Schöne Wohlfühlgeschichte für den Frühling
Redwood Love – Es beginnt mit einem KussInhalt:
Flynn ist von Geburt an taub, somit verlässt er sich bei seiner Arbeit als Tierarzt auf seine anderen Sinne sowie auf seine Assistentin Gabby. Schon seit Kindertagen sind die beiden beste Freunde ...
Inhalt:
Flynn ist von Geburt an taub, somit verlässt er sich bei seiner Arbeit als Tierarzt auf seine anderen Sinne sowie auf seine Assistentin Gabby. Schon seit Kindertagen sind die beiden beste Freunde und im Privaten wie im Beruflichen so gut aufeinander eingespielt, dass sie sich auch ohne Worte hervorragend verstehen. Um ihre langjährige Freundschaft nicht zu gefährden, verdrängt Flynn die Gefühle, die neuerdings wieder zu Tage treten, sobald er seine beste Freundin ansieht. Doch da er so gut wie jeden Tag mit ihr verbringt, ist das quasi unmöglich zu unterdrücken. Außerdem wird in der Kleinstadt Redwood auch gerne mal von außen nachgeholfen, wenn es um Gefühle geht…
Meinung:
„Redwood Love – Es beginnt mit einem Kuss“ konnte mich in seiner Gesamtheit mehr überzeugen als sein Vorgänger. Das lag vor allem daran, dass die Verbindung zwischen den beiden Protas von der ersten Seite an spürbar war. Dass Flynn und Gabby seit ihrer Kindheit beste Freunde sind, habe ich ihnen daher absolut abgekauft. Und so war es wunderschön, ihre Beziehung zueinander wachsen und sich neu entwickeln zu sehen.
Dass beide zunächst vor diesen Gefühlen zurückschrecken, die über Freundschaft hinausgehen, fand ich wunderbar authentisch geschildert und so war auch der gemeinsame Weg der beiden sehr gut nachvollziehbar. Vor allem die Zweifel und die Angst, was passieren könnte, wenn es nicht für mehr als Freundschaft reicht, fand ich schön herausgearbeitet. In diesem Zusammenhang fand ich vor allem auch Flynns Zweifel durchaus nachvollziehbar und schön eingeflochten.
Besonders gespannt war ich hier allerdings auf die Darstellung von Flynns Taubheit. In den meisten Fällen fand ich diese durchaus sehr gelungen, allerdings hatte ich mit Fortschreiten des Buches das Gefühl, dass Gebärdensprache wie eine Sprache zweiter Klasse betrachtet wurde und mehr ein notwendiges Übel war. Das fand ich ein bisschen schade. Auch in Bezug auf seine Gehörlosigkeit sind mir vereinzelte Logikfehler aufgefallen, wenn es um zwischenmenschliche Kommunikation ging.
Das Drama und die Versöhnung der beiden hat sich auf den letzten 50 Seiten abgespielt, was mir persönlich ein wenig zu knapp gefasst war. Allerdings ist das eine sehr persönliche Präferenz, die ich dem Buch nicht ankreiden möchte. Wer es allerdings bevorzugt, dass das Ende eher auf 100 Seiten langsam ausläuft, könnte es hier als zu schnell empfinden.
Was mir ebenfalls aufgefallen ist, waren die teils doch sehr klassischen Rollenbilder, nach denen die Frau natürlich Liebesfilme bevorzugen muss, während der Mann diese selbstverständlich verteufelt. Allerdings trat das nur sehr vereinzelt auf und hat im Laufe des Buches keine große Rolle mehr gespielt.
Insgesamt mochte ich die Geschichte von Flynn und Gabby allerdings sehr gerne, auch wenn das bisher eher negativ geklungen haben mag. Auch die Nebencharaktere fand ich wieder sehr angenehm, vor allem die Vorbereitung auf Band 3. Zwar würde ich das Buch eher als locker-leichte Frühlingslektüre empfehlen und weniger als Herbstbuch, wie es oft vermarktet wird, doch das tut dem Ganzen keinen Abbruch. Insgesamt ein sehr angenehmes Wohlfühlbuch für zwischendurch.
Lieblingszitat:
„Die Leute neigen dazu, den zu beachten, der schreit, und denjenigen zu ignorieren, der flüstert.“