Poetisch, Melancholisch verfasst. Es ist eine Dystopie, über unsere Welt, eine Welt die von einem Virus zerstört wurde und jegliches Leben ausgelöscht wurde. Ich denke ich muss niemanden erklären, das zu Zeiten von Corvid 19, dieses Buch absolut schwer zu lesen war. Doch wenn ihr mich fragt hat Katie Hale ein Meisterwerk geschaffen, wie ich es so noch niemals gelesen habe. Für mich hatte dieses Buch ungefähr die gleiche Sogwirkung wie "Die Farbe von Milch von Nell Leyshon". Es ist eines dieser Bücher das man zur Hand nimmt und wirklich offt wieder zur Seite legen muss, um einfach Luft zu holen und das gelesene zu Verarbeiten. Es war ein Lese Erlebnis und ein Lese Alptraum gleichermaßen, denn die Autorin schafft es so zu schreiben, daß man nicht mehr Atmen kann. Das man die Stille der Welt förmlich spüren kann. Denn unsere Protagonistin "Monster", ist vollkommen alleine auf der Welt, zumindest glaubt Sie dies, bis sie ein Mädchen trifft und dies zu ihrem eigenen "Monster" macht. Fortan ist unsere Protagonistin nur noch als "Mutter" bekannt und das Buch teilt sich in Phase 2 ! Es beginnt eine neue Reise, eine Reise der neuen mit dem Namen "Monster"! Dieses Buch hat mich wahnsinnig fasziniert und absolut zerstört und gleichzeitig hat es auch gut getan es in der jetzigen Zeit zu lesen, denn warum gibt es wohl diese ganzen Regeln zur Zeit? Überlegt es euch einfach mal selbst. Denn genau das was in diesem Buch passiert ist, wollen wir so niemals auf der Welt haben.Und wenn ich dafür auf vieles verzichten muss, einschließlich meiner Freiheit zu Entscheiden, so bin ich willig dies zu tun. Lest dieses Buch und ihr werdet die Welt mit ganz anderen Augen Sehen und das ganze Thema Corvid/Corona ganz anders wahrnehmen. Ich bin sehr froh für diese Erfahrungen, denn dieses Buch hallt sehr lange nach. Vielen Dank dafür. Gruß Sonja/Shaaniel

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Veröffentlicht am 25.03.2020

Erschreckendes Szenario

1

Mein Name ist Monster von Katie Hale
erschienen bei Fischer

Zum Inhalt

Während ihre Eltern starben und die letzten sicheren Städte zerstört wurden, hat eine junge Frau im Saatguttresor im arktischen ...

Mein Name ist Monster von Katie Hale
erschienen bei Fischer

Zum Inhalt

Während ihre Eltern starben und die letzten sicheren Städte zerstört wurden, hat eine junge Frau im Saatguttresor im arktischen Spitzbergen ausgeharrt und die Welt gemieden. Doch dort kann sie nicht bleiben. Auf ihrer Reise nach Süden wird sie an die Küste Schottlands angespült – und trifft auf ein verwildertes Mädchen. Für die beiden letzten Überlebenden einer versunkenen Welt ist es die Hoffnung auf einen Neuanfang. Doch wie soll man seinen Weg fortsetzen, wenn es kein Zuhause mehr gibt? Wie soll man ohne Wurzeln wieder wachsen? Wie neues Leben säen einzig unter Frauen?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover ist sehr schlicht gehalten, passt aber zur eindringlich geschilderten Story. Geschildert wird die Geschichte in der personalen Erzählform. Das Buch ist in zwei Teile gegliedert.

Monster ist eine junge Frau Ende Zwanzig, die die vermeintlich letzte Überlebende auf dieser Welt ist. In Rückblenden erfährt der Leser, dass sie schon als Kind und Teenager ein wenig rebellisch war - und auch in diesem Alter sieht man davon noch Spuren. Eine Portion Egoismus ist ebenfalls vorhanden. Wenn man als Einzige eine weltweite Katastrophe überlebt, muss man schon eine Kämpfernatur sein, um zu überleben, und genau das ist Monster. Der Name stammt übrigens von ihrem Vater, was eigentlich als Kosename gemeint war.
Wie der Klappentext aber verrät, gibt es noch eine Überlebende – ein kleines Mädchen. Sie spricht erst nicht und lernt alles von Monster. Die Beziehung der beiden ist schon speziell, aber auch beeindruckend.

Ich glaube, wenn es alle anderen nicht schaffen, kann man nur als Monster überleben.
Seite 16

Dieses Buch in der derzeitigen Situation zu lesen, hat mir einiges abverlangt. Denn es wird ein Endzeit-Szenario beschrieben, das Parallelen zu der gerade herrschenden Corona-Krise aufweist. Umso erschreckender wirkte die Geschichte auf mich und man liest es einfach irgendwie anders. Darüber sollte man sich als Leser im Klaren sein! Ich muss aber auch sagen, dass ich schon mit den ersten Sätzen vollkommen in der Geschichte gefangen war. Durch die kurzen Kapitel liest sich das Buch sehr schnell weg. Der Schreibstil hat schon fast etwas Poetisches an sich. Stellenweise wirken die Sätze abgehackt, aber es passt zur Story. Der Lesefluss ist die ganze Zeit über vorhanden.
Monsters Reise nach Hause wird von der Autorin realistisch dargestellt. Sie muss sich Sorgen um Essen und Trinken machen, wo soll sie unterwegs schlafen und was passiert, wenn sie sich eine Wunde zuzieht und keine Medikamente vorhanden sind? Die junge Frau streift durch eine komplett verlassene Welt. Zudem fragt sich der Leser, wer eigentlich Erik ist und was im Saatgut-Tresor passiert ist.

