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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2021

Wirklich beeindruckend

Das Mündel des Apothekers
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Was als historischer Roman aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges von Stefan Thomma und dem Gmeiner Verlag avisiert wurde, ist viel mehr als das. Die Aufmachung des Buches ist, wie man es von diesem ...

Was als historischer Roman aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges von Stefan Thomma und dem Gmeiner Verlag avisiert wurde, ist viel mehr als das. Die Aufmachung des Buches ist, wie man es von diesem Verlag her kennt entsprechend schön, mit einer historischen Karte auf den Umschlagseiten und einem entsprechenden Lesezeichen dazu. Das Cover passt perfekt dazu und auch der Klappentext - zum Teil - denn: es eben viel, viel mehr als der Leser so vermuten würde.

Die Geschichte beginnt in Augsburg anno 1620 und sie hat ein, für alle Interessierten tolles Vorwort und auch ein Dramatis Personae - was ich hier nicht wirklich brauchte, aber toll finde, denn alles greift geschmeidig ineinander über.

Die Geschichte von Katharina, Simon und Michael ist ein gut recherchierter historischer Roman, eine Liebesgeschichte, ein historischer Krimi und eine Darstellung der Verhältnisse zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges mit all ihren Schrecken, der Verrohung der Gesellschaft und der damaligen Ungleichheit der Stände und gesellschaftlichen Gruppen.

Das Buch beschönigt nichts, übertreibt aber auch nicht und so konnte ich mich als Leserin auf alles einlassen, auch wenn ich froh bin, damals nicht gelebt zu haben. Die Charaktere sind vielschichtig und mit Höhen und Tiefen beschrieben, die medizinischen Möglichkeiten zu der Zeit gut dargestellt - Salben, Medikamente, Betäubungsmöglichkeiten von Patienten und der Ausbruch der Pest in Italien sehr gut recherchiert. Und dann auch noch der Bergbau zu dieser Zeit! Hut ab für die Zusammenfügung aller Details, die so lebendig sind, dass es mein Highlight des Jahres ist.

Natürlich ist die Geschichte um Katharina auch sehr schön gestaltet, doch eine so vielfältige Epoche und die politischen Verflechtungen lebendig zu machen ist sehr lesenswert. - Und ganz nebenbei werden auch noch Morde aufgeklärt.

Davon möchte ich wirklich mehr lesen!

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Einfach nur: Wow!

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Das neue Buch von Kerstin Gier hat mich eigentlich erstmal nur wegen des Covers interessiert, denn die Autorin sagte mir bis dahin nichts. Die ersten Seiten erschienen mir wie eine typische Teenagergeschichte, ...

Das neue Buch von Kerstin Gier hat mich eigentlich erstmal nur wegen des Covers interessiert, denn die Autorin sagte mir bis dahin nichts. Die ersten Seiten erschienen mir wie eine typische Teenagergeschichte, doch dann nahm Geschichte auf einmal sowas von Fahrt auf, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen und das Ende kam wirklich abrupt.
Natürlich ist es auch noch eine Geschichte zwischen Quinn und Mathilda, den beiden Protagonisten, doch es ist deutlich viel mehr, auch viel mehr, als nur eine weitere Fantasygeschichte.
Kerstin Gier schafft es mit ihrer unnachahmlichen Art, dem flüssigen Schreibstil und dem hintergründigen Humor, die Probleme der realen Welt - durchaus auch politische - mit denen der Fantasy-Welt zu verbinden und so ein rundes Gesamtbild zu schaffen, das nicht aufgesetzt wirkt.
Die Charaktere sind sehr detailreich beschrieben, genau wie die erschaffenen Welt darum herum. Man kann mit den Figuren leiden, lachen lieben, sowie man auch den Sturm oder das Feuer fast auf der eigenen Haut fühlen kann. Es ist eine Geschichte, die einem den Atem nimmt und 'leider' der erste Band einer Trilogie, der mit einem Cliffhanger endet.
So fand ich es bedauerlich, die anderen Bände nicht gleich lesen zu können.
Eine absolute Leseempfehlung für jeden!

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Veröffentlicht am 28.09.2021

Tolle Biographie

Althea Gibson – Gegen alle Widerstände. Die Geschichte einer vergessenen Heldin
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Eine sehr spannend geschriebene Biographie eigentlich zweier Frauen, denn nicht nur Althea Gibson, sondern auch Angela Buxton wird in diesem Buch ein Denkmal gesetzt. Die Freundschaft dieser beiden Außenseiterinnen ...

