Nach etwas zähem Beginn ein toller schwedischer Krimi
Bluteiche"Bluteiche" ist der vierte "Jahreszeitenkrimi" des schwedischen Autors Anders de la Motte. Alle vier Kriminalromane sind in sich abgeschlossene, eigenständige Werke, mit unterschiedlichen Settings und ...
"Bluteiche" ist der vierte "Jahreszeitenkrimi" des schwedischen Autors Anders de la Motte. Alle vier Kriminalromane sind in sich abgeschlossene, eigenständige Werke, mit unterschiedlichen Settings und Figuren. Von daher kann kaum von einer Reihe gesprochen werden.
Klappentext:
In der Walpurgisnacht 1986 wird ein 16jähriges Mädchen im Wald neben einem Schloss in Österlen ermordet. Alles wirkt, als habe man sie bei einem Ritual geopfert. Ihr Stiefbruder wird schließlich für die Tat verurteilt, und kurz darauf verschwindet die ganze Familie spurlos.
Im Frühling 2019 zieht die Ärztin Thea Lind im Schloss ein. Nachdem sie einen seltsamen Fund in einer uralten Eiche gemacht hat, steigt ihre Faszination für die Tragödie aus der Vergangenheit, die sich direkt neben ihrem neuen Zuhause zutrug. Je mehr Ähnlichkeiten sie zwischen der Kindheit des getöteten Mädchens und ihrer eigenen schmerzhaften Vergangenheit entdeckt, desto mehr ist sie überzeugt davon, dass die Wahrheit über diese Nacht nie ans Licht kam.
Und dass der Frühling 1985 vielleicht mehr Opfer gefordert hat …
Der Beginn des Buches hat mich etwas verwirrt zurückgelassen. Zwei Zeitebenen und vier Erzählebenen waren mir dann doch etwas viel und der häufige Perspektivwechsel machte das Buch etwas langweilig zu lesen. Kaum hatte mich ein Teil der Geschichte gefesselt, wechselten Perspektive und Zeit.
Nach der Hälfte des Buches wird es eindeutig spannender. Die Handlung wird flüssiger.
Mit den Figuren konnte ich mich wenig identifizieren. Thea ist mir wenig sympathisch und sie wird auch eher eindimensional dargestellt. Das stets angedeutete Geheimnis ist eher banal - oder wird es vielleicht gar nicht gelüftet. Ich bin mir das unsicher.
Der Tod der jungen Elita Walpurgis 1986 ist vielschichtig und am Ende ist - wie so oft bei Anders de la Motte - alles doch ganz anders. Hier ist der Plot überzeugend spannend und die beteiligten Personen sind glaubwürdig gezeichnet.
Der Stil ist insgesamt flüssig, der Spannungsaufbau am Ende gelungen und es ist mal wieder ein etwas anderer Krimi. Doch der zähe Beginn trübt das Lesevergnügen etwas.