Es hieß, ein Mensch könne drei Tage ohne Wasser, drei Wochen ohne Nahrung und drei Monate ohne Gesellschaft überstehen.
Seite 25

Katie Hale hat einen absolut gelungenen Debüt-Roman hingelegt, der zeitlich nicht passender hätte erscheinen können. Gerade der erste Buchteil bezieht sich auf die zerstörte Welt, das Überleben und das Warum. Wem das momentan zu heftig ist, sollte erst einmal von dem Buch Abstand halten! Ich hatte auch so meine Schwierigkeiten damit … Aber für mich ist es trotz der belastenden Situation ein Meisterwerk geworden. Der Schreibstil ist besonders, ebenso der Aufbau der Geschichte. Zuerst ist es eine Ein-Frau-Show, dann werden im zweiten Teil die Perspektive und auch der Schreibstil noch einmal verändert, der Situation angepasst. Mir hat Teil 1 noch besser gefallen, aber insgesamt fand ich die Story einfach nur gelungen. Ich bin mit den ersten Seiten in die Geschichte eingetaucht und fand mich nach dem Lesen in meiner Realität wieder – einer Realität, die momentan von einem Virus beherrscht wird und einen Großteil der Bevölkerung weltweit infiziert und auch einen Teil davon tötet … So verwischten die Grenzen beim Lesen dieses Romans gänzlich. Ganz klare Leseempfehlung von mir.



Zum Autor

Katie Hale hat sich als Lyrikerin in ihrem Heimatland bereits einen Namen gemacht. Die Gedichtbände der jungen Britin wurden mit diversen Preisen ausgezeichnet, darunter der Jane Martin Poetry Prize and der Ware Poetry Prize. Ihr Musical »The Inevitable Quiet of the Crash« wurde 2017 beim Fringe Festival in Edinburgh uraufgeführt und gefeiert. Im gleichen Jahr wurde sie für das renommierte Mentorenprogramm »WriteNow« von Penguin Random House ausgewählt. Inspiriert von den Klassikern »Robinson Crusoe« und »Frankenstein« und fasziniert von den existentiellen Fragen um Schöpfertum, Menschlichkeit und Einsamkeit, entstand dort ihr Debütroman »Mein Name ist Monster«. Hale lebt in Cumbria, England.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

384 Seiten
übersetzt von Eva Kemper
ISBN 978-3-10-397469-0
Preis: 22 Euro
erschienen bei https://www.fischerverlage.de/verlage/sfischer
Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/katie
halemeinnameistmonster/9783103974690

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag


An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 05.05.2020

Spannendes Endzeitszenario

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Meine Meinung:

Das doch sehr schlichte Cover finde ich sehr ansprechend. Es passt gut zur Geschichte, und zeigt die Einsamkeit die im Buch herrscht.

Das Buch wird im ersten Teil von Monster erzählt. ...

Meine Meinung:

Das doch sehr schlichte Cover finde ich sehr ansprechend. Es passt gut zur Geschichte, und zeigt die Einsamkeit die im Buch herrscht.

Das Buch wird im ersten Teil von Monster erzählt. Sie hat eine Krankheit überlebt, die der Rest der Menschheit nicht geschafft hat. Das Buch in der jetzigen Situation zu lesen, fand ich manchmal doch sehr aufwühlend, da die Menschheit an einer Lungenkrankheit zu Grunde gegangen ist.

Monster selbst ist eine wahre Kämpferin. Ihr starker Wille macht sie aus und ich glaube auch gerade deswegen hat sie es geschafft am Leben zu bleiben. Sie weiß für ihre knapp 30 Jahre sehr viel über die Welt, was ich faszinierend fand. Und auf ihrer Reise passieren viele Dinge, die schön sind, aber auch schreckliche Sachen.

Der zweite Teil wird von dem verwilderten Mädchen erzählt, auf das Monster in einer Stadt stößt. Diesen Teil fand ich auch interessant erzählt, auch wenn die kleine sehr naiv ist.

Der Schreibstil war einfach zu lesen und war in einer Art Tagebuch verfasst. Die Kapitel waren sehr kurz, was ich mag. Die Trostlosigkeit hat das Buch gut vermittelt, man konnte das Buch lesen und sich gemeinsam mit Monster allein fühlen. Für mich war es unglaublich interessant was passieren wird.

Das Ende ist eher offen, aber dennoch kann man von einem Abschluss und gleichzeitigen Neuanfang sprechen. Ich fand es gut, so wie es war.

Fazit:
Ein Endzeitszenario, das zwar weit hergeholt ist, aber dennoch gut zu lesen ist.