Eine sehr spannend geschriebene Biographie eigentlich zweier Frauen, denn nicht nur Althea Gibson, sondern auch Angela Buxton wird in diesem Buch ein Denkmal gesetzt. Die Freundschaft dieser beiden Außenseiterinnen in der damaligen Tenniswelt im Amerika der 50 er Jahre ist schon bemerkenswert, wie auch ihre Lebenswege, die sich zwar trennten, aber die Freundschaft blieb bestehen. Es ist keine nur 'nette' Geschichte, die der Autor hier ausbreitet und das finde ich persönlich gut, denn es wird die gesamte Persönlichkeit mit allen Licht- und Schattenseiten dargestellt.
Auch kann der Leser viel über die Geschichte des Tennissports, der Verhältnisse in Amerika zu der Zeit und der alltäglichen Ausgrenzung erfahren.
Vom Schreibstil liest sich das Buch flüssig und ohne Schnickschnack. Die Fotos, die in dem Buch zu finden sind, machen das Leseerlebnis noch ein wenig plastischer und ergänzen das Geschriebene gut.
Für mich war es eine rundherum gelungene Biographie über eine ungewöhnliche Frau.

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Veröffentlicht am 27.09.2021

Absolut umwerfend

Der Pfeiler der Gerechtigkeit
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Wie auch schon in 'Die Erleuchtung der Welt' und 'Der Getreue des Herzogs' schafft es Johanna von Wild wieder, die Vergangenheit lebendig werden zu lassen. Dieses Mal begleitet der Leser den Bäckerlehrling ...

Wie auch schon in 'Die Erleuchtung der Welt' und 'Der Getreue des Herzogs' schafft es Johanna von Wild wieder, die Vergangenheit lebendig werden zu lassen. Dieses Mal begleitet der Leser den Bäckerlehrling Simon ins Würzburg und Venedig des 16. Jahrhunderts.
Sehr schön war wieder dem Buch vorangestellt eine Liste der wichtigen Personen, was zur besseren Orientierung absolut hilfreich ist. Die Figuren, wie auch die Ortsbeschreibung sind bildhaft dargestellt und haben mich sofort in die damalige Zeit zurückversetzt, fast so als wäre ich mich dabei gewesen. Der Schreibstil von Johanna von Wild ist eingängig und flüssig und in diesem Buch wurde wieder Historie mit Fiktion so verwoben, dass man es kaum zu trenne vermag.
Ich habe mit Simon mitgelitten, Wulff verabscheut und Julius von Echter, der Fürstbischof, hat mich beeindruckt.
Die vielschichtigen Charaktere und die detailreich ausgearbeiteten Begebenheiten haben das Buch für mich zu einem herrlichen Lesevergnügen gemacht. Einmal angefangen, konnte ich das Buch nicht gut aus der Hand legen.
Es ist mein Highlight für den Monat September geworden. Vielen Dank dafür und eine 5 Sterne Empfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Eine berührende Geschichte über das Leben einer Familie

Wellenflug
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Angekündigt als das Doppelporträt zweier starker Frauen - was das Buch durchaus auch ist - ist es vielmehr das Porträt einer jüdischen Familie von den 1860er Jahren bis in die Jetztzeit.
Natürlich sind ...

Angekündigt als das Doppelporträt zweier starker Frauen - was das Buch durchaus auch ist - ist es vielmehr das Porträt einer jüdischen Familie von den 1860er Jahren bis in die Jetztzeit.
Natürlich sind die Protagonistinnen - Anna und Marie - tonangebend in dem Buch, das sich in zwei Teile aufteilt. Teil eins ist Anna und Teil zwei Marie gewidmet.
Doch unbeeinflusst von ihrer Erziehung, der Umgebung, der Familie und der Politik sind diese beiden Frauen nie. Sie sind auch Kinder ihrer Zeit, die durch eigene Erfahrungen und Gedanken versuchen, sich ein eigenes lebenswertes Leben aufzubauen.
Die Autorin versucht sehr viel Zeitgeschichte, auf für mich viel zu wenig Seiten unterzubringen. So schnell ich mit Anna warm geworden bin und ihre Handlungsweisen gut nachvollziehen kann, so schwer habe ich mich mit Marie getan. Doch am Ende des Buches passte es für mich wieder zusammen und fühlte sich rund an; wozu auch der unaufgeregte Schreibstil der Autorin einen guten Teil beigetragen hat.
Es ist für mich ein rundum gelungenes Buch, das ich gerne weiter empfehle.